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Marlene Jantsch geborene Ratzersdorfer 26 September 1917 in Osterwieck Provinz Sachsen 17 Juli 1994 in Wien war eine osterreichische Arztin und Medizinhistorikerin mit slowakischer Staatsburgerschaft 1938 1945 ab 1945 osterreichischer Staatsburgerschaft Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Veroffentlichungen Auswahl 3 Mitgliedschaft in wissenschaftlichen Vereinigungen 4 Literatur 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenMarlene Dorothea Roberta Jantsch Tochter des Verlegers Hugo Ratzersdorfer und der Helene Zickfeldt besuchte zunachst die Mittelschule in Berlin zog aber 1933 nach Wien wo sie 1936 am Doblinger Madchengymnasium die Matura ablegte Anschliessend begann sie an der Universitat Wien mit dem Studium der Medizin das sie am 26 Juli 1941 mit der Promotion abschloss Nach dem Studium wurde sie Assistenzarztin an der Ersten Chirurgischen Klinik des Allgemeinen Krankenhauses in Wien unter Leopold Schonbauer dessen Privatassistentin sie 1942 wurde Zahlreiche ihrer Arbeiten aus dieser Zeit zur Geschichte der Medizin erschienen jedoch nicht unter ihrem Namen sondern unter dem Schonbauers darunter auch eine Artikelserie im Volkischen Boten 1 Grosse Teile Schonbauers Monographie Das Medizinische Wien 1944 stammen von Jantsch 2 In diesem Buch kommt Nationalsozialismus praktisch nicht vor doch keinesfalls darf daraus geschlossen werden die eigentliche medizinhistorische Forscherin hinter dieser Publikation Marlene Jantsch habe die Vergangenheit verharmlosen wollen 3 Als Klinikchef Schonbauer nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs 1945 Vorstand des Wiener Instituts fur die Geschichte der Medizin wurde betreute Marlene Jantsch neben ihrer eigentlichen Arbeit als Internistin in der Ersten Chirurgischen Klinik auch die Einrichtungen dieses Instituts wie etwa die Bibliothek und die Sammlung der Wachspraparate Erst ab 1948 erschienen ihre Publikationen unter ihrem eigenen Namen darunter zahlreiche zur Medizingeschichte und damit verbundener Personlichkeiten 1957 habilitierte Jantsch sich zur Medizingeschichte 1958 wurde sie Facharztin fur Innere Medizin anschliessend internistische Konsulararztin an den Abteilungen fur Gynakologie und Urologie im Krankenhaus Lainz bevor sie als Internistin wieder ans Allgemeine Krankenhaus in Wien zuruckkehrte Marlene Jantsch verstarb am 17 Juli 1994 in Wien Sie wurde am Neustifter Friedhof bestattet 4 Ihr besonderes Verdienst ist der Wiederaufbau des Wiener Medizinhistorischen Instituts nach 1945 Marlene Jantsch war mit Hans Heinrich Jantsch Vorstand der Universitatsklinik fur Physikalische Medizin und Rehabilitation in Wien verheiratet Sie hatten vier Kinder Christine Nowotny Wolfgang Jantsch Hans Jantsch und Katharina Pils Veroffentlichungen Auswahl BearbeitenDas medizinische Wien Geschichte Werden Wurdigung Von Leopold Schonauer mit wesentlicher Mitarbeit von Marlene und Hans Jantsch Wien Urban amp Schwarzenberg 1947 Julius Wagner Jauregg Lebenserinnerungen Mit Leopold Schonbauer Wien Springer 1950 Die Grundung des Josephinums Seine Bedeutung fur die Entwicklung der Chirurgie und des Militarwesens in Osterreich Wien Hollinek 1956 Gesunder leben langer leben Von Leopold Schonauer mit wesentlicher Mitarbeit von Marlene und Hans Jantsch Wien Europa Verlag Forum Verlag 1955 Das Osterreichische Spital Von Leopold Schonauer mit wesentlicher Mitarbeit von Marlene und Hans Jantsch Wien Hollinek 1958 Zur Geschichte der Kenntnis des renalen Hochdrucks In S B Archiv Geschichte der klinischen Medizin Sectio Urologie DDR 1964 S 55 61 Katalog der Josephinischen Sammlung Anatomischer und Geburtshilflicher Wachspraparate Mit Konrad Aller Wien Graz Koln Bohlau 1965 Zahlreiche Beitrage im Osterreichischen Biographischen Lexikon 1815 1950 Wien Verlag der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften Mitgliedschaft in wissenschaftlichen Vereinigungen BearbeitenMarlene Jantsch war Mitglied zahlreicher wissenschaftlicher Vereinigungen darunter z B Gesellschaft der Arzte in Wien ab 1948 Max Neuburger Gesellschaft ab 1955 Deutsche Gesellschaft fur Geschichte der Medizin Naturwissenschaft und Technik ab 1957 Literatur BearbeitenBolognese Leuchtenmuller Birgit amp Horn Sonja Hrsg 2000 Tochter des Hippokrates 100 Jahre akademische Arztinnen in Osterreich Wien Verlag der Osterreichischen Arztekammer Sonia Horn Jantsch Marlene geb Ratzersdorfer In Brigitta Keintzel Ilse Erika Korotin Hrsg Wissenschafterinnen in und aus Osterreich Leben Werk Wirken Bohlau Wien u a 2002 ISBN 3 205 99467 1 S 333 334 Michael Hubenstorf Kontinuitat und Bruch in der Medizingeschichte Medizin in Osterreich 1938 1955 In Friedrich Stadler Hrsg Kontinuitat und Bruch 1938 1945 1955 Beitrage zur osterreichischen Kultur und Wissenschaftsgeschichte Emigration Exil Kontinuitat Bd 3 Unveranderte Neuauflage Lit Munster 2004 ISBN 3 8258 7489 3 S 299 332 Gerhard Kutterer Lebensdaten verdienter Personlichkeiten in den ersten Jahrzehnten der Rontgenologie Books on Demand Norderstedt 2015 ISBN 978 3 7392 5738 9 Einzelnachweise Bearbeiten Sonia Horn Jantsch Marlene geb Ratzersdorfer In Brigitta Keintzel Ilse Erika Korotin Hrsg Wissenschafterinnen in und aus Osterreich Leben Werk Wirken Bohlau Wien u a 2002 ISBN 3 205 99467 1 S 333 334 hier S 334 Michael Hubenstorf Kontinuitat und Bruch in der Medizingeschichte Medizin in Osterreich 1938 1955 In Friedrich Stadler Hrsg Kontinuitat und Bruch 1938 1945 1955 Unveranderte Neuauflage 2004 S 299 332 hier S 304 Michael Hubenstorf Kontinuitat und Bruch in der Medizingeschichte Medizin in Osterreich 1938 1955 In Friedrich Stadler Hrsg Kontinuitat und Bruch 1938 1945 1955 Unveranderte Neuauflage 2004 S 299 332 hier S 320 Grabstelle Marlene Jantsch Wien Neustifter Friedhof Gruppe N Reihe 18 Nr 11 Normdaten Person GND 141412291 lobid OGND AKS LCCN n85809588 VIAF 76755545 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Jantsch MarleneALTERNATIVNAMEN Ratzersdorfer Marlene Geburtsname KURZBESCHREIBUNG osterreichische Arztin und MedizinhistorikerinGEBURTSDATUM 26 September 1917GEBURTSORT OsterwieckSTERBEDATUM 17 Juli 1994STERBEORT Wien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Marlene Jantsch amp oldid 229705829