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Die Marine Artillerieleichter MAL der Kriegsmarine waren flache pontonartige Landungsboote ohne Laderaum und ohne Laderampe die wahrend des Zweiten Weltkriegs zum Einsatz kamen Die Beladung erfolgte mit Hilfe von mitgefuhrten manuell auszubringenden Spurbahntragern Entgegen der Bezeichnung als Leichter verfugten sie uber einen Eigenantrieb Sie kamen in der Rolle als Landungsboote kaum zum Einsatz sondern versahen uberwiegend allgemeine Nachschubaufgaben Marinenartillerieleichter Typ I p1 SchiffsdatenLand Deutsches Reich Deutsches ReichSchiffsart LandungsbootBauzeitraum 1942 bis 1943Gebaute Einheiten 12Dienstzeit 1943 bis 1945Schiffsmasse und BesatzungLange 34 2 m Lua Breite 7 72 mTiefgang max 0 87 mVerdrangung 140 t Besatzung 21 29 MannMaschinenanlageMaschine 2 6 Zylinder 4 Takt DieselmotorenMaschinen leistung 260 PS 191 kW Hochst geschwindigkeit 8 5 kn 16 km h Propeller 2BewaffnungBei Planung 2 8 8 cm SK C 35 2 2 cm Flak C 38 Inhaltsverzeichnis 1 Entwicklung 2 Technische Daten MAL I 3 Einsatz 4 Siehe auch 5 EinzelnachweiseEntwicklung BearbeitenFur den weiteren Vorstoss in der Sowjetunion sah sich die Heeresleitung vor dem Problem im Bereich vor allem des Kaspischen Meeres und auch des Asowschen Meeres keine Seetransportkapazitat zu haben Da keine Moglichkeit bestanden hatte Marinefahrprahme dorthin zu verlegen mussten Boote konstruiert werden die in zerlegtem Zustand uber Land transportiert und ohne Einrichtungen einer Werft schnell zusammengesetzt werden konnten Zu diesem Zweck wurden die MAL zunachst noch unter der Bezeichnung Artilleriemotorleichter AML in den Krupp Werken in Rheinhausen entwickelt und im September 1942 ein erstes Baulos von zwolf Stuck in Auftrag gegeben 1 Schon in den ersten Einsatzen zeigten sich Mangel darum wurde 1943 bei einer zweiten Serie von zwolf Stuck das Deckshaus fur mehr Besatzungsunterkunfte vergrossert und ein aufklappbares Schanzkleid im Bug zur Verbesserung der Seegangigkeit angebracht Noch 1943 erging dann ein Auftrag fur eine vergrosserte Version mit erhohtem Fahrstand und seitlichen Schanzkleidern sowie deutlich hoherem Bugschanzkleid zum Abweisen von Seegang Diese wurde als MAL II bezeichnet entsprechend die vorausgehenden Serien dann als MAL I und MAL Ia Wie viele davon bis Kriegsende noch zur Auslieferung kamen ist unklar wahrscheinlich aber uber 60 Stuck Sie waren fur den Einsatz im Mittelmeer und der Ostsee vorgesehen 2 Technische Daten MAL I BearbeitenDie MAL wurden in zehn Segmenten vorgefertigt die per Eisenbahn und sogar LKW transportiert werden konnten Jeder Rumpfteil wurde auf einem zweiachsigen offenen Guterwagen verladen Auf andere Guterwagen wurden die Bewaffnung die Motoren und die ubrige Ausrustung geladen Die nicht mehr als 18 t wiegenden Teile konnten in der Regel innerhalb von zwei Tagen vor Ort zusammengesetzt werden indem die Teile mit einfachen Bolzenkupplungen verbunden und die Fugen sowie das Schanzkleid mit Beton ausgegossen wurden Im Heck wurde als 10 Segment das Ruderhaus aufgesetzt MAL hatten eine Wasserverdrangung von ca 140 t eine Lange von 34 20 m eine Breite von 7 72 m und einen Tiefgang von 0 87 m leer Der Antrieb erfolgte durch zwei Deutz Lkw Motoren mit Leistungen von je 130 PS Damit wurde eine Hochstgeschwindigkeit von 8 5 Kn und eine Reichweite 790 sm bei 8 5 Kn erreicht Die geplante Bewaffnung dieser Fahrzeuge bestand aus zwei 8 8 cm SK C 35 Geschutzen auf dem Oberdeck und zwei 2 cm Flak auf dem Ruderhaus Tatsachlich kamen davon abweichend auch 3 7 cm Flak und 2 cm Flakvierling sowie Beutewaffen zum Einsatz Die Tragfahigkeit eines MAL war 80 t Es konnten 200 Mann mit personlicher Ausrustung oder zwei schwere Lkw geladen werden oder falls die 8 8 cm Geschutze ausgebaut wurden funf bis sechs Lkw Es konnten auch zwei Panzer III oder IV geladen werden Die Besatzung bestand aus 21 Mann mit verstarkter Bewaffnung bis zu 29 Mann Einsatz BearbeitenAcht MAL I wurden nach ihrer Fertigstellung im April Mai 1943 ins Schwarze Meer uberfuhrt Der Stutzpunkt der Flottille war in Sewastopol Sie wurden von Juni bis Oktober bei den Kampfen im Gebiet des Asowschen Meers zur Versorgung der Heereseinheiten eingesetzt Doch die MAL zeigten bei ihren ersten Einsatzen eine Reihe von Nachteilen Sie waren wenig seegangige Boote die nur bei ruhigem Wetter Seegang bis maximal 2 bis 3 einsetzbar waren Das schlechte Wetter war auch Ursache fur den Verlust von MAL 8 am 1 September 1943 im Asowschen Meer MAL 2 und MAL 4 wurden ausser Dienst gesetzt und nach Sewastopol zuruckgeschickt Sie wurden Ende August 1944 vor Warna von ