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Maxime Rodinson 26 Januar 1915 in Marseille 23 Mai 2004 in Paris war ein franzosischer marxistischer Historiker und Orientalist Er hatte von 1955 bis 1998 den Lehrstuhl fur Athiopistik und sudarabische Studien an der Ecole pratique des hautes etudes inne Maxime Rodinson 1970 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werke 2 1 In deutscher Ubersetzung 2 2 Originalwerke auf Franzosisch 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenRodinsons Eltern waren aschkenasische Juden die aus Russland bzw Polen nach Frankreich emigriert waren Die Eltern waren Arbeiter in der Textilindustrie und 1920 Grundungsmitglieder der Parti communiste francais Sie wurden wahrend der deutschen Besetzung Frankreichs in das Konzentrationslager Auschwitz verschleppt und getotet 1 Aufgrund der Armut der Eltern konnte Rodinson kein Lycee besuchen sondern musste ab seinem 14 Lebensjahr als Laufbursche arbeiten Ohne das Baccalaureat Abitur abgelegt zu haben das er erst spater nachholte wurde Rodinson aufgrund seiner Begabung mit 17 Jahren an der Ecole nationale des langues orientales aufgenommen wo er Amharisch Hocharabisch maghrebinisches Arabisch levantinisches Arabisch und Turkisch studierte und in allen funf Sprachen 1935 36 die Diplomprufung bestand Daneben besuchte er Vorlesungen bei den Ethnologen Marcel Mauss und Paul Rivet bei dem Archaologen Rene Dussaud und lernte bei Marcel Cohen an der Ecole pratique des hautes etudes EPHE Altathiopisch Zudem arbeitete als Hilfskraft in der altamerikanischen Abteilung des Musee de l Homme Er bestand 1936 die Licence es lettres und 1939 die Licence in Arabistik 2 1937 wurde er Stipendiat der Caisse nationale de la recherche scientifique und trat der Kommunistischen Partei bei der er bis zu seinem Ausschluss 1958 angehorte Im selben Jahr heiratete er Genevieve Gendron mit der er drei Kinder bekam 1 Rodinson wurde zu Beginn des Zweiten Weltkriegs zum Wehrdienst eingezogen Nach der Kapitulation Frankreichs im Juni 1940 trat er eine Lehrerstelle am muslimischen College in Sidon im Libanon damals franzosisches Mandatsgebiet an Infolgedessen verbrachte er die Zeit des Zweiten Weltkriegs im Nahen Osten und entging dem Holocaust Von 1941 bis 1946 arbeitete er als Redakteur und Bibliothekar in der Abteilung fur Altertumer der Generaldelegation des Freien Frankreichs in der Levante bzw in der standigen archaologischen Mission Frankreichs in der Levante in Beirut Danach war er fur ein Jahr am Institut francais in Damaskus tatig und unterrichtete an der Ecole superieure des lettres in Beirut Nach seiner Ruckkehr nach Frankreich wurde er 1948 Bibliothekar in der Abteilung fur orientalische Drucke der Bibliotheque nationale de France 1 Mit einer Dissertation zu arabischen Dokumenten uber das Kochen erhielt er 1949 das Diplom der Ecole pratique des hautes etudes 2 Als Nachfolger seines akademischen Lehrers Marcel Cohen wurde Rodinson 1955 zum directeur d etudes entspricht einem Professor fur Athiopistik und sudarabische Studien in der historisch philologischen Sektion der Ecole pratique des hautes etudes berufen Diesen Lehrstuhl hatte er bis 1998 inne Zusatzlich hatte Rodinson von 1959 bis 1972 auch einen Lehrauftrag fur Historische Ethnographie des Nahen Ostens in der sozialwissenschaftlichen Sektion der EPHE Neben Jacques Berque der Seminare zu muslimischer Soziologie hielt pragte Rodinson eine Generation franzosischer Nahost Experten 1 1970 verlieh ihm die Universitat von Paris Sorbonne das Doctorat es lettres 2 Der in einer nicht religiosen judischen Familie aufgewachsene Marxist Rodinson war ein erklarter Gegner des Zionismus Nach dem israelischen Sieg im Sechstagekrieg 1967 und der Besetzung Ost Jerusalems des Westjordanlands des Gazastreifens der Golanhohen und der Sinaihalbinsel durch Israel grundete er gemeinsam mit Jacques Berque die Groupe de recherche et d action pour la Palestine GRAPP Forschungs und Aktionsgruppe fur Palastina die sich fur eine Zwei Staaten Losung des Nahostkonflikts einsetzte Rodinson war einer der prominentesten intellektuellen Fursprecher der palastinensischen Sache in der franzosischen Offentlichkeit 3 4 1981 wurde er zum korrespondierenden Mitglied der British Academy gewahlt 5 Werke BearbeitenIn deutscher Ubersetzung Bearbeiten Mohammed Verlag Bucher C J 1975 Die Faszination des Islams C H Beck Verlag 1985 Islam und Kapitalismus Suhrkamp Taschenbuch Wissenschaft 1986 Die Araber Suhrkamp Verlag 1998 Originalwerke auf Franzosisch Bearbeiten 1949 Recherches sur les documents arabes relatifs a la cuisine Geuthner Paris extrait de la Revue des etudes islamiques vol XVII 1957 L Arabie avant l islam In Histoire universelle Band II Gallimard Paris Encyclopedie de la Pleiade S 3 36 und 1637 1642 1961 Mahomet Club francais du livre edition revue et augmentee Paris 1968 Seuil Politique 1962 La lune chez les Arabes et dans l Islam In La Lune mythes et rites Seuil Paris S 151 215 1963 Les Semites et l alphabet Les ecritures sud arabiques et ethiopiennes und Le monde islamique et l extension de l ecriture arabe In L Ecriture et la psychologie des peuples Armand Colin Paris S 131 146 und 263 274 1966 Islam et capitalisme Seuil Paris 1967 Magie medecine et possession a Gondar Mouton Paris La Haye 1967 Israel fait colonial Les Temps Modernes n 253 bis S 17 88 1968 Israel et le refus arabe 75 ans d histoire Seuil Paris L Histoire immediate 1972 Marxisme et monde musulman Seuil Paris 1974 mit Jacques Berque J Couland L J Duclos und Jacques Hadamard Les Palestiniens et la crise israelo arabe Textes et documents du Groupe de recherches et d action pour le reglement du probleme palestinien GRAPP Paris 1967 1973 Editions sociales 1979 Les Arabes PUF Paris 1980 La Fascination de l Islam Maspero Paris Petite collection 1981 Peuple juif ou probleme juif Maspero Paris Petite collection 1993 L Islam politique et croyance Fayard Paris 1993 De Pythagore a Lenine des activismes ideologiques Fayard Paris 1998 Entre Islam et Occident entretiens avec Gerard D Khoury Les Belles 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Mai 2004STERBEORT Paris Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Maxime Rodinson amp oldid 235366623