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Das osterreichische Meldegesetz 1991 abgekurzt MeldeG ist ein Bundesgesetz und regelt die Pflicht zur An und Abmeldung einer Person in Unterkunften Wohnungen Beherbungsbetriebe etc die Zustandigkeit der Behorden sowie entsprechende Strafbestimmungen BasisdatenTitel Meldegesetz 1991Langtitel Bundesgesetz uber das polizeiliche MeldewesenAbkurzung MeldeGTyp BundesgesetzGeltungsbereich Republik OsterreichRechtsmaterie Besonderes VerwaltungsrechtFundstelle BGBl Nr 9 1992Datum des Gesetzes 7 Janner 1992Inkrafttretensdatum 1 Marz 1992Gesetzestext Meldegesetz 1991 im Rechtsinformationssystem des BundesBitte beachte den Hinweis zur geltenden Gesetzesfassung Inhaltsverzeichnis 1 Gliederung 2 Begriffe 2 1 Unterkunft 2 2 Beherbergungsbetriebe und Wohnungen 2 3 Wohnsitz und Hauptwohnsitz 2 4 Obdachlosigkeit 3 Meldepflicht 3 1 Meldung in einer Wohnung 3 2 Meldung in einem Beherbergungsbetrieb 4 Meldebehorde und Melderegister 4 1 Zentrales Melderegister 4 2 Reklamationsverfahren 5 Strafbestimmungen 6 Siehe auch 7 WeblinksGliederung BearbeitenDas Meldegesetz 1991 besteht aus 25 Paragraphen die sich in folgende drei Abschnitte gliedern 1 Abschnitt Meldefalle und Pflichten der Betroffenen 2 Abschnitt Meldebehorden Melderegister und Verarbeitung der Meldedaten 3 Abschnitt Straf Ubergangs und SchlussbestimmungenBegriffe BearbeitenUnterkunft Bearbeiten Gemass 1 Abs 1 Meldegesetz 1991 sind Unterkunfte Raume die zum Wohnen oder Schlafen benutzt werden Gewohnliche Wohnungen und Hauser aber auch beispielsweise Zimmer in Hotels und Pensionen zahlen nach dieser Definition als Unterkunfte Der Eigentumer der Unterkunft ist gemass 1 Abs 2 Meldegesetz 1991 der Unterkunftgeber Beherbergungsbetriebe und Wohnungen Bearbeiten Der Begriff des Beherbergungsbetriebes wird in 1 Abs 3 Meldegesetz 1991 definiert darunter fallen vor allem Hotels und Pensionen Ob diese entgeltlich oder unentgeltlich betrieben werden ist unerheblich wichtig ist nur dass sie zur Unterbringung von Gasten zu vorubergehendem Aufenthalt bestimmt sind Wohnungen werden im darauffolgenden Absatz 1 Abs 4 Meldegesetz 1991 als Unterkunfte die keine Beherbergungsbetriebe sind definiert Zudem wird definiert dass auch Fahrzeuge und Zelte als Wohnungen gelten wenn sie im Gebiet derselben Gemeinde langer als drei Tage als Unterkunft dienen Wohnsitz und Hauptwohnsitz Bearbeiten Ein Wohnsitz ist gemass 1 Abs 6 Meldegesetz 1991 an einer Unterkunft begrundet an der sich eine Person in der Absicht niedergelassen hat dort bis auf weiters einen Anknupfungspunkt von Lebensbeziehungen zu haben Ein Hauptwohnsitz ist gemass 1 Abs 7 Meldegesetz 1991 an einer Unterkunft begrundet an der sich eine Person mit der Absicht diese zum Mittelpunkt ihrer Lebensbeziehungen zu machen niedergelassen hat Fur die Definition des Mittelpunktes der Lebensbeziehungen ist gemass 1 Abs 8 Meldegesetz 1991 insbesondere die Aufenthaltsdauer ein eventuell in der Nahe befindlicher Arbeitsplatz bzw eine in der Nahe befindliche Ausbildungsstatte der Wohnsitz der Familienmitglieder beziehungsweise der Angehorigen und eventuelle Funktionen beziehungsweise Mitgliedschaften in Vereinen Obdachlosigkeit Bearbeiten 1 Abs 9 Meldegesetz 1991 definiert Obdachlosigkeit wie folgt Obdachlos ist wer nirgends Unterkunft genommen hat Meldepflicht BearbeitenDie Pflicht zur Meldung ist in 2 Abs 1 Meldegesetz 1991 relativ breit gefasst definiert Wer in einer Wohnung oder in einem Beherbergungsbetrieb Unterkunft nimmt oder eine solche Unterkunft aufgibt ist zu melden Meldung in einer Wohnung Bearbeiten Die Anmeldung der Unterkunft in einer Wohnung hat spatestens drei Tage nach dem Einzug zu erfolgen Ebenso hat die Abmeldung spatestens drei Tage nach dem Auszug zu erfolgen Tatsachlich erfolgt ist die An beziehungsweise Abmeldung sobald der Behorde der Meldezettel vorliegt beziehungsweise die