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Netzgrafik auch Linientaktkarte 1 Liniennetzkarte 2 ITF Graph oder Routengrafik 3 wird eine graphenformige Darstellungsform von Taktfahrplanen genannt In ihr werden Linien und Knotenpunkte eines Streckennetzes mit ihren fahrplanmassigen Zeiten dargestellt 4 Sie sind geeignet starre Taktfahrplane eines Streckennetzes wiederzugeben 5 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Beschreibung 3 Computerprogramme 4 Abwandlungen 5 Siehe auch 6 Literatur 7 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Beispiel Netzgrafik mit 5 Knoten und 2 Haltepunkten mit NullsymmetrieDie Netzgrafik entstand aus einer Kombination aus Liniennetzplan wie er meist im Stadt und Nahverkehr benutzt wird und Bildfahrplan wie er bei der Fahrplanung im Eisenbahnwesen angewendet wird Wahrend Ersterer den Verlauf der Linien und teilweise die Takte im gesamten Netz ubersichtlich wiedergibt bildet Letzterer den zeitlichen Verlauf auf einem begrenzten Netzteil meist eine einzelne Strecke zeitlich exakt ab Ein erster Ansatz hierzu wurde 1855 bei der schweizerischen Post getatigt als man die Postkutschenverbindung in einer Kurskarte zusammen mit den Ankunfts und Abfahrtszeiten an wichtigen Stationen und Entfernungsangaben veroffentlichte Hierbei wurde jede einzelne Verbindung mit einem Strich dargestellt In heutigen Netzgrafiken werden meist mehrere in regelmassigen Abstanden verkehrende Verbindungen einer Linie durch einen einzelnen Strich dargestellt 6 Die Deutsche Bundesbahn legte ihren Kursbuchern von Ende der 1950er 7 bis in die 1990er Jahre Netzgrafiken ihres Fernverkehrsnetzes in Form der Faltblatter F Netz in der Brieftasche IC Netz in der Brieftasche 8 InterCity Fahrplan bzw City Fahrplan ICE EC IC bei Als Instrument der Fahrplanung wurde im deutschsprachigen Raum die Netzgrafik durch die SBB Fahrplaner Berthouzoz Meiner und Stahli Anfang der 1970er Jahre fur die Entwicklung des 1982 in Betrieb genommenen Schweizer Taktfahrplans eingefuhrt Die Darstellungsform hatten sie von der Niederlandischen Eisenbahn ubernommen die sie fur ihren Taktfahrplan 1970 entwickelt hatten 9 Als Vorteile dieser Darstellungsform sahen sie die Ubersichtlichkeit in komplexen Netzen und die Moglichkeit verschiedene Varianten schnell beurteilen zu konnen 10 Im Jahr 2002 veroffentlichte die Schweizer Eisenbahn Revue zum 20 Jubilaum des Schweizer Taktfahrplanes zum ersten Mal eine Netzgrafik Schweiz als Informationsmaterial fur den Fahrgast 6 Diese wurde von der Firma SMA und Partner mit ihrem Programm Viriato erstellt und wird seitdem regelmassig aktualisiert in den Zeitschriften des Verlags Minirex veroffentlicht Ebenso wird diese von den SBB selbst in ihrem Kursbuch veroffentlicht 11 Daneben wurden mittlerweile auch von SMA weitere Netzgrafiken wie etwa von der S Bahn Zurich der S Bahn Munchen 12 sowie dem Schienenverkehr in Sudnorwegen und Osterreich offentlich zur Verfugung gestellt 13 In Deutschland verwendet unter anderem die S Bahn Rhein Main in ihrem sogenannten Streckenfahrplan 14 der Aachener Verkehrsverbund mit seinem sogenannten Taktfahrplan 15 und der Zweckverband Personennahverkehr Westfalen Sud 16 Netzgrafiken zur Fahrgastinformation Auf den Ruckseiten der meisten Faltfahrplane 17 der S Bahn RheinNeckar finden sich ein Abdruck des VCD Fahrplankartchens 18 Daruber hinaus werden Netzgrafiken in der langfristigen Planung von Schienenverkehren durch Eisenbahninfrastrukturunternehmen und Aufgabentrager des SPNV sowie in Fachartikeln insbesondere uber das Thema Integraler Taktfahrplan genutzt Seit 2013 veroffentlicht die Bayerische Eisenbahngesellschaft eine jahrlich aktualisierte Netzgrafik fur den Schienenpersonennahverkehrs in Bayern und fur die S Bahn Munchen 19 Das Kompetenzcenter Integraler Taktverkehr NRW gab 2015 in Zusammenarbeit mit SMA Partner eine Netzgrafik fur das Bundesland Nordrhein Westfalen heraus 20 Beschreibung Bearbeiten nbsp Taktknoten Netzgrafik des geplanten Knotensystems in der Schweiz 