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Mentoring auch Mentorat bezeichnet als ein Personalentwicklungsinstrument insbesondere in Unternehmen aber auch beim Wissenstransfer in personlichen Beziehungen die Tatigkeit einer erfahrenen Person Mentor Sie gibt ihr fachliches Wissen oder ihr Erfahrungswissen an eine noch unerfahrenere Person Mentee oder Protege weiter teils vermittelt sie auch personliche Kontakte Ein Ziel ist es dabei den oder die Mentee bei personlichen oder beruflichen Entwicklungen zu unterstutzen Bereiche die in Mentoring Beziehungen thematisiert werden reichen von Ausbildung Karriere und Freizeit bis hin zur Personlichkeitsentwicklung Glauben und Spiritualitat Allgemein bezeichnet das Wort Mentor weiblich Mentorin die Rolle eines Ratgebers oder eines erfahrenen Beraters der mit seiner Erfahrung und seinem Wissen die Entwicklung von Mentees fordert Die Bezeichnung geht auf eine Figur der griechischen Mythologie zuruck Ein Freund des Odysseus namens Mentor war der Erzieher von Odysseus Sohn Telemach Inhaltsverzeichnis 1 Einsatz 2 Nutzen 3 Formen des Mentoring 4 Qualitatsstandards 5 Siehe auch 6 Literatur 7 EinzelnachweiseEinsatz BearbeitenMentoring wird eingesetzt um den Wissenstransfer zwischen Erfahrenen und weniger Erfahrenen zu fordern Im Unterschied zum Coach ist der Mentor ublicherweise nicht eigens fur diese Tatigkeit ausgebildet sondern verfugt lediglich uber einen Erfahrungs und oder Wissensvorsprung Auch organisierte Mentoring Programme innerhalb von Unternehmen Hochschulen und anderen Institutionen formelles Mentoring beziehen nur selten professionelle organisationsexterne Mentoren resp Coaches ein Mentoring Partner werden in solchen Programmen meist von einer zentralen Koordinationsstelle einander zugeteilt und bei Zielvereinbarung und Gesamtablauf unterstutzt Ein popularer werdender Ansatz aus den USA empfiehlt hingegen formelle Mentoring Programme bei denen sich Tandems in Eigenregie self selection zusammenfinden und lediglich eine Randbetreuung von zentraler Stelle erhalten Einsatzbereiche formeller Mentoring Programme Unternehmen Behorden Hochschulen Schulen Stiftungen Vereine Soziale Einrichtungen Stadte und KommunenFormale Mentoring Programme werden haufig zur Karriereforderung von Frauen in der Industrie und Wissenschaft eingesetzt So gibt es in vielen Stadten in Deutschland sogenannte Cross Mentoring Netzwerke 1 teilweise auch fur mannliche Mentees und von Hochschulen unterstutzte Mentoringprogramme fur Wissenschaftlerinnen wie das hessische Mentorinnennetzwerk 2 Informelle Mentoring Beziehungen finden ausserhalb von institutionellen Strukturen statt und entstehen in der Regel durch personliche Beziehungen und Netzwerke Ein bekanntes Beispiel hierfur ist Konrad Adenauer als der politische Ziehvater und Mentor von Helmut Kohl Mentoren werden nicht nur durch ihre Beratung und ihren Beistand wirksam sondern agieren teils auch als Turoffner fur ihre Mentees indem ein Mentor seinem Mentee einen Kontakt mit den richtigen Ansprechpartnern ermoglicht 3 Nutzen BearbeitenAuch wenn auf den ersten Blick vor allem die Mentees von der Forderung profitieren sollten die Vorteile fur die Mentoren nicht unterschatzt werden das Konzept geht von einem gegenseitigen Geben und Nehmen aus Mentees erhalten unter anderem die Moglichkeit die eigenen Fahigkeiten besser kennen und einschatzen zu lernen Unterstutzung bei Tatigkeit z B im Studium im Unternehmen in Partei zu erhalten selbige effizienter zu gestalten Ideen fur die Berufsfindung zu entwickeln Einblicke in die Strukturen der Berufswelt zu erhalten und entsprechende Kontakte zu knupfen Mut zur eigenen Karriere zu entwickeln und diese zielstrebig anzugehen Einbindung in ein Netzwerk das neue Impulse ebenso wie konkrete Hilfe bieten kann Praktika Stellenangebote Karriereforderung etc Fur Mentoren liegen die Chancen darin Einblicke in die aktuelle Forschung zu bekommen frische Ideen und Impulse vom akademischen Nachwuchs zu erhalten qualifizierten Nachwuchs