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Mar Mathew Makil 27 Marz 1851 in Manjoor bei Kottayam Kerala Indien 26 Januar 1914 in Kottayam war ein katholischer Titularbischof und Apostolischer Vikar der Vikariate Changanacherry sowie Kottayam wobei letzteres ausschliesslich fur die syro malabarischen Glaubigen der streng endogamen Gruppe der Knananiten errichtet wurde Mar Mathew Makil Inhaltsverzeichnis 1 Geschichtlicher Hintergrund 2 Leben und Wirken 2 1 Fruhe Jahre 2 2 Bischof und Apostolischer Vikar 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichtlicher Hintergrund BearbeitenUm 350 zogen 72 Familien von Judenchristen mit ihrem Fuhrer dem reichen Kaufmann Thomas von Kynai auch Thomas von Kana einem Bischof namens Uraha Mar Yousef und mehreren Klerikern aus ihrer persischen Heimat an die Pfefferkuste nach Sudindien Kynai oder Kana lag ca 70 km sudlich des heutigen Bagdad An der Pfefferkuste dem jetzigen Kerala lebten zu dieser Zeit bereits die aus apostolischer Zeit herruhrenden auf die Missionstatigkeit des Apostels Thomas zuruckgehenden Thomaschristen Auch bei ihnen bestanden starke judenchristliche Traditionen da der Apostel zunachst unter seinen dort als Gewurzhandler ansassigen Landsleuten missioniert hatte Die Judenchristen vermischten sich jedoch schnell mit neuen Christen aus der einheimischen Bevolkerung Die Zuwanderer unter Thomas von Kana sogenannte Sudisten oder Knananiten waren hingegen stark endogam gepragt Sie befolgten zwar den gleichen ostsyrischen Liturgieritus wie die indischen Thomaschristen schotteten sich als ethnisch religiose Gruppe aber stark von ihnen ab Sie durften nur untereinander heiraten hatten ihre eigenen Pfarreien und verkehrten weitgehend nur unter ihresgleichen So blieb es auch unter der portugiesischen Kolonialherrschaft und bei der spateren Spaltung der gesamten Thomaschristen in einen grosseren katholischen und in einen kleineren autokephalen Teil In beiden Lagern lebten die Knananiten wieder abgesondert und endogam Die katholischen Knananiten wurden am 29 August 1911 durch Papst Pius X zum exklusiv fur sie errichteten Apostolischen Vikariat Kottayam zusammengefasst Am 21 Dezember 1923 wandelte Papst Pius XI dieses Vikariat durch die Apostolische Konstitution Romani Pontifices zur regularen Diozese Eparchie um Papst Benedikt XVI erhob sie am 12 Mai 2005 zur Erzeparchie 1 2 Leben und Wirken BearbeitenFruhe Jahre Bearbeiten nbsp Mar Mathew Makil 1896Mathew Makil wurde als dritter Sohn der knananitisch katholischen Eheleute Thomman and Anna Makil im Distrikt Kottayam geboren Sein Onkel der Geistliche Joseph Makil fuhrte den Jungen auf den Weg zum Priestertum Mathew ministrierte ihm in der Hl Messe und erhielt von ihm auch den ersten religiosen Unterricht Uber ihn kam er 1865 in das vom Seligen Kuriakose Elias Chavara gegrundete Priesterseminar der Carmelites of Mary Immaculate im Kloster Mannanam 1866 wechselte er an das grosse Seminar von Verapoly jetzt Varapuzha wo der spatere Bischof Marcellinus Berardi 3 sein Lehrer wurde Am 30 Mai 1874 erhielt Mathew Makil die Priesterweihe vom Apostolischen Vikar von Verapoly Erzbischof Leonardo Mellano Zunachst lehrte Makil zwei Jahre an den Seminarien von Puthenpally in Erattupetta und in Brahmamangalam dann kam er als Kaplan und Assistent seines Onkels nach Kaipuzha an die St Georgs Kirche einem bedeutenden Zentrum der katholischen Knananiten Danach wurde Mathew Makil Pfarrer in Edackad und schliesslich wieder an der St Georgs Kirche Kaipuzha als Nachfolger seines Onkels In dieser Zeit berief ihn sein alter Lehrer Bischof Marcellinus Berardi der damalige Coadjutor und Sonderbeauftragte fur die katholischen Thomaschristen im Apostolischen Vikariat Verapoly zu seinem Sekretar Von besonderer Bedeutung fur die Berufung war neben den charakterlichen Qualitaten auch die Tatsache dass Mathew Makil fliessend Latein und Englisch beherrschte da letzteres bei Bischof Berardi einem Italiener nicht der Fall war Der indische Priester fuhrte fur den Bischof selbststandig die komplette englische Korrespondenz Am 20 Mai 1887 loste Papst Leo XIII die katholischen Thomaschristen zu ihrer besseren Entwicklung und grosseren liturgischen Freiheit generell aus der lateinischen Jurisdiktion heraus Er schuf fur sie die beiden Apostolischen Vikariate Trichur sowie Kottayam unter den lateinischen Bischofen Adolph Edwin Medlycott und Charles Lavigne Beide Oberhirten standen den Thomaschristen und ihrem Ritus aufgeschlossen gegenuber und bereiteten den