www.wikidata.de-de.nina.az
Motorkennbuchstaben MKB sind ein Kennzeichnungsschema das die Volkswagen AG Mitte der 1960er Jahre entwickelte um die verschiedenen Typen von Motoren eindeutig voneinander zu unterscheiden Der Motorkennbuchstabe wird der fortlaufenden Motornummer vorangestellt Beide werden zusammen in den Motorblock eingestanzt Damit ist eine eindeutige Identifikation fur die Ersatzteilbeschaffung oder Austauschzwecke vorhanden Das Vorlaufersystem war die Identifikation der Fahrzeuge und der Motoren per fortlaufender Fahrgestellnummer Uber Jahre wurde anfangs versucht zur Fahrgestellnummer zugehorig auch die Motornummer gleich zu halten eine Vorgehensweise die mit Austauschmotoren immer schwieriger durchzuhalten war Inhaltsverzeichnis 1 Historische Entwicklung 2 Die neuen Kennbuchstaben 3 Entwicklung uber vier Jahrzehnte 4 Getriebe 5 Andere Hersteller 6 Literatur 7 WeblinksHistorische Entwicklung BearbeitenIn den fruhen Jahren von VW wurden Fahrzeuge mit nicht zueinander gehorenden Fahrgestell und Motornummern mit Argwohn betrachtet und waren am Markt der Gebrauchtfahrzeuge nur mit Abschlag zu handeln In den 1960er Jahren mussten in Deutschland Motorennummern noch in die Fahrzeugpapiere eingetragen sein auf anderen Markten bis heute ein Motorwechsel erforderte eine Vorfahrt beim TUV um die neue Maschine eintragen zu lassen Wer das nicht tat hatte in Polizeikontrollen mit Schwierigkeiten zu rechnen und wurde oft zu einer Vorfuhrung des Fahrzeugs bei einem Sachverstandigen amtlich eingeladen Die Motorennummern von VW Kafern finden sich in den Guss des Motorgehauses eingeschlagen unmittelbar unter dem Fuss der Lichtmaschine Im Fall von Austausch Motoren wurde im VW Werk Kassel Baunatal die ursprungliche Motornummer defekt dort eingelieferter Motoren zunachst weggefrast und dann die vorherige Nummer des Fahrzeugs den dieser dann reparierte Austausch Motor ersetzen sollte an gleicher Stelle in die Frasflache eingeschlagen mitsamt zwei VW Schlagstempelzeichen vor und hinter der Nummer als Ausweis der Authentizitat Die neuen Kennbuchstaben BearbeitenZunachst wurde ein einzelner Kennbuchstabe im Wesentlichen in chronologischer Reihenfolge der Motorenentwicklung verwendet A fur den altesten Motorentyp Dieser Kennbuchstabe wurde vor der fortlaufenden Seriennummer angebracht Das alte Schema der Motornummer war eine siebenstellige Zahl z B 1 234 567 Die neue Motornummer lautete z B D 0 000 123 Als man im Alphabet bei Z angelangt war wurden neue MKB ab den 1970er Jahren zweistellig gehalten und die fortlaufende Motornummer ist nur mehr sechs statt siebenstellig Schliesslich wurde das System ab 1990 auf drei Buchstaben erweitert Die Systematik der Buchstabenvergabe ist im Wesentlichen alphabetisch chronologisch Teils wurden Lucken gelassen um gegebenenfalls kleine Abwandlungen vorhandener Motoren mit benachbarten Buchstabenkombinationen kennzeichnen zu konnen Zum Zeitpunkt der Einfuhrung der MKB zum September 1965 Modellwechsel nach den Werksferien Beginn des Modelljahres 1966 gab es bei VW folgende Motorentypen VW 1200 30 PS Motor mit kurzer Kurbelwelle zuletzt verbaut im Nachfolger des Standard VW 1200 A erkennbar in Fahrzeugen am Tachometer der nur bis 120 reicht Vorlaufertypen dieser Motoren hatten bis in die fruhen 1950er Jahre auch 24 oder 24 5 PS Dieser Motor blieb da nicht mehr im aktuellen Neufahrzeugprogramm eingesetzt ohne eigenen Kennbuchstaben Spatere Austauschmotoren erhielten in einer Flachfrasung unter dem Lichtmaschinenfuss eingeschlagen vor der fortlaufenden Nummer den Buchstaben A erster VW Motor Gebaut von Dezember 1953 bis Juli 1965 VW 1200 34 PS Motor mit langer Kurbelwelle vergrosserter Abstand der Zylinderachsen ab diesem Zeitpunkt noch verbaut im aktuellen Sparkafer VW 1200 A Diesem Motortyp wurde der Kennbuchstabe D gegeben VW Bus Motor des alteren Typs mit 1500 cm und 42 PS Kennbuchstabe G VW 1300 40 PS Motor mit verlangertem