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Max Christian Feiler 8 September 1904 in Traunstein 11 Dezember 1973 in Munchen war ein deutscher Musiker Schriftsteller Theatermusiker Theaterautor und Theaterkritiker Max Christian Feiler ca 1965 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Ausbildung 1 2 Beruflicher Werdegang bis 1945 1 3 Werdegang nach 1945 1 4 Letzte Jahre 2 Werke 2 1 Die sechste Frau eine abgesetzte Hitler Persiflage 2 2 Erfolge nach 1945 3 Urauffuhrungen 4 Buch 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenAusbildung Bearbeiten Max Christian Feiler wurde als zweiter Sohn des Bahnbeamten Paul Feiler und dessen Ehefrau Margarete in Traunstein geboren Seine Volks und Realschulzeit verbrachte er in Munchen 1 Eine kaufmannische Ausbildung brach er ab und begann 1925 ein Studium an der Akademie der Tonkunst in Munchen welches er im Jahr 1927 mit der Reifeprufung in der Klaviermeisterklasse abschloss und 1929 mit der Reifeprufung fur Dirigieren Beruflicher Werdegang bis 1945 Bearbeiten Von 1929 bis 1930 war er Konzertpianist und musikalischer Leiter an der Munchner Theaterschule Professor Willi Wirk Von 1930 bis 1935 arbeitete er als Theaterkapellmeister und Chordirektor am Landestheater Coburg Das vielseitige Programm umfasste Chorwerke Opern Operetten Oratorien und Konzerte Er war standiger Mitarbeiter an der dortigen Theaterzeitung Nachdem sein Vertrag am Landestheater 1935 aus politischen Grunden nicht verlangert worden war zwei Jahre Briefuberwachung zog er nach Berlin wo er von Konzertbegleitung Klavierstunden und Korrepetieren lebte Dort lernte er auch seine Ehefrau kennen Von 1936 bis 1941 hatte er die kunstlerische Leitung im Orchester Berliner Musikfreunde inne Ab 1937 arbeitete er als Lehrer am Stadtischen Konservatorium Berlin in Opern und Kapellmeisterklassen Gleichzeitig hatte Feiler angefangen als freier Schriftsteller fur Theater und Film zu arbeiten Er heiratete 1939 Elisabeth Lilly von Andreae und bekam 1942 eine Tochter Ab 1940 stand er im Vertragsverhaltnis mit Filmfirmen wie UFA Terra Film und Bavaria Film Als diese Tatigkeit 1940 immer umfangreicher wurde legte er auf eigenen Wunsch seine Lehrtatigkeit am Konservatorium nieder und gab auch weniger Konzerte um sich ganz dem Schreiben zu widmen Mit seinen beiden Stucken Die sechste Frau Urauffuhrung 1939 und Kleopatra II UA 1940 hatte er grossen Erfolg bis die NS Machthaber weitere Auffuhrungen im Marz 1941 verboten 1944 wurde Feiler noch zum Wehrdienst eingezogen zuerst als Funker in Berlin dann als Bodenpersonal bei den Fliegern in Stendal und Munchen bis zum Kriegsende Werdegang nach 1945 Bearbeiten Ab 1946 war er wieder als freier Schriftsteller tatig und arbeitete an Theaterstucken und Filmdrehbuchern z B zum Ruhmann Film Der Herr vom anderen Stern zusammen mit Werner Illing sowie an Essays Glossen Artikeln fur Die Neue Zeitung aufgefordert durch Erich Kastner und fur den Munchner Merkur Ab 1948 war Feiler Feuilletonredakteur und Theaterkritiker beim Munchner Merkur 1958 kundigte er seine feste Anstellung am Munchner Merkur zum Ende der Spielzeit um wieder frei und unabhangig an eigenen Stoffen zu schreiben vor allem aber an einem umfangreichen Sammelwerk uber Fragen der Dramaturgie Als passionierter Theaterganger besuchte er weiter regelmassig die Theaterpremieren und Konzerte Ab 1967 schrieb er wieder zunehmend mehr Artikel Essays und Glossen u a fur Epoca Munchner Merkur Theater Rundschau sowie Referate und Artikel fur die Deutsche Journalistenschule in Munchen 1969 gestaltete er zwei Einakter mit Musik von Jacques Offenbach zu dessen 150 Geburtstag Die klassische Witwe und Eine Frau von heute Beides in Zusammenarbeit mit Bernhard Thieme und Bert Grund Letzte Jahre Bearbeiten 1970 wurde bei Feiler eine Amyotrophische Lateralsklerose ALS diagnostiziert eine schwere zunehmende Lahmungserkrankung die ihn zuerst in den Rollstuhl zwang ihm dann die Sprache nahm ihn aber bis zuletzt wenn auch sehr muhsam die rechte Hand gebrauchen liess Unter diesen Voraussetzungen schrieb er noch TV und Schallplattenkritiken sowie Besprechungen Seine letzte war die uber das Verdi Requiem in der Toscanini Edition Vor allem aber lag ihm das Abschliessen und Vervollstandigen seiner Dramaturgie am Herzen was ihn bei seinem selbstkritischen Bedurfnis des Feilens sehr unter Druck setzte ein Wettlauf mit der Zeit Im standigen Bemuhen zu reduzieren und zu verdichten entstand das Buchlein Die Logik des Theaters Bruckmann Verlag 1974 350 scheinbar mit leichter Hand hingeworfene aphoristisch gefasste Mini Essays uber die Eigengesetzlichkeit des Theaters Armin Eichholz schrieb 1984 zu Feilers 80 Geburtstag im Munchner Merkur uber das Buch Wer es heute liest