2030 nbsp Darstellung des Taktknoten in Euskirchen mit Hilfe eines Netzgrafik AusschnittesDie Netzgrafik fugt dem zweidimensionalen Liniennetzplan eine dritte Dimension die Zeit hinzu Somit kann in einer Netzgrafik der Taktfahrplan mit kleinen Takten eines Gebietes ubersichtlich dargestellt werden 10 Streng getaktete Systeme konnen hiermit sogar vollstandig abgebildet werden In den meisten getakteten Netzen gibt es jedoch Abweichungen im Taktgefuge so dass meist lediglich der Grundtakt dargestellt wird und Abweichungen bzw Ausnahmen mit Hinweisen vermerkt werden bzw als speziell gekennzeichnete Linien eingezeichnet Insbesondere Anschlusse Abhangigkeiten und Symmetrien 21 zwischen den Taktlinien konnen so ubersichtlich dargestellt werden 22 23 sofern die Abweichungen vom strengen Taktverkehr nicht zu gross werden 10 Nachfolgend sei beispielhaft die Gestaltung der von Minirex SBB und SMA und Partner herausgegebenen Schweizer Netzgrafik Die Gestaltung anderer Netzgrafiken Linientaktkarten und Liniennetzkarten weicht teilweise sehr von dieser ab Wichtige Haltestellen werden als Rechtecke weniger wichtige Haltestellen einzeln oder zusammengefasst als kleine Kreise dargestellt In der Nahe der wichtigen Haltestellen werden ihre Namen angeschrieben Namen kleinerer Haltestellen erscheinen nicht Die Anordnung der Haltestellen geschieht meist topologisch Teilweise wird von dieser Gestaltung abgewichen um kreuzungsfreiere Liniendarstellung zu erhalten So konnen etwa Trennungsbahnhofe aufgeteilt werden um die Ubersichtlichkeit zu erhohen Jede Linie wird als Strich durch alle Haltestellen gefuhrt die sie durchfahrt In Langsrichtung dieser Striche wird meist die Liniennummer angegeben Die Form und Farbe des Striches kann dabei Auskunft uber Takt und Zuggattung der Linie geben So wird ein Stundentakt als Volllinie ein Zweistundentakt als Strichlinie und ein Halbstundentakt als doppelte Volllinie gezeichnet An den wichtigeren Haltestellen sind an den Linienstrichen die jeweiligen Ankunfts und Abfahrtsminuten an dieser Station angegeben Diese konnen durch unterschiedliche Schriftauszeichnungsarten andeuten ob sie zur geraden d h um 0 xx 2 xx 4 xx Uhr oder ungeraden d h um 1 xx 3 xx 5 xx Uhr Stunde sind Je nach Fahrordnung des jeweils dargestellten Gebietes werden die Ankunfts und Abfahrtszeiten rechts oder links der Linie leicht versetzt angeordnet Die Ankunftszeit wird dabei naher die Abfahrtszeit entfernter vom Knoten dargestellt Bei Takten die kleiner als Stundentakt sind wird meist nur die zur Nullminute nachstgelegenen Zeiten angegeben Besondere betriebliche Verhaltnisse konnen als Symbole in der Netzgrafik verwendet werden So werden Flugelungen Vereinigungen so dargestellt dass sich die beiden Flugellinien im Knoten aus der Hauptlinie heraus trennen Rund um den Trennpunkt der Linien wird ein Kreis gezeichnet Zusatzlich zu den oben genannten Elementen konnen weitere Kommentare in der Netzgrafik verzeichnet sein Computerprogramme BearbeitenDie Erstellung von Netzgrafiken erfolgt in der Regel mit Computerprogrammen zur Fahrplanerstellung und analyse Unter anderem beinhalten die Programmsysteme FBS 1 Optitakt 24 RailSys 2 TAKT 25 26 und Viriato 27 28 die Moglichkeit Netzgrafiken zu erstellen In diesen Fahrplanungsprogrammen werden die erstellten Fahrplane automatisch in die Netzgrafiken ubertragen Bei der ebenso angewendeten Erstellung mittels Grafik und Tabellenkalkulationssoftware mussen diese manuell vom Bearbeiter eingetragen werden Abwandlungen BearbeitenIn Anlehnung an die minutengenauen Netzgrafiken werden auch teilweise Taktknoten Netzgrafiken verwendet Hierbei werden lediglich die Kantenfahrzeiten in einer Viertelstunden Genauigkeit angegeben und die Umsteigeknoten durch ihre Knotenzeit gekennzeichnet Eine weitere Art der Netzgrafiken sind sogenannte Fahrplankarten Diese sind ahnlich wie Linienplane gestaltet und verzeichnen die Fahrzeit sowie den Takt von Linien Jedoch geben sie meist keine minutengenauen Ankunfts und Abfahrtszeiten