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Max Hinrichsen 6 Juli 1901 in Leipzig 17 Dezember 1965 in London war ein deutsch britischer Musikverleger Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Auszeichnungen 3 Werke 4 Literatur 5 EinzelnachweiseLeben Bearbeiten nbsp Talstr 10 in Leipzig Elternhaus von Max Hinrichsen und Sitz von Edition PetersMax Hinrichsen war das zweite Kind und der alteste Sohn des Musikverlegers Henri Hinrichsen und seiner Frau Martha geb Bendix 1879 1941 Benannt nach seinem Grossonkel Max Abraham hatte er zwei Schwestern und vier Bruder darunter Walter Hinrichsen Seine vaterlichen Vorfahren stammten von Ruben Henriques ab einem Sepharden der 1646 nach Gluckstadt gekommen war und dessen Nachkommen uber mehrere Generationen Hofagenten in Mecklenburg Schwerin wurden Seine Eltern und zwei seiner Bruder wurden Opfer der Shoah An ihr Schicksal erinnern vier Stolpersteine vor dem Haus Talstr 10 in Leipzig 1 Nach dem Abitur an der Nikolaischule in Leipzig begann Hinrichsen eine umfassende Ausbildung im Musikverlagswesen um fur die Ubernahme des Familienunternehmens C F Peters vorbereitet zu sein 2 Von 1919 an lernte er in Berlin ging 1922 nach Zurich und 1924 in die USA nach New York City wo er den Vertrieb der Edition Peters in den Vereinigten Staaten managte 1928 kehrte er nach Leipzig zuruck und trat als Prokurist in das Unternehmen ein Ihm wurde die Verwaltung der Musikbibliothek Peters und die Herausgabe ihres Jahrbuchs ubertragen An seinem 30 Geburtstag 1931 wurde er Teilhaber des Unternehmens Seit 1934 war er verheiratet mit Marie Luise geb von Siegroth und Slawikau einer Schwester von Joachim von Siegroth Die Heirat erfolgte gegen den Widerstand beider Familien 3 Das Paar hatte eine Tochter Irene 1935 2016 Unter dem Eindruck der zunehmenden Judenverfolgung emigrierte Hinrichsen im November 1937 mit seiner Familie nach Grossbritannien Hier arbeitete er zunachst als Reprasentant fur C F Peters beim britischen Musikverlag Novello 1938 grundete er seinen eigenen Verlag unter der Firma Hinrichsen Edition Ltd Daneben betrieb er eine Konzertagentur 1941 verlor er seine deutsche Staatsburgerschaft durch Ausburgerung und blieb bis zu seiner britischen Naturalisierung 1947 staatenlos Nach Kriegsende weitete Hinrichsen das Verlagsgeschaft aus und grundete das Londoner Zweigunternehmen von Edition Peters Dabei traf er auf das Problem dass Novello beanspruchte die Verlagsrechte der Eigentumer von C F Peters als enemy aliens in Grossbritannien ubertragen bekommen zu haben Christian Sindings Fruhlingsrauschen ein Bestseller im Verlagsprogramm wurde daher Anlass eines Musterprozesses um dessen Verlagsrechte zwischen Max Hinrichsen und Novello Der britische High Court of Justice entschied 1951 in Novello and Company Limited v Hinrichsen Edition Limited and Another dass Max Hinrichsen die Verlagsrechte zustanden 4 Besondere Verdienste erwarb sich Hinrichsen durch die Herausgabe fruher englischer Komponisten sowie zeitgenossischer Musik Er starb an einem Herzinfarkt im Alter von 64 Jahren 1949 hatte sich Hinrichsen von seiner Frau Marie Luise scheiden lassen und heiratete 1956 die Amerikanerin Carla geb Eddy 1922 2005 5 Sie erbte das Londoner Unternehmen und vererbte es ihrerseits an die von ihr testamentarisch gegrundete Hinrichsen Foundation 6 Die Hinrichsen Foundation ist Mehrheitseigner der seit 2010 wieder vereinigten Unternehmensgruppe Edition Peters Group 7 Max Hinrichsens Tochter Irene war seit einem Zerwurfnis zwischen ihr und Carla unmittelbar nach dem Tod ihres Vaters aus dem Unternehmen ausgeschieden Sie publizierte spater viel zur Unternehmens und Familiengeschichte und forderte nach der Wende 1989 die Erinnerung an die Hinrichsens in Leipzig 8 Auszeichnungen BearbeitenHonorary Fellow Trinity College of Music 1965Werke Bearbeiten Hrg Hinrichsen s Musical Yearbook 11 Bande London 1944 1961 9 Literatur BearbeitenIrene Lawford Hinrichsen Five Hundred Years to Auschwitz A Family Odyssey from the Inquisition to the Present Bertrams 2008 ISBN 0953611213 Hinrichsen Max in Michael Kennedy Joyce Bourne Kennedy Hrg The Concise Oxford Dictionary of Music 5 Auflage Xford University Press 2013 online ISBN 9780191727184 abgerufen am 10 Dezember 2019 uber oxfordreference com Sophie Fetthauer Max Hinrichsen In Claudia Maurer Zenck Peter Petersen Hrg Lexikon verfolgter Musiker und Musikerinnen der NS Zeit Hamburg Universitat Hamburg 2007 online Einzelnachweise Bearbeiten Stolpersteine Leipzig abgerufen am 9 Dezember 2019 Stationen nach Irene Lawford Hinrichsen Lit S 109 Lawford Hinrichsen Lit S 125 Sophie Fetthauer Musikverlage im Dritten Reich und im Exil Musik im Dritten Reich und im Exil 10 Hamburg von Bockel 2004 zugl Diss phil Hamburg 2002 2 Aufl 2007 S 315 Carla Hinrichsen Nachruf in The Independent vom 21 Dezember 2005 abgerufen am 10 Dezember 2019 The Hinrichsen Foundation bei charitycommission gov uk abgerufen am 10 Dezember 2019 Verlagsgeschichte abgerufen am 10 Dezember 2019 Nachruf auf Irene Lawford Hinrichsen von Christian Wolff abgerufen am 10 Dezember 2019 Eintrag im Retrospective Index to Music Periodicals 1760 1966 Normdaten Person GND 136612407 lobid OGND AKS LCCN n85375579 VIAF 45766019 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Hinrichsen MaxKURZBESCHREIBUNG deutsch britischer MusikverlegerGEBURTSDATUM 6 Juli 1901GEBURTSORT LeipzigSTERBEDATUM 17 Dezember 1965STERBEORT London Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Max Hinrichsen amp oldid 207331143