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Metalldampflampen sind Gasentladungslampen in denen Metallatome durch Stossvorgange mit Elektronen angeregt werden und Energie in Form von Licht abgeben Um den Strom zu begrenzen werden meist Drosselspulen benutzt Zweiseitig gesockelte Metalldampflampe Rechts und links sind die Elektroden zu sehen die in den hier runden Kolben hineinreichen Der Abstand betragt nur wenige Zentimeter Inhaltsverzeichnis 1 Aufbau 2 Funktionsweise 3 Anwendung 4 LiteraturAufbau BearbeitenSiehe auch Aufbau einer Gasentladungsrohre Eine Metalldampflampe besteht aus einem Glaskolben in den eine kleine Menge Metall sowie ein Edelgas gefullt werden Das Edelgas dient dem Aufbau eines Funkens zwischen den beiden in den Kolben hinein reichenden Elektroden Hierbei verdampft das namensgebende Metall wodurch die Lampe einsatzbereit wird Beim Betreiben einer Metalldampflampe muss ein Vorschaltgerat bestehend aus Zundgerat und Drossel verwendet werden Das Zundgerat sorgt fur eine hohe Spannung um den ersten Funken zu erzeugen danach kann die die Lampe mit Wechselstrom im Bereich um 80 V bis 100 V betrieben werden abhangig vom Lampentyp und der Fullung Die Drossel begrenzt den Strom durch die Lampe um diese vor der Selbstzerstorung zu schutzen Funktionsweise Bearbeiten nbsp Niederdruckmetalldampflampen Cd Hg Na mit den zugehorigen EmissionsspektrenBeim Einschalten der Lampe generiert das Zundgerat eine Hochspannung Zundspannung die einen Funken zwischen den Elektroden uberspringen lasst Die Ablagerungen des Fullmetalls werden hierbei durch die entstehende Hitze verdampft und helfen zusammen mit dem enthaltenen Edelgas den Stromfluss zwischen den Elektroden bei der geringeren Betriebsspannung aufrechtzuerhalten Durch den Stromfluss in der Rohre bewegen sich Elektronen von der Kathode zur Anode Da die Elektronen zwischen den Elektroden beschleunigt werden konnen sie genug Energie aufnehmen um unelastische Stosse mit den in der Lampe prasenten Metallatomen auszufuhren Die beschleunigten Elektronen konnen ein Elektron in der Schale eines Metallatoms auf eine hohere Schale bewegen das Atom wird angeregt Energetisch betrachtet bewegt sich das Elektron vom Grundzustand E 1 displaystyle E 1 nbsp in einen angeregten Zustand E n displaystyle E n nbsp Der damit frei gewordene Platz wird wieder besetzt ein Elektron im Atom bewegt sich also von einem Zustand E n displaystyle E n nbsp in den freien Zustand E 1 displaystyle E 1 nbsp wobei die Energiedifferenz in Form eines Photons mit der Energie E Photon E n E 1 displaystyle E text Photon E n E 1 nbsp freigesetzt wird Aus dieser Energie ergeben sich somit auch die charakteristischen Emissionsspektren beispielsweise das typisch gelbe Licht von Natriumdampflampen mit den Wellenlangen l h c E Photon displaystyle lambda frac h cdot c E text Photon nbsp und daher den Frequenzen n E Photon h displaystyle nu frac E text Photon h nbsp Hierbei ist h displaystyle h nbsp die Planck Konstante und c displaystyle c nbsp der Lichtgeschwindigkeit Siehe auch Erklarung zum Franck Hertz VersuchDies gilt jedoch nur fur Niederdruck Metalldampflampen da die Elektronen und Gastemperatur kaum gekoppelt ist Bei Lampen mit hoheren Drucken kommt es aufgrund der Kopplung der Elektronen