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In den 1940er bis 1960er Jahren versenkten die Schweizer Armee und private Unternehmen grosse Mengen nicht mehr benotigter Munition im Thunersee Brienzersee Vierwaldstattersee und Genfersee Ihre weitere Lagerung galt nach Explosionsunglucken wie in Mitholz 1947 als nicht mehr sicher Im Jahr 2012 entschieden die Bundesbehorden auf eine Bergung und Entsorgung dieser Munition zu verzichten da diese keine Gefahr fur Mensch und Umwelt darstelle die Bergung dagegen gefahrlich und aufwandig ware 1 Munitionsversenkungen im Thunersee und BrienzerseeMunitionsversenkungen im Vierwaldstattersee Inhaltsverzeichnis 1 Versenkungen 2 Untersuchungen und die Frage der Bergung 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseVersenkungen BearbeitenEin Bericht der Armee aus dem Jahr 2004 fasst die erfolgten Versenkungen wie folgt zusammen 2 3 Gestutzt auf einen Beschluss des Bundesrats versenkte die Armee zwischen Mai 1948 und Fruhjahr 1949 2 500 Tonnen Artilleriemunition 176 000 Schuss im Thuner Brienzer und Vierwaldstattersee Es handelte sich dabei um uberzahlige Bestande des Zweiten Weltkriegs deren weitere Lagerung nach Explosionsunglucken in Dailly Mai 1946 und Mitholz Dezember 1947 als zu gefahrlich erachtet wurde Im Thunersee wurden 1948 und 1949 auch ca 1 500 Tonnen Ruckstande aus dem explodierten Lager Mitholz versenkt Die eidgenossischen Munitionsfabriken Thun und Altdorf versenkten bis in die 1960er Jahre Fabrikationsruckstande Fehlchargen und Altmunition in den nahen Seen In den 1940er bis 1960er Jahren versenkte die Armee in mehreren Schweizer Seen kleinere Mengen Waffen Munition oder anderes Material so 1951 im Walensee rund eine Tonne deutsche Maschinengewehre Zudem werden in vielen Seen Blindganger und in Ubungen verschossene Munition vermutet Auch durch private Unternehmen erfolgten Munitionsversenkungen 2019 wurde zudem bekannt dass private Unternehmen auch im Genfersee zwischen 150 und 1 000 Tonnen Munition versenkten 4 Zudem liegen im Rotsee Tausende von Handgranaten nachdem 1916 ein Munitionslager am Ufer explodierte und rund 50 000 Handgranaten in die Umgebung schleuderte 5 Insgesamt bestehen damit folgende grossere Munitionsablagerungen See Kanton e Gebiet MengeThunersee Bern Merligen Beatenbucht Balmholz ca 4 600 tBrienzersee Bern Nase Seebucht im sudostlichen Seeteil Bonigen Oberried ca 280 tVierwaldstattersee Urnersee Uri Schwyz Axenwand Bauen Sisikon Isleten Bolzbach Rutli ca 2 800 tVierwaldstattersee Gersauer Becken Schwyz Nidwalden zwischen Gersau und Emmetten ca 530 tGenfersee Genf Waadt unbekannt 150 bis 1 000 tRotsee Luzern unbekannt unbekanntUntersuchungen und die Frage der Bergung BearbeitenZwischen 2006 und 2010 untersuchten die Bundesbehorden die Auswirkungen der versenkten Munition und die Frage ihrer Bergung Sie stellten fest dass die Munition inzwischen 25 cm bis 2 m unter dem Seeboden lag da sie durch Ablagerungen uberdeckt wurde Einzelne versuchsweise geborgene Geschosse waren in noch praktisch neuwertigem Zustand 6 Im Februar 2012 teilte die Armee mit dass in Absprache mit den betroffenen Kantonen auf eine Bergung und Entsorgung der Munition verzichtet werde Analysen der Seeablagerungen und des Seewassers hatten keine Hinweise auf Schadstoffe ergeben die auf die versenkte Munition zuruckzufuhren waren Eine Bergung sei problematisch da dafur keine erprobten Technologien bestunden und die Bergung mit Explosionsgefahr sowie weitraumigen Sperrungen der Seen verbunden ware Die versenkte Munition werde aber regelmassig uberwacht 6 Filmaufnahmen einer franzosischen Umweltschutzorganisation vom Herbst 2019 zeigten auf dem Grund des Genfersees weitere Munitionsbestande Die Kisten sind auf dem Seegrund teils geoffnet und ihr Inhalt liegt offen die Munition ist nicht wie bisher vermutet von einer Sedimentschicht bedeckt 4 Eine Ansammlung von Munition wurde in 50 Meter Tiefe gefunden rund 150 Meter von einer Gasleitung und einer Trinkwasserentnahmestelle entfernt 7 Bund und Kanton Genf diskutieren 2020 das weitere Vorgehen 8 Weblinks BearbeitenVerteidigung Bevolkerungsschutz Sport Historische Abklarungen zu Ablagerungen und Munitionsversenkungen in Schweizer Seen Zusammenfassung PDF 9 Seiten 306 kB 5 November 2004 Einzelnachweise Bearbeiten Schweizer Armee Munition bleibt in Seen In Neue Zurcher Zeitung vom 3 Februar 2012 Historische Abklarungen zu Ablagerungen und Munitionsversenkungen in Schweizer Seen Bericht vom 5 November 2004 in Historische Abklarungen zu Ablagerungen und Munitionsversenkungen in Schweizer Seen Zusammenfassung 1 2 Vorlage Toter Link www vbs admin ch Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im Marz 2022 Suche in Webarchiven nbsp Info Der Link wurde automatisch als defekt markiert Bitte prufe den Link gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis Website des VBS abgerufen am 3 Februar 2012 https www parlament ch de ratsbetrieb suche curia vista geschaeft AffairId 20043220 a b Schweizerischer Bundesrat Antwort auf die Interpellation 19 4396 Gefahrliche Munition im Genfersee Was unternimmt der Bund 12 Februar 2020 abgerufen am 8 Marz 2020 Lars Gotsch Relikte des 20 Jahrhunderts Alte Munition Trotz Bergungen bleiben Schweizer Seen voll davon In SRF 12 September 2020 abgerufen am 12 September 2020 a b Keine Bergung versenkter Munition aus Voralpenseen Pressemitteilung des VBS vom 3 Februar 2012 Antonio Fumagalli Offene Munition im Genfersee Wohin mit dem explosiven Erbe In Neue Zurcher Zeitung 2 Marz 2020 nzz ch abgerufen am 8 Marz 2020 Taucher entdecken offene Munitionskisten im Genfersee Nun prufen Bund und Kanton wie sie damit umgehen sollen In Neue Zurcher Zeitung vom 2 Marz 2020 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Munitionsversenkungen in Schweizer Seen amp oldid 225441258