Daten des Meldezettel elektronisch ubermittelt wurden Es bestehen jedoch von dieser Meldepflicht sehr viele Ausnahmen unter anderem eine generelle Ausnahme fur Personen die eine Wohnung nicht langer als drei Tage bewohnen fur Vertreter auslandischer Staaten wie beispielsweise Staatsoberhaupter Regierungsmitglieder deren Begleitpersonen sowie Diplomaten sowie fur Personen die inhaftiert wurden Sofern eine Person bereits gemeldet ist kann auf eine Ummeldung verzichtet werden sofern ihr nicht langer als zwei Monate in einer Wohnung unentgeltlich Unterkunft gewahrt wird oder sie in einem Krankenhaus als Minderjahrige in einem Heim wie beispielsweise einer Jugendherberge beziehungsweise als Angehorige eines Wachkorpers des Bundesheeres oder der Feuerwehr im Rahmen des Katastrophenschutzes in einer Gemeinschaftsunterkunft untergebracht ist Fur die Erfullung der Meldepflicht verantwortlich ist der Unterkunftnehmer selbst handelt es sich um einen Minderjahrigen ist ein Erziehungsberechtigter sofern der Minderjahrige nicht mit oder bei einem Erziehungsberechtigten wohnt der Unterkunftgeber verantwortlich Wird eine Person durch einen Erwachsenenvertreter vertreten ist dieser fur die Erfullung der Meldepflicht verantwortlich Die Richtigkeit der Meldedaten auf dem Meldezettel ist vom Meldepflichtigen durch eine Unterschrift zu bestatigen Der Unterkunftgeber sofern es kein Betreiber eines Beherbergungsbetriebes ist hat die vom Meldepflichtigen unterfertigten Meldezettel ebenso zu unterschreiben und er hat die Pflicht zur Anzeige an die Meldebehorde wenn er Grund zur Annahme hat dass der Unterkunftnehmer seiner Meldepflicht nicht nachgekommen ist Meldung in einem Beherbergungsbetrieb Bearbeiten Die Anmeldung der Unterkunft in einem Beherbergungsbetrieb erfolgt durch die Bekanntgabe wesentlicher Daten Name Geburtsdatum Staatsangehorigkeit etc an den Betreiber sowie eine Bestatigung durch eine Unterschrift Es gibt vereinfachte Regelungen fur Familien und Reisegruppen mit mehr als acht Personen Das Gasteverzeichnis wird in 10 Meldegesetz 1991 beschrieben und ist ein Register in dem der Betreiber eines Beherbergungsbetriebes die Daten seiner Gaste sowie das Ankunfts und Abreisedatum einzutragen hat Diese Aufzeichnungen sind sieben Jahre aufzubewahren auf Verlangen ist den Meldebehorden und den Organen des offentlichen Sicherheitsdienstes Einsicht in diese Aufzeichnungen zu gewahren Das Gasteverzeichnis kann elektronisch gefuhrt werden in diesem Fall sind auf Verlangen schriftliche Ausfertigungen auszustellen Meldebehorde und Melderegister BearbeitenMeldebehorde ist gemass 13 Abs 1 Meldegesetz 1991 der Burgermeister derjenigen Gemeinde in der die Unterkunft liegt Die Meldebehorden sind zur Fuhrung eines Melderegisters Lokales Melderegister verpflichtet in dem die gesamten Daten der Unterkunftnehmer eingetragen werden Die Daten sind grundsatzlich 30 Jahre nach Abmeldung zu speichern beziehungsweise aufzubewahren Die Meldebehorden sind dazu verpflichtet die Daten im Lokalen Melderegister aktuell zu halten und Personen beispielsweise nach dem Ableben von Amts wegen abzumelden Ebenso sind An und Abmeldungen von Amts wegen vorzunehmen wenn gesetzeswidrig keine Meldung erfolgt ist oder bei der Meldung falsche Daten bekanntgegeben wurden Eine Meldung von Amts wegen ist dem Meldepflichtigen bekanntzugeben und vor der Durchfuhrung ist er zur Stellungnahme aufzufordern Zur Uberprufung der Daten im Melderegister kann die Meldebehorde einen Wohnsitzerklarung vom Meldepflichtigen verlangen in der die Daten zu bestatigen beziehungsweise zu wiederholen sind Zentrales Melderegister Bearbeiten nbsp Bestatigung der Meldung Meldezettel aus dem ZMR vom 9 Juli 2007Die Meldebehorden pflegen alle Meldedaten in das Zentrale Melderegister ZMR ein welches beim Bundesministerium fur Inneres gefuhrt wird Dadurch konnen die Meldedaten von Behorden Gerichten