an die Gastemperatur zu einer Verbreiterung der Spektrallinien Anwendung BearbeitenSogenannte Spektrallampen enthalten ein charakteristisches Element und dienen der Kalibrierung von Spektrometern sowie als Quellen fur monochromatisches Licht Alkalimetalle eignen sich gut fur den Einsatz in Spektrallampen Durch deren Elektronenkonfiguration haben sie nur ein freies Elektron und besitzen damit nur wenige scharfe Spektrallinien Des Weiteren werden Wasserstoff Helium Quecksilber und Cadmium usw als Fullstoffe eingesetzt Die Spektrallinien werden ausgehend von der niedrigsten Energie also der grossten Wellenlange mit den Buchstaben des lateinischen Alphabets bezeichnet So hat z B die i Linie des Quecksilbers eine Wellenlange von 365 nm bzw eine Frequenz von 821 35 THz Diese sind auch oft in Terrarien fur Wustentiere zu finden Natriumdampflampen und Quecksilberdampf Hochdrucklampen werden z B zur Strassenbeleuchtung eingesetzt Natriumdampflampen sind an ihrer charakteristischen gelben Lichtfarbe zu erkennen nbsp Einseitig gesockeltes Leuchtmittel beispielsweise in Verfolgern verwendetIn der Veranstaltungstechnik wird fur Beleuchtungsanlagen mit sehr hohem Bedarf an Helligkeit auf Metalldampflampen zuruckgegriffen Das sind insbesondere Verfolgerscheinwerfer fur Arenen und Effektscheinwerfer deren Lichtausbeute des Weiteren durch Effektrader gemindert wird Ausserdem werden Metalldampflampen als nachtliche Aussenbeleuchtung fur Gebaude benutzt da die sehr hohe Lichtausbeute bei geringerem Stromverbrauch als bei gewohnlichen Gluhlampen in Kombination mit dem beinahe blaulichen Licht bestens fur solche Szenarien geeignet ist In Leuchtstofflampen wird ebenfalls Quecksilberdampf als primare Lichtquelle verwendet Allerdings ist der Glaskolben mit einem Leuchtstoff beschichtet der die UV Linien des Quecksilbers in sichtbares Licht umwandelt Auch die so genannten Energiesparlampen gehoren zu den Leuchtstofflampen Die Wahl des Leuchtstoffs beeinflusst den Farbton der Leuchtstofflampen Lampen mit der Bezeichnung WW warmweiss setzen einen rotlich warmen Akzent TW tageslichtweiss einen blaulich kalten Halogenmetalldampflampen enthalten neben Metallen zusatzlich Halogene in der Fullung und weisen gegenuber Quecksilberdampf Hochdrucklampen ein besonders farbtreues weisses Lichtspektrum auf Sie werden u a zur Beleuchtung von Geschaftsauslagen und in Tageslichtfilmscheinwerfern im Englischen als hydrargyrum medium arc iodide bezeichnet HMI eingesetzt Metalldampflampen konnen meist nicht direkt mit Netzspannung betrieben werden sondern benotigen ein an die Leistung der Lampe angepasstes Vorschaltgerat Literatur BearbeitenWinfrid Hauke Rolf Thaele Gunter Reck RWE Energie Bau Handbuch 12 Ausgabe Energie Verlag GmbH Heidelberg 1998 ISBN 3 87200 700 9 Hans R Ris Beleuchtungstechnik fur Praktiker 2 Auflage VDE Verlag GmbH Berlin Offenbach 1997 ISBN 3 8007 2163 5 Wilhelm Gerster Moderne Beleuchtungssysteme fur drinnen und draussen 1 Auflage Compact Verlag Munchen 1997 ISBN 3 8174 2395 0 Michael Ebner Lichttechnik fur Buhne und Disco Ein Handbuch fur Praktiker 1 Auflage Elektor Verlag Aachen 2001 ISBN 3 89576 108 7 Normdaten Sachbegriff GND 4146269 5 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Metalldampflampe amp oldid 231981912