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Minou Drouet 24 Juli 1947 in Paris eigentlich Marie Noelle Drouet ist eine franzosische Schriftstellerin die als Kind wahrend der 1950er Jahre international Aufsehen mit der Veroffentlichung von Gedichten und Briefen sowie der heftigen Kontroverse uber die Authentizitat dieser Werke erregte Minou Drouet Inhaltsverzeichnis 1 Biografie 2 Werke 3 Literatur 4 WeblinksBiografie BearbeitenMinou Drouet wurde als uneheliches Kind geboren und von der Mutter zur Adoption freigegeben Mit eineinhalb Jahren wurde sie von der Hauslehrerin Claude Drouet adoptiert und wuchs in einem kleinen Ort nahe Rennes in der Bretagne heran Aufgrund eines schweren Sehfehlers war sie in den ersten Lebensjahren fast blind und lebte in einem beinahe autistischen Zustand Sie begann schliesslich Interesse an Musik und erhebliches Talent fur das Klavierspiel zu zeigen Minou wurde von einer am Pariser Konservatorium tatigen Klavierlehrerin angenommen der sie auch zahlreiche Briefe schrieb Die Lehrerin gab diese 1955 an den Pariser Verleger Rene Julliard weiter der im Jahr zuvor erfolgreich den von der achtzehnjahrigen Francoise Sagan geschriebenen Roman Bonjour tristesse publiziert hatte Julliard war von dem schriftstellerischen Talent der Achtjahrigen begeistert Er brachte im September 1955 in kleiner Auflage eine Sammlung von Briefen und Gedichten Minou Drouets heraus und entfachte bereits damit eine heftige literarische Kontroverse uber die Authentizitat der Werke welche den Anfang 1956 veroffentlichten Gedichtband Arbre mon ami Mein Freund der Baum zum grossen Verkaufserfolg werden liess Die Tageszeitung Le Figaro druckte eine sehr positive Rezension Die Frauenzeitschrift Elle brachte dagegen eine Reihe von Artikeln in denen Minous Adoptivmutter beschuldigt wurde die Briefe und Gedichte verfasst und als Werke ihrer Tochter ausgegeben zu haben Viele andere Publikationen und Protagonisten des Kulturlebens sahen sich genotigt in der Affare Minou Drouet Partei zu ergreifen die von Julliard offentlichkeitswirksam als eine kleine Dreyfus Affare bezeichnet wurde Der beruhmte franzosische Schriftsteller Maler und Regisseur Jean Cocteau pragte das seither immer wieder in diesem Zusammenhang zitierte Urteil Alle Kinder haben Genie ausser Minou Drouet Minou Drouet unterzog sich mehreren Tests in denen sie ohne aussere Einflussmoglichkeiten Gedichte zu vorgegebenen Themen unter Aufsicht zu Papier bringen musste Im Februar 1956 bestand sie auf diese Weise eine Aufnahmeprufung der Societe des auteurs compositeurs et editeurs de musique SACEM Vollig sollten die Zweifel an ihrem literarischen Talent jedoch nie verstummen Nach dem Erfolg ihres Buches trat Minou als Beruhmtheit bei verschiedensten Anlassen in Erscheinung Sie machte offentlich Musik mit Andres Segovia Pablo Casals Jacques Brel und Charles Aznavour trat bei einer Galaveranstaltung an der Mailander Scala auf hatte in Rom eine Privataudienz bei Papst Pius XII versohnte sich bei einem Treffen mit Jean Cocteau las aus ihren Gedichten und spielte Klavier in Nachtclubs Theatern und Arenen 1958 spielte sie die Hauptrolle in dem Film Verlorenes Spiel Clara et les mechants mit Michel Serrault In den 1960er Jahren liess der Erfolg allmahlich nach Minou entwickelte nachdem sie ihre sterbende Grossmutter gepflegt hatte den Wunsch als Krankenschwester zu arbeiten Nach zwei Jahren in einem Krankenhaus kehrte sie fur einige Zeit zuruck zu ihren Auftritten in Clubs und Cafes Sie fuhrte eine kurze Ehe mit dem franzosischen Humoristen und Sanger Patrick Font Mit Anfang Zwanzig veroffentlichte sie einige wenig erfolgreiche Kinderbucher und Fabeln sowie einen Roman Doch in ihren spater verfassten Memoiren Ma verite Meine Wahrheit bekannte Minou Drouet dass sie zu diesem Zeitpunkt das Bedurfnis zu schreiben bereits verloren hatte 1993 heiratete sie in ihrem Heimatort einen Werkstattbesitzer und lebt seither zuruckgezogen Werke Bearbeitenuber Minou Drouet L Affaire Minou Drouet Andre Parinaud 1956 von Minou Drouet Arbre mon ami 1957 Le Pecheur de lune 1959 Du brouillard dans les yeux 1966 dt Ausgabe Nebel in den Augen 1968 La Patte bleue 1966 Ouf de la foret 1968 La Flamme rousse 1968 illustriert von Daniel Billon Ma verite Autobiografie 1993 Literatur BearbeitenRoland Barthes Minou Drouet und die Literatur In Mythen des Alltags Vollstandige Ausgabe Suhrkamp Berlin 2010 ISBN 978 3 518 41969 4 S 199 208 Originaltitel Mythologies Ubersetzt von Horst Bruhmann Weblinks BearbeitenKitten on the Keys Artikel in TIME 28 Januar 1957 A Lost Child Artikel von Robert Gottlieb in The New Yorker 6 November 2006 Das ferngelenkte Wunderkind Artikel in Der Spiegel 15 Februar 1956 ARD Mediathek Das Wunderkind Minou Drouet 1960 Bestand Archiv BR RETRONormdaten Person GND 118672479 lobid OGND AKS LCCN n91067693 NDL 00521296 VIAF 69723433 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Drouet MinouALTERNATIVNAMEN Drouet Marie Noelle wirklicher Name KURZBESCHREIBUNG franzosische SchriftstellerinGEBURTSDATUM 24 Juli 1947GEBURTSORT Paris Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Minou Drouet amp oldid 237339921