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Das Naturschutzgebiet Muhlberg ist ein ca 1 Hektar grosser pannonischer Trockenrasen nordlich von Goggendorf im Gemeindegebiet von Sitzendorf an der Schmida im Bezirk Hollabrunn in Niederosterreich Aufgrund des Auftretens sehr seltener Arten ist der Losshang von nationaler Bedeutung Blick vom Naturschutzgebiet Richtung Goggendorf Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 2 Schutz 3 Bilder 4 Literatur 5 WeblinksBeschreibung BearbeitenDas Naturschutzgebiet liegt auf einem steilen sudwestexponierten Hang des Muhlberges und wird von einem Hainsalbei Furchenschwingel Losstrockenrasen bedeckt Als dominante Art tritt der Furchen Schwingel Festuca rupicola auf Als Raritaten kann man seltene und stark gefahrdete Arten wie den Stangellos Tragant Astragalus exscapus den Acker Mannsschild Androsace maxima die Adria Riemenzunge Himantoglossum adriaticum das Knollen Brandkraut Phlomis tuberosa den Zotten Lein Linum hirsutum das Durchwachs Hasenohr Bupleurum rotundifolium und den Niederliegend Besenginster Cytisus procumbens finden Losstrockenrasen dieser Art waren fruher im pannonischen Gebiet Niederosterreichs weit verbreitet und landschaftspragend Durch Anderungen der Bewirtschaftung und Intensivierungen in der Landwirtschaft wurden sie jedoch in der zweiten Halfte des 20 Jahrhunderts grossteils vernichtet und sind nur mehr als geringe Reste vorhanden Als Folge gelten mittlerweile zahlreiche Charakterarten dieses Lebensraums als stark gefahrdet oder vom Aussterben bedroht Aufgrund der Seltenheit dieses Lebensraumtyps und der vorkommenden seltenen Arten ist das Naturschutzgebiet als biogenetisches Reservoir von grosser Bedeutung In der Nahe des Naturschutzgebiets befindet sich ein Vorkommen der sehr seltenen Klein Resede Reseda phyteuma sowie ein Naturdenkmal mit einem Vorkommen der ebenfalls sehr seltenen Europa Hornmelde Krascheninnikovia ceratoides Schutz BearbeitenDer Trockenrasen wurde erstmals 1914 im Zuge einer Exkursion begangen und fand in Folge Eingang in die wissenschaftliche Literatur Bereits am 21 April 1914 stellte der Verein fur Denkmalpflege und Heimatschutz in Niederosterreich einen Antrag zur Unterschutzstellung an den hohen Landesausschuss des Erzherzogtums Osterreich u d Enns in dem der naturschutzfachliche Wert des Gebiets genau und ausfuhrlich beschrieben wurde Es wurde darin vorgeschlagen dass das niederosterreichische Landesmuseum das Grundstuck kaufen und als Schaustuck des Landesmuseums unter freiem Himmel verwalten solle Nachdem das Ansuchen am 4 Oktober 1914 lapidar abgelehnt worden war wandelte sich der Verein an die lobliche k k Bezirkshauptmannschaft Oberhollabrunn um eine kriegsbedingt vorgeschriebene Bestellung der brachliegenden Parzelle zu unterbinden Diesem Antrag wurde stattgegeben und das Naturkleinod vorlaufig gerettet Die offizielle Unterschutzstellung erfolgt erst am 23 September 1943 Das Naturschutzgebiet befindet sich heute im Natura 2000 Gebiet Westliches Weinviertel Pannonische Steppen und Trockenrasen gelten nach der Fauna Flora Habitat Richtlinie der EU als prioritare Lebensraume und unterliegen einem besonderen Schutz Im Rahmen eines LIFE Projekts konnten im Zeitraum von 2004 bis 2008 umfangreiche Pflege und Managementmassnahmen gesetzt werden Dazu gehorten die grossflachige Entfernung von invasiven Geholzen und eine kleinraumig differenzierte Pflege um den Trockenrasen aufzuwerten und die geschutzten Arten zu fordern Eine grundsatzliche Gefahrdung besteht durch Dunger und Pestizideinwehung aus den umliegenden Intensivbewirtschaftungen sowie durch invasive Geholze v a Robinien Bilder Bearbeiten nbsp Blick auf den Muhlberg von Sudwesten nbsp Offene Lossstellen stellen einen wertvollen Lebensraum fur spezialisierte Tier und Pflanzenarten dar nbsp Sudlicher Teil mit Wermut Vegetation nbsp Boden Tragant Astragalus exscapus in Osterreich vom Aussterben bedroht nbsp Klein Resede Reseda phyteuma in Osterreich stark gefahrdet nbsp Osterreich Tragant Astragalus austriacus in Osterreich gefahrdet nbsp Der Pontisch Wermut Artemisia pontica wachst gerne uber Loss und ist in Osterreich gefahrdet nbsp Ruthenien Kugeldistel Echinops ritro subsp ruthenicus in Osterreich gefahrdet nbsp Brachen Goldlack Erysimum repandum in Osterreich gefahrdet nbsp Schwert Alant Inula ensifolia in Osterreich gefahrdet nbsp Kletten Igelsame Lappula squarrosa in Osterreich gefahrdet nbsp Thuringen Lavatere Lavatera thuringiaca in Osterreich gefahrdet nbsp Osterreich Lein Linum austriacum in Osterreich gefahrdet nbsp Pferde Sesel Seseli hippomarathrum in Osterreich gefahrdet Literatur BearbeitenHeinz Wiesbauer Vielfalt im Odland Schutz und Pflege pannonischer Steppen und Trockenrasen im Rahmen eines LIFE Natur Projektes St Polten 2009 ISBN 978 3 901542 30 5 S 21 PDF 4 57 MB Heinz Wiesbauer Hrsg Die Steppe lebt Felssteppen und Trockenrasen in Niederosterreich St Polten 2008 ISBN 978 3 901542 28 2 S 69f PDF 775 kB Gustav Wendelberger Aus den Anfangen des Naturschutzes in Niederosterreich Die fruhen Pachtgebiete der Zoologisch Botanischen Gesellschaft Ein Ruckblick im Europaischen Naturschutzjahr 1970 In Verhandlung der Zoologisch Botanischen Gesellschaft in Wien Band 110 111 1971 1972 S 129ff zobodat at PDF 1 2 MB Manfred A Fischer Ein Hauch Orient pannonische Vegetation und Flora In Natur im Herzen Mitteleuropas 2002 ISBN 3 85214 776 X S 83 Wolfgang Holzner et al Osterreichischer Trockenrasenkatalog Steppen Heiden Trockenwiesen Magerwiesen Bestand Gefahrdung Moglichkeiten ihrer Erhaltung In Grune Reihe des Bundesministeriums fur Gesundheit und Umweltschutz Band 6 Wien 1986 ISBN 3 900 649 065 Objekt OK 22 38 Land Niederosterreich Verordnung uber die Naturschutzgebiete 26 Mai 2009 ris bka gv at Informationstafel vor Ort Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Muhlberg Goggendorf Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien 48 624916666667 15 939166666667 Koordinaten 48 37 29 7 N 15 56 21 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Naturschutzgebiet Muhlberg amp oldid 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