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Dieser Artikel beschreibt einen Ort in Mexiko Den gleichnamigen Pass im Sinai beschreibt der Artikel Mitla Pass Mitla ist eine archaologische Statte im mexikanischen Bundesstaat Oaxaca die fur ihre prakolumbischen Bauten mit einer in Mesoamerika einzigartigen Wandornamentik beruhmt ist Die zapotekische Ortsbezeichnung ist Lyobaa Bestattungsplatz die Nahuatl sprechenden Azteken machten daraus Mictlan Ort der Toten Die Palastanlage von Mitla gehort zum UNESCO Welterbe Palast in Mitla mit OrnamentfeldernInhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Prakolumbisches Mitla 2 1 Geschichte 2 2 Forschungsgeschichte 2 3 Architektur 2 4 Ornamentik 3 Museum 4 Siehe auch 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLage BearbeitenMitla liegt ca 45 km Fahrtstrecke sudostlich von Oaxaca de Juarez in einer Hohe von 1680 m im Ortsgebiet der Kleinstadt San Pablo Villa de Mitla Heute ist der Ort eine moderne Zapotekenstadt und ein populares Touristenziel fur Besucher Oaxacas Der Ort verfugt uber ein kleines Museum und beherbergt einen grossen Markt Die meisten Gebaude aus vorspanischer Zeit liegen am nordlichen Ende des Ortes Die Mehrheit der Bewohner spricht eine Variante des Zapotekischen Prakolumbisches Mitla Bearbeiten nbsp Grupo de las Columnas nbsp Grupo de la Iglesia nbsp Patio NorteGeschichte Bearbeiten Obwohl archaologische Hinweise darauf hindeuten dass Mitla bereits 500 v Chr besiedelt war datieren die altesten Gebaude auf etwa 200 n Chr Gebaude prakolumbischen Stils bis zur Ankunft der spanischen Conquistadoren 1520 lassen sich finden Die Stadt wurde seitdem kontinuierlich bewohnt Teile der modernen Stadt wurden uber dem vorspanischen Mitla errichtet aber einige Gruppen des alten Adelspalastkomplexes blieben erhalten In seiner Blutezeit hatte Mitla etwa 10 000 Einwohner und erstreckte sich entlang beider Ufer des Rio Mitla uber mehr als 1 km Wahrend die Einwohnerzahl der benachbarten Stadt Monte Alban zunahm nahm die Mitlas ab Aus einer Wohnstadt wurde eine Stadt mit zunehmend kultischer Bedeutung der offenbar die ersten noch erhaltenen Gebaude dienten Mit dem Beginn der mixtekischen Invasion etwa ab 1000 n Chr wurde ein Hugel im Westen Mitlas von einem Steinwall umgeben und mit einer Zitadelle befestigt Mitlas Bedeutung nahm mit dem Fall Monte Albans zu Die sudlichen Zapoteken machten aus Mitla ihre Hauptstadt in der der Hohepriester Priesterkonig seine Residenz unterhielt Obwohl Mitla eine zapotekische Stadt blieb lasst sich der mixtekische Einfluss an importierten mehrfarbigen Gefassen und Resten zerstorter Fresken im Stil mixtekischer Bilderhandschriften erkennen 1 Im Jahr 1494 eroberten die Azteken Mitla und plunderten die Stadt Als die Spanier den Ort ubernahmen sahen sie ihre Anstrengungen zur Missionierung der ortlichen Indigenas konterkariert durch deren ursprunglichen Glauben der sich in alten Gebauden wie denen in Mitla manifestierte Um das Problem zu kontrollieren oder zu bekampfen errichteten die Spanier neue Kirchen auf den Fundamenten alter Tempel deren Baumaterial sie fur die neuen Gebaude verwendeten Im Jahr 2010 wurde die Palastanlage von Mitla gemeinsam mit Yagul als Weltkulturerbe anerkannt Forschungsgeschichte Bearbeiten Eine Reihe spanischer Autoren der Kolonialara erwahnte die bestens errichteten prakolumbischen Gebaude Alexander von Humboldt veroffentlichte 1810 eine Beschreibung des Ortes Eduard Muhlenpfordt erstellte um 1830 detaillierte Zeichnungen Die Wandmalereien studierte Eduard Seler 2 Einige Ausgrabungen und Reparaturen an den Gebauden wurden 1901 unter der Leitung von Leopoldo Batres dem damaligen Generalinspektor der Monumente vorgenommen Die mexikanische Regierung unternahm weitere Ausgrabungen an der Fundstelle in der Mitte der 1930er und in den fruhen 1960er Jahren Architektur Bearbeiten Wahrend in den meisten mesoamerikanischen Stadten die religiosen Bauwerke im Mittelpunkt stehen glaubt man in Mitla eine Palaststadt vor sich zu haben in der sogar die Toten in unterirdischen Grabkammern beigesetzt wurden die den Palasten nachgebildet sind Ahnliches gilt fur Yagul und Zaachila zwei Nachbarstadte Mitlas Die fruhesten Strukturen in Mitla aus der spaten formativen und der fruhen klassischen Periode sind zapotekisch Rudimente der postklassischen Zeit die wahrend der mixtekischen Besiedlung des