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Metox war die Bezeichnung des Funkmessbeobachtungsgerats Fu MB 1 der Kriegsmarine haufig geschrieben als FuMB 1 Hergestellt wurde das Gerat von den Pariser Firmen Metox und Grandin Dieses Radarwarngerat wurde ab 1940 auf Uberwassereinheiten und ab August 1942 auf deutschen U Booten eingesetzt um damit die von Schiffen Flugzeugen oder Landstationen emittierten Radarwellen orten zu konnen Die Herkunft des Signals Freund Feind konnte nicht bestimmt werden Radardetektor Metox R 600 ASchaltbild Metox R 600 AR 600 A 03Das Biskaya Kreuz bestand aus zwei auf einem Holzkreuz montierten Dipolantennen die eine fur horizontale und die andere fur vertikale Polarisation Antennenanlage Bali von U 505 Inhaltsverzeichnis 1 Empfanger 2 Biskaya Kreuz 3 Bali Antenne 4 Alliierte Gegenmassnahmen 5 Weiterentwicklungen 6 Siehe auch 7 Literatur 8 WeblinksEmpfanger BearbeitenDas Metox Gerat R203 war fur den Einsatz fur die Luftwaffe bestimmt und arbeitete auf dem Wellenlangenbereich 1 88 m bis 5 m Der Metox Empfanger R600 arbeitete im Meterwellenband 0 62 m bis 2 65 m Wellenlange 113 MHz bis 484 MHz Frequenz heutiger Ultrakurzwellenbereich als Uberlagerungsempfanger Er gab eine akustische Warnung aus die vom Horcher uber Kopfhorer aufgenommen oder an die Bord Lautsprecheranlage angeschlossen wurde In Fachkreisen wurde der R600 durch seinen typischen Lecher Eingangskreis bekannt Dieser entstand aus der Lecher Leitung welche kreisrund gebogen und dadurch fur eine Bedienung mittels Drehknopf nutzbar gemacht wurde Das verbesserte Metox R600A kam ab Februar 1943 zum Einsatz Ausserdem wurde auf Vorschlag eines Funkers eine zusatzliche Kathodenstrahlrohre eines anderen Funkempfangers als visuelle Anzeige die magisches Auge genannt wurde angeschlossen um unhorbare Frequenzbereiche sichtbar zu machen BdU KTB vom 6 Marz 1943 Im Einsatz wurde stets der gesamte Wellenlangenbereich auf der Skala mit Hilfe eines Drehknopfs abgesucht Wurde ein Signal aufgefasst konnte anhand einer Tabelle der Skalenwert in die dazugehorige Wellenlange oder Frequenz ubersetzt werden War die Frequenz bekannt so konnte der Sender identifiziert werden Biskaya Kreuz BearbeitenDie erste provisorische Dipol Antenne bestand aus einem einfachen Holzkreuz an das zwei Dipole horizontal und vertikal polarisiert angebracht waren Die offizielle Bezeichnung lautete FuMBAnt 2 Honduras Umgangssprachlich wurde sie Kreuz des Sudens oder Biskaya Kreuz genannt Diese Antenne wurde am vorderen Periskop Bock mit einer Klammer befestigt und musste von einer der Seewachen in kurzen Abstanden von Hand jeweils um 90 gedreht werden Mittels der Drehung konnte die grobe Richtung von 45 bestimmt werden aus der ein Radargerat sendete Dies wurde als ausreichend erachtet da das Metox lediglich vor Radar warnen und dem U Boot das Entkommen eines moglichen folgenden Angriffs durch tauchen ermoglichen sollte Bevor das U Boot jedoch tauchen konnte musste das Antennenkabel zum Metox Empfanger erst durch das offene Turmluk eingeholt und die Antenne abmontiert und in das Bootsinnere gebracht werden Der Wellenlangenbereich betrug 1 2 m bis 4 m 80 MHz bis 250 MHz In der Kombination Metox und Biskaya Kreuz konnte ein Wellenlangenbereich von 1 2 m bis 2 65 m abgedeckt werden Damit konnten die britischen Radarsysteme ASV MkI 1 5 m sowie ASV MkII 1 7 m die auf den Flugzeugen des britischen Coastal Command Verwendung fanden erfasst werden Auch vor den seegestutzten britischen Radargeraten der Typen 286 290 291 die auf 1 4 m Wellenlange operierten und die bereits seit Ende 1940 in Einsatz waren wurde gewarnt Als sichere Reichweiten auf See wurden 6 bis 7 Seemeilen