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Merete Mattern 27 Marz 1930 in Berlin 20 November 2007 in Greimharting war eine deutsche Architektin und Stadtplanerin 1 Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Werk 2 Entwurf zur Stadterweiterung Ratingen West 3 Veroffentlichungen 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben und Werk BearbeitenMerete Mattern kam als eine von zwei Tochtern der Landschaftsarchitekten Hermann Mattern und Herta Hammerbacher zur Welt Ihre Kindheit verbrachte sie ab ihrem elften Lebensjahr bei ihrem Vater und seiner zweiten Ehefrau Beate einer Fotografin Zu Beginn des Zweiten Weltkrieges zog die Familie 1941 von Berlin nach Garnpoint bei Rimsting am Chiemsee wo der Vater einen Bauernhof als Ruckzugsort wahrend des Krieges und zur Selbstversorgung erworben hatte Bevor Mattern ab 1946 das Landschulheim in Marquartstein besuchte wurde sie von Beate Mattern zu Hause unterrichtet Es folgten eine Tischlerlehre in Stuttgart und ein Praktikum bei Ivar Tengbom in Stockholm Ihr Architekturstudium machte sie in Kassel sowie an der Technischen Universitat Berlin unter Hans Scharoun Jedoch wurde dies durch die Arbeit an Projekten im Buro ihrer Eltern immer wieder unterbrochen 2 Erst 1961 wurde ihr dann in Berlin das Diplom fur den Entwurf einer Konzerthalle verliehen deren Modell bis heute erhalten ist Im Verlaufe ihrer Karriere bezog sie sich immer wieder auf den Entwurf dieses Musikdoms Mattern bearbeitete schon wahrend des Studiums eigene Auftrage wie zum Beispiel eine Wohnhaussiedlung in Gottingen Internationale Aufmerksamkeit erlangte sie 1966 mit dem Wettbewerbsbeitrag zur Dusseldorfer Stadterweiterung Ratingen West Viele weitere ihrer stadtebaulichen Entwurfe dieser Zeit wurden ausgestellt und veroffentlicht unter anderem eine Erweiterung von Bratislava fur 100 000 Einwohner 3 2 Die stadtebaulichen Entwurfe Matterns beinhalten freie und kunstlerische sowie utopische Elemente die neue Impulse setzten jedoch vielfach nicht umgesetzt wurden Ziel ihrer Planung war die Natur nicht zu zerstoren Die Projekte sollten mit der Natur verschmelzen Noch ehe ich grosse Reisen machen konnte skizzierte ich Terrassenhauser hoch gestapelt und in Erdfalten aufgehoben in denen Menschen sich Hauser aus hellen Hauten erbauen wurden Doch auch die Burgen auf den Bergen ob nun alt und zerfallen oder noch bewohnt ubten eine grosse Anziehungskraft aus diese kindlichen Erfahrungen blieben pragend fur spatere Wunsche hoch auf den Bergen zu leben sich in Felsen selber aussahen als geschichtete Formationen so aus der noch urwuchsigen Natur gegossen waren als waren sie ein Teil derselben Merete Mattern 4 Mit dieser Sicht auf die Dinge hoben sich ihre Uberlegungen von anderen baulichen Entwicklungen der Nachkriegszeit ab 5 Auf der Tagesordnung ublicher Stadteplanung stand das Schaffen riesiger Wohngebiete und Stadterweiterungen die sich als unwirtlich herausstellten Mattern entwickelte Gegenpositionen zu diesen Fehlentwicklungen der 1960er und 1970er Jahre 3 1968 trat sie eine Gastprofessur in den Vereinigten Staaten an der University of Virginia an Wahrend ihres Auslandsaufenthaltes erkrankte sie schwer an einer Lebensmittelvergiftung von der sie sich nie vollstandig erholte Zuruck in Deutschland folgten weitere Lehrauftrage Es entstanden stadtebauliche Entwurfe unter anderem fur Karlsruhe und Munchen Neuperlach Fur das internationale Projekt Solar City Fort Lincoln Washington DC mit Mario Sama wurde sie 1969 in Cannes mit dem Grand Prix International d Urbanisme et d Architecture ausgezeichnet dieser wurde ihr von Louis Kahn ubergeben 2 Es folgten weitere Lehrauftrage 3 und stadtebauliche Wettbewerbsbeitrage sowie ihre Fliegenden Stadte Ihr Nachlass zeigt dass sie sich immer wieder mit vorangegangenen Entwurfen beschaftigte und diese mit neuen Ideen uberarbeitete Es folgten mutmassliche Architekturfantasien mit okologischen und esoterischen Ansatzen 6 Auch politisch soll Mattern sich engagiert haben so wird ihr eine Beteiligung an der Grundung der Partei Die Grunen nachgesagt 3 Merete Mattern starb mit 77 Jahren Ihr Nachlass befindet sich im Architekturmuseum der Technischen Universitat Berlin TU Berlin Entwurf zur Stadterweiterung Ratingen West BearbeitenMattern nahm 1966 gemeinsam mit ihrer Mutter und Yoshitaka Akui an einem Wettbewerb zur Erweiterung des Dusseldorfer Stadtteils Ratingen West fur 15 000 Einwohner teil Dieser wurde von der Wohnungsbaugesellschaft Neue Heimat und dem Berufsverband BDA ausgeschrieben Der Beitrag sowie das Ergebnis des Wettbewerbs erregten grosses Interesse in der Fachpresse So wurde kritisch uber die von der Neuen Heimat