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Mit Minenmunition bezeichnet man Sprengmunition bei der die Wirkung im Ziel hauptsachlich auf der bei der Explosion auftretenden starken Detonationswelle Minenwirkung basiert Das ist der entscheidende Unterschied zur Splittermunition bei der die Zerstorungswirkung hauptsachlich durch umherfliegende Fragmente des im Ziel explodierten Geschosses erzielt wird 30 mm Minengeschoss aus einem Gurt der MK 108 Links und rechts daneben Teile des Zerlegegurts Inhaltsverzeichnis 1 Entwicklungsgeschichte 2 Funktionsweise des Minengeschosses 3 Verwendete Explosivmittel 4 Sonstige technische DatenEntwicklungsgeschichte BearbeitenAls man Mitte der 1930er Jahre anfing in der Luftwaffe die Zwei Zentimeter M G FF Maschinenkanone einzusetzen konnte man anstelle von Vollgeschossen auch klassische Explosivgeschosse verwenden Die Wirkung von konventioneller Explosivmunition lag in der Splitterwirkung des Geschossmantels Diese Splitter hatten bei der bisherigen Bauweise von Flugzeugen Gitterrohrrahmen mit Blechbeplankung oder Stoffbespannung eine relativ verheerende Wirkung Doch bei der Erprobung stellte das Technische Amt des Reichsluftfahrtministeriums RLM eine enttauschende Wirkung beim Beschuss von modernen Flugzeugen die in Schalenbauweise gefertigt waren fest Die Geschossfragmente durchschlugen das Blech der Flugzeuge hatten aber nur ungenugende Wirkung auf die Stabilitat der Flugzeugzellen und flachen Deshalb wurde 1937 die Deutsche Waffen und Munitionswerke DWM in Lubeck Schlutup mit der Entwicklung einer wirksamen Munitionsart beauftragt Als Ergebnis dieser Entwicklung entstand das Minengeschoss auf Basis des Kalibers 2 cm Funktionsweise des Minengeschosses BearbeitenDie Wirkung eines dunnwandigen Minengeschosses basiert auf dem Gasschlag des zur Explosion gebrachten Sprengstoffs Um die Wirkung dieses Gasschlags zu erhohen wurde die Dicke der Geschosshulle auf ein Minimum reduziert und im Gegenzug der Sprengstoffanteil deutlich erhoht Ferner besitzt das Geschoss einen Verzogerungszunder Der Verzogerungszunder bewirkt dass das Geschoss nicht unmittelbar bei Kontakt mit dem Ziel explodiert wodurch ein Grossteil des Gasschlags ausserhalb des Flugzeugs verpuffen wurde Stattdessen bewirkt diese Zunderart eine minimale Verzogerung was dazu fuhrt dass sich das Minengeschoss zum Zeitpunkt der Explosion schon zur Halfte beziehungsweise zu zwei Dritteln innerhalb des getroffenen Flugzeugs befindet Dadurch werden tellergrosse Locher in die Aluminiumaussenhaut eines getroffenen Flugzeugs gerissen deutlich erkennbar bei historischen Filmaufnahmen die zuruckkehrende B 17 Bomber zeigen Da die deutschen 2 cm Maschinenkanonen eine Kadenz von 9 bis 13 Schuss pro Sekunde aufwiesen siehe MG 151 20 war die Wahrscheinlichkeit relativ gross dass das eine oder andere Geschoss durch ein bereits aufgerissenes Loch der Aussenwand fliegen konnte und wichtige Teile insbesondere Treibstofftanks traf Konsequenterweise wurde deshalb in der Weiterentwicklung auf eine Verbesserung der Brandeigenschaften der Geschossfullung Wert gelegt Munitionsgurte wurden meistens gemischt gefullt Ein Gurt fur ein starr eingebautes MG151 20 in einem Jagdflugzeug zum Einsatz gegen viermotorige Bomber setzte sich im Juni 1944 folgendermassen zusammen ein Minengeschoss eine Brandgranate eine Panzerbrandgranate Anders sah es bei der Bestuckung fur leichtere Ziele wie z B alliierte Jager aus drei Minengeschosse eine Brandgranate eine Panzerbrandgranate Die Menge der Leuchtspurmunition wurde nach eigenem Belieben bzw nach der Verfugbarkeit gewahlt Verwendete Explosivmittel BearbeitenAnfangs wurde als Explosivmittel Nitropenta verwendet im weiteren Verlauf des Krieges wurde es durch das eine bessere Brandwirkung ergebende HA 41 eine Mischung aus Hexogen und Aluminium Pyroschliff Aluminiumpulver ersetzt Sonstige technische Daten BearbeitenDas Zwei Zentimeter Minen Geschoss mit Zerlegerzunder ZZ1505 hatte ein Gewicht von 92 Gramm und war mit 20 Gramm Nitropenta beziehungsweise HA 41 gefullt Das gesamte Patronengewicht inklusive der Treibladung und der Hulse lag bei 157 Gramm Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Minenmunition amp oldid 225467757