angegeben 11 bis 13 km Die maximale Reichweite soll bei etwa 10 Seemeilen gelegen haben 18 km Die Reichweite hing vor allem von der Starke des Senders ab Ein stationarer Luftwaffensender bei Bordeaux wurde auf eine Entfernung von 80 km geortet ein starker Sender bei Cap Ivi Mittelmeer auf bis zu 60 Seemeilen 110 km Bali Antenne BearbeitenNach einer Anzahl von Versuchen mit unterschiedlichen Antennen wurde schliesslich ab Marz 1943 als Ersatz fur das Biskaya Kreuz eine neue druckfeste und fest installierte Antenne verbaut FuMBAnt3 Bali I Die Seeleute bezeichneten diese Antenne umgangssprachlich als Haschen Diese Runddipol Antenne bestand aus zwei runden Staben die untereinander angeordnet und mit Drahtgeflecht ummantelt waren sowie aus zwei vertikalen sich gegenuber liegenden Staben die oben aufgesetzt waren Ihr Wellenlangenbereich betrug 75 cm bis 300 cm 100 MHz bis 400 MHz Eine Richtungsbestimmung war mit dieser Antenne nicht moglich die Reichweite der Kombination Metox und Bali soll jedoch deutlich hoher gewesen sein als mit dem Biskaya Kreuz Alliierte Gegenmassnahmen BearbeitenBis Marz 1943 wurde das Gerat mit gutem Erfolg verwendet versagte dann aber immer haufiger da die britischen Flugzeuge eine neue Ortungsanlage das ASV Mk III Radar erhielten welches auf der Dezimeterwelle arbeitete Auch das magische Auge brachte hiergegen keinen Nutzen Auf alliierten Kriegsschiffen war das Dezimeter Radar bereits langer im Einsatz Auf deutscher Seite fuhrte dies zu dem Fehlschluss die Gegenseite konne die vom Gerat selbst ausgehenden Impulse Eigenstrahlung auffangen Ein Eigenversuch mit einer Luftwaffenmaschine die die Abstrahlung des Metox auf bis zu 70 km Entfernung orten konnte bestatigte diese Annahme scheinbar Der B d U verbot daher den Einsatz der Gerate am 31 Juli 1943 Weiterentwicklungen BearbeitenIn der Folge wurden weitere Gerate im Meterwellenbereich UKW entwickelt wie FuMB 8 Zypern I FuMB 9 Zypern II und FuMB 10 Borkum die auf Kosten der Reichweite immer besser abgeschirmt waren und daher immer weniger abstrahlten Sie sprachen jedoch allesamt nicht auf die von den Alliierten nunmehr haufig verwendeten Radar Gerate im Dezimeterwellenbereich 1 dm bis 1 m an Erst das FuMB 7 Naxos das im Dezimeterwellenbereich zwischen 8 cm und 12 cm arbeitete und im Oktober 1943 eingefuhrt wurde verbesserte die Position der U Boote wieder Siehe auch BearbeitenFunkmessbeobachtungsgeratLiteratur BearbeitenArthur O Bauer Funkpeilung als alliierte Waffe gegen deutsche U Boote 1939 1945 Wie Schwachen und Versaumnisse bei der Funkfuhrung der U Boote zum Ausgang der Schlacht im Atlantik beigetragen haben Arthur O Bauer Selbstverlag Diemen Niederlande 1997 S 198 ISBN 3 00 002142 6 Brian Johnson Streng Geheim Wissenschaft und Technik im Zweiten Weltkrieg Motorbuch Verlag Stuttgart 1983 ISBN 978 3 87943 816 7 Jochen Brennecke Die Wende im U Boot Krieg Ursachen und Folgen 1939 1943 Kohlers Verlags Ges 1984 ISBN 978 3 7822 0281 7 Fritz Trenkle Die deutschen Funkmessverfahren bis 1945 Motorbuch Verlag Stuttgart 1979 Weblinks BearbeitenVortrag Chef N Wa I am 10 Marz 1944 vor der Arbeitsgemeinschaft Ortungsgerate PDF 1 3 MB Uberblick uber Radardetektoren der Kriegsmarine englisch BdU Kriegstagebuch KTB englische Ubersetzung U Boot Dokumenten Archiv englisch z T deutsche Original Dokumente Die Metox Affaire M Dv 291 Funkmessgeratekunde 1 Ausgabe Februar 1944 PDF 7 2 MB Funkmessbeobachtungsgerat FuMB 1 Metox FuMB 4 Samos FuMB 5 Fano FuMB 7 Naxos FuMB 8 9 Zypern FuMB 10 Borkum FuMB 11 17a Korfu FuMB 24 Fliege FuMB 25 Mucke FuMB 26 Tunis FuMB 35 Athos FuMB 37 Leros Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Metox amp oldid 214647178