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Sir Maurice George Kendall FBA 6 September 1907 in Kettering Northamptonshire 29 Marz 1983 in Redhill Surrey war ein britischer Statistiker Die Kendall schen Rangkorrelationskoeffizienten und der Kendall sche Konkordanzkoeffizient sind nach ihm benannt Inhaltsverzeichnis 1 Kindheit und Ausbildung 2 Beitrage zur Statistik 3 London School of Economics 4 CEIR und World Fertility Survey 5 Ehrungen 6 Literatur 7 EinzelnachweiseKindheit und Ausbildung BearbeitenMaurice Kendall wurde in Kettering Northamptonshire geboren als einziges Kind von John Roughton Kendall und Georgina Brewer Als kleines Kind uberlebte er eine Hirnhautentzundung die zu dieser Zeit haufig todlich verlief Aufgewachsen in Derby England studierte er Mathematik am St Johns College Cambridge Er lernte dort auch Cricket und Schach und spielte mit den spateren Champions Conel Hugh O Donel Alexander und Jacob Bronowski Nach seinem Mathematik Abschluss als einer der Jahrgangsbesten an der Universitat Cambridge trat er im Jahr 1929 eine Stelle im British Civil Service des Landwirtschaftsministeriums an Hier war er zunehmend daran interessiert Statistik zur Losung landwirtschaftlicher Fragen einzusetzen Eine seiner ersten publizierten Arbeiten bei der Royal Statistical Society beschaftigte sich mit der Analyse von Getreideertragen mittels Faktorenanalyse 1934 wurde er zum Fellow der Royal Statistical Society gewahlt 1 Beitrage zur Statistik BearbeitenAb 1938 begann er gemeinsam mit dem Psychologen Bernard Babington Smith 1993 an Fragen der Erzeugung von Zufallszahlen zu arbeiten Dabei entwickelten sie eines der ersten fruhen mechanischen Gerate zur Zufallszahlenerzeugung und entwickelten eine Reihe von Tests fur Zufalligkeit in einer gegebenen Menge von Ziffern die weitverbreitet waren 2 Sie erstellten eines der beiden grossen Werke mit Sequenzen von zufalligen Ziffernfolgen 3 Es enthielt 100 000 Zufallsziffern mehr als doppelt so viele wie das 1927 veroffentlichte Werk von Leonard Henry Caleb Tippett 1902 1985 4 Bis zur Veroffentlichung von A Million Random Digits with 100 000 Normal Deviates der RAND Corporation 1955 war das Tabellenwerk von Kendall und Babington eines der meistgenutzten 5 Zur Erzeugung der Zufallsziffernsequenzen wurden sowohl von der RAND Corporation als auch von Kendall und Babington Smith dem Roulette ahnliche Gerate verwendet Die RAND Corporation nutzte die Tests von Kendall und Babington Smith um die Zufalligkeit ihrer Ziffernfolgen zu uberprufen Kendall und Babington Smith verwendeten vier separate Tests um festzustellen ob eine bestimmte Ziffernfolge zufallig oder ungeordnet war Den Frequenztest um zu uberprufen ob die zehn Ziffern einer Gleichverteilung folgen Den seriellen Test diesmal um Paare von zwei Ziffern auf Gleichverteilung zu uberprufen 01 11 12 etc Z B die Ziffernfolge 1234512345 wurde den Frequenztest bestehen nicht jedoch den seriellen Test Den Poker Test der die Haufigkeit von Sequenzen von funf Ziffern uberpruft ebenfalls auf Gleichverteilung Den Luckentest der die Langen zwischen zwei gleichen Ziffern uberpruft 01230 ware eine Lucke von drei Ziffern zwischen den Nullen 0120 ware eine Lucke von zwei Ziffern usw Theoretisch folgt die Lange der Lucken einer Poisson Verteilung Sie betrachteten Zahlenfolgen als hinreichend zufallig die alle vier Tests bestanden In der modernen Statistik sind alle vier Tests Chi Quadrat Anpassungstests Der Frequenztest der serielle Test und der Pokertest sind Tests auf eine diskrete Gleichverteilung und der Luckentest ist ein Test auf eine Poisson Verteilung Sie entwickelten auch den Begriff der lokalen Zufalligkeit und stellten fest dass es in jeder hinreichend langen Folge von echten Zufallsziffern Sequenzen gibt die nicht zufallig aussehen z B eine Folge von vielen Nullen nacheinander Sie folgerten dass diese kleinen Falle von lokaler Unzufalligkeit in Sequenzen von Zufallsziffern nicht verworfen werden sollten Jedoch muss bei der Verwendung solcher Sequenzen darauf geachtet werden dass die Ergebnisse nicht zu sehr verzerrt werden Im Jahr 1937 unterstutzte er George Udny Yule in der Revision seines verbreiteten statistischen Lehrbuchs Introduction to the Theory of Statistics 6 Die beiden hatten sich durch Zufall im Jahr 1935 getroffen und waren enge Freunde bis Yules Tod im Jahre 1951 Yule war der Pate von Kendalls zweitem Sohn Wahrend dieser Zeit begann er auch die Arbeiten an dem Rangkorrelationskoeffizient der seinen Namen tragt Kendall sches Tau Dies fuhrte zu seiner Monographie Rank Correlation im Jahr 1948 Ende der dreissiger Jahre war er auch Mitglied einer Gruppe mit funf anderen Statistikern u a Egon Pearson und John Wishart die ein Referenzwerk fur die jungsten Entwicklungen der statistischen Theorie schreiben wollte Der Zweite Weltkrieg verhinderte dies jedoch 1940 wurde Kendall stellvertretender Generaldirektor bei der British Chamber of Shipping Obwohl er gleichzeitig nachts Aufgaben im Luftschutz ubernahm veroffentlichte er 1943 den ersten Band von The Advanced Theory of Statistics und 1946 den