fur das eigene Unternehmen die eigene Institution aufzubauen und zu rekrutieren eigenes Arbeiten zu reflektieren soziale und kommunikative Kompetenzen zu trainieren Kontakte auch zu anderen Mentoren aufzubauen im Netzwerk neue Kooperationsmoglichkeiten zu gewinnenBei entsprechender Konzeption ist Mentoring eine Methode die auch fur das Unternehmen einen Nutzen stiftet indem beispielsweise die Organisationsentwicklung unterstutzt wird Durch ein kluges Matching Bildung von Tandems aus Mentor und Mentee uber Hierarchieebenen bereichsubergreifend und sogar standort landerubergreifend verteilen sich Informationen besonders schnell Die Praxiserfahrung zeigt dass eine intensive Kollaborations und Kommunikationsstruktur uber Abteilungs und Organisationsgrenzen hinweg durch Mentoring gefordert wird und sich mehrere Effekte nahezu automatisch einstellen die jeweiligen Ziele und Aktivitaten der Organisationseinheiten werden transparent und diskutiert gegenseitige Erwartungen und auch Vorbehalte werden geklart Synergieeffekte werden identifiziert und meist auch genutzt gemeinsame Projekte werden definiert und umgesetzt Angste vor Veranderungen werden abgebaut Mentoring kann in Veranderungssituationen daher zur Erreichung folgender Ziele eingesetzt werden fruhzeitige Vorbereitung und Qualifizierung von Schlusselpersonen die als Ansprechpartner fur die Mitarbeiter eingesetzt werden Information und Begleitung von Mitarbeitergruppen in der Umstellungsphase schnelle und verlassliche Feedbacks aus der Belegschaft Edelkraut 2014 Formen des Mentoring BearbeitenInformell oder institutionalisiertInformelles Mentoring Der Kontakt entsteht zufallig Verlauf je nach Moglichkeiten und abhangig von den jeweiligen Rahmenbedingungen Das Mentoringverhaltnis wird nicht immer offengelegt Institutionalisiertes Mentoring nach einem Programm Der Kontakt entsteht durch Vermittler das Mentoring ist eine systematische Begleitung des Mentees Die Formalisierung tragt zur Ernsthaftigkeit und offiziellen Anerkennung der Beziehung bei Intern oder externInternes Mentoring Innerhalb einer Organisation z B Unternehmen werden Mitglieder zueinander vermittelt In der Regel nicht hierarchiefrei Externes Mentoring organisationsubergreifend Wird auch zusatzlich zum internen Mentoring eingesetzt Wegen der Abwesenheit von unternehmensinternen Hierarchien haben die Beteiligten mehr Spielraum Individuell oder in GruppenIndividuelles Mentoring Tandem Mentoring exklusive One on one Beziehung zwischen Mentor und Mentee Dabei konnen die Formen Equal Gender gleichgeschlechtliche Tandems und Cross Gender gemischtgeschlechtliche Tandems unterschieden werden Gruppenmentoring Team Mentoring Betreuung einer Gruppe von Mentees durch einen Mentor Besondere FormenCross Mentoring eine besondere Form des externen Mentorings Aus zwei unterschiedlichen Organisationen bzw Branchen werden hierarchiefreie Mentoring Tandems gebildet Mentoren sind Manner und Frauen aus dem jeweils anderen Unternehmen Meist werden die Unternehmensbundnisse durch eine externe Cross Mentoring Beratungsagentur geleitet Diese sorgt fur die Unternehmenskontakte das Workshop Programm und die Tandembildung Die Grosse der beteiligten Unternehmen und deren Strukturen spielen keine Rolle Am haufigsten wird Cross Mentoring als Karriereprogramm fur weibliche Nachwuchsfuhrungskrafte eingesetzt Es gibt aber auch Cross Mentoring Programme an denen Manner und Frauen als Mentees teilnehmen konnen 4 e Mentoring vorwiegend online z B als Mentoring in Internetforen Peer Mentoring Mentoring unter Gleichgestellten Gleichrangigen 5 haufig auch in Gruppen WoMentoring Mentoring von Frauen fur Frauen 6 Qualitatsstandards BearbeitenDas Forum Mentoring e V hat Qualitatsstandards fur Mentoring Programme bestimmt 7 Die Kriterien sind in Mindestkriterien die vorhanden sein mussen und Zusatzkriterien unterteilt die auf ein ausdifferenziertes Programm verweisen Der Kriterienkatalog kann zur Selbstevaluierung von Mentoring Programmen herangezogen werden