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Mustang auch Mustan Nepali म स त ग oder म स त ङ war ein unabhangiges buddhistisches Konigreich im Himalaya Es gehort heute zu Nepal und bildet den nordlichen Teil des nepalesischen Distrikts Mustang Der Name ist nepalesischen Ursprungs In der Landessprache wird das Land Lo Suden genannt Tal des Kali GandakiFlagge des Konigreichs MustangLage von MustangLo Manthang Inhaltsverzeichnis 1 Geographie und Klima 2 Geschichte 3 Bevolkerung 4 Religion 5 Wirtschaft 6 Literatur 7 Dokumentarfilme 8 Weblinks 9 AnmerkungenGeographie und Klima BearbeitenMustang liegt zwischen den nepalesischen Distrikten Dolpo Myagdi und Manang und grenzt an Tibet Das Gebiet ist 2 563 km gross und liegt auf uber 2 500 Meter Hohe nordlich des Annapurna Massivs Es ist aufgrund seiner Lage im Regenschatten der umgebenden Berge klimatisch trocken Die jahrliche Niederschlagsmenge betragt um die 250 400 mm Das Land ist durch den Fluss Kali Gandaki gepragt dessen Tal und seine Nebenflusse Der Fluss verlauft von Nordosten nach Sudwesten Richtung Nepal Terai und teilt dabei das Gebiet Der Fluss war einst die Haupthandelsroute zwischen Tibet und Indien insbesondere fur Salz Das Flusstal durchlauft Thak Khola die tiefste Schlucht der Welt Der traditionelle Hauptort des Konigreiches ist Lo Manthang Verwaltungssitz des gesamten Distrikts ist Jomosom das seit 1962 einen Flugplatz besitzt und sich seit der Offnung des Distrikts zum Haupttourismusort entwickelt hat Das gesamte Gebiet Mustangs steht unter besonderem staatlichen Schutz Seit 1992 ist Lo Manthang eines der sieben unit conservation offices im Annapurna Conservation Area Project ACAP dem altesten und grossten Schutzgebiet in Nepal Das Projekt will den Naturschutz fordern und gleichzeitig die Situation der Bevolkerung verbessern wobei es in jeder Region unterschiedliche Schwerpunkte setzt In Mustang soll besonders der kontrollierte Tourismus entwickelt das kulturelle Erbe geschutzt und alternative Energien gefordert werden In der Bevolkerung ist ACAP nicht unumstritten Kritik wird insbesondere an den tragen burokratischen Entscheidungswegen geubt es gibt auch Vorwurfe der Vetternwirtschaft 1 Geschichte Bearbeiten nbsp Raja Jigme Dorje Palbar Bista 2011 Mustang war einst ein unabhangiges Konigreich gegrundet um 1400 von dem legendaren Krieger Ame Pal Durch Sprache und Kultur war es eng an Tibet gebunden Am Ende des 18 Jahrhunderts wurde das Reich von Nepal annektiert blieb jedoch bis zur Mitte des 20 Jahrhunderts ein innenpolitisch autonomes Territorium innerhalb des nepalesischen Staates Nach der Besetzung Tibets durch China und dem Zusammenbruch der Handelsrouten busste das Land seine Unabhangigkeit vollends ein und ist seitdem als nordlicher Teil des Distriktes Mustang in die Verwaltungsstruktur Nepals eingegliedert Die Monarchie lebte bis Sommer 2008 als Konigreich von Lo fort aber die jetzige nepalesische Regierung hat die Tradition der Rajas in Nepal aufgelost Der ehemalige Raja bzw Konig in der Landessprache Gyelpo Jigme Palbar Bista um 1930 2016 fuhrte seine Abstammung traditionsgemass in 25 Generation auf den Reichsgrunder Ame Pal zuruck 2 Er genoss weiterhin ein hohes Ansehen in der Bevolkerung Bis 1974 hielten sich tibetische Widerstandskampfer im Mustang auf Das Gebiet war daher fur Reisende gesperrt Der sudliche Teil des Distrikts durfte bis in die 1970er Jahre das Konigreich von Lo bis 1992 nicht betreten werden von wenigen Ausnahmen abgesehen Fur den Besuch des ehemaligen Konigreiches ist auch heute noch eine Genehmigung notwendig Bevolkerung Bearbeiten nbsp Lopas in Lo ManthangDie Bezeichnung fur die Landesbewohner von Lo lautet Lopa Sie sind sprachlich und kulturell mit den Tibetern verwandt Die Lowa oder Lop genannte Sprache ist ein tibetischer Dialekt Sie wird von 7 500 Menschen gesprochen Auch weitere tibetische Dialekte und Nepali sind in Gebrauch 3 Die Bevolkerung von ca 6 000 Einwohnern lebt in 32 Siedlungen Der grosste Teil lebt nahe dem Fluss Kali Gandaki Die wegen der hohen Lage rauen Bedingungen haben jedoch eine jahreszeitliche Wanderung der Einwohner in die tiefer gelegenen Regionen Nepals zur Folge Religion BearbeitenDie Bewohner von Mustang sind Buddhisten Die vorherrschenden tibetisch buddhistischen Schulen sind die Nyingma und Sakya Schule Das Land besitzt eine sehr alte buddhistische Tradition Bereits vor 2000 Jahren wurde die erste Meditationsstelle tib Gompa gegrundet Die darauf