Ubergang an einheimische Bischofe vor Bischof Charles Lavigne in Kottayam ernannte Mathew Makil zum Professor der lateinischen Sprache am Seminar von Brahmamangalam und 1889 zu seinem Generalvikar fur die Gruppe der Knananiten unter seinen Diozesanen In dieser Eigenschaft grundete Makil 1892 den ersten knananitisch katholischen Schwesternorden die bis heute existierenden Sisters of the Visitation of the Blessed Virgin Mary SVM 4 Bischof und Apostolischer Vikar Bearbeiten nbsp Mar Mathew Makil mittig mit seinem Sekretar und spateren Nachfolger Alexander Chulaparambil rechts 19111896 wurden die beiden Vikariate Kottayam und Trichur in die drei Apostolischen Vikariate Changanacherry Ernakulam und Trichur umgewandelt und gingen an einheimische Bischofe uber Bischof Charles Lavigne setzte sich nachhaltig fur die Berufung von Mathew Makil als einer dieser neuen indischen Vikare ein Auch Bischof Berardi hielt Makil fur geeignet da er ein ehrlicher tuchtiger und demutiger Priester sei So wurde Mathew Makil am 11 Juni 1896 zum Apostolischen Vikar von Changanacherry ernannt und am 25 Oktober vom Apostolischen Delegaten Erzbischof Ladislaus Zaleski in dessen Residenz Kandy Sri Lanka zum Titularbischof von Tralles geweiht Bischof Makil musste den neuen Sprengel und die bisher mehr oder weniger unterdruckte syro malabarische Liturgie wieder komplett aufbauen Er amtierte mit grossem Geschick und Eifer Dennoch kam es immer wieder zu Unmut da er als Knananit alle katholischen Thomaschristen regierte und nicht nur seine eigene Gruppe Im April 1911 reiste Makil nach Rom und unterbreitete dem Papst ein Memorandum der drei syro malabarischen Vikare mit der Bitte ein zusatzliches eigenes Vikariat fur die Untergruppe der Knananiten zu schaffen Daraufhin erliess Papst Pius X am 29 August 1911 die Apostolische Konstitution In universi christiani durch die er alle katholischen Knananiten unabhangig von ihrem Wohnort zum exklusiv fur sie errichteten Apostolischen Vikariat Kottayam zusammenfasste und Bischof Mathew Makil zum ersten Apostolischen Vikar dieser Personaldiozese ernannte Im Vikariat Changanacherry setzte Bischof Makil zuvor noch den ihm besonders vertrauten Thomas Kurialacherry zum Generalvikar ein er wurde von Rom schliesslich auch zu seinem dortigen bischoflichen Nachfolger ernannt Sein Seligsprechungsprozess ist seit 1983 eingeleitet Auch in seiner neuen Personaldiozese Kottayam musste Bischof Makil alle Strukturen neu aufbauen Er war der erste eigene Bischof der katholischen Knananiten und erster Oberhirte der heutigen syro malabarischen Erzeparchie Kottayam Bischof Makil publizierte mehrere religiose Bucher u a das erste Handbuch der Organisation und Verwaltung von Diozesen des syro malabarischen Ritus Er war ein grosser Herz Jesu Verehrer und stand wegen seiner Frommigkeit und Selbstlosigkeit allgemein im Ruf der Heiligkeit Mar Makil starb am 26 Januar 1914 in Anwesenheit seines Bruders Pfarrer Kunjeppu Makil sowie seines Sekretars Alexander Chulaparambil der auch sein Nachfolger als Apostolischer Vikar von Kottayam und 1923 erster regularer Bischof dieser Diozese werden sollte Mar Mathew Makil wurde beigesetzt in der St George Forane Church in Kottayam Edackat und sein Grab entwickelte sich zu einer bekannten Pilgerstatte 5 Inzwischen ist der Seligsprechungsprozess eingeleitet in dessen Verlauf man Mathew Makil am 26 Januar 2009 den Titel Ehrwurdiger Diener Gottes zuerkannte Literatur BearbeitenMathew John Moolakkatt The book of decrees of Mar Mathew Makil A historico juridical study Pontificium Institutum Orientale Rom 1992 Weblinks BearbeitenEintrag zu Mathew Makil auf catholic hierarchy org Webportal zu Bischof Mar Mathew MakilEinzelnachweise Bearbeiten Zur Geschichte der Thomaschristen und ihrer judischen Wurzeln an der Malabarkuste Geschichte der Erzeparchie Kottayam Zu Bischof Marcellinus Berardi Zur Geschichte des von Mathew Makil gegrundeten Schwesternordens Memento des Originals vom 4 Marz 2016 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot marmakil org Bebilderte Webseite zum Grab von Mar Makil Memento des Originals vom 4 Marz 2016 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot marmakil orgPersonendatenNAME Makil MathewALTERNATIVNAMEN Makil MarKURZBESCHREIBUNG indischer katholischer Bischof und Ordensgrunder in IndienGEBURTSDATUM 27 Marz 1851GEBURTSORT Manjoor Kerala IndienSTERBEDATUM 26 Januar 1914STERBEORT Kottayam Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Mathew Makil amp oldid 232936837