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Michael Stocker 25 Juli 1937 in Steinwiesen in Oberfranken Bayern 9 April 2013 in Rosenheim war ein deutscher Kommunalpolitiker und Oberburgermeister von Rosenheim Leben BearbeitenNach dem Abitur am humanistischen Gymnasium in Ingolstadt ging Michael Stocker zur Ableistung seiner Wehrpflicht als Zeitsoldat drei Jahre zur Bundeswehr und wurde Marineoffizier Sein durch ein Hochbegabtenstipendium finanziertes Jurastudium an der LMU Munchen an der er auch promovierte und den Vorbereitungsdienst schloss er jeweils mit Pradikatsexamina ab Seine berufliche Laufbahn begann er nach einer kurzen Dienstzeit bei einer Bundesbehorde Ende 1968 als Staatsanwalt und Richter in Rosenheim 1972 wurde er fur die CSU Stadtrat in Rosenheim und gleich zum Zweiten Burgermeister gewahlt 1977 gewann er die Oberburgermeisterwahl und trat das Amt am 22 September 1977 als Nachfolger von Oberburgermeister Albert Steinbeisser an Seine Hauptziele schon als Zweiter Burgermeister waren die Verbesserung der Stadtqualitat die Erhaltung der Denkmaler sowie die Bildungs Schul und Sportpolitik Die Einrichtung der von ihm bereits 1972 beantragten Fussgangerzone gelang ihm erst nach mehreren Anlaufen 1984 Entsprechendes gilt fur die Stadthalle die 1982 eroffnet und Mitte der 1990er Jahre als Veranstaltungs und Kongresszentrum erweitert wurde Die 1978 im Zuge der bayerischen Gebietsreform erfolgte Eingemeindung der bis dahin selbstandigen Gemeinden Aising Pang und Westerndorf St Peter war eine seiner ersten grossen Aufgaben Im Laufe seiner Amtszeit verbesserte er das Verhaltnis zum Landkreis und zu den Umlandgemeinden entscheidend weiter in den 1990er Jahren wurde u a dank seiner Initiative der Stadtumlandbereich Rosenheim SUR gegrundet Mit der italienischen Stadt Lazise am Gardasee wurde eine Stadtepartnerschaft geschlossen Mit Hilfe der Stadtebauforderung von Bund und Land hat Stocker die Stadtsanierung und Verbesserung der Stadtqualitat des Oberzentrums Rosenheim vorangebracht Neben der Fussgangerzone und der Gestaltung des Max Josef Platzes 1984 konnten neben zahlreichen Parkhausern 1988 das Baudenkmal Ausstellungszentrum Lokschuppen geschaffen und 1997 der Hofbraukomplex im Zuge des Programms Altstadt Ost saniert werden Weitere vorrangige Anliegen waren ihm das Freizeitgelande Happinger Au See der Umweltschutz mit einer neuen Grossklaranlage im Norden der Stadt und der Ausbau des Mullheizkraftwerkes mit der Rauchgasreinigungsanlage bei den Stadtwerken sowie das Modell Fahrradfreundliche Stadt Aber auch der wirtschaftliche Aufschwung der Stadt mit z B neuen Gewerbegebieten wie Bauer in der Au Schwaig Sana und Haslbergergelande beim TUV hatte fur ihn hohe Prioritat Einzelprojekte wie die Sanierung und Erweiterung von Karstadt die Sanierung der denkmalgeschutzten Kunstmuhle die Ansiedlung von Weko nach dem ersten Burgerentscheid in der stadtischen Geschichte die Entwicklung des innerstadtischen Beilhackgelandes und die Umwidmung des industriell gepragten Aichergelandes in den Aicherpark haben die Stadtentwicklung beeinflusst Wichtige Strassenbauvorhaben fallen in seine Zeit als Oberburgermeister wie beispielsweise der Bau des Bruckenbergs und die Umfahrung Panorama Schwaig Im Rahmen eines Stadtmarketingskonzepts starkte er die Profilbildung der Stadt insbesondere als Holzstadt Einkaufs und Erlebnisstadt Zentrum der Informations und Kommunikationstechnik sowie Kultur Ausstellungs und Kongressstadt und Wirtschaftsstandort Ganz entscheidend trug er zur Grundung von leistungsfahigen Netzwerken der Wirtschaft bei wie z B dem City Management Rosenheim e V und dem Rosik e V Er schuf den Fassadenpreis der einen wichtigen Baustein zur Stadtbildverschonerung darstellt Die Stadt selbst ging mit guten Beispielen voran wie z B mit der Sanierung des Baudenkmals Max Josefs Platz 4 mit dem Holztechnischen Museum Aber auch der Erhalt die Sanierung und Erweiterung des denkmalgeschutzten Rathauses sind Beispiele Er schaffte es auch dass die Stadtebauforderung um das Programm Soziale Stadt erweitert und zu einem Erfolgsmodell in Bayern wurde Die Stadtverwaltung mit ihren Betrieben baute er in seiner Amtszeit im Rahmen des Leitbildes Dienstleistungsunternehmen Stadt Rosenheim zu einem Dienstleistungskonzern aus und grundete zahlreiche stadtische Unternehmen bzw Gesellschaften u a als erste Gesellschaft fur die Stadt die Stadthallengesellschaft die heutige Veranstaltungs und Kongress GmbH 1984 nach einem ersten vergeblichen Anlauf die GRWS und die Umwandlung der Stadtwerke in eine GmbH amp Co KG Um die Leistungen fur die Burgerschaft noch weiter zu optimieren wurden die Eigenbetriebe