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Ahmed Mathieu Kerekou maˈtjo keʀeˈku 2 September 1933 in Kouarfa 14 Oktober 2015 in Cotonou 1 war zwischen 1972 und 1991 Staatschef der Volksrepublik Benin sowie zwischen 1996 und 2006 Prasident der Republik Benin Mathieu Kerekou 2006 Inhaltsverzeichnis 1 Soldat 2 Prasident 1972 bis 1991 3 Prasident 1996 bis 2006 4 Privates 5 Literatur 6 Einzelnachweise 7 WeblinksSoldat BearbeitenKerekou stammte aus dem Norden des seinerzeit franzosischen Dahomey Er trat in die franzosische Armee ein und besuchte Militarschulen in Senegal und im spateren Mali 1961 wechselte er in die Armee des seit 1960 unabhangigen Dahomey und wurde Adjutant von Hubert Maga Im Dezember 1967 beteiligte er sich am Putsch junger Offiziere unter Fuhrung von Maurice Kouandete gegen General Christophe Soglo 1968 bis 1970 besuchte er eine Militarakademie in Frankreich und wurde spater stellvertretender Stabschef der Armee Prasident 1972 bis 1991 BearbeitenAm 26 Oktober 1972 unternahm Major Kerekou einen Putsch gegen den Prasidenten Justin Ahomadegbe Tometin Ahomadegbe Tometin und die beiden anderen Mitglieder des Prasidialrates neben Maga auch Ex Prasident Sourou Migan Apithy wurden bis 1981 inhaftiert Kerekou ernannte sich selbst zum Prasidenten und regierte das Land mit einer marxistisch leninistischen Ausrichtung Im Benin sollte das Afrikanische Kuba entstehen 1974 wurde er zusatzlich Vorsitzender des neu gebildeten Politburos Ihm gelang es im Land die seit der Unabhangigkeit des Landes weitgehend zusammengebrochene zivile Ordnung wiederherzustellen In seine Amtszeit fiel auch die Umbenennung des Landes von Dahomey zu Benin im Dezember 1975 Als Einheitspartei grundete er die Parti de la revolution populaire du Benin Hatte Benin in den ersten zwolf Jahren neun Staatsoberhaupter mit teils sehr kurzen Amtszeiten und eine ganze Reihe von Staatsstreichen erlebt regierte Kerekou mehr als 18 Jahre in Folge 1979 1984 und 1989 wurde er unter den Bedingungen eines Einparteienstaates wiedergewahlt In den Jahren 1989 und 1990 erzwang die Bevolkerung angesichts wachsender Spannungen aufgrund der katastrophalen Wirtschaftslage eine Souverane Nationalkonferenz aller relevanten gesellschaftlichen Gruppierungen unter Leitung des katholischen Erzbischofs von Cotonou Isidore de Souza Sie legte die Richtlinien eines demokratischen Neuanfangs fest darunter die Aufgabe der marxistisch leninistischen Doktrin Einfuhrung eines Mehrparteiensystems die Begrundung einer Prasidialdemokratie die Zulassung politischer Parteien die Achtung der Menschenrechte Meinungsfreiheit Versammlungsfreiheit und Pressefreiheit sowie die Einfuhrung der Marktwirtschaft Benin war damit das erste afrikanische Land das nach dem Kalten Krieg einen friedlichen Ubergang vom Marxismus Leninismus zu einem demokratischen Mehrparteien System vollzog Hierzu trug auch zunehmender Druck internationaler Geldgeber bei Dazu kam die Auflosung des Ostblocks der Benin bislang unterstutzt hatte Ein provisorischer Rat aus ehemaligen Prasidenten stellte Kerekou den ehemaligen Direktor der Weltbank Nicephore Dieudonne Soglo als Premierminister zur Seite Bei den Wahlen im Marz 1991 unterlag Kerekou mit rund 32 der Stimmen Soglo der ihn am 4 Marz 1991 als Prasident abloste Kerekou wurde Immunitat fur alle Handlungen wahrend seiner Amtszeit zugesichert Prasident 1996 bis 2006 BearbeitenDie folgenden Wahlen konnte Kerekou dann mit 52 49 der Stimmen im zweiten Wahlgang gegen Nicephore Dieudonne Soglo am 18 Marz 1996 fur sich entscheiden Bei den Wahlen 2001 wurde er nochmals in seinem Amt bestatigt Dabei erreichte er im zweiten Wahlgang am 22 Marz 2001 84 06 wobei ein Teil der Opposition die Wahlen boykottierte Im Gegensatz zu seiner Herrschaft von 1972 bis 1991 setzte er nun auf eine liberale Wirtschaftspolitik und pflegte gute Beziehungen zur westlichen Welt Die Umstande seiner Wiederwahl 2001 waren im Marz 2005 Gegenstand eines Verfahrens in den USA Die kalifornische Firma Titan Corporation akzeptierte eine Strafe von insgesamt 28 5 Millionen US da sie den Wahlkampf Kerekous mit 2 1 Millionen US unterstutzt hatte was nach amerikanischem Recht verboten ist Am 11 Juli 2005 erklarte er in einer Rede dass er keine Verfassungsanderung anstrebe um im Marz 2006 ein weiteres Mal kandidieren zu konnen Die Verfassung bestimmt dass ein Prasidentschaftskandidat nicht uber 70 Jahre alt sein darf und erlaubt maximal zwei Amtszeiten in Folge Er wurde deshalb in den Wahlen vom Marz 2006 von Thomas Boni Yayi abgelost Privates BearbeitenIm September 1980 konvertierte Kerekou nach einem Besuch in Libyen zum Islam und anderte seinen Namen von Mathieu in Ahmed Im Laufe der Zeit kehrte er zu Mathieu zuruck und wurde schliesslich ein wiedergeborener Christ Literatur BearbeitenJean Establet Mathieu Kerekou L inamovible president du Benin L Harmattan 1997 ISBN 2 7384 5725 8 Einzelnachweise Bearbeiten Sam Roberts Mathieu Kerekou Dictator Who Ushered In Democracy in Benin Dies at 82 In The New York Times 15 Oktober 2015 englisch Abgerufen am 16 Oktober 2015 Weblinks BearbeitenDie BBC uber Kerekou 20 August 2003 englisch Die BBC uber den Fall Titan Corporation 2 Marz 2005 englisch IRIN NEWS zu Kerekous Rede 12 Juli 2005 englisch Regierung von Benin Kurzbiografie Kerekous franzosisch Gemalde Portrait KerekousPrasidenten Dahomeys Benins Hubert Maga Christophe Soglo Sourou Migan Apithy Justin Ahomadegbe Tometin Tahirou Congacou Christophe Soglo Maurice Kouandete Alphonse Amadou Alley Emile Derlin Zinsou Maurice Kouandete Paul Emile de Souza Hubert Maga Justin Ahomadegbe Tometin Mathieu Kerekou Nicephore Dieudonne Soglo Mathieu Kerekou Boni Yayi Patrice Talon Normdaten Person GND 120860783 lobid OGND AKS LCCN n80067933 VIAF 39397049 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Kerekou MathieuALTERNATIVNAMEN Kerekou Ahmed MathieuKURZBESCHREIBUNG beninischer Politiker Prasident von BeninGEBURTSDATUM 2 September 1933GEBURTSORT KouarfaSTERBEDATUM 14 Oktober 2015STERBEORT Cotonou Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Mathieu Kerekou amp oldid 231617369