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Moses Wilhelm Shapira geboren im Jahr 1830 in Kamjanez Podilskyj Russisches Kaiserreich gestorben am 9 Marz 1884 in Rotterdam Niederlande war Antiquitatenhandler in Jerusalem Er war in Falschungsskandale um moabitische Kunstgegenstande verwickelt Moses Wilhelm Shapira Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werke 3 Literatur 4 Siehe auch 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenMoses Wilhelm Shapira wurde 1830 als Sohn polnischer Juden geboren 1856 wanderte er ins Osmanische Reich aus und liess sich in Jerusalem nieder Er konvertierte zum Protestantismus und heiratete die hessische Diakonisse Anna Magdalena Rosette Jockel Gemeinsam hatten sie zwei Tochter von denen eine die franzosische Schriftstellerin Myriam Harry 1869 1958 war Shapira eroffnete einen Antiquitatenhandel den vor allem Palastinareisende frequentierten Seine Waren bezog er von arabischen Einheimischen Im Gefolge der Entdeckung der Mescha Stele tauchten auf dem Antiquitatenmarkt Jerusalems zahlreiche weitere vermeintlich moabitische Artefakte auf sogenannte Moabitica Auch Shapira scheint an diesen Falschungen beteiligt gewesen zu sein Da zur damaligen Zeit allerdings Vergleichsobjekte fehlten blieben die Falschungen in der Regel unentdeckt Gerade deutsche Archaologen kauften Moabitica um den Verlust der Mescha Stele an Frankreich und Grossbritannien zu kompensieren Als Erster bezweifelte Charles Clermont Ganneau 1846 1923 der Gezer ausgegraben hatte die Echtheit der moabitischen Fundstucke Diese Meinung teilte Emil Kautzsch Shapira verteidigte seine Artefakte gegen den Widerstand der Forscher als echt Er setzte seinen Handel fort verlegte sich jedoch nun auf den Verkauf hebraischer Handschriften aus dem Jemen 1883 bot Shapira dem British Museum in London 15 Schriftrollen mit Textstucken aus dem biblischen Buch Deuteronomium inklusive der Zehn Gebote zum Preis von einer Million Pfund Sterling an Die Fragmente wurden nach eingehender Begutachtung durch Christian David Ginsburg als Falschungen verworfen nachdem zwei der Schriftrollen in einer grossen Ausstellung prasentiert worden waren Nach diesem Eklat verliess Shapira England und erschoss sich am 9 Marz 1884 im Hotel Bloemendaal in Rotterdam Die Schriftrollen Shapiras wurden in einer Auktion bei Sotheby s fur nur 10 Guineen versteigert Mutmasslich bei einem Brand im Jahr 1899 wurden sie zerstort Neuerdings tritt Idan Dershowitz Lehrstuhlinhaber der Professur fur Hebraische Bibel und Exegese an der School of Jewish Theology der Universitat Potsdam fur eine Neubewertung der Fragmente ein Die von Dershowitz erstmals in einem Artikel in der Zeitschrift fur die alttestamentliche Wissenschaft vertretene These 1 die Fragmente seien echt und reprasentierten eine Vorform des Deuteronomiums wurde im Marz 2021 von der New York Times einem breiteren Publikum bekannt gemacht 2 Werke BearbeitenEigenhandiges Verzeichnis der von Shapira gesammelten hebr Handschriften Staatsbibliothek Berlin Ms or fol 1342DigitalisatLiteratur BearbeitenJohn Marco Allegro The Shapira Affair Doubleday Garden City NY 1965 Efrat Karmon Hrsg Truly Fake Moses Wilhelm Shapira Master forger Ziyyuf amitti Israel Museum Jerusalem 2000 ISBN 965 278 242 4 Israel Museum Jerusalem Catalogue 441 Schulamit Lapid Er begab sich in die Hand des Herrn Roman Goldmann Munchen 1997 ISBN 3 442 72205 5 Andreas Reichert Julius Euting die Pseudo Moabitica und La petite fille de Jerusalem Neue Funde zu einer alten Affare In Christl Maier Hrsg Exegese vor Ort Festschrift fur Peter Welten zum 65 Geburtstag Evangelische Verlagsanstalt Leipzig 2001 S 335 367 Myriam Harry La Conquete de Jerusalem Calmann Levy Paris 1903Siehe auch BearbeitenThankmar von Munchhausen Diplomat 1835 1909 der Shapira als deutscher Konsul in Jerusalem behilflich warEinzelnachweise Bearbeiten Idan Dershowitz The Valediction of Moses New Evidence on the Shapira Deuteronomy Fragments In Zeitschrift fur die alttestamentliche Wissenschaft 133 2021 S 1 22 doi 10 1515 zaw 2021 0001 Is a Long Dismissed Forgery Actually the Oldest Known Biblical Manuscript New York Times vom 10 Marz 2021 abgerufen am 10 Marz 2021Normdaten Person GND 119053306 lobid OGND AKS LCCN nr91015726 VIAF 46616391 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Shapira Moses WilhelmKURZBESCHREIBUNG AntiquitatenhandlerGEBURTSDATUM 1830GEBURTSORT Kamjanez PodilskyjSTERBEDATUM 9 Marz 1884STERBEORT Rotterdam Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Moses Wilhelm Shapira amp oldid 232447239