folgende buddhistische Stromung erreichte Mustang mit dem grossen indischen buddhistischen Meister Padmasambhava im 8 Jahrhundert Er grundete die Nyingma Schule Etwas spater im 11 Jahrhundert kam die Ubertragung der Sakya Schule nach Mustang Der ehemalige Konig Jigme Palbar Bista wurde als eine Ausstrahlung des Bodhisattva Manjushri angesehen Generell haben im Lauf der Jahrhunderte immer mehr Lamas und Monche Mustang verlassen Gegenwartig werden wieder mehr Kloster gegrundet zum Beispiel in Geling Tsarang Lo Manthang und Namgyal Bei der Renovierung der Kloster wirkte die Bevolkerung aktiv unter der Anleitung von italienischen Restauratoren als angelernte Kunstmaler mit 4 Wie uberall in den buddhistisch gepragten Regionen des Himalaja schreiben die Lopas ihre Wunsche fur das letztendliche Gluck und Wohl aller Wesen auf farbige Gebetsfahnen die die funf Buddha Familien reprasentieren und mit dem Wind in die Welt getragen werden Wirtschaft Bearbeiten nbsp Buchweizenfelder bei GhemiTraditionell bezog Mustang einen Grossteil seiner Einkunfte aus dem Salzhandel auf der Transitstrecke zwischen China und Indien die im Flusstal des Kali Gandaki verlauft Nach der Besetzung Tibets durch China brachen die Handelsrouten zusammen und der Lebensstandard sank kontinuierlich ab Die wichtigsten Wirtschaftszweige sind die Landwirtschaft seit den 1990er Jahren kommt der Tourismus hinzu Im Winter wandern jedoch 50 der Bevolkerung auf der Suche nach Erwerbsmoglichkeiten in den Suden Der Ackerbau ist wegen der Trockenheit auf Bewasserungssysteme angewiesen Angebaut werden Buchweizen und Gerste in klimatisch gunstigen Regionen kommen Gemuse und Obst hinzu Die Vegetationsperiode dauert von Mai bis September Funf Monate im Jahr ist der Boden jedoch von Schnee bedeckt Im Suden konnen zwei im Norden nur eine Ernte pro Jahr eingebracht werden Die Viehzucht ist stark zuruckgegangen seit die Bauern ihre Herden nicht mehr auf die fruchtbaren Weiden jenseits der tibetischen Grenze treiben konnen Die wichtigsten Nutztiere sind die Yaks Wasserbuffel Schafe und Ziegen Seit 2001 besteht zwischen Lo Manthang und Tibet eine unbefestigte Strassenanbindung Die nepalesisch chinesische Grenze wird allerdings nur ca zweimal jahrlich fur den Grenzubertritt tibetischer Handler geoffnet Ab 2009 existiert nun auch eine Verbindung zwischen Lo Manthang und Jomosom die von Jeeps und anderen gelandegangigen Fahrzeugen genutzt werden kann Die Strasse verandert signifikant die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen und die Lebensbedingungen der Menschen Die Preise fur importierte Waren wie Brennstoff und Reis sind stark gesunken die Abhangigkeit von Lebensmittelimporten verstarkt sich Literatur BearbeitenMichael Beck Mustang Das Land der Lo pa Ein kultureller Reisefuhrer durch das ehemalige Konigreich im nordwestlichen Nepal Westarp BoD 2014 Ramesh Dhungel The kingdom of Lo Mustang A historical study Tashi Gephel Foundation Kathmandu 2002 ISBN 99933 5793 6 Michel Peissel Mustang A lost Tibetan Kingdom Dutton New York 1967 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche deutsch Das verbotene Konigreich im Himalaja Fischer Frankfurt 1978 ISBN 3 596 23501 4 Dokumentarfilme BearbeitenSteve Chao Mustang A Kingdom on the Edge Al Jazeera Correspondent 20 Februar 2012 Video englisch 47 Min Himalaya Reich des Windpferdes Teil 3 Mustang Teil 1 Ladakh Teil 2 Spiti TV Dokumentation von Hajo Bermann aus dem Jahr 2011 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Konigreich Mustang Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Geographical Field Studies in Southern Mustang Kali Gandaki Valley Universitat Giessen Memento vom 26 November 2013 im Internet Archive Schulverein Lo Manthang Nachhaltiger Entwicklungs Plan fur MUSTANG 2008 2013 National Trust for Nature Conservation Tibetan Buddhist Wall Paintings of Mustang a photographic survey Philip and Marcia R Lieberman Anmerkungen Bearbeiten http geb uni giessen de geb volltexte 2007 4664 pdf PeterAnnapurna Werkstatt 12 1 21 pdf Die offizielle Abstammungslinie wird zugunsten einer Abstammung von einem Gurkha Prinzen des spaten 18 Jahrhunderts angezweifelt Vgl Michael Beck Mustang Im Land der Lo pa S 99 http www ethnologue com show language asp code loy Mustang das Tor zum Himmel im Himalaya Abgerufen am 14 Oktober 2013 29 186666666667 83 992777777778 Koordinaten 29 N 84 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Mustang Konigreich amp oldid 236679701