zweiten Band Parallel dazu schrieb er bis 1950 eine Reihe von Artikeln die die Arbeiten von Ronald Aylmer Fisher zur k Statistik erweiterten Nach dem Krieg beschaftigte er sich mit der Theorie und Anwendung der Zeitreihenanalyse unter anderem zeigte er dass ungeglattete Peridogramme berechnet aus Stichprobendaten schlechte Schatzer sind London School of Economics Bearbeiten1949 erhielt Kendall den zweiten Lehrstuhl fur Statistik an der London School of Economics University of London und arbeitete als Direktor der neuen Research Techniques Division Von 1952 bis 1957 arbeitete er an seinem zweibandigen Werk The Sources and Nature of the Statistics of the United Kingdom das bis Mitte der 70er Jahre ein Standardwerk war 7 In den 50er Jahren wandte sich Kendall verstarkt der multivariaten Statistik zu und publizierte 1957 sein Werk A course in multivariate analysis 8 Im gleichen Jahr publizierte er mit William R Buckland The Dictionary of Statistical Terms welches die Statistik Anwendern in der Industrie und der Regierung naherbringen sollte 9 Bereits 1953 veroffentlichte er den Artikel The Analytics of Economic Time Series Part 1 Prices in dem er die Hypothese aufstellte dass die Kursanderungen am Aktienmarkt als zufallig betrachtet werden konnen und es an einem bestimmten Tag genauso wahrscheinlich ist dass der Aktienkurs steigt oder fallt 10 Die darauf folgende Diskussion und Forschung fuhrte zur Random Walk Theorie und ist eng verbunden mit der Markteffizienzhypothese CEIR und World Fertility Survey Bearbeiten1961 verliess Kendall die University of London und wurde Geschaftsfuhrer spater auch Vorsitzender der Beratungsfirma CEIR spater bekannt als Scientific Control Systems Im gleichen Jahr begann auch seine zweijahrige Prasidentschaft der Royal Statistical Society Er veroffentlichte in den 1960ern alleine und mit Koautoren eine Reihe von weiteren Buchern Ab 1972 war Kendall Direktor des World Fertility Survey ein Projekt unterstutzt vom International Statistical Institute und den Vereinten Nationen Ziel des Projektes war es die Fruchtbarkeit in Industrie und Entwicklungslandern zu erfassen und zu studieren 1980 musste er sich aus Krankheitsgrunden zuruckziehen Ehrungen BearbeitenDie Royal Statistical Society zeichnete Kendall 1945 mit der Guy Medaille in Silber und 1968 in Gold aus 1974 wurde er fur seine Verdienste um die Statistik zum Knight Bachelor geschlagen 1980 erhielt er die Friedensmedaille der Vereinten Nationen fur seine Beitrage zum World Fertility Survey Er war unter anderem gewahltes Mitglied der British Academy der American Statistical Association des Institute of Mathematical Statistics der Econometric Society der British Computer Society und der Royal Statistical Society In der Operational Research Society und dem Institute of Statisticians war er zeitweise Prasident Zum Zeitpunkt seines Todes 1983 war er Ehrenprasident des International Statistical Institute Literatur BearbeitenKeith Ord In Memoriam Maurice George Kendall 1907 1983 In The American Statistician Band 38 Nr 1 1984 S 36 37 JSTOR 2683557 Alan Stuart Sir Maurice Kendall 1907 1983 In Journal of the Royal Statistical Society Series A General Band 147 Nr 1 1984 S 120 122 JSTOR 2981762 D J Bartholomew Obituary Sir Maurice Kendall FBA In Journal of the Royal Statistical Society Series D The Statistician Band 32 Nr 4 1983 S 445 446 JSTOR 2987557 Einzelnachweise Bearbeiten John J O Connor Edmund F Robertson Maurice George Kendall In MacTutor Oktober 2003 abgerufen am 12 Oktober 2011 Maurice George Kendall Bernard Babington Smith Randomness and Random Sampling Numbers In Journal of the Royal Statistical Society Band 101 Nr 1 Blackwell Publishing 1938 Sp 147 166 doi 10 2307 2980655 Maurice George Kendall Bernard Babington Smith Tables of Random Sampling Numbers Cambridge University Press Cambridge England 1939 Leonard Henry Caleb Tippett Random sampling numbers Cambridge University Press 1927 Rand Corporation Hrsg A Million Random Digits with 100 000 Normal Deviates 1955 ISBN 978 0 02 925790 6 George Udny Yule Maurice George Kendal An introduction to the theory of statistics 11 Auflage C Griffin London 1937 Maurice George Kendall The Sources and Nature of the Statistics of the United Kingdom Royal Society London 1957 Maurice George Kendall A course in multivariate analysis Hafner Pub Co 1957 Maurice George Kendall William R Buckland The Dictionary of Statistical Terms Oliver amp Boyd Publishers and International Statistical Institute 1957 Maurice George Kendall The Analysis of Economic Time Series Part I Prices In Journal of the Royal Statistical Society Series A General Band 116 Nr 1 Blackwell Publishing 1953 S 11 34 doi 10 2307 2980947 Normdaten Person GND 122372778 lobid OGND AKS LCCN n81032452 VIAF 5011461 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Kendall Maurice GeorgeKURZBESCHREIBUNG britischer StatistikerGEBURTSDATUM 6 September 1907GEBURTSORT Kettering NorthamptonshireSTERBEDATUM 29 Marz 1983STERBEORT Redhill Surrey Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Maurice George Kendall amp oldid 228998658