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Die Methylophilaceae bilden eine Familie innerhalb der Proteobacteria und sind die einzige Familie der Ordnung Methylophilales MethylophilaceaeSystematikDomane Bakterien Bacteria Abteilung ProteobacteriaKlasse BetaproteobacteriaOrdnung MethylophilalesFamilie MethylophilaceaeWissenschaftlicher NameMethylophilaceaeGarrity et al 2006Sie zahlen zu den methylotrophen Bakterien was bedeutet dass sie in der Lage sind Molekule die keine direkten Kohlenstoff Kohlenstoff Bindungen enthalten als einzige Energiequelle fur das Wachstum und den Energiegewinn zu nutzen indem sie diese Verbindungen oxidieren Beispiele fur solche Verbindungen sind Ameisensaure Formaldehyd Methanol Methylamin und Dimethylamin Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 2 Stoffwechsel und Methylotrophie 3 Systematik 4 Quellen 5 LiteraturMerkmale BearbeitenMethylophilaceae konnen nicht ohne Sauerstoff leben sind also obligat aerobe Bakterien Uberdauerungsformen wie Sporen oder Kapseln werden von ihnen nicht gebildet Sie sind Gram negative Bakterien der auf der Cytoplasmamembran liegenden dunnen Mureinhulle der Zellwand ist eine zweite Lipid Membran aufgelagert Einige Arten wie Methylophilus methylotrophus sind durch eine polare Geissel beweglich motil andere besitzen keine Geisseln z B Methylophilus leisingeri Die Zellen sind meist stabchenformig Die Methylophylaceae sind in Susswasser Boden und Schlamm vertreten Aufgrund der Verwertung von Einkohlenstoffverbindungen wie Methanol spielen sie eine wichtige Rolle im Kohlenstoffkreislauf Das Genom von Methylobacillus flagellatus wurde komplett sequenziert 1 Stoffwechsel und Methylotrophie BearbeitenMethylotrophe Bakterien nutzen Molekule die keine C C Bindungen enthalten C1 fur den Stoffaufbau und als Energiequelle In diesen Einkohlenstoffverbindungen ist entweder nur ein Kohlenstoffatom vorhanden z B Methanol oder es ist wie bei Dimethylamin kein Kohlenstoffatom direkt mit einem anderen verbunden Die Methylophilaceae nutzen meist Methanol und Methylamin als Kohlenstoff und Energiequelle Methan die einfachste organische Einkohlenstoffverbindung kann von den methylotrophen Bakterien nicht verwertet werden Bakterien die hierzu in der Lage sind werden zu den Methanotrophen gestellt Beispiele der Methanotrophen sind Methylocystis und Methylosinus beide Gattungen der Methylocystaceae sowie Methylococcus und Methylobacter Methylococcaceae Die Methylophilaceae oxidieren die Methylgruppen der jeweiligen Verbindungen wie Methanol zu Formaldehyd die dabei gewonnenen Elektronen werden auf die Atmungskette ubertragen Die Assimilation von Kohlenstoff erfolgt bei den Methylophilaceae uber den sogenannten Ribulosemonophosphatweg Methylophilaceae sind in der Regel obligat methylotroph sie konnen ausschliesslich Molekule ohne C C Bindungen zum Energiegewinn und Kohlenstoffassimilation Wachstum nutzen Einige Stamme sind allerdings auch in der Lage andere Verbindungen wie z B verschiedene Monosaccharide Einfachzucker zu verwerten So wachst z B Methylophilus methylotrophus auch gut mit Glucose 2 Weitere Verbindungen die eher schwaches Wachstum einiger Stamme dieser Art ermoglichen sind z B Lactose Ethanol und Propanol Auch die Art Methylovorus glucosotrophus kann Glucose nutzen Als Stickstoffquellen konnen einfache Molekule wie Ammonium Dimethylamin oder Nitrat dienen Die stabchenformige Art Methylotenera