Hub der Kurbelwelle des Bus Motors jedoch beibehaltener Zylinderbohrung des 1200er neuer Motortyp fur den frisch eingefuhrten VW 1300 VW 1300 Cabrio Karmann Ghia 1300 Kennbuchstabe F 8 1965 bis 7 1970 VW 1600 45 PS Flachmotor fur den VW 1500 Typ 3 Nachfolger des ursprunglichen Motors mit 1500 cm im VW 1500 N auf 1600 cm durch andere Zylinderbohrung vergrossert Motor mit Einfachvergaser Flachstrom Kennbuchstabe K VW 1600 54 PS Flachmotor fur den VW 1600 Typ 3 mit Zweifach Fallstromvergaser Nachfolger des Zweivergaser Motors der VW 1500 S Kennbuchstabe R T und U Spater gab es noch folgende kafertypischen per Layout mit Radialkuhlgeblase im Kafer und auch Bus und Transporter verwendbaren Motoren 1500 cm 44 PS Kennbuchstabe H 8 1966 bis 7 1970 i W fur Transporter 1600 cm 48 PS Kennbuchstabe B 8 1969 bis 7 1970 i W fur Transporter 1300 cm 44 PS AB 8 1970 bis 7 1973 44 PS AR 8 1973 bis 7 1975 1600 cm 44 PS AG 8 1970 bis 5 1973 1600 cm 48 PS AE 8 1970 bis 7 1971 AH 8 1971 bis 1 1976 48 PS AK 8 1972 bis 7 1973 AL 3 1973 bis 2003 AM 3 1973 bis 12 1977 1600 cm 50 PS AD 8 1970 bis 7 1973 50 PS AJ 8 1974 bis 12 1977 50 PS AS 8 1973 bis 1978Motoren mit reduzierter Verdichtung Muldenkolben fur Lander mit niederoktanigem Kraftstoff 1300 cm 37 PS E von 8 67 bis 7 70 40 PS AC von 8 70 bis 7 72 1500 cm 40 PS L von 8 67 bis 7 70 1600 cm 46 PS AF von 8 70 bis 12 77Klassische Kafermotoren der spateren Jahre sind der 1200er mit 34 PS D und die 1600er Motoren mit 50 PS AD AJ und AS sowie der 1600er Katalysator Motor AL mit 48 PS Auch gab es aus lateinamerikanischen Landern Kafermotoren mit 1700 cm und 58 PS die starksten Serienkafer Hinzu kamen noch vereinzelte Modifikationen als Industriemotoren nach Kafermotor Bauart die mit geanderter Abgasanlage in Pumpen Feuerwehr Mahdreschern Zementsilofahrzeugen und Stromerzeugungsaggregaten sowie als Notantriebe z B fur Seilbahnen Westfalenpark Dortmund und Zementwerken eingesetzt wurden um nach eventuellen Stromausfallen Hilfsantrieb zu leisten Entwicklung uber vier Jahrzehnte BearbeitenIn der weiteren Folge baute VW das System der Motorkennbuchstaben kontinuierlich aus Als Ausnahme zur Regel gab es mitunter auch Aggregate mit einer Ziffer statt Buchstaben zu Beginn z B der erste Standard TDI Motor mit 90 PS der als 1Z bezeichnet wird Das Repertoire an Motorentypen wurde ab den 2000er Jahren unubersichtlicher weil die MKB teils auf vier Buchstaben erweitert wurden Teils wurden Motoren mit Kennbuchstaben neu benannt die sich nur in Details etwa fur Anforderungen spezifischer Exportmarkte unterscheiden Nach Ubernahme der Audi AG Ankauf durch VW um 1970 wurden auch die Motoren von Audi in dieses Kennzeichnungssystem aufgenommen Ebenso haben Motoren der weiteren VW Tochter Skoda und Seat diese Kennbuchstaben oft sind es identische Motoren die im Rahmen der Plattformstrategie Verwendung finden nbsp Dieser Artikel oder Abschnitt bedarf einer grundsatzlichen Uberarbeitung Naheres sollte auf der Diskussionsseite angegeben sein Bitte hilf mit ihn zu verbessern und entferne anschliessend diese Markierung Getriebe BearbeitenAuch die Getriebe der VW Fahrzeuge und der Tochter sind nach einem ahnlichen System bezeichnet Hier beschrankt man sich fruher auf zwei derzeit auf drei Buchstaben zur Kennzeichnung eines Getriebetyps Wahrend Motoren nach den Kennbuchstaben fortlaufend durchnummeriert werden gibt die funfstellige Zahl der Getriebenummer das Herstellungsdatum an Dabei markieren die ersten beiden Ziffern den Tag die folgenden beiden den Monat und die letzte das Jahr der Herstellung Das Jahrzehnt ist nicht angegeben was sich deshalb erubrigt weil kein Getriebe Baumuster uber einen so langen Zeitraum gefertigt wird Andere Hersteller BearbeitenAuch andere Fahrzeughersteller nutzen Kennzeichnungssysteme fur Motoren Ford z B hat ein kombiniertes System von Buchstaben und Ziffern zur Identifikation der Typen Mercedes Benz Motoren haben eine