favorisierten stadtebaulichen Losungen berichtet besonders im Fachmagazin Bauwelt und in der Wochenzeitung Die Zeit 3 7 Im mit einem Sonderankauf pramierten Beitrag von Merete Mattern und Herta Hammerbacher sollte mithilfe einer organisch anwachsenden Bebauung eine belebte bandstadtartige Megastruktur entstehen und so einen Losungsansatz gegen die Unwirtlichkeit der Stadte in den 1960er Jahren aufzeigen 8 Soziale Integration und Partizipation Ganzheitlichkeit sowie eine Verbindung von Architektur und Landschaft waren erklarte Ziele des Projektes In der Berichterstattung der Bauwelt wurde der Beitrag als einziger von insgesamt 132 Entwurfen angesehen der die geforderten Kriterien des Wettbewerbs namlich die langfristige Korrektur des missgluckten Wiederaufbaus nach dem Zweiten Weltkrieg erfullte Fachleute kritisierten der Entwurf der Erstplatzierten sei nicht die beste Wahl fur die Umsetzung der Stadterweiterung 3 Mit ihren Entwurfen zu Ratingen West war Mattern auf der Ausstellung Frau Architekt des Deutschen Architekturmuseums DAM in Frankfurt am Main Veroffentlichungen BearbeitenMerete Mattern Gedanken zur Entwicklung von Okostadten und Okohausern In Bertelsmann Fachzeitschriften Band 70 Nr 31 32 August 1979 ISSN 0005 6855 S 1303 1307 mit Joseph Beuys Eintritt in ein Lebewesen Vortrag und Diskussion am 6 8 1977 in Kassel anlassliche Documenta 6 Honigpumpe am Arbeitsplatz Audiobook Ausstellungskatalog Kassel 1977 FIU Verlag Wangen im Allgau 2004 ISBN 978 3 928780 51 3 Literatur BearbeitenMary Pepchinski Christina Budde Peter Cachola Schmal Wolfgang Voigt Ernst Wasmuth Verlag GmbH amp Co Frau Architekt seit mehr als 100 Jahren Frauen im Architektenberuf Tubingen 2017 ISBN 978 3 8030 0829 9 Oliver Elser Merete Merete Mattern 1930 2007 Ratingen West und andere Stadtebauliche Utopien In Claudia Weinbrenner Seibt Hrsg 126 Jahrgang Nr 10 Verlagsanstalt Alexander Koch 2018 ISSN 0173 8046 S 36 40 Peter Blundell Jones Matthias Mochner Visionare Entwurfe fur die Zukunft im Bauen als Lebensraum erneuerter Gemeinschaften Einblicke in das Werk von Merete Mattern In Fordergesellschaft Internationales Forum Mensch und Architektur Deutschland e V Hrsg Nr 57 58 Marz 2007 ISSN 1616 4024 S 20 25 Wallis Miller A Review of Das Architekturmodell Werkzeug Fetische Kleine Utopie The Architectural Model Tool Fetish Small Utopia In Band 1 Nr 1 30 Januar 2013 ISSN 2050 5833 S 2 Mattern Merete In Andreas Beyer Benedicte Savoy Wolf Tegethoff Hrsg Allgemeines Kunstlerlexikon Internationale Kunstlerdatenbank Online K G Saur Berlin New York 2021 Weblinks BearbeitenZwei Perspektiven die stadtebaulichen Zukunftsvisionen von Merete Mattern und Cornelia Zuschke von Baukultur NRW Der Skandal von Ratingen im Archiv Die ZeitEinzelnachweise Bearbeiten Mattern Merete In Andreas Beyer Benedicte Savoy Wolf Tegethoff Hrsg Allgemeines Kunstlerlexikon Internationale Kunstlerdatenbank Online K G Saur Berlin New York 2021 a b c Mary Pepchinski Christina Budde Peter Cachola Schmal Wolfgang Voigt Frau Architekt seit mehr als 100 Jahren Frauen im Architektenberuf Ernst Wasmuth Verlag Tubingen 2017 ISBN 978 3 8030 0829 9 a b c d e f Oliver Elser Merete Merete Mattern 1930 2007 Ratingen West und andere Stadtebauliche Utopien In Claudia Weinbrenner Seibt Hrsg AIT Architektur Innenarchitektur Technischer Ausbau 126 Jahrgang Nr 10 Verlagsanstalt Alexander Koch 2018 ISSN 0173 8046 S 36 40 Merete Mattern Gedanken zur Entwicklung von Okostadten und Okohausern In Bertelsmann Fachzeitschriften GmbH Hrsg Bauwelt 70 Jahrgang Nr 31 32 August 1979 ISSN 0005 6855 S 1303 1307 Peter Blundell Jones Matthias Mochner Visionare Entwurfe fur die Zukunft im Bauen als Lebensraum erneuerter Gemeinschaften Einblicke in das Werk von Merete Mattern In Fordergesellschaft Internationales Forum Mensch und Architektur Deutschland e V Hrsg Mensch Architektur Nr 57 58 Marz 2007 ISSN 1616 4024 S 20 25 Wallis Miller Das Architekturmodell Werkzeug Fetische Kleine Utopie The Architectural Model Tool Fetish Small Utopia In Architectural Histories Band 1 Nr 1 30 Januar 2013 ISSN 2050 5833 S 2 doi 10 5334 ah ab Der Skandal von Ratingen In Die Zeit 10 November 1967 abgerufen am 13 Mai 2023 Zwei Perspektiven die stadtebaulichen Zukunftsvisionen von Merete Mattern und Cornelia Zuschke Abgerufen am 12 Mai 2023 Normdaten Person GND 137401701 lobid OGND AKS VIAF 81597788 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Mattern MereteKURZBESCHREIBUNG deutsche Architektin und StadtplanerinGEBURTSDATUM 27 Marz 1930GEBURTSORT BerlinSTERBEDATUM 20 November 2007STERBEORT Greimharting Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Merete Mattern amp oldid 234045013