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Die Neue Regierung Arnsberg ist der Hauptsitz der Bezirksregierung Arnsberg Sie entstand in mehreren Bauabschnitten Am Anfang stand der Bau des 1906 1909 errichteten katholischen Lehrerinnenseminars Nach der Schliessung des Seminars 1924 kam es 1926 zum Anbau weiterer Gebaudeteile und zum Einzug der Regierung Im Jahr 1964 wurde schliesslich zusatzlich ein Hochhaus erbaut Die alteren Teile des Komplexes stehen unter Denkmalschutz Altbau der Neuen Regierung Arnsberg Inhaltsverzeichnis 1 Lehrerinnenseminar 2 Raumbedarf der Regierung 3 Bau 4 Hochhausanbau 5 Einzelnachweise 6 Literatur 7 WeblinksLehrerinnenseminar Bearbeiten nbsp Lehrerinnenseminar Arnsberg Postkarte um 1913 Arnsberg wurde zu Beginn des 20 Jahrhunderts zu einem Zentrum der staatlichen katholischen Volksschullehrerausbildung Es entstanden ein Lehrerseminar und eine dazugehorende Praparandenanstalt Auch ein Seminar fur Lehrerinnen entstand 1905 Dieses verfugte anfangs noch nicht uber eigene Baulichkeiten Zwischen 1906 und 1909 1 entstand am damaligen Strippweg damals noch oberhalb der Neustadt gelegen ein Bau fur das Lehrerinnenseminar Das Seminar verfugte uber etwa 90 Platze im Internatbetrieb Damit verbunden war eine Ubungsschule fur 140 bis 160 Schulerinnen Mit der Reform der Lehrerausbildung im Freistaat Preussen wurde 1924 das Lehrerinnenseminar geschlossen 2 3 Archivalien zum Seminar finden sich im Geheimen Staatsarchiv Preussischer Kulturbesitz 4 Raumbedarf der Regierung BearbeitenDie Bezirksregierung Arnsberg hatte seit der Grundung des Regierungsbezirks 1816 ihren Hauptsitz in der Alten Regierung Dieses Gebaude aus dem 18 Jahrhundert wurde gegen Ende des 19 Jahrhunderts fur die wachsenden Aufgaben in einem stark industriell gepragten Bezirk zu klein Im Jahr 1914 hatte die Behorde bereits 233 Beschaftigte Um die Wende zum 20 Jahrhundert waren einzelne Abteilungen in insgesamt sechs oder sieben weiteren Gebauden untergebracht Zudem gab es Vorstosse die Regierung aus dem kleinstadtischen Arnsberg in eine Ruhrgebiets stadt zu verlegen Um der Raumnot zu begegnen wurde bereits vor dem Ersten Weltkrieg der Bau eines neuen Regierungsgebaudes im Bereich der Lockestrasse geplant Durch den Krieg kamen diese Plane nicht zur Ausfuhrung Die Raumnot vergrosserte sich noch Im Jahr 1925 waren bei der Bezirksregierung bereits 304 Personen beschaftigt Nach dem Ersten Weltkrieg musste an der Henzestrasse sogar eine Burobaracke errichtet werden Im Jahr 1924 gab es neue Presseberichte die uber eine angeblich bevorstehende Verlegung der Regierung ins Ruhrgebiet berichteten Allerdings stand dem die Ruhrbesetzung von 1923 24 entgegen Vor diesem Hintergrund erwies sich das Ende des Lehrerinnenseminars als Moglichkeit die Regierung an einem Standort unterzubringen Die Umbauplane fanden rasch die Zustimmung der ubergeordneten Behorden Fur die Stadt fiel der Bau in eine krisenhafte Zeit Unter anderem die damalige Wirtschaftskrise und die Schliessung der Eisenbahnhauptwerkstatte fuhrten zu einem starken Ansteigen der Arbeitslosigkeit Die Grossbaustelle versprach fur eine nennenswerte Zahl von Arbeitskraften zumindest fur einige Zeit Beschaftigungsmoglichkeiten 5 Bau BearbeitenDie Bauarbeiten standen unter der Leitung von Regierungs