www.wikidata.de-de.nina.az
Martin Wienbeck geboren 27 Dezember 1936 in Breslau gestorben 27 April 2005 in Kabul 1 2 war ein deutscher Gastroenterologe Er gilt als wegweisend fur die Entwicklung der Neurogastroenterologie in Deutschland In seinem Ruhestand engagierte er sich wahrend des dortigen Krieges beim Aufbau medizinischer Infrastruktur in Afghanistan 3 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Herkunft 1 2 Karriere 1 3 Engagement in Afghanistan 1 4 Nachwirkung 2 Schriften 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenHerkunft Bearbeiten Martin Wienbeck wurde im Dezember 1936 in Breslau als altester von drei Sohnen eines deutschen Militararztes geboren Nach dem Tod seines Vaters der 1944 bei einem Bombenangriff ums Leben kam 4 zog die Familie nach Frankenberg Karriere Bearbeiten Wienbeck studierte Medizin in Marburg und Paris Danach war er als Medizinalassistent und Assistenzarzt in West Berlin Leuven und Marburg tatig wo er 1962 promoviert wurde 2 5 1963 lernte er in Ost Berlin seine spatere Frau eine Medizinstudentin die in diesem Jahr nach West Berlin fluchtete kennen 1 Nach einem zweijahrigen Forschungsaufenthalt an der University of Iowa habilitierte er sich bereits auf Gastroenterologie spezialisiert 1972 an der Philipps Universitat Marburg 5 uber die Elektromyographie im Verdauungstrakt Von 1974 bis 1987 war er am Universitatsklinikum Dusseldorf tatig und fur drei Jahre dessen stellvertretender Direktor Ab 1987 war er Chefarzt und ausserplanmassiger Professor der LMU am Zentralklinikum Augsburg 5 und schied dort 2001 aus Altersgrunden aus 2 3 Daruber hinaus war Wienbeck ausserordentliches Mitglied der Arzneimittelkommission der deutschen Arzteschaft 2 Engagement in Afghanistan Bearbeiten Im Jahr 2001 grundete Wienbeck die Stiftung Wienbeck fur Medizinische Entwicklung mit dem Ziel die medizinische Versorgung in unterversorgten Weltregionen zu verbessern 6 Er war bereits in Haiti Uganda Kenia und Afghanistan gewesen und entschied sich letztlich dafur die medizinische Versorgung im vom Krieg verwusteten Kabul zu verbessern Das dortige Aliabad Hospital wurde mit Endoskopen ausgestattet und Wienbeck unterrichtete afghanische Arzte im Umgang damit Unter ihnen waren die ersten Frauen des islamischen Landes die die Technik erlernten da es afghanische Patientinnen ablehnten sich von mannlichen Arzten untersuchen zu lassen 1 4 Martin Wienbeck starb 2005 in Kabul an den Verletzungen die er bei einem Fahrradunfall erlitten hatte Er hinterliess seine Frau Elisabeth und zwei erwachsene Kinder 1 4 Nachwirkung Bearbeiten Elisabeth Wienbeck fuhrte die Arbeit der von ihrem Mann gegrundeten Stiftung in Afghanistan weiter 6 Die Deutsche Gesellschaft fur Neurogastroenterologie und Motilitat verleiht seit 2012 den Martin Wienbeck Preis fur Forschungsarbeiten auf dem Gebiet der Motilitat des Magen Darm Traktes 7 The Lancet teilte Wienbecks Wirken in einem Nachruf in drei Phasen auf die fuhrende Rolle in der Forschung uber die Motilitat des Gastrointestinaltraktes und dessen Neurophysiologie seine leitende klinische Tatigkeit und seine Aufbauarbeit zugunsten endoskopischer Untersuchungs und Behandlungsmoglichkeiten in Afghanistan Seine Forschung habe viel zum Verstandnis der Erkrankungen der Speiserohre etwa der Refluxosophagitis der Hiatushernie oder des Schatzki Rings beigetragen 4 Ebenso wie The Lancet schrieb auch der Guardian in seinem Nachruf Wienbecks eigene vom Zweiten Weltkrieg beeinflusste Biographie konne zu seinem altruistischen Einsatz in Afghanistan beigetragen haben 1 Schriften BearbeitenMartin Wienbeck veroffentlichte zahlreiche Beitrage und 263 Aufsatze in wissenschaftlichen Sammelwerken Er war von 1981 bis 1986 Mitherausgeber der Zeitschrift fur Gastroenterologie 5 Versuche zur Beeinflussung des Kationenaustausches an Hefe und Muskelzellen Diss Marburg 1962 mit Hans Gunther Beger Gastrointestinale Motilitat klinische Untersuchungsmethoden Edition Medizin Weinheim 1983 ISBN 3 527 15103 6 mit Wilhelm Berges Therapie gastrointestinaler Motilitatsstorungen Edition Medizin Weinheim 1984 ISBN 3 527 15220 2 Aktuelle Aspekte der gastrointestinalen Motilitat Univ Verl Jena Jena 1993 ISBN 3 86007 066 5 Weblinks BearbeitenArbeiten von Martin Wienbeck bei PubMed Central Homepage der Stiftung Wienbeck fur medizinische Entwicklung Portratfoto bei der Stiftung Wienbeck Wie Elisabeth Wienbeck ihr Herz an Afghanistan verlor Beitrag bei Kontextschmiede Plattform fur junge Autoren am 7 Februar 2010Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e Nachruf bei The Guardian am 6 Juni 2005 Abgerufen am 28 Oktober 2012 englisch a b c d Arzneiverordnung in der Praxis Band 32 Ausgabe 3 Juli 2005 S 96 Die AkdA trauert um Professor Martin Wienbeck PDF 550 kB Abgerufen am 30 Oktober 2012 a b 16 April 2012 Erstmalige Verleihung des Martin Wienbeck Preises Nicht mehr online verfugbar Archiviert vom Original am 7 November 2017 abgerufen am 2 November 2017 a b c d Nachruf in The Lancet Volume 365 Issue 9478 Page 2172 25 June 2005 engl doi 10 1016 S0140 6736 05 66765 7 abgerufen am 28 Oktober 2012 a b c d Kurschners Deutscher Gelehrten Kalender 2005 Band III 2005 ISSN 1616 8399 S 3852 a b Heinrich Heine Universitat Dusseldorf am 28 Oktober 2009 Medizinische Unterstutzung fur Afghanistan Fortbildung afghanischer Mediziner an Klinik fur Gastroenterologie Archiviert vom Original am 4 Mai 2015 abgerufen am 28 Oktober 2012 Preise Verleihungen In Dtsch Arztebl 2012 109 20 A 1038 B 896 C 886 Abgerufen am 28 Oktober 2012 Normdaten Person GND 1284509680 lobid OGND AKS LCCN n82091654 VIAF 25951029 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Wienbeck MartinKURZBESCHREIBUNG deutscher GastroenterologeGEBURTSDATUM 27 Dezember 1936GEBURTSORT BreslauSTERBEDATUM 27 April 2005STERBEORT Kabul Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Martin Wienbeck amp oldid 235515247