und Geschaftskunden wie beispielsweise Rechtsanwalten in ganz Osterreich eventuell gegen Gebuhr eingesehen werden Ebenfalls wird dadurch auch eine Abmeldung bei der fur den neuen Wohnsitz zustandigen Meldebehorde moglich Eine Auskunft aus dem Zentralen Melderegister uber eine Person ist jedem auszufertigen der ein berechtigtes Interesse glaubhaft macht beispielsweise der Eigentumer einer vermieteten Wohnung Ist eine Auskunftssperre uber die Meldedaten einer Person verhangt worden kann keine Auskunft aus dem Zentralen Melderegister ausgefertigt werden Nicht zu verwechseln ist eine solche Auskunft mit der amtlich als Bestatigung der Meldung bezeichneten Meldebestatigung umgangssprachlich halt sich nach wie vor der vormals gebrauchte Begriff Meldezettel Eine solche Bestatigung ist bei Abschluss vieler Vertrage wie beispielsweise Strom Erdgas oder Fernwarmeliefervertragen vorzulegen und ist der meldepflichtigen Person auf Antrag auszufertigen Ein solcher Antrag kann bei jeder Meldebehorde gestellt werden Siehe auch Meldezettel Osterreich Ebenso kann der Eigentumer eines Hauses bei jeder Meldebehorde die Bekanntgabe von Namen und Adressen aller im Haus angemeldeten Personen verlangen Die Bezirksverwaltungsbehorden beziehungsweise Landespolizeidirektionen konnen im Zentralen Melderegister die Daten aller in ihrem Zustandigkeitsbereich gemeldeten mit nichtosterreichischer Staatsburgerschaft die Militarkommanden die in ihrem Zustandigkeitsbereich gemeldeten Wehrpflichtigen die das 50 Lebensjahr noch nicht vollendet haben abrufen Reklamationsverfahren Bearbeiten Zur behordlichen Feststellung des Hauptwohnsitzes etwa wenn der Meldepflichtige dazu falsche Angaben gemacht hat wird in 17 Meldegesetz 1991 das Reklamationsverfahren normiert Es wird von den Amtern der Landesregierung beziehungsweise vom Magistrat der Stadt Wien durchgefuhrt Behorde ist der Landeshauptmann Es wird auf Antrag des Burgermeisters der Gemeinde in der eine Person mit Hauptwohnsitz gemeldet ist oder des Burgermeisters der Gemeinde in der sie ihren Hauptwohnsitz tatsachlich hat durchgefuhrt Sind diese beiden Gemeinden nicht im selben Bundesland wird das Verfahren vom Bundesministerium fur Inneres Behorde ist der Bundesminister durchgefuhrt Stellungnahmen werden von beiden Burgermeistern die dazu Daten die sie in der Vollziehung ermittelt haben zu Rate ziehen durfen sowie bei Zweifel bei der Statistik Austria eingeholt Ebenso kann bei unrichtiger oder unvollstandiger Abgabe einer Wohnsitzerklarung nach Setzung einer Nachfrist ein Reklamationsverfahren beantragt werden in diesem Fall konnen auch Daten der Bezirksverwaltungs Schul Kraftfahr und Finanzbehorden der Sozialversicherungstrager sowie des Arbeitsmarktservice eingeholt werden Nach Abschluss des Reklamationsverfahrens stellt die Behorde einen Bescheid aus und die Meldebehorden sind zur Vornahme einer allfalligen Korrektur der Melderegister verpflichtet Strafbestimmungen BearbeitenStrafen in Hohe von bis zu 726 Euro beziehungsweise im Wiederholungsfall von bis zu 2180 Euro sind fur die Verletzung der Meldepflicht keine oder unrichtige Ab oder Anmeldung fur die Angabe von falschen Daten und fur das unvollstandige Fuhren eines Gasteverzeichnisses vorgesehen Strafen in Hohe von bis zu 360 Euro beziehungsweise im Wiederholungsfall von bis zu 1090 Euro sind fur das Nichteinbringen von Urkunden fur die Verletzung der Meldepflicht nach einem Reklamationsverfahren oder fur die Unterzeichnung eines falschen Meldezettels als Unterkunftgeber vorgesehen Fur die Durchfuhrung der Strafverfahren sind die Bezirksverwaltungsbehorden zustandig Siehe auch BearbeitenBundesmeldegesetz fur die Situation in DeutschlandWeblinks BearbeitenMeldegesetz 1991 im Rechtsinformationssystem des BundesBitte den Hinweis zu Rechtsthemen beachten Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Meldegesetz 1991 amp oldid 236207532