Klinikum Baubetriebshof und Stadtentwasserung geschaffen Das Dienstleistungsunternehmen Stadt Rosenheim erhielt zahlreiche offentliche Auszeichnungen wie Bayerische innovative Verwaltung Wirtschaftsfreundliche Gemeinde Fahrradfreundliche Stadt sowie verschiedene Architektur und Stadtmarketingpreise Es gelangen ihm auch zahlreiche kulturelle Aushangeschilder wie der Bau der Volkshochschulgebaude und der Stadtbibliothek des Jugendzentrums an der Reichenbachstrasse und der Ausbau der Fachhochschule Rosenheim Ein umfangreiches Schulkonzept fur die Volks und Realschulen sowie die drei stadtischen Gymnasien ein Kindergartenbauprogramm ein Wohnungsbauprogramm die Sanierung des Klinikums und der Aussegnungshalle auf dem Friedhof sowie die Sportforderung u a der Bau von Turnhallen und der Sportanlagen an der Purstlingstrasse zahlten ebenfalls zu Stockers Prioritaten Gegen sehr grosse Anfeindungen verhinderte er 1991 den Bau eines neuen Eisstadions mit zweiter Eisflache der die Stadt moglicherweise finanziell auch wegen der damit verbundenen Folgekosten uberfordert hatte Auch gelang ihm die Ansiedlung der Heckscher Klinik fur Kinder und Jugendpsychiatrie Im Rahmen der stadtischen Grundstucksvorratspolitik konnte Ende der 1970er Jahre die Hartlwiese eingetauscht und auf ihr die Hauptschule Mitte die Hauptfeuerwache und die kaufmannische Berufsschule sowie in den 1980er Jahren auf der von der Stadt erworbenen Flotzingerwiese die Gaborhalle und eine Grundschule errichtet werden Die Vorratsflache war so gross dass darauf nach seiner Amtszeit auch noch das Heilpadagogische Zentrum realisiert werden konnte Auf einer weiteren innerstadtischen Flache die die Stadt erworben hatte konnten das neue Finanzamt und das Emmy Schuster Haus eine Wohnanlage fur 60 Behinderte gebaut werden Sein soziales Engagement beweisen die Grundung u a des Fordervereins Integriertes Wohnen an der Schiessstattstrasse Rosenheim e V des Vereins pro Arbeit seiner Kultur und Sozialstiftung Dr Michael Stocker der Anne Oswald Stiftung seine Arbeit als Vorsitzender des Kuratoriums der Emmy Schuster Holzammer Stiftung und seine Mitarbeit in zahlreichen karitativen Einrichtungen der Stadt Im Oktober 2015 wurde er posthum zum Ehrenvorstand der Maria Bergmann Stiftung ernannt Die sozialen Wohnungsbrennpunkte in der Stadt wie das Kaiserbad und die Ruedorfferau Letztere war die Grundlage fur die Firmenentwicklung Kettner bzw Krones konnte er bereinigen und die Wohnungen u a in der Endorferau mit Hilfe der GRWS und hohen staatlichen Fordermitteln sanieren Fur die Landesgartenschau 2010 in Rosenheim hatte er wahrend seiner Amtszeit noch die entscheidenden Weichen gestellt Seine Wiederwahlen als Oberburgermeister 1983 1989 und 1995 gelangen ihm als CSU Kandidat Rosenheim Stadt deren Kreisvorsitzender er mehrere Jahre war jeweils mit deutlicher Mehrheit Er war viele Jahre Obmann der kreisfreien Stadte des Bayerischen Stadtetags in Oberbayern stellvertretender Vorsitzender der Planungsregion Sudostoberbayern Vorstandsmitglied im VKU Mitglied im Sparkassenverband und zahlreichen anderen Gremien Verbanden und Stiftungen Seine Amtszeit als Oberburgermeister endete nach 25 Jahren am 30 April 2002 Am 9 April 2013 verstarb Michael Stocker uberraschend im 75 Lebensjahr Auszeichnungen Bearbeiten1994 erhielt Stocker das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland 1999 das Bundesverdienstkreuz Erster Klasse Im Jahr 2001 folgte die Verleihung des Bayerischen Verdienstordens Des Weiteren erhielt nach Ende seiner letzten Amtszeit den Ehrentitel Altoberburgermeister und wurde zum Ehrenburger der Stadt Rosenheim ernannt Weblinks BearbeitenStadtarchiv Rosenheim Recherche Dr Michael Stocker Stadtarchiv Rosenheim Stadtgeschichte Haus der Bayerischen Geschichte Zeitzeugen DVD http www kus ro de Burgermeister und Oberburgermeister der Stadt Rosenheim Josef Rieder 1863 1865 Friedrich Stoll 1865 1889 Josef Wust 1889 1919 Bruno Kreuter 1920 1929 Hans Knorr 1930 1934 Georg Zahler 1934 1938 Hans Gmelch 1938 1945 Roman Keill 1945 Max Drexl 1945 Hubert Weinberger 1945 1948 Hermann Uberreiter 1948 1958 Josef Sebald 1958 1960 Herbert Springl 1960 1961 Sepp Heindl 1961 1965 Albert Steinbeisser 1965 1977 Michael Stocker 1977 2002 Gabriele Bauer 2002 2020 Andreas Marz seit 2020 Normdaten Person GND 172409047 lobid OGND AKS VIAF 190933958 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Stocker MichaelKURZBESCHREIBUNG deutscher Kommunalpolitiker CSU Oberburgermeister von RosenheimGEBURTSDATUM 25 Juli 1937GEBURTSORT SteinwiesenSTERBEDATUM 9 April 2013STERBEORT Rosenheim Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Michael Stocker amp oldid 225406670