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Die evangelische Mauritiuskirche in Guglingen im Landkreis Heilbronn im nordlichen Baden Wurttemberg wurde 1241 erstmals erwahnt Sie erhielt ihre heutige Gestalt durch den Wiederaufbau nach dem Stadtbrand von 1849 und durch eine umfassende Modernisierung 1976 77 Mauritiuskirche in Guglingen Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Glocken 3 Einzelnachweise 4 Literatur 5 WeblinksGeschichte Bearbeiten nbsp Uber die Ursprunge der Mauritiuskirche ist wenig bekannt ein Kirchenbau bestand in Guglingen aber wohl schon im 8 Jahrhundert Urkundlich erstmals erwahnt wurde die Kirche 1241 Auf ihr Aussehen im Mittelalter gibt es ebenfalls nur wenig Hinweise 1295 schenkte Graf Rudolf von Neuffen dem Hl Grab Kloster Speyer das Kirchenpatronat welches im Zuge der Reformation 1541 an Wurttemberg abgetreten wurde 1 2 Der alteste Bauteil der Kirche ist ein kleines Renaissanceportal von 1598 Im Jahr 1751 wurde die Kirche erneuert damals entstand auch der Turm in seinen heutigen Ausmassen Beim Stadtbrand 1849 wurde die Kirche fast vollig zerstort lediglich der Turmsockel und das alte Portal von 1598 blieben erhalten nbsp InnenraumNach einem Stadt und Kirchenbrand 1849 liess Kreisbaurat Abel 1850 die Predigtkirche 3 im Kameralamtsstil mit Kanzelaltarwand am Ostturm von 1752 und dreiseitigen Doppelemporen mit durchgehenden Holzpfeilern neu erbauen 4 Nach einem Kaminbrand 1966 mit volliger Verrussung der Kirche und Loschwasserschaden erfolgte 1975 1977 durch Heinz Rall die umfassende Renovierung mit Umbau 5 Im Langhaus wurde eine Zwischendecke eingezogen um das dadurch geschaffene Obergeschoss als Gemeinderaum zu nutzen Der Westteil des Langhauses wurde abgetrennt und ebenfalls zu Nutzraumen fur die Gemeinde umgewidmet Den verbliebenen Saalbau gestalteten die Kunstler Adam Lude Doring Wandbilder Gerhard Dreher alle Fenster und Kunstverglasung Ursula Stock Auflager Embleme und Gunther Stilling modern aus 1988 wurde die Ausstattung um das Guglinger Palmtuch erganzt das aus Teilbildern 40 verschiedener Kunstler besteht 6 Glocken BearbeitenDie alteste in Guglingen belegte Glocke ist die Herzog Christoph Glocke die 1557 vom Kloster Kirchbach bei Ochsenbach als Geschenk Herzog Christophs nach Guglingen kam Weitere historische Glocken gingen wohl in der Zeit der Franzoseneinfalle verloren und wurden 1706 durch zwei neue Glocken ersetzt die bei Johannes und Franz Ludwig Rosier in Rottenburg gegossen wurden Die kleinere dieser Glocken wurde 1817 bei Christian Gottlieb Neubert in Ludwigsburg umgegossen Die alte Herzog Christoph Glocke zersprang an Weihnachten 1839 und wurde im Folgejahr bei Heinrich Kurtz in Stuttgart umgegossen Beim Stadtbrand 1849 sind alle Glocken der Kirche zerschmolzen 1850 erhielt die Kirche vier neue Glocken von Kurtz in Stuttgart Die Eusebia Glocke hatte den Schlagton d einen Durchmesser von 130 cm und ein Gewicht von 1100 kg Die Urania Glocke hatte den Schlagton a einen Durchmesser von 85 cm und ein Gewicht von 384 kg Die Concordia Glocke hatte den Schlagton d einen Durchmesser von 65 cm und ein Gewicht von 294 kg Die Caritas Glocke wurde schon 1851 wieder umgegossen und hatte danach den Schlagton fis und ein Gewicht von 431 kg Die drei kleinsten Glocken wurden 1917 im Ersten Weltkrieg eingeschmolzen so dass nur die Eusebia Glocke im Turm verblieb 1922 kam mit der neuen Urania Glocke die den Schlagton a einen Durchmesser von 90 cm und ein Gewicht von 450 kg hatte ein erster Ersatz von Kurtz in Stuttgart 1924 folgten aus derselben Giesserei die neue Caritas Glocke mit Schlagton fis einem Durchmesser von 107 cm und einem Gewicht von 620 kg sowie die neue Concordia Glocke mit Schlagton d einem Durchmesser von 65 cm und einem Gewicht von 156 kg Im Zweiten Weltkrieg wurden die drei grossten Glocken eingeschmolzen so dass nur die Concordia Glocke von 1924 in Guglingen verblieb Als erste Guglinger Ersatzglocke nach dem Zweiten Weltkrieg goss Kurtz in Stuttgart 1948 die Kreuzglocke mit Schlagton b einem Durchmesser von 89 cm und einem Gewicht von 380 kg 1950 folgte ebenfalls von Kurtz die Zeichen und Schiedglocke mit Schlagton c einem Durchmesser von 76 8 cm und einem Gewicht von 276 kg 1958 kam fur die in jenem Jahr eingeschmolzene Concordia Glocke die bei der Glockengiesserei Bachert in Heilbronn gegossene Kreuzglocke mit dem Schlagton g einem Durchmesser von 108 cm und einem Gewicht von 700 kg hinzu Das heutige funfstimmige Gelaut wurde 1977 durch zwei bei Bachert in Bad Friedrichshall Kochendorf gegossene Glocken vervollstandigt Die Glocke Dominika hat den Schlagton es einen Durchmesser von 146 3 cm und ein Gewicht von 1404 kg Die Taufglocke hat den Schlagton es einen Durchmesser von 70 6 cm und ein Gewicht von 208 kg 7 Einzelnachweise Bearbeiten Regest der Schenkungsurkunde Regest der Verkaufsurkunde Ulrich Zimmermann Die Predigtkirche und die Querkirche Protestantischer Kirchenbau in Wurttemberg Eine Studie zur Geschichte und Theologie des Kirchenraums und zur Entstehung zweier Kirchenbautypen Neulingen 2023 S 259 287 ISBN 978 3 949763 29 8 Siegwart Rupp Kirchenbauten im wurttembergischen Kameralamtsstil in Schwabische Heimat 3 1972 S 178 196 Ulrich Graf Reinhard L Auer 25 Jahre evangelischer Kirchenbau Rall und Partner 1955 1980 hg Verein fur Kirche und Kunst in der Ev Landeskirche in Wurttemberg Stuttgart 2001 Seite 108 ff Das Guglinger Palmtuch Jahresgabe fur die Mitglieder des Vereins fur christliche Kunst in der evangelischen Kirche Wurttembergs Stadtverwaltung Guglingen 1988 Norbert Jung hilf got vnd maria Beitrage zur Glockengeschichte des Stadt und Landkreises Heilbronn Heilbronn 2008 S 49 53 Literatur BearbeitenHeinz Rall Historische Kirchen im Zabergau und Umgebung Forum Verlag Stuttgart 2003 ISBN 3 8091 1088 4 S 30 31 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Mauritiuskirche Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Mauritiuskirche Guglingen auf der Website der Evangelischen Kirchengemeinde Guglingen49 066106046667 9 0006726980556 Koordinaten 49 3 58 N 9 0 2 4 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Mauritiuskirche Guglingen amp oldid 236330832