muss sich wundern dass es nicht zum Pflichtstoff fur angehende Theaterleute geworden ist 2 Feiler bekam noch die Druckfahnen erlebte aber die Veroffentlichung des Buches nicht mehr Er starb am 11 Dezember 1973 und ist auf dem Friedhof Bogenhausen in Munchen begraben 3 Werke Bearbeiten1939 fand die Urauffuhrung seiner Komodie Die sechste Frau in Dusseldorf statt 1940 die seines Lustspiels Kleopatra II nach Cesare Meano in Berlin Die sechste Frau eine abgesetzte Hitler Persiflage Bearbeiten Die sechste Frau war eine Komodie um Heinrich VIII eine geschickt getarnte verschlusselte Hitler Persiflage mit Rede vor Scheinparlament Folterszene usw Walter Kiaulehn spricht davon in Berlin Schicksal einer Weltstadt als vom einzigen Widerstandsstuck gegen den Nationalsozialismus 4 Die sechste Frau wurde mit grossem Erfolg in Dusseldorf Hamburg Prag Wien und Berlin gespielt von einem Teil des Publikums wohl als eine offene Verhohnung Hitlers erkannt Im Programmheft in Wien und Berlin waren z B unter anderen Gedanken von Feiler uber das Komodienschreiben zu lesen Komodienschreiber sind tapfere Dompteure nur mit einem Lacheln bewaffnet spielen sie mit Bestien Man schreibt Komodien um der Tragik in den Rachen zu greifen nicht um ihr aus dem Weg zu gehen Im Drama wird man von den Problemen uberwaltigt in der Komodie spielt man mit ihnen Alle Auffuhrungen waren ausverkauft bis das Stuck im Marz 1941 schliesslich endgultig von Joseph Goebbels verboten und abgesetzt wurde 4 Erich Kastner nahm an dass der Einfluss Ribbentrops massgeblich gewesen sei und notierte in seinem Tagebuch im Februar 1941 Feilers Sechste Frau musste abgesetzt werden auf Betreiben Ribbentrops Nur bis zur Auffuhrung des Ersatzstucks durfte es in zahnloser Form noch gespielt werden 5 Goebbels schreibt dazu in seinem Tagebuch mit Eintragungen vom 9 und 11 Marz 1941 Ich lasse das Stuck Die sechste Frau von Feiler absetzen Es stiftet nur Unfrieden und ist eine Augen und Ohrenweide fur Staatsfeinde Und Es wird wieder viel uber Feilers sechste Frau geklagt Am Samstag ist der Spuk zu Ende 6 Es folgte eine Vorladung beim Ressort fur gegnerische Weltanschauung des Propaganda Ministeriums Dem Theaterdirektor der Kleinen Komodie in Berlin Hanns Horak wurde seine Buhne genommen Auch die Verfilmung des Stuckes wurde verboten und dem Verleger aufgetragen nicht zu sagen woher das Verbot kam Auch Kleopatra II war von da an unerwunscht und die Drehbucher bei den Filmfirmen wurden von der Zensur abgelehnt Erfolge nach 1945 Bearbeiten Die sechste Frau und Kleopatra II wurden dann auch nach dem Krieg wieder mit grossem Erfolg gespielt In Munchen z B eroffnete Gerhard Metzner 1946 die Kleine Komodie am Max II mit Kleopatra II uber 100 Auffuhrungen 1949 inszenierte Axel von Ambesser Die sechste Frau an den Kammerspielen 1960 fand die Urauffuhrung seiner Komodie Mandragola nach Niccolo Machiavelli in Zurich statt im Jahr 1965 Mutmassungen uber Salome und eine Neubearbeitung von Kleopatra II Urauffuhrungen BearbeitenDie sechste Frau Dusseldorf 1939 Dietzmann Verlag Kleopatra II Berlin 1940 Steyer Verlag Mandragola nach Niccolo Machiavelli Zurich 1960 Steyer Verlag gemeinsam mit Bernhard Thieme und Bert Grund Die Klassische Witwe und Die Frau von heute zwei Einakter zu Musik von Jacques Offenbach Koln 1969 Boris Jojic Die sechste Frau als Musical Libretto von Bernard Thieme nach Max Christian Feiler Prag 1968Buch BearbeitenDie Logik des Theaters Bruckmann Verlag 1974 ISBN 3765415650Weblinks BearbeitenMax Christian Feiler in der Internet Movie Database englisch Einzelnachweise Bearbeiten Soweit nicht anders angegeben beruht die Darstellung des Lebens auf den Nachrufen Armin Eichholz Ein Leben fur das Theater In Munchner Merkur 12 Dezember 1973 S 11 Karl Schumann Max Christian Feiler gestorben In Suddeutsche Zeitung 12 Dezember 1973 S 29 Georg Salmoni Max Christian Feiler In Abendzeitung 12 Dezember 1973 Armin Eichholz Die Sache des Dramatikers dem Publikum verstandlich zu sein In Munchner Merkur 8 September 1984 billiongraves de Max Christian Feiler a b Walter Kiaulehn Berlin Biederstein Verlag 1958 Seite 475 f Erich Kastner Das Blaue Buch Geheimes Kriegstagebuch Atrium Verlag Zurich 2018 ISBN 3937384200 Seite 316 Joseph Goebbels Die Tagebucher K G Saur Munchen 1998 Band 9 S 178 u 181 Normdaten Person GND 116437022 lobid OGND AKS LCCN n88668604 VIAF 100379596 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Feiler Max ChristianKURZBESCHREIBUNG deutscher Musiker Schriftsteller Theatermusiker Theaterautor und TheaterkritikerGEBURTSDATUM 8 September 1904GEBURTSORT TraunsteinSTERBEDATUM 11 Dezember 1973STERBEORT Munchen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Max Christian Feiler amp oldid 236097295