an 29 30 Siehe auch BearbeitenLiniennetzplan Grafische Darstellungsform der Linien eines Netzes Bildfahrplan Grafische Darstellungsform des Fahrplans auf einer StreckeLiteratur BearbeitenW Stohler Eine kleine Geschichte der Netzgrafik In Schweizer Eisenbahnrevue 7 2002 S 316 Einzelnachweise Bearbeiten a b IRFP FBS Linientaktkarte Memento des Originals vom 21 Juli 2013 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www irfp de a b A Radtke A Henkel Bestimmung der Robustheit von Fahrplanen In Eisenbahntechnische Rundschau 10 2012 Institut fur Verkehrsplanung und Transportsysteme ETH Zurich Hrsg Glossar Offentlicher Verkehr Memento des Originals vom 2 Juli 2015 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www ivt ethz ch abgerufen am 11 Januar 2014 SMA und Partner Netzgrafik Das Angebot steht im Mittelpunkt Memento des Originals vom 25 Mai 2013 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www sma partner ch Steffen Dutsch Betriebsprozesse und Betriebsplanung im Offentlichen Verkehr Memento vom 2 Februar 2014 im Internet Archive Vorlesungsunterlagen 16 Oktober 2012 S 50 abgerufen am 28 Januar 2014 a b W Stohler Eine kleine Geschichte der Netzgrafik In Schweizer Eisenbahn Revue 7 2002 S 316 Detlev Hagemann Das F Netz in der Brieftasche fur den Winter 1957 1958 23 Januar 2013 abgerufen am 24 Juni 2014 Horst Werner Dumjahn Kursbucher abgerufen am 24 Juni 2014 Berthouzoz Meiner Stahli Taktfahrplan Schweiz 1972 S 6 62 a b c Samuel Stahli Zur Entwicklung des Taktfahrplans in der Schweiz In Aufgaben der Eisenbahn in einem zukunftigen Transportsystem Universitat fur Bodenkultur Wien 1988 Schweizerische Bundesbahnen Fahrplanfelder Netzgrafik abgerufen am 28 Januar 2014 Bayerische Eisenbahngesellschaft Netzgrafik S Bahn Munchen 2013 abgerufen am 10 Januar 2014 SMA und Partner Netzgrafik Fahrplan Schweiz 2013 und Zurcher S Bahn 2013 Memento vom 21 Dezember 2012 im Internet Archive DB Regio Region Hessen Streckenfahrplan S Bahn Rhein Main 2010 2011 Memento vom 4 November 2014 im Internet Archive PDF 216 kB Euregiobahn Taktfahrplan Bahn abgerufen am 4 November 2014 ZWS Hrsg Taktfahrplan 2015 abgerufen am 18 April 2015 S Bahn RheinNeckar Fahrplane Download VCD Regionalverband Rhein Neckar VCD Fahrplankartchen Bayerische Eisenbahngesellschaft Verkehrsplanung abgerufen am 10 Januar 2014 KC ITF NRW Hrsg Netzgrafik NRW 2015 abgerufen am 7 Februar 2015 George Rey Werner Stohler Schweizer Taktfahrplan und Netzgrafik 2014 In Eisenbahn Revue International 1 2014 S 24 26 J Janick Systemwissen Eisenbahn Bahnfachverlag Berlin 2011 ISBN 978 3 9808002 6 6 Kapitel 5 3 3 Fahrplan und Fahrplanerstellung Netzgrafik der Fahrplan fur Kenner In Neue Zurcher Zeitung 27 Dezember 2008 abgerufen am 11 Januar 2014 Wolfgang Hesse Michael Guckert Optitakt PDF Archiviert vom Original am 4 Marz 2016 abgerufen am 24 Juni 2014 Prasentation auf der Cebit 2002 Michael Kummling Peter Grossmann Karl Nachtigall Jens Opitz Reyk Weiss The State of the art Realization of Automatic Railway Timetable Computation in Proceedings of the 3rd International Conference on Models and Technologies for Intelligent Transport Systems 2013 Dresden Michael Kummling Peter Grossmann Karl Nachtigall Jens Opitz Reyk Weiss A state of the art realization of cyclic railway timetable computation doi 10 1007 s12469 015 0108 5 tu dresden de PDF SMA und Partner Funktionalitaten von Viriato Netzgrafik Archiviert vom Original am 13 September 2016 abgerufen am 10 Oktober 2016 SMA und Partner Netzgrafik Fahrplan Schweiz 2013 und Zurcher S Bahn 2013 2013 archiviert vom Original am 21 Dezember 2012 abgerufen am 10 Oktober 2016 Verkehrsclub Deutschland Fahrplankarten Memento des Originals vom 16 Juni 2013 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www vcd org Reinhold Deussner Die Fahrplankarte Ein neues Medium im offentlichen Regionalverkehr Beitrage zum Symposium Corp 97 1997 abgerufen am 28 Januar 2014 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Netzgrafik amp oldid 227862703