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Beim Metfund von Hochdorf handelt es sich um Ruckstande eines Getranks die im sogenannten Furstengrab von Hochdorf in Baden Wurttemberg Mitte 6 Jahrhundert v Chr vorgefunden wurden Bronzekessel mit Schopfschale aus dem Furstengrab von Hochdorf Landesmuseum Wurttemberg Fur den Verstorbenen wurde durch seine Grabbeigaben ein Festgelage inszeniert dessen Gastgeber er war Zum Trinkservice gehorten ein Bronzekessel mit Met eine goldene Schopfschale und neun Trinkhorner Es wurde erganzt durch ein Speiseservice aus neun Bronzetellern drei Servierbecken und Schlachtgerat Eingeladen waren also acht Gaste fur jeden Teilnehmer des Gelages wurden etwa 38 Liter Met veranschlagt Inhaltsverzeichnis 1 Bronzekessel 2 Honig 3 Metbereitung 4 Nachweise von Met in anderen keltischen Grabern 5 Literatur 6 EinzelnachweiseBronzekessel BearbeitenDer Met war in einem grossen Bronzekessel angesetzt worden der dem Grabherrn bereits zu Lebzeiten gedient hatte ein sehr reprasentatives Objekt das aus dem griechischen Kulturkreis stammte dort allerdings zur Aufnahme von Wein bestimmt war Der rundbodige Kessel fasst etwa 500 Liter Er hat einen Durchmesser von 104 cm bei einer Hohe von 80 cm Am oberen Rand sind im Wechsel drei Lowenfiguren und drei Henkel angebracht 1 Der Kontakt mit Kupfersalzen im Kessel ermoglichte den Nachweis dass der Kessel mit Met gefullt war wahrend sonst Met unter mitteleuropaischen Klimabedingungen selten nachweisbar ist 2 Honig BearbeitenVom Met blieb im Kessel ein 8 10 mm dicker Bodensatz erhalten der sehr pollenreich war Daraus liess sich auf einen Blutenhonig Sommerhonig aus einheimischer Tracht schliessen der allerdings aus einem grossen Gebiet und einer Vielzahl von Biotopen zusammengebracht worden war Die haufigsten Honiglieferanten waren 3 Thymian Sandknopfchen Wegerich Wiesen Flockenblume Wundklee Auffalligerweise fehlt Salbei der heute in dieser Region ein wichtiger Lieferant fur Blutenhonig ist 3 Ob der Honig aus Imkerei oder von wild lebenden Bienenvolkern stammt lasst sich nicht klaren Da aber fur Imkerei bei den fruhen Kelten keine Hinweise bekannt sind ist Letzteres anzunehmen Jedenfalls wurde der Honig sorgfaltig ausgepresst oder ausgetropft um das Wachs vom Honig zu trennen und es anderweitig verwenden zu konnen Metbereitung BearbeitenDie ursprungliche Honigmenge wird auf 73 292 kg geschatzt 4 Im Kessel ist der Flussigkeitsrand der maximalen Befullung erkennbar 4 Dem entspricht eine Fullmenge von 350 Litern so ware ein hochwertiger Met aus einer 14 bis 50 igen Honiglosung entstanden der etwa ein Jahr im Kessel hatte garen mussen Danach ware er abgezogen und umgefullt worden Im Alkoholgehalt und in seiner Susse ware das Ergebnis mit einem heutigen Dessertwein vergleichbar gewesen 5 Die weiteren Schritte der Metbereitung erfolgten aber gar nicht da Pollen noch in grosser Menge vorhanden waren Man setzte also im Rahmen des Bestattungsrituals den Met nur an Fur die Herstellung von Met in der Art von Bier hatte eine geringere Menge Honig ausgereicht Nachweise von Met in anderen keltischen Grabern BearbeitenIn der Folge wurde keltischer Met mehrfach nachgewiesen immer gekoppelt an das Vorhandensein von bronzenen Gefassen 6 Bronzekessel vom Grabhugel Hohmichele 20 Liter Schnabelkanne vom Glauberg Grab 1 4 Liter Rohrenkanne vom Glauberg Grab 2 8 5 Liter Schopfkelle aus dem Wagengrab von Niedererlbach Auch im Fall der Schnabelkanne vom Glauberg war der Honig aus der weiteren Umgebung zusammengebracht worden Met als Grabbeigabe war ublich umso mehr hebt sich die Menge des mitgegebenen Getranks beim Furstengrab von Hochdorf von anderen keltischen Furstengrabern ab Literatur BearbeitenJorg Biel Macht und Dynamik Furstengraber der fruhen Keltenzeit In Wilfried Menghin Dieter Planck Hrsg Menschen Zeiten Raume Archaologie in Deutschland Theiss Stuttgart 2002 ISBN 3 8062 1596 0 S 190 195 Udelgard Korber Grohne Pflanzliche und tierische Reste aus dem Furstengrab von Hochdorf Die Biologie als Hifswissenschaft der Archaologie In Landesdenkmalamt Baden Wurttemberg Hrsg Der Keltenfurst von Hochdorf Methoden und Ergebnisse der Landesarchaologie Theiss Stuttgart 1985 ISBN 3 8062 0441 1 S 116 123 Hans Peter Stika Fruheisenzeitliche Met und Biernachweise aus Suddeutschland In Archaologische Informationen 33 2010 1 S 113 121 Einzelnachweise Bearbeiten Der Keltenfurst von Hochdorf Methoden und Ergebnisse der Landesarchaologie S 150 Hans Peter Stika Fruheisenzeitliche Met und Biernachweise aus Suddeutschland S 115 a b Udelgard Korber Grohne Pflanzliche und tierische Reste aus dem Furstengrab von Hochdorf S 122 a b Hans Peter Stika Fruheisenzeitliche Met und Biernachweise aus Suddeutschland S 114 Martin Kuckenburg Das Zeitalter der Keltenfursten eine europaische Hochkultur Klett Cotta Stuttgart 2010 ISBN 978 3 608 94307 8 S 90 Hans Peter Stika Fruheisenzeitliche Met und Biernachweise aus Suddeutschland S 115 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Metfund von Hochdorf amp oldid 180849148