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Nord und Sudpol des Mondes sind die Endpunkte der Rotationsachse des Erdtrabanten und haben die selenografische Breite 90 bzw 90 Der Mond im September 2005 Aus Sicht der Erde taumelt er etwas weil seine Drehachse nicht senkrecht auf der Mondbahn steht und diese um 5 5 von einer Kreisbahn abweicht Diese Libration in Breite bewirkt dass Nord und Sudpol nur 2 Mal pro Monat am Rand der Scheibe liegen und wir abwechselnd ganz flach auf die beiden Mondpole sehen konnen Von der Erde aus erscheinen sie nicht genau am Rande der Mondfigur sondern infolge einer periodischen Richtungsschwankung Libration in Breite jeweils unter einem sehr flachen Winkel von maximal 6 7 Die Umgebung des Sudpols ist wesentlich gebirgiger als jene des Nordpols und Zentrum eines ausgedehnten mit Kratern ubersaten Hochlandes Die Kraterrander und Hohen an beiden Mondpolen befinden sich fast immer im Sonnenlicht weshalb sie von fruheren Selenografen Mondforschern wie Hieronymus Schroter und Madler Berge des ewigen Lichts genannt wurden Der Grund fur dieses Phanomen ist dass die Rotationsachse des Mondes anders als jene der Erde fast senkrecht auf seiner Bahnebene steht Auch gegen die Pole der Ekliptik ist sie nur rund 1 5 geneigt bei der Erdrotation sind es 23 4 sodass die Erhebungen nahe der Mondpole immer vom Sonnenlicht gestreift werden Eine weitere Besonderheit des Mondes ist seine gebundene Rotation er weist der Erde immer fast dieselbe Seite zu weil seine Rotationsdauer mit der Umlaufzeit Monatslange zusammenfallt Schon im 19 Jahrhundert wurde deshalb vermutet dass der Massenschwerpunkt des Mondes nicht mit dem Figurenmittelpunkt Zentrum der Mondkugel ubereinstimmt Durch verschiedene Mondsonden hat sich diese Hypothese bestatigt Die beiden Punkte haben einen Abstand von knapp 2 km was bei der neueren Definition der selenografischen Koordinaten zu berucksichtigen war Inhaltsverzeichnis 1 Grosse Strukturen in den Polregionen 2 Mondsonden Wassereis und geplantes Observatorium 3 Siehe auch 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGrosse Strukturen in den Polregionen Bearbeiten nbsp Fotomosaik der lunaren Nordpolregion aus rund 1500 Aufnahmen der Raumsonde ClementineDie polaren Mondlandschaften erscheinen durch den flachen Sichtwinkel stark verzerrt doch wirken dadurch die Hohen umso deutlicher Mit mittelgrossen Teleskopen etwa ab dem Achtzoller sind bereits einzelne Kraterrand bzw Berggipfel auszumachen Die grossten Krater um den Nordpol sind Peary Nansen Byrd und Hermite zwischen ihnen die Leibniz Berge sowie auf der Mondruckseite Rozhdestvenskiy Die grossten Ringgebirge im Sudpolbereich sind Moretus Newton Manzinus und Scott sowie nahe der Sichtgrenze Amundsen und Drygalski und auf der Ruckseite die riesigen Ringstrukturen Schrodinger und Zeeman Mondsonden Wassereis und geplantes Observatorium BearbeitenIn diesen Regionen deren Durchschnittstemperatur um 50 C liegen durfte planten US Astronomen im Jahr 2002 in etwa 15 Jahren ein von irdischem Streulicht und Funkverkehr unbehelligtes Observatorium zu errichten 1 Am gunstigsten ware es am Rande der Mondruckseite doch musste dann die Telemetrie uber kunstliche Mondsatelliten Orbiter erfolgen Die Taler zwischen den Bergen des ewigen Lichts liegen andauernd im Schatten was ebenfalls interessante Aufschlusse und Temperaturstudien bote Ausserdem konnte erstmals 1996 die Mondsonde Clementine mittels Radar geringe Mengen von Wassereis nachweisen was 1999 durch Spektrometer Messungen des Lunar Prospector bestatigt wurde Das Eis durfte etwa mit 1 im Regolith der Mondoberflache beigemischt sein konnte aber auch ab 40 cm Tiefe kleine Eislinsen bilden Beide Moglichkeiten waren fur die Raumfahrt von grossem Interesse Siehe auch BearbeitenMondkolonisation Sudpol Aitken Becken Liste der Berge und Gebirge des ErdmondesLiteratur BearbeitenBruce A Campbell et al Radar imaging of the lunar poles Nature 426 137 138 13 November 2003 doi 10 1038 426137a J L Margot et al Topography of the Lunar Poles from Radar Interferometry Science 4 June 1999 Vol 284 no 5420 S 1658 1660 doi 10 1126 science 284 5420 1658 Paul D Spudis The Poles of the Moon and Their Significance Lunar and Planetary Institute 2008 PDF 2 83MB 22S abgerufen 16 Dezember 2009 Weblinks BearbeitenLandkarte vom Mond Nordpol SMART 1 Wassereis auf den Mondpolen http www mondatlas de mondnews html Smart 1 polnaher Krater Plaskett Permanente Beleuchtung am Mond Nordpol Schatten am Sudpol des Mondes Astronomy Picture of the Day vom 23 April 2011 LPOD Photo GalleryEinzelnachweise Bearbeiten Harald Zaun Dark Side of the Moon heise de 12 Januar 2002 abgerufen am 4 Januar 2018 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Mondpol amp oldid 206649737