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Muḥsin Aḥmad al ʿAini arabisch محسن احمد حسن العيني DMG Muḥsin Aḥmad Ḥasan al ʿAyniyy 20 Oktober 1932 in Bani Bahloul Nordjemen 25 August 2021 1 in Kairo 2 gelegentlich auch Mohsen Ahmed el Ainy al Ayni bzw Alaini transkribiert war ein jemenitischer Politiker und arabischer Sozialist Zwischen 1962 und 1975 war er funfmal Aussenminister und viermal Premierminister der Jemenitischen Arabischen Republik Nordjemen Schon 1972 hatte Muhsin al Aini links in Tripolis unter Vermittlung von Libyens Revolutionsfuhrer Gaddafi rechts die Vereinigung mit Sudjemen vereinbart Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben und Wirken BearbeitenNach dem Studium an der Pariser Sorbonne 1956 1957 und an der Juristischen Fakultat der Universitat Kairo 1952 1959 arbeitete Muhsin al Aini bis 1961 als Lehrer in Aden Sudjemen und engagierte sich dort ab 1960 in der antikolonialen Gewerkschaftsbewegung gegen die britische Herrschaft Von den Briten 1961 aus Aden ausgewiesen ging er als Delegierter des Gewerkschaftsverbandes wieder nach Agypten In Kairo schloss er sich der Arabischen Sozialistischen Baath Partei an und verbundete sich mit den gemassigten Nasseristen Seit 1962 war er mit Aziza Abulahom Abu Luhum verheiratet Al Ainis Schwager und wichtigster Unterstutzer Sinan Abu Luhum war viele Jahre lang Gouverneur der Hafenstadt al Hudaida Unter dem zur Bakil Foderation bzw zum Nihm Stamm Nahm gehorenden Luhum Clan hatten sowohl al Aini als auch die Baath Partei ihre Hausmacht bzw Machtbasis Dennoch behauptete er spater in seiner Biographie I have never been a representative of any political party tribe group or coalition Ich war nie Vertreter einer politischen Partei eines Stammes einer Gruppe oder einer Koalition M A al Aini 50 Years In Shifting Sands Nach dem Sturz der Imam Monarchie in Nordjemen wurde er im September 1962 unter Prasident Abdullah as Sallal erster Aussenminister der neugegrundeten Jemenitischen Arabischen Republik wurde aber schon im Dezember als erster Standiger Vertreter der neuen Republik zur UNO entsandt Er blieb UNO Vertreter bis zum Mai 1965 als er kurzzeitig erneut zum Aussenminister in Ahmad Muhammad Numans Kabinett berufen wurde und erste Friedensgesprache mit den seit 1962 gegen die Republik kampfenden Royalisten fuhrte Die Berufung Numans und al Ainis strapazierte jedoch die Beziehungen Jemens zu Nasser Nachdem Numan wegen innenpolitischer Differenzen mit as Sallal zuruckgetreten war war al Aini ab Juli 1965 dann wieder nur noch UNO Vertreter bis 1966 Mit dem Sturz Sallals wurde al Aini am 5 November 1967 erstmals Premierminister unter dem neuen Prasidenten Abdul Rahman al Iriani aber schon am 21 Dezember 1967 durch Hassan al Amri verdrangt und wieder zur UNO entsandt Von 1968 bis 1970 war er Botschafter in der Sowjetunion Zwischendurch hatte er am 29 Juli 1969 erneut den Auftrag zur Regierungsbildung erhalten nachdem al Amri zuruckgetreten war Doch al Aini konnte in Sanaa keine stabile Regierung zusammenbringen so dass al Amris Vizepremier Abdul Salam Sabrah weiter amtierte bis endlich am 2 September 1969 Abdullah Kurschumi eine Regierung bildete und al Aini nach Moskau zuruckkehrte In al Ainis zweite Amtszeit als Premierminister und Aussenminister vom 5 Februar 1970 bis zum 26 Februar 1971 fiel das Friedensabkommen mit den Royalisten Mai 1970 Erklartes Ziel al Ainis war die Zusammenarbeit aller gemassigten politischen Krafte durch eine Versohnung zwischen Republikanern und Royalisten Die Royalisten erkannten die Republik an al Aini nahm im Gegenzug funf ihrer Vertreter in sein Kabinett auf Von al Amri zunachst wieder verdrangt und als Botschafter nach Frankreich abgeschoben wurde er nach al Amris Rucktritt am 18 September 1971 erneut Premierminister und Aussenminister al Ainis Vizepremier und Innenminister wurde General Ibrahim al Hamdi In diese Amtszeit fiel eine neue Verfassung Dezember 1971 eine wenig erfolgreiche Kampagne gegen die Sucht des Qat Kauens und im Sommer 1972 zunachst eine Verscharfung der Beziehungen zur Volksdemokratischen Republik Jemen Sudjemen dann aber eine Aussohnung und sogar ein Abkommen zur Vereinigung beider Jemen November 1972 das aber u a infolge der erneuten Abberufung al Ainis am 30 Dezember 1972 nicht verwirklicht wurde Noch am 18 bzw 21 Dezember 