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Max Picard 5 Juni 1888 in Schopfheim 3 Oktober 1965 in Neggio bei Lugano war ein Schweizer Arzt und Kulturphilosoph Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werke 3 Literatur 4 Einzelnachweise 5 WeblinksLeben BearbeitenSein Urgrossvater war ein beruhmter Rabbiner Picard studierte in Freiburg im Breisgau Berlin und Munchen Medizin horte dabei aber auch philosophische Vorlesungen von Heinrich Rickert und Ernst Troeltsch Er wurde Assistenzarzt in Heidelberg und anschliessend Arzt in Munchen 1918 gab er aufgrund des von ihm als mechanistisch empfundenen Medizinertums seine Tatigkeit als Arzt auf und liess sich als freier Schriftsteller im Tessin nieder um schreiberisch diagnostisch und heilend tatig werden zu konnen 1 Im Jahre 1939 liess sich der geburtige Jude katholisch taufen 2 Picard verfasste Werke zur Kunsttheorie Kulturphilosophie und Kulturkritik Bekannt wurde er zunachst durch die Arbeiten die die menschliche Physiognomie zum Thema hatten und in denen er dichterisch das Mysterium des menschlichen Gesichts charakterisierte und deutete und in Beziehung zum tierischen Antlitz sowie zu historischen Menschenbildnissen setzte In dem Werk Die unerschutterliche Ehe ging er auf die Institution der Ehe ein und verteidigte diese gegen modernen Subjektivismus 3 Aufsehen erregte sein Buch Hitler in uns selbst Hochst kritisch stand Picard in seinem Werk nach dem Zweiten Weltkrieg besonders dem Grossstadtleben und den Massenmedien wie Radio und Fernsehen gegenuber bei denen es keine Stille und kein Schweigen mehr gebe auch die Psychoanalyse lehnte er ab Er galt damit als unzeitgemasser und antimoderner jedoch nicht reaktionarer Denker 1 1952 erhielt er den Johann Peter Hebel Preis Zu den Personen die sich mit Picards Werk auseinandersetzten oder ihn bewunderten zahlen Rainer Maria Rilke Joseph Roth Andre Gide Gabriel Marcel Hermann Hesse und Rudolf Kassner 1 Der Schriftsteller Ernst Wiechert schrieb auf Anregung von Max Picard den zweiten Band Jeromin Kinder dann die Fortsetzung von Walder und Menschen sowie den Erinnerungsband Jahre und Zeiten welcher in der Schweiz herauskam Werke Bearbeiten1914 Der Burger Verlag der weissen Bucher Leipzig 1916 Das Ende des Impressionismus Piper Munchen 1917 Expressionistische Bauernmalerei Delphin Munchen 1919 Mittelalterliche Holzfiguren Rentsch Erlenbach 1921 Der letzte Mensch E T Tal amp Co Leipzig 1929 Das Menschengesicht Delphin Munchen 2 bis 6 Aufl 1941ff Rentsch Erlenbach 1933 Die Ungeborenen Rundgesprach zwischen M P Otto Gemlin Paul Alverdes Fritz Kunkel Hermann Herrigel Wilhelm Michel 1934 Die Flucht vor Gott Rentsch Erlenbach 1937 Die Grenzen der Physiognomik Rentsch Erlenbach 1942 Die unerschutterliche Ehe Rentsch Erlenbach 1946 Hitler in uns selbst Rentsch Erlenbach 1948 Die Welt des Schweigens Rentsch Erlenbach 1951 Zerstorte und unzerstorbare Welt Rentsch Erlenbach 1953 Wort und Wortgerausch Furche Hamburg 1953 Die Atomisierung in der modernen Kunst Furche Hamburg 1955 Der Mensch und das Wort Rentsch Erlenbach 1955 Ist Freiheit heute uberhaupt moglich Furche Hamburg 1958 Die Atomisierung der Person Furche Hamburg 1961 Einbruch in die Kinderseele Furche Hamburg 1965 Fragmente Aus dem Nachlass 1920 1965 Rentsch Erlenbach 1967 Nacht und Tag Rentsch Erlenbach 1970 Briefe an den Freund Karl Pfleger Rentsch Erlenbach 1974 Das alte Haus in Schopfheim Aus dem Nachlass Rentsch Erlenbach 1988 Wie der letzte Teller eines Akrobaten Auswahl aus dem Werk hrsg von Manfred Bosch Thorbecke Sigmaringen 1989 Nach Santa Fosca Tagebuch aus Italien identisch mit Zerstorte und unzerstorbare Welt List MunchenAusserdem Zeitschriftenbeitrage Ubersetzungen u a Literatur BearbeitenWolfdietrich von Kloeden Max Picard In Biographisch Bibliographisches Kirchenlexikon BBKL Band 7 Bautz Herzberg 1994 ISBN 3 88309 048 4 Sp 561 565 Artikel Artikelanfang im Internet Archive Wilhelm Hausenstein Benno Reifenberg Hrsg Max Picard zum siebzigsten Geburtstag E Rentsch Erlenbach Zurich 1958 Mit Beitragen von E Spranger W Leibbrand Reinhold Schneider R Kassner Gabriel Marcel Th Bovet F J J Buytendijk u v a Karl Pfleger Kundschafter der Existenztiefe Uber Max Picard Simone Weil Paul Claudel Peter Wust Reinhold Schneider Georges Bernanos Verlag Josef Knecht Frankfurt am Main 1960 Picard Max In Lexikon deutsch judischer Autoren Band 18 Phil Samu Hrsg vom Archiv Bibliographia Judaica De Gruyter Berlin u a 2010 ISBN 978 3 598 22698 4 S 46 54 Marie Beyeler Max Picard Hitler in uns selbst In Torben Fischer Matthias N Lorenz Hrsg Lexikon der Vergangenheitsbewaltigung in Deutschland Debatten und Diskursgeschichte des Nationalsozialismus nach 1945 Bielefeld Transcript 2007 ISBN 978 3 89942 773 8 S 33f Einzelnachweise Bearbeiten a b c Die Zeit am 19 Februar 1990 Das Schwinden des Schweigens Onlineausgabe Time Magazine Religion The World of the Flight Antonius Lux Hrsg Grosse Manner der Weltgeschichte Tausend Biographien in Wort und Bild Sebastian Lux Verlag Munchen 1960 S 358Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Max Picard im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Hebel Preis 1952 fur Max Picard Charles Linsmayer Picard Max In Historisches Lexikon der Schweiz Walter Abendroth Nachruf in Die Zeit 15 Oktober 1965 Nr 41Normdaten Person GND 118742337 lobid OGND AKS LCCN n86032763 VIAF 7402957 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Picard MaxKURZBESCHREIBUNG Schweizer Arzt und KulturphilosophGEBURTSDATUM 5 Juni 1888GEBURTSORT SchopfheimSTERBEDATUM 3 Oktober 1965STERBEORT Neggio bei Lugano Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Max Picard amp oldid 234835233