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Das Gesetz Native Urban Areas Act Act No 21 1923 deutsch etwa Eingeborenenwohngebietsgesetz trat 1923 in Sudafrika in Kraft und regelte das Aufenthaltsrecht der schwarzen Landbevolkerung in stadtischen Gebieten Anderungsgesetze hierzu in den Jahren 1930 und 1937 und ein weiteres Gesetz der Native Service Contract Act von 1932 fuhrten noch vor der Apartheidsperiode zu einer umfassenden Registrierung einpendelnder Arbeitskrafte aus den fur Schwarze ausgewiesenen landlichen Siedlungsgebieten Reservate 1 Inhaltsverzeichnis 1 Auswirkungen 2 Allgemeine Entwicklung 3 Passpflicht 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseAuswirkungen BearbeitenMit diesem Gesetz wurde die Anzahl derer die sich in der Stadt aufhalten durften festgelegt und die Rechte der schwarzen Sudafrikaner in den Stadten dadurch stark eingeschrankt Fur einen legalen Aufenthalt in den Stadten musste jeder mannliche schwarze Sudafrikaner bei Ankunft in der Gemeinde sich in deren Verwaltung melden seinen Arbeitsvertrag contract of service vorlegen und eine Gebuhr von nicht mehr als 2 Schilling monatlich fur seinen Aufenthalt zahlen Daruber erhielt jede dieser Personen auf eigenen Wunsch einen amtlichen Beleg War die Arbeitstatigkeit beendet beispielsweise durch Vertragsende durch Haft oder andere Umstande hatte jeder dieser Personen nach einer festgesetzten Frist den Ort zu verlassen Ausgenommen von diesen Regelungen waren aus dem Kreise der Schwarzen die Inhaber von Deklarationen zur Befreiung von dieser Pflicht eingetragene Parlamentswahlberechtigte in der Kapkolonie Landeigentumer Chiefs Headmens und einige Lehrer Geistliche und Dolmetscher 1 Seit etwa 1925 entwickelte sich auf der politischen und administrativen Ebene der Sudafrikanischen Union eine Diskussion ob man die Steuererhebung nicht mit einem verbindlichen Personaldokument verknupfen solle Nach dem Inkrafttreten des Natives Urban Areas Consolidation Act von 1945 verscharften sich noch wahrend der Smuts Regierung die Aufenthaltsregeln durch politischen Druck burisch nationalistischer Politiker mit deren ideologischen Metapher von der swart gevaar schwarze Gefahr Nun definierte man sogenannte prescribed areas deutsch etwa vorgeschriebene oder vorbezeichnete Gebiete als klar geographisch abgegrenzte Zonen wofur die erforderlichen Aufenthaltsbewilligungen zu beantragen waren 1 2 Der Native Urban Areas Act von 1923 sah Moglichkeiten zur kontrolliert bewilligten Gewerbebefugnis vor und versuchte den Grunderwerb durch schwarze Kaufinteressenten in den stadtischen Arealen zu unterbinden Stattdessen richtete es diese privaten Bestrebungen auf bestimmte dafur vorgesehene Reservate Allgemeine Entwicklung BearbeitenIn der Praxis dieses Gesetzes kam eine Entwicklung getrennter regionaler und kommunaler Verwaltungsstrukturen in Gang worauf die spatere legislativ betriebene Umsetzung der Apartheidspolitik aufgebaut werden konnte In den Native Local Areas wurde ein Superintendent mit einem Beirat Advisory Board eingesetzt Dieser Beirat setzte sich aus ehemaligen Polizeimitarbeitern und verwaltungserfahrenen weissen Personen zusammen Erst 1961 ersetzte man diese Beirate durch die Bantu Councils Urban Bantu Councils Act No 79 1961 deren Kreis nun durch ein Wahlverfahren bestimmt mit ausschliesslich schwarzen Personen gebildet wurde Der Native Urban Areas Act war ein Versuch der sudafrikanischen Regierung die Urbanisierung der schwarzen Bevolkerung zu begrenzen Auf diese Weise sollte verhindert werden dass die schwarze Bevolkerung die durch den Burenkrieg verarmten Buren auf dem Arbeitsmarkt verdrangten Ausserdem befurchtete man dass das Stadtleben mit all seinen Versuchungen Alkohol Prostitution etc den Charakter der Schwarzen verderben konne und sie davon abhalten wurde fur die Weissen zu arbeiten Der Native Urban Areas Act von 1923 wurde 1952 mit dem Native Laws Amendment Act No 54 1952 weiter verscharft die Urbanisierung der schwarzen Bevolkerung in den Ballungsraumen konnten diese Gesetze allerdings angesichts vieler Townships langfristig nicht beschranken Passpflicht BearbeitenEin reference book Referenzbuch als allgemeines Personaldokument mit der Pflicht zur standigen Mitfuhrung gab es fur schwarze Manner erst ab 1958 in Folge des Natives Abolition of Passes and Coordination of Documents Act Act No 67 1952 und fur schwarze Frauen erst ab 1963 Hatten sie dieses Dokument nicht dabei konnten sie mit 50 Rand nach 1961 Geldstrafe oder mit bis zu drei Monaten Haft zur Verantwortung gezogen werden 2 Das wird haufig mit dem Native Urban Areas Act verwechselt Die Passgesetze boten jedoch uber einen langen Zeitraum Anlasse fur Demonstrationen und weitere Protestaktionen und trugen schliesslich zum Massaker von Sharpeville bei Weblinks BearbeitenKurzbeschreibung auf www nelsonmandela org englisch Einzelnachweise Bearbeiten a b c Ellison Kahn The Pass Laws In Ellen Hellmann Hrsg Leah Abrahams Handbook on Race Relations in South Africa Cape Town London New York 1949 S 283 284 siehe Ellison Kahn Memento des Originals vom 13 Oktober 2013 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot whoswho co za a b Christoph Sodemann Die Gesetze der Apartheid Bonn 1986 S 30 32 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Native Urban Areas Act amp oldid 209977593