1972 hatte Nordjemen unter al Aini diplomatische Beziehungen zur DDR aufgenommen al Aini wurde 1973 zunachst Botschafter in Grossbritannien aber nach al Irianis Sturz am 22 Juni 1974 vom neuen Staatschef Ibrahim al Hamdi erneut zum Premierminister und im Oktober in den Obersten Kommandorat berufen Den Vizepremier und Wirtschaftsminister seines Vorgangers Hassan Muhammad Makki ubernahm al Aini zunachst bis Oktober 1974 Aussenpolitisch vertrat al Aini einen Kurs der Nichtpaktgebundenheit Jemen blieb aber finanziell von Saudi Arabien abhangig Der Widerstand pro saudischer feudaler Krafte der lokalen Stamme gegen al Ainis Anti Korruptionsmassnahmen und seine Zentralisierungsbemuhungen fuhrte am 16 Januar 1975 schliesslich zum endgultigen Sturz al Ainis wegen angeblicher proagyptischer Neigungen al Aini wurde stattdessen erneut Botschafter in Frankreich bis 1976 und bei der UNO bis 1981 ehe er im November 1981 als Botschafter in die Bundesrepublik Deutschland bis August 1984 und danach in die USA geschickt wurde bis 1997 Nach der Vereinigung beider Jemen 1990 blieb al Aini Botschafter des gesamten Jemen Schliesslich ernannte ihn Prasident Ali Abdullah Salih 1997 zum Mitglied des Schura Rates eine Art Rat elder statesmen Mit seiner Frau Aziza 1945 hatte Muhsin al Aini zwei Sohne zwei Tochter sowie sechs Enkel Der Fischer Weltalmanach und das Munzinger Archiv kategorisierten al Aini als gemassigten Sozialisten der dem britischen Orientalisten Robin Leonard Bidwell zufolge dem Baathismus naher stand als dem Nasserismus Bidwell bescheinigte al Aini die besten und ehrlichsten Reformabsichten Er bezeichnete al Aini als sehr umganglichen toleranten und diplomatisch geschickten Mann dem der Ehrgeiz und die Rucksichtslosigkeit fehlten um sich an der Spitze zu halten Literatur BearbeitenGustav Fochler Hauke Hrsg Der Fischer Weltalmanach 1973 Fischer Taschenbuch Verlag Frankfurt am Main 1972 S 386 Gustav Fochler Hauke Hrsg Der Fischer Weltalmanach 1975 Fischer Taschenbuch Verlag Frankfurt am Main 1974 S 381 Gustav Fochler Hauke Hrsg Der Fischer Weltalmanach 1976 Fischer Taschenbuch Verlag Frankfurt am Main 1975 S 374 Lothar Rathmann Geschichte der Araber Von den Anfangen bis zur Gegenwart Band 6 Der Kampf um den Entwicklungsweg in der arabischen Welt Akademie Verlag Berlin 1983 S 313 316 Robin Leonard Bidwell Dictionary of Modern Arab History Routledge New York 1998 S 56f The International Who s Who 1988 89 Europa Publications Limited London 1988 S 17 Robert D Burrowes Historical Dictionary of Yemen Lanham 2010 S 24 Weblinks BearbeitenMohsen A El Aini Internationales Biographisches Archiv 28 1975 vom 30 Juni 1975 im Munzinger Archiv Artikelanfang frei abrufbar rulers org Aini Mohsin Ahmed al Kurzbiographie Prime Ministers of Yemen Sana Foreign Ministers of Yemen Sana worldstatesmen org erwahnt im Absatz North Yemen eine weitere Amtszeit 1969 ambassadors net 50 Years in Shifting Sands Book Revue Einzelnachweise Bearbeiten https www elbalad news 4941059 Todesnachricht In alwasat ly 25 August 2021 abgerufen am 25 August 2021 arabisch Ministerprasidenten der Jemenitischen Arabischen Republik Abdullah as Sallal 1962 1963 Abd al Latif Dayfallah 1963 Abd ar Rahman al Iryani 1963 1964 Hassan al Amri 1964 Hamud al Dschaifi 1964 1965 Hassan al Amri 1965 Ahmad Muhammad Numan 1965 Abdullah as Sallal 1965 Hassan al Amri 1965 1966 Abdullah as Sallal 1966 1967 Muhsin Ahmad al Aini 1967 Hassan al Amri 1967 1969 Abd as Salam Sabrah 1969 Muhsin Ahmad al Aini 1969 Abdullah Kurschumi 1969 1970 Muhsin Ahmad al Aini 1970 1971 Abd as Salam Sabrah 1971 Ahmad Muhammad Numan 1971 Hassan al Amri 1971 Abd as Salam Sabrah 1971 Muhsin Ahmad al Aini 1971 1972 Abdullah al Hadschri 1972 1974 Hassan Muhammad Makki 1974 Muhsin Ahmad al Aini 1974 1975 Abd al Latif Dayfallah 1975 Abd al Aziz Abd al Ghani 1975 1980 Abd al Karim al Iryani 1980 1983 Abd al Aziz Abd al Ghani 1983 1990 Normdaten Person GND 130202711 lobid OGND AKS LCCN n2002053717 VIAF 88347976 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Aini Muhsin Ahmad al ALTERNATIVNAMEN Ainy Mohsen Ahmed el KURZBESCHREIBUNG jemenitischer Politiker und DiplomatGEBURTSDATUM 20 Oktober 1932GEBURTSORT NordjemenSTERBEDATUM 25 August 2021STERBEORT Kairo Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Muhsin Ahmad al Aini amp oldid 215291910