und Baurat Steffen Regierungsbaurat Bottcher und Regierungsbaumeister Winkelmuller Die grossen Lehrsale wurden in 130 Buroraume umgebaut Auch die Fassade wurde umgestaltet An das Seminargebaude wurden ein Uhrturm und der sogenannte Kassenflugel angebaut Dieser ist vierstockig wahrend das fruhere Lehrerinnenseminar funfstockig ist Der Kassenflugel hat Dachgauben und im Erdgeschoss arkadenartige Fenster Der Turm ist funfstockig aus teilverputztem Bruchsteinmauerwerk in einem Aufsatzgeschoss ist eine grosse Uhr eingelassen Gekront wird der Turm von einer achtseitigen welschen Haube Er erhebt sich am Achsenende der Henzestrasse Eine weitere Erweiterung in nordlicher Richtung mit einem weiteren Turm kam nicht zur Ausfuhrung Es entstand ein insgesamt 19 achsiger Grossbau in bevorzugter Lage Er wurde zu einem Wahrzeichen der Neustadt Trotz der unterschiedlichen Bauzeiten wirken die beiden Bauteile mit ihrer leicht gotisierenden Formensprache durchaus harmonisch Hochhausanbau Bearbeiten nbsp Luftbild mit HochhausbauDurch die Erweiterung entfiel ein wesentliches Argument der Befurworter einer Regierungsverlegung Der Bau reichte aber nur zeitweise fur die weiter wachsenden Aufgaben aus Zwischen 1961 und 1964 wurde ein elfgeschossiger Hochhausbau angebaut Stadtebauliches Ziel war es durch einen massiv gestalteten ins Auge fallenden Baukorper der Neustadt einen stadtebaulichen Mittelpunkt zu geben Dabei sollte dieser mit dem Altbau harmonisch verbunden werden Architekt war Peter Poelzig aus Berlin In der Stadt selbst war der dominante Bau nicht unumstritten Auch dieser erwies sich auf Dauer als nicht ausreichend Der Altbau wurde 1986 unter der der Nummer DL 193 in die Denkmalliste der Stadt Arnsberg eingetragen Einzelnachweise Bearbeiten Minister der offentlichen Arbeiten Die Verwaltung der offentlichen Arbeiten in Preussen 1900 bis 1910 Berlin 1912 S 365 Hubert Holscher Schulwesen in Arnsberg In 750 Jahre Arnsberg Zur Geschichte der Stadt und ihrer Burger Arnsberg 1989 S 390 vergl zur Geschichte des Seminars Gabriele Hauses Die Seminaristische Lehrerinnenbildung in Preussen mit besonderem Blick auf das Lehrerinnenseminar in Arnsberg 1907 1925 Schriftliche Hausarbeit im Rahmen der Ersten Staatsprufung fur das Lehramt Sekundarstufe 11 Munster 1990 Manuskript im Stadt und Landstandearchiv Arnsberg Bestandeubersicht Jens Hahnwald Goldene zwanziger Jahre Die Stabilisierungskrise 1924 und die Wirtschaftskrise 1925 26 im Sauerland In Sudwestfalenarchiv 12 2012 S 321 Literatur BearbeitenUwe Haltaufderheide Die Baudenkmaler der Stadt Arnsberg Erfassungszeitraum 1980 1990 Stadt Arnsberg Arnsberg 1990 ISBN 3 928394 01 0 S 45f Hermann Herbold Die stadtebauliche Entwicklung Arnsbergs von 1900 bis 1970 Arnsberg 1972 S 28 31 Heinz Pardun Aus der Geschichte der Bezirksregierung Arnsberg von den Anfangen bis zur Gegenwart In 750 Jahre Arnsberg Zur Geschichte der Stadt und ihrer Burger Arnsberg 1989 S 435 438 443 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Neue Regierung Bezirksregierung Arnsberg Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Website der Bezirksregierung Arnsberg51 39969175 8 07418772 Koordinaten 51 23 58 9 N 8 4 27 1 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Neue Regierung Arnsberg amp oldid 207627446