und zur Orientierung bei der Konzeption neuer Programme dienen Die Deutsche Gesellschaft fur Mentoring e V DGM setzt sich fur die Qualitatssicherung von Mentoring Angeboten und Massnahmen ein 8 Hierfur hat sie auf der Basis jahrelanger Erfahrung und Forschung im Bereich Mentoring Qualitatskriterien und ein Zertifizierungsverfahren entwickelt DGM Mitglieder und andere interessierte Trainer und Organisationen konnen ihre Mentoring Programme nach den Qualitatsstandards der DGM zertifizieren lassen Siehe auch BearbeitenDie Komplizen Mentoring fur SchulerLiteratur BearbeitenMichel E Domsch Desiree H Ladwig Cross Mentoring Ein erfolgreiches Instrument organisationsubergreifender Personalentwicklung Springer Gabler 2017 ISBN 978 3 662 53183 9 Arne Burda H Hugo Kremer Frederik G Pferdt Mentoring Modell Paderborn MeMoPad Konzept und erste Erfahrungen In Zeitschrift fur Hochschulentwicklung ZFHE Band 2 Nr 4 2007 S 79 95 Frank Edelkraut Nele Graf Der Mentor Rolle Erwartungen Realitat Pabst Science Publishers 2011 ISBN 978 3 89967 723 2 Frank Edelkraut Wie Mentoring das Vertrauen fordert 2014 online Astrid Franzke Helga Gotzmann Hrsg Mentoring als Wettbewerbsfaktor fur Hochschulen Strukturelle Ansatze der Implementierung 2006 Nele Graf Frank Edelkraut Mentoring Das Praxisbuch fur Personalverantwortliche und Unternehmer SpringerGabler 2013 ISBN 978 3 658 02169 6 Neele Haasen Mentoring Personliche Karriereforderung als Erfolgskonzept Heyne Munchen 2001 ISBN 3 453 18069 0 W Brad Johnson Charles R Ridley The Elements of Mentoring Uberarbeitete Ausgabe Palgrave Macmillan New York 2008 ISBN 978 0 230 61364 5 Buchbeschreibung englisch beim Verlag Kathy Kram Mentoring at work Developmental relationships in organizational life Scott Foresman and Company Glenview 1985 ISBN 0 673 15617 6 Sibylle Peters Flankierende Personalentwicklung durch Mentoring 2 Auflage Hampp Mering 2006 ISBN 3 86618 045 4 Belle Rose Ragins Kathy E Kram Hrsg The Handbook of Mentoring at Work Theory Research and Practice Sage Publications 2007 ISBN 978 1 4129 1669 1 Buchbeschreibung in Englisch beim Verlag Vera Richert Mentoring und lebenslanges Lernen Individuelles Wissensmanagement im Informationszeitalter Muller Saarbrucken 2006 ISBN 3 86550 975 4 H Stoger A Ziegler D Schimk Hrsg Mentoring Theoretische Hintergrunde empirische Befunde und praktische Anwendungen Pabst Lengerich Berlin Wien 2009 ISBN 978 3 89967 543 6 Peter Weber Business Mentoring Manager als interne Berater in turbulenten Zeiten Ein Praxisleitfaden fur Mentoren Mentees und Personalentwickler Maori Herdecke 2004 ISBN 3 931943 06 2 Rebecca Wingels Diversity Mentoring Unterschiede erkennen die einen Unterschied machen In Iris Koall Hrsg Diversity outlooks Managing diversity zwischen Ethik Profit und Antidiskriminierung Lit Munster 2007 ISBN 978 3 8258 9745 1 Einzelnachweise Bearbeiten GeDiCap Wiki Cross Mentoring Netzwerke Link Memento vom 4 Marz 2016 im Internet Archive zuletzt zugegriffen am 10 August 2015 Homepage Mentorinnennetzwerk zuletzt abgerufen am 10 August 2015 www mentorinnennetzwerk de Memento des Originals vom 5 Januar 2014 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www mentorinnennetzwerk de Katja Michel Frauen in Fuhrungspositionen Die Frauenfrage In zeit de 2 Januar 2020 abgerufen am 4 Januar 2020 Michel Domsch Desiree H Ladwig Florian C Weber Cross mentoring ein erfolgreiches instrument organisationsubergreifender personalentwicklung Berlin Germany 2017 ISBN 978 3 662 53184 6 graduateschool wustl edu What is a Peer Mentor Memento vom 12 Juni 2015 im Internet Archive abgerufen am 11 Juni 2015 Jetzt bewerben Mentoring fur junge Managerinnen In Der Standard Abgerufen am 5 Marz 2019 Forum Mentoring e V Qualitatsstandards im Mentoring PDF Download Deutsche Gesellschaft fur Mentoring e V Deutsche Gesellschaft fur Mentoring e V In www dg mentoring de Abgerufen am 30 Juni 2016 Normdaten Sachbegriff GND 4169443 0 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Mentoring amp oldid 235318678