Kennung die mit einem vorangestellten M fur Motor Otto Motoren oder OM Oel Motor Dieselmotoren und einer dreistelligen Zahl das Hauptbaumuster kennzeichnen und mit einem Punkt getrennt mit der zweiten Gruppe von drei Ziffern das Detailmuster identifizieren Z B hat einer der erfolgreichsten Motoren der Mercedes Geschichte die Kennung OM 615 010 als Zweiliter Dieselmotor mit 55 PS uber Jahrzehnte in den kleinsten Dieseln anzutreffen Opel bezeichnet beispielsweise 1 6 Liter Motoren des Modells Astra mit Kombinationen wie X16SZ oder C16NZ in denen die mittleren Ziffern die Hubraumgrosse anzeigen Das ist auch in anderen Baureihen bei Opel der Fall vereinzelt stehen Ziffern vorn Jedoch ist es nicht einheitlich das Kurzel 4JGT beispielsweise bezeichnet den Motor des Opel Monterey 3 1 Liter Turbodiesels ohne dass darin irgendwelche sprechenden Teile erkannt werden konnten BMW benennt seine Motoren ebenfalls nach Baureihen ein Motor M43B16 ist z B der Antrieb fur den BMW 316i er basiert auf dem Grundmotor nach Muster M43 und ist mit der 16 als Motor mit 1 6 Liter Hubraum erkennbar Das B steht fur Benzin ein D fur Diesel Motoren der neuen Generation werden durch ein N anstelle des M gekennzeichnet Motoren der M GmbH sind mit einem S gekennzeichnet Seit 2013 setzt BMW bei den Drei Vier und Sechszylindermotoren auf ein Baukastenprinzip sowohl bei Diesel als auch Benzinmotoren Die Motorenbezeichnung dieser Baureihen beginnt mit dem Buchstaben B fur Baukasten Porsche benennt die Motoren nach den Fahrzeug Baumustern Ein Motortyp 930 20 ist beispielsweise der Antrieb des Porsche 911 3 2 SC Baumuster 930 bis Mitte 1989 Das 20 ist im Wesentlichen eine fortlaufende Nummerierung innerhalb einer Fahrzeugserie ohne Hubraum oder Leistungskennung Volvo hat sehr lange einen sehr einfachen Motorencode verwendet der Anfang der 1980er und erneut Anfang der 1990er Jahre weiter verfeinert wurde So bestanden die alten Kennzeichnungen aus 4 Zeichen mit Ausnahme der Turbos Das Erste kennzeichnete den Motor als Benzin B oder Diesel D Die nachsten beiden Zahlen zeigten den Hubraum in Dezilitern an z B 19 20 21 23 amp 28 und der letzte Buchstabe kennzeichnete die Version z B E Einspritzer F Einspritzer mit Kat usw Mit einer neuen Motorvariante wurden die Kodierungen in den 1980er Jahren auf 5 Stellen erweitert mit Ausnahme der Turbos B D Hubraum in Dezilitern 0 oder 4 Ventilzahl Buchstabe Version Beispiele B230F B230FT B234F B204FT Ausnahmen waren die Regel bei vielen zugekauften Motoren wurden vereinfachte Bezeichnungen verwendet z B der D24TIC VW Maschine aus dem LT Diesel 2 4 l Turbo Intercooler oder der B20F im 400er Volvo Als Anfang der 1990er Jahre die sogenannten Whiteblocks aufkamen 4 5 und 6 Zylinder Motoren in Modularbauweise wurde auch die Zylinderzahl mit eingefugt um die Motoren besser auseinanderhalten zu konnen So sind die Kodierungen sehr weit vorangeschritten Der erste Motor mit der neuen Bezeichnung war der 3 0 l Reihen Sechszylinder im 960er Volvo Dieser trug die Bezeichnung B6304F Benzin 6 Zylinder 3 0 l Hubraum 4 Ventil Einspritzer mit Kat Fortan wurde auch die Zahl der Ventile pro Zylinder egal ob 2 oder 4 Ventiler mit in die Bezeichnung eingefuhrt Weiter fuhrte man die Version da alle Motoren einen Kat haben des Motors ein Dieses wurde durch eine Zahl am Ende gekennzeichnet Ein paar Beispiele B4204S3 Benzin 4 Zylinder 2 0 l Hubraum 4 Ventile pro Zylinder Saugmotor 3 Serie D5244T2 Diesel 5 Zylinder 2 4 l Hubraum 4 Ventile pro Zylinder Turbomotor 2 Serie B6294T2 etc Siehe auch Liste der Motoren von Mercedes Benz Literatur BearbeitenDieter Korp Jetzt helfe ich mir selbst Motorbuch Verlag Stuttgart Hans Rudiger Etzold Der Kafer Eine Dokumentation Bd I III Motorbuch Verlag StuttgartWeblinks BearbeitenAufschlusselung der Motorkennbuchstaben der VW AG mit Modellen und Baujahren Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Motorkennbuchstaben amp oldid 235637106