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Der Militarseelsorgevertrag wurde 1957 zwischen der Bundesrepublik und der Evangelischen Kirche in Deutschland EKD geschlossen und stellt die Grundlage fur die evangelische Militarseelsorge in der Bundeswehr der Bundesrepublik Deutschland dar Unterzeichnung des Militarseelsorgevertrages durch Otto Dibelius links und Konrad AdenauerAm 22 Februar 1957 unterzeichneten Bundeskanzler Konrad Adenauer CDU Verteidigungsminister Franz Josef Strauss der EKD Ratsvorsitzenden Otto Dibelius und der Leiter der Kirchenkanzlei Heinz Brunotte den Vertrag als Grundlage fur die evangelische Seelsorge in der Bundeswehr Zum ersten nebenamtlichen Militarbischof wurde Hermann Kunst im Dezember 1957 vom Rat der EKD ernannt Es folgten 1972 Sigo Lehming 1985 Heinz Georg Binder 1994 Hartmut Lowe 2003 Peter Krug 2008 Martin Dutzmann 2014 Sigurd Rink und 2020 Bernhard Felmberg Vorangegangen waren seit Beginn der 50er Jahre vertraulich gefuhrte Sondierungsgesprache uber eine kunftige Militarseelsorge Sie erfolgten unter Missbilligung der Kreise um Martin Niemoller da sie mit der Wiederbewaffnung verbunden waren Der vom Rat der EKD gebildete Ausschuss fur Fragen des Aufbaus einer Militarseelsorge in etwaigen deutschen Streitkraften lehnte bereits in seiner ersten Sitzung am 13 Oktober 1953 eine exemte Militarseelsorge ab Aus den Erfahrungen der fruheren Praxis einer dem Staat unterstellten Militarkirche und dem staatlichen Missbrauch der Seelsorge in den zwei Weltkriegen erklarte der Vertrag die Militarseelsorge als von staatlicher Einflussnahme unabhangig Der Staat sollte nur fur den organisatorischen und finanziellen Rahmen sorgen Das besondere an dem Vertrag war u a dass erstmals die EKD und nicht eine ihrer Gliedkirchen damit ein kooperatives Verstandnis von Staat und Kirche zum Ausdruck brachte 1 Die Militarseelsorge galt als wichtiges Instrument zur seelsorgerischen Betreuung und kirchlichen Erreichung der Soldaten sowie zur Starkung der Moral der Truppe Aus Sicht der Kirche und des Staates hat sich die vertragliche Regelung von 1957 bewahrt Die evangelischen Kirchen der DDR traten wohl aus Protest gegen die staatlichen Repressionen ebenfalls diesem Vertrag 1957 bei Erst mit der Beilegung der Konflikte am 21 Juli 1958 in denen den DDR Kirchen Gewissensfreiheit und staatliche geschutzte Religionsausubung zugesichert wurde traten sie aus dem Militarseelsorgevertrag wieder aus Rechtsgrundlage fur die Arbeit der katholischen Militarseelsorger in der Bundeswehr ist das Reichskonkordat von 1933 Weblinks BearbeitenText des Militarseelsorgevertrags im Fachinformationssystem KirchenrechtEinzelnachweise Bearbeiten Kristian Buchna Ein klerikales Jahrzehnt S 304f Nomos Verlagsgesellschaft 2014 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Militarseelsorgevertrag amp oldid 218250108