Ortes errichtet wurden zeigen haufig einen interessanten Stilmix aus zapotekischen und mixtekischen Elementen Funf Gebaudekomplexe einschliesslich der Grupo de las Columnas Gruppe der Saulen einem fruheren Palast an der Ostseite blieben erhalten Sie bestehen jeweils aus drei grossen Raumen die um Grabmaler und einen Hof angeordnet sind Einer der Raume der als Salon de las Columnas Saal der Saulen bekannt ist beherbergt sechs monolithische Saulen die einst das Dach trugen Hier wurden auch zwei Graber mit kreuzformigem Grundriss entdeckt Im Norden steht die Grupo de la Iglesia Kirchengruppe ein Palast in dessen Mitte sich die koloniale katholische Kirche befindet Die prakolumbischen Gebaude die erhalten blieben sind der Konstruktion der Grupo de las Columnas ahnlich jedoch kleiner Sie weisen noch Spuren von Bemalung auf Ornamentik Bearbeiten Die Palastwande sind mit unverwechselbaren geometrischen Mosaiken dekoriert die charakteristisch fur die Gebaude in Mitla sind Stufenmaander sogenannte Grecas und Zackenbander gehoren zu diesen typischen Dekorationsmustern Jeder Fries ist als Mosaik gearbeitet und besteht aus bis zu 100 000 separaten exakt gearbeiteten Steinen an einigen Stellen an denen aus statischen Grunden anstelle der kleinen Steine grosse Steinblocke verwendet wurden fuhren diese dasselbe Mosaikmuster als Relief fort Wahrend man vielen Ornamenten in den verschiedenen Kulturkreisen der Welt eine unheilabwehrende apotropaische Bedeutung beimisst scheinen die abstrakten abwechslungsreichen und nur Teile der Wandflachen innen wie aussen uberziehenden Ornamentmotive Mitlas rein dekorativen Charakter zu haben Bilder nbsp Aussenwandpaneele mit Ornamenten nbsp Aussenwandornament mit Farbresten nbsp Saal der Saulen nbsp Deckenrekonstruktion und Wandornamente nbsp Alte Fresken nbsp Geometrische OrnamenteMuseum BearbeitenEinige der in Mitla gefundenen Objekte werden im Museo Frisell de Arte Zapoteca Mitla im Herzen der Stadt ausgestellt Siehe auch BearbeitenAhnliche Wandornamente wie in Mitla findet man nur noch in den benachbarten Ruinenstadten Yagul und Zaachila Ubersicht der prakolumbischen Ruinen in Mexiko ohne Maya Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Mitla Sammlung von Bildern Eintrag auf der Website des Welterbezentrums der UNESCO englisch und franzosisch Einzelnachweise Bearbeiten Daniel Glyn Enzyklopadie der Archaologie Bergisch Gladbach 1996 ISBN 3 930656 37 X S 330 Eduard Seler Die Wandmalereien von Mitla eine mexikanische Bilderschrift in Fresko Berlin Asher 1895 Neuauflage Finis Mundi 2016 16 9279 96 3595 Koordinaten 16 55 40 4 N 96 21 34 2 W Welterbestatten in Mexiko Kulturerbe Historisches Zentrum von Mexiko Stadt und Xochimilco 1987 Prakolumbische Stadt und Nationalpark von Palenque 1987 Prakolumbische Stadt Teotihuacan 1987 Altstadt von Oaxaca und Ruinen von Monte Alban 1987 Historisches Zentrum von Puebla 1987 Historisches Zentrum und Bergwerksanlagen von Guanajuato 1988 Vorkolumbische Stadt Chichen Itza 1988 Altstadt von Morelia 1991 Prakolumbische Stadt El Tajin 1992 Altstadt von Zacatecas 1993 Felszeichnungen in der Sierra de San Francisco 1993 Fruheste Kloster des 16 Jh an den Hangen des Popocatepetl 1994 Prakolumbische Stadt Uxmal 1996 Denkmalensemble von Queretaro 1996 Cabanas Hospiz in Guadalajara 1997 Denkmalbereich von Tlacotalpan 1998 Archaologische Statten von Paquime in Casas Grandes 1998 Archaologische Statte Xochicalco 1999 Historische Stadt und Festung von Campeche 1999 Franziskanermissionen in der Sierra Gorda 2003 Haus und Studio von Luis Barragan 2004 Agavenlandschaft und historische Tequila Produktionsstatten 2006 Universitatscampus der Universidad Nacional Autonoma de Mexico 2007 Festungsstadt San Miguel de Allende und Wallfahrtskirche Jesus de Nazareno in Atotonilco 2008 Camino Real de Tierra Adentro 2010 Prahistorische Hohlen von Yagul und Mitla im Tal von Oaxaca 2010 Aquadukt von Padre Tembleque 2015 Naturerbe Biospharenreservat Sian Ka an 1987 Lagune von El Vizcaino Schutzraum fur Wale 1993 Inseln und geschutzte Gebiete im Golf von Kalifornien 2005 Biospharenreservat Mariposa Monarca 2008 Biospharenreservat El Pinacate y Gran Desierto de Altar 2013 Revillagigedo Inselgruppe 2016 Kultur Naturerbe Maya Stadt Calakmul und Tropische Regenwalder in Campeche 2002 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Mitla amp oldid 233512643