mobilis kann Methylamin zugleich als einzige Kohlenstoffquelle und einzige Stickstoffquelle nutzen Systematik BearbeitenMethylotrophe Bakterien sind schon seit langem bekannt die erste Beschreibung stammt von 1901 Allerdings wurde erst um 1970 mehr um die physiologischen Eigenschaften und Systematik dieser Bakterien bekannt 3 Methylotrophe und auch methanotrophe Bakterien sind phylogenetisch sehr vielfaltig Die Methylophilaceae werden den Betaproteobakterien zugerechnet Weitere methylotrophe Bakterien finden sich in den Alpha und Proteobakterien Die zwei dort stehenden Familien Methylococcaceae und Methylocystaceae beinhalten auch methanotrophe Arten sie konnen Methan und Methanol als einzige Kohlenstoffquelle fur Wachstum und Aufbau der Zellsubstanz nutzen Viele sind obligat methanotroph also nicht in der Lage andere Verbindungen als Methan und Methanol als Kohlenstoffquelle zu nutzen hierzu zahlen z B Arten von Methylocystis 4 Zu fakultativ methylotrophen Gattungen die ebenfalls Einkohlenstoffbindungen nutzen konnen aber nicht auf sie angewiesen sind zahlen Arten von z B Xanthobacter Familie Xanthobacteraceae Alpha Proteobakterien Acetobacter Familie Acetobacteraceae Gamma Proteobakterien Gattungen der Methylophilaceae 5 Methylobacillus Yordy amp Weaver 1977 Methylophilus Jenkins et al 1987 Methyloradius Miyadera et al 2022 Methylotenera Kalyuzhnaya et al 2006 Methylovorus Govorukhina amp Trotsenko 1991 NovimethylophilusLv et al 2018 Pseudomethylobacillus Sheu et al 2019Quellen Bearbeiten Chistoserdova L et al 2007 Genome of Methylobacillus flagellatus Molecular Basis for Obligate Methylotrophy and Polyphyletic Origin of Methylotrophy In Journal of Bacteriology 189 7 S 4020 4027 PMID 17416667 PMC 1913398 freier Volltext George M Garrity Bergey s manual of systematic bacteriology 2 Auflage Springer New York 2005 Vol 2 The Proteobacteria Part C The Alpha Beta Delta and Epsilonproteobacteria ISBN 0 387 24145 0 Christopher L Haber Larry N Allen Shujie Zhao und Richard S Hanson Methylotrophic Bacteria Biochemical Diversity and Genetics In Science 1983 221 4616 doi 10 1126 science 221 4616 1147 Martin Dworkin Stanley Falkow Eugene Rosenberg Karl Heinz Schleifer Erko Stackebrandt Hrsg The Prokaryotes A Handbook of the Biology of Bacteria Volume 5 Proteobacteria Alpha and Beta Subclasses 3 Auflage Springer Verlag New York u a O 2006 ISBN 978 0 387 25495 1 Print und ISBN 978 0 387 30743 5 Online doi 10 1007 0 387 30743 5 Systematik nach Euzeby List of Prokaryotic names with Standing in Nomenclature LPSN Methylophilaceae Stand 3 September 2023Literatur BearbeitenMichael T Madigan John M Martinko Jack Parker Brock Mikrobiologie 11 Auflage Pearson Studium Munchen 2006 ISBN 3 8274 0566 1 George M Garrity Hrsg Bergey s Manual of Systematic Bacteriology 2 Auflage Band 2 The Proteobacteria Part C The Alpha Beta Delta and Epsilonproteabacteria Springer New York 2005 ISBN 0 387 24145 0 Martin Dworkin u a Hrsg The Prokaryotes A Handbook of the Biology of Bacteria Band 2 Ecophysiology and Biochemistry 3 Auflage Springer New York 2006 ISBN 0 387 25492 7 Marina G Kalyuzhnaya u a Methylotenera mobilis gen nov sp nov an obligately methylamine utilizing bacterium within the family Methylophilaceae In International Journal of Systematic and Evolutionary Microbiology Band 56 Nr 12 Dezember 2006 online Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Methylophilaceae amp oldid 239566278