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NSU Werke AGFoxHersteller NSU WerkeProduktionszeitraum 1949 bis 1954Klasse LeichtkraftradMotordaten1 Zyl Viertakt Zweitakt98 cm mit 5 8 PS 6 1 Nm 85 km h 123 cm mit 5 4 PS 6 1 Nm 75 km hGetriebe 3 Gang und 4 GangAntrieb KettenantriebBremsen InnenbackenRadstand mm 1220Die NSU FOX 101 OSB ist ein Motorrad der NSU Werke AG in Neckarsulm das von 1949 bis 1954 gebaut wurde Nachfolgemodell war ab 1955 die NSU Superfox 1 Inhaltsverzeichnis 1 Modelle und Merkmale 2 Motor und Kraftubertragung 3 Rahmen und Fahrwerk 4 Technische Daten 5 Zulassungsrechtliches Deutschland 6 NSU FOX im Rennsport 6 1 Sportfox 6 2 Rennfox 6 2 1 Entwicklungsstufen 6 2 2 Meisterschaften 7 Siehe auch 8 Literatur 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseModelle und Merkmale BearbeitenDie Fox war die erste Neukonstruktion von NSU nach dem Zweiten Weltkrieg Sie hatte einen 98 cm Viertaktmotor der etwa 6 PS 4 4 kW leistete Auf der Industriemesse Hannover 1948 wurde sie vorgestellt 1951 kam eine Ausfuhrung mit 123 cm Zweitaktmotor hinzu Typ 125 ZB Zur Unterscheidung wurden die beiden Modelle von da an in Verkaufsprospekten als FOX Viertakt und FOX Zweitakt bezeichnet Die Fox war eine Konstruktion von Albert Roder dem damaligen Chefkonstrukteur von NSU Sie hatte eine Reihe neuer Konstruktionsmerkmale unter anderem einen Pressblechrahmen und eine Cantileverschwinge Die Fox war zunachst mit einem Dreigang spater mit einem Vierganggetriebe ausgerustet Die Zweitakt Fox hatte von Anfang an ein Vierganggetriebe Die 98er Viertakt Fox ist bis heute eine der sparsamsten Moglichkeiten ein echtes Motorrad zu fahren Der Normverbrauch nach damaliger Norm lag bei 1 9 l 100 km die tatsachlichen Verbrauchswerte liegen um 2 bis 2 5 l 100 km Zulassungsrechtlich ist die NSU Fox heute 2023 in Deutschland ein Leichtkraftrad Damit ist sie steuerfrei Der Werbespruch der Fox Fixe Fahrer fahren FOX stammte von Arthur Westrup der damals Werbechef von NSU war Motor und Kraftubertragung BearbeitenDer Viertaktmotor hatte einen Graugusszylinder und einen Leichtmetallzylinderkopf mit hangenden Ventilen OHV die von einer unten liegenden Nockenwelle auf der rechten Motorseite uber Schlepphebel Stossstangen und Kipphebel betatigt wurden Kurbeltrieb Kupplung und Getriebe waren in einem gemeinsamen Motorgehause aus Aluminium untergebracht All diese Teile wurden ohne Olpumpe allein durch das von der Kurbelwelle umhergeschleuderte Ol geschmiert Schleuderschmierung Der Kurbeltrieb des Viertaktmotors war fliegend gelagert das heisst die Kurbelwelle wies nur eine Hubscheibe auf Der Zweitaktmotor hatte hingegen eine herkommliche zweiseitige Kurbelwellenlagerung Die Kurbelwelle trieb uber schragverzahnte Stirnrader die Kupplung und die Eingangswelle des Getriebes 2 Beide Motorversionen hatten einen Bing Einschiebervergaser beim Viertakter 1 14 9 beim Zweitakter 1 16 22 3 Das Getriebe hatte zunachst drei und ab 1950 vier Gange Es wurde mit einem Fusshebel links geschaltet Eine Rollenkette an der linken Fahrzeugseite ubertrug die Kraft auf das Hinterrad Rahmen und Fahrwerk BearbeitenDie NSU FOX hatte einen verwindungssteifen vorne offenen Pressstahl Zentralrahmen mit einer Hinterradschwinge die sich mit einer schrag liegenden Zentralfeder unterhalb des Sattels am Rahmen abstutzte Der Sattel mit darunter angebrachtem kleinen Werkzeugbehalter war an einem langen Arm unter dem Tank gelagert und wurde in einer sogenannten Pfostenfuhrung gefedert die seitliche Bewegungen verhinderte Das Vorderrad wurde an einer starren Pressstahlgabel mit einer geschobenen Kurzschwinge mit Druckfedern gefuhrt Die Schwinghebel rechts und links waren zur Versteifung durch einen hinter dem Rad verlaufenden Bugel verbunden Vorder und Hinterradfederung hatten jeweils einstellbare mechanische Reibungsdampfer Diese waren jedoch zeittypisch relativ schwach ausgelegt 1 Technische Daten Bearbeiten nbsp NSU Viertakt FOX 1954 Typ 101 OSB 125 ZBVerkaufsbezeichnung Viertakt Fox Zweitakt FoxBaujahr 1949 1954 1951 1954Motor Einzylinder Viertakt Einzylinder ZweitaktSteuerung OHV FlachkolbenHubraum 98 cm 123 cm Bohrung Hub 50 mm 50 mm 52 mm 58 mmVerdichtung 1 7 2 1 6Leistung 5 8 PS bei 6500 min 5 4 PS bei 5000 minGetriebe 3 Gang ab 1950 4 Gang 4 GangGesamtlange 1910 mm 1910 mmRadstand 1220 mm 1220 mmTank 6 5 ab 1950 8 Liter 8 LiterLeergewicht 85 kg 84 kgHochstgeschwindigkeit 85 km h 75 km hAnmerkung Die technischen Daten variieren je nach Quelle Selbst in offiziellen Veroffentlichungen von NSU finden sich geringfugig unterschiedliche Angaben Zulassungsrechtliches Deutschland BearbeitenUrsprunglich war die Fox zulassungsrechtlich ein vollwertiges Kraftrad Sie war zulassungs steuer und versicherungspflichtig hatte einen Fahrzeugbrief und Fahrzeugschein und musste mit dem Motorradfuhrerschein der Klasse 1 gefahren werden Mitte der 1990er Jahre wurde die Grenze fur Leichtkraftrader von 80 cm auf 125 cm hochgesetzt Dadurch wurden die Foxe wie alle anderen alteren 125er auch plotzlich Leichtkraftrader Damit sind sie nicht mehr zulassungspflichtig und steuerfrei Statt eines Fahrzeugbriefes brauchen sie jetzt nur noch eine Betriebserlaubnis Sie mussen jedoch nach wie vor ein eigenes amtliches Kennzeichen fuhren und alle zwei Jahre zur Hauptuntersuchung Die Steuerfreiheit besteht aber nur wenn die Fahrzeugpapiere auf Leichtkraftrad ausgestellt sind Altere Fahrzeugpapiere welche noch auf KRAFTRAD lauten konnen umgeschrieben werden Als Fuhrerschein reicht jetzt die Klasse A1 aus So durfen heute auch schon 16 jahrige Jugendliche sofern sie im Besitz eines Fuhrerscheins der Klasse A1 sind die NSU Fox fahren Altere Fahrer die ihren PKW Fuhrerschein der Klasse 3 vor dem 1 April 1980 erworben haben durfen die Fox seitdem auch fahren da in der Fuhrerscheinklasse 3 bis zum 1 April 1980 Leichtkraftrader eingeschlossen waren NSU FOX im Rennsport Bearbeiten nbsp NSU Sportfox 100 cm fur Nachwuchsfahrer 1950 nbsp Motor von 1952 mit zwei obenliegenden Nockenwellen und rechtsseitiger Konigswelle nbsp NSU Rennfox mit sog Bananentank im Zweirad Museum nbsp NSU Rennfox Blauwal von 1954 im Zweirad MuseumSportfox Bearbeiten 1950 brachte NSU auf der Grundlage des Serienmodells die Sportfox heraus Geplant waren 30 Motorrader die an Nachwuchsrennfahrer verliehen werden sollten Die Nachfrage war jedoch so gross dass ca 750 Maschinen gebaut und verkauft wurden Der Motor leistete 7 5 PS 5 5 kW bei 7000 min die Hochstgeschwindigkeit lag bei 100 km h Massnahmen zu dieser Leistungssteigerung waren polierte Kanale verstarkte Ventilfedern und ein grosseres Einlassventil ein grosserer Vergaserdurchlass sowie eine auf 1 8 erhohte Verdichtung Durch weitgehende Verwendung von Leichtmetall wog die Sportfox nur 65 kg Ausserlich unterschied sie sich vom Serienmodell durch fehlende Beleuchtung Rennkissen statt Gepacktrager oder Soziussattel Antriebskette ohne Abdeckung verkurzte Schutzbleche und einen Auspuff ohne Schalldampfer Als Treibstoff brauchte die Sportfox ein Benzin Benzol Gemisch im Verhaltnis 100 40 1 4 Rennfox Bearbeiten Fur den werksseitigen Einsatz in der Klasse bis 125 cm von 1952 bis 1954 entwickelte NSU die Rennfox deren Motor aber mit dem Motor der Serien Fox nichts mehr gemeinsam hatte In der ersten Ausfuhrung war der Motor mit 54 mm Bohrung und Hub quadratisch ausgelegt Mit zunachst zwei obenliegenden Nockenwellen die eine rechtsseitige Konigswelle antrieb leistete er ca 14 PS 10 kW bei 11 000 min Ab 1953 hatte er eine Bohrung von 58 mm und einen Hub von 47 3 mm sowie nur eine Nockenwelle mit Konigswelle auf der linken Seite Ausserdem war das Kurbelgehause schmaler als bei der ersten Ausfuhrung Der Motor leistete im Sommer 1954 bei ebenfalls 11 000 min 18 PS 13 kW Die Hochstgeschwindigkeit der ca 80 kg schweren Maschine mit sogenannter Blauwal Verkleidung lag bei 175 km h Im Gegensatz zur Serie hatte die Rennfox anfangs ein Funf spater ein Sechsganggetriebe und auch das Fahrwerk war verandert unter anderem durch leichter einstellbare Federbeine an der hinteren Schwinge statt der Zentralfeder Die Rader waren mit 18 kleiner als die der serienmassigen Fox fur die Strasse 1 4 Entwicklungsstufen Bearbeiten NSU Rennfox 1952 1953 Fruhjahr1954 Sommer1954Gewicht der Maschine 90 0 kg 83 5 kg 80 5 kg 80 0 kgMotorleistung 13 5 PS 10 kW 15 5 PS 11 4 kW 16 8 PS 12 4 kW 18 PS 13 kW Hochstgeschwindigkeit 155 km h 160 km h 168 km h 175 km hVerkleidung keine keine Delphin Blauwal 4 Die Delphin Verkleidung mit kleiner Windschutzscheibe umfasste den Lenker und war seitlich heruntergezogen sodass sie die Beine des Fahrers umkleidete Charakteristisch war ein Schnabel uber dem offenen Vorderrad der der Schnauze eines Delfins ahnelte und dem Bauteil den Namen gab Die Blauwal Verkleidung mit hoherer Windschutzscheibe umfasste auch das Vorderrad und fuhrte den Fahrtwind an Armen und Beinen des Fahrers vorbei 5 Meisterschaften Bearbeiten Erste Einsatze fuhr die Rennfox Ende 1951 zunachst noch mit 11 PS 1 Den ersten grossen Erfolg erzielte NSU mit ihr als die Fahrer Roberto Colombo Otto Daiker und Wilhelm Hofmann 1952 beim Eifelrennen auf dem Nurburgring die Platze eins bis drei belegten Colombo fuhr die funf Runden bzw 114 05 km auf der Nordschleife in 1 03 54 5 Stunden 6 Otto Daiker wurde im weiteren Verlauf der Saison Deutscher Meister 1 1953 gewann Werner Haas sowohl die deutsche als auch die Weltmeisterschaft in der Klasse bis 125 cm auf NSU 1954 wurde Rupert Hollaus Weltmeister beim Training zum Grossen Preis der Nationen in Monza verungluckte er im gleichen Jahr mit seiner Rennfox todlich Hollaus hatte unter anderem am 16 Juni die Isle of Man TT gewonnen 10 Runden 173 611 km auf dem Clypse Course in 1 33 03 4 Stunden Auch die schnellste Runde in 9 06 4 Minuten 114 583 km h war er mit der Rennfox gefahren 7 Deutscher Meister 1954 wurde Werner Haas vor Hermann Paul Muller beide NSU Rennfox 1 Nach Hollaus Todessturz kamen Bedenken auf dass Vollverkleidungen von Rennmaschinen die Sturzgefahr erhohen und Zweifel ob diese aerodynamischen Mittel zur Erzielung immer hoherer Geschwindigkeiten sinnvoll und dem Sport dienlich sind 8 Die NSU Rennfox mit Blauwal Verkleidung war 1954 international die schnellste Achtellitermaschine 4 Siehe auch BearbeitenNSU Superfox Deutsches Zweirad und NSU Museum NSU Werke AGLiteratur BearbeitenKlaus Arth Fixe Fahrer fahren Fox Johann Kleine Vennekate Verlag Lemgo 1997 ISBN 3 9804987 2 7 Peter Schneider Die NSU Story Motorbuch Verlag Stuttgart 1997 ISBN 3 613 01853 5 Peter Schneider NSU Motorrader 1900 1966 Motorbuch Verlag Stuttgart 2007 ISBN 978 3 613 02628 5 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons NSU Fox Sammlung von BildernEinzelnachweise Bearbeiten a b c d e f g Peter Schneider NSU 1873 1984 Vom Hochrad zum Automobil 2 Auflage Motorbuch Verlag Stuttgart 1988 ISBN 3 613 01086 0 Ernst Leverkus Die tollen Motorrader der 50er Jahre 3 Auflage Motorbuch Verlag Stuttgart 1993 ISBN 3 87943 849 8 S 79 Katalog 100 Motorrader Verlag fur Handel und Wirtschaft Munchen 1952 S 18 u 30 a b c d Edler Roediger Die deutschen Rennfahrzeuge Reprint der 1 Auflage von 1956 Fachbuchverlag Leipzig 1990 ISBN 3 343 00435 9 S 225 227 Jahrbuch Internationaler Motorsport ADAC und AvD 1955 S 267 u 268 Behrndt Fodisch Behrndt ADAC Eifelrennen Heel Verlag Konigswinter 2009 ISBN 978 3 86852 070 5 S 250 Jahrbuch Internationaler Motorsport ADAC und AvD 1955 S 131 Jahrbuch Internationaler Motorsport ADAC und AvD 1955 S 264 Motorrader von NSU Einzylinder Motorrader 1900 1928 1 1 4 PS 2 PS 251 R Zweizylinder Motorrader 1904 1927 7 PS Rennmaschine 1904 7 PS Rennmaschine 1908 Viertakt Motorrader 1927 1941 501 T OSL Zweitakt Motorrader 1930 1940 125 ZDB 175 Z Pony 100 201 ZD Pony Motorrader 1945 1964 Delphin III Fox Lux Konsul Maxi Max OSL Quick Superfox Motorroller 1950 1964 Lambretta Prima Moped 1953 1966 Quickly Quickly N Quick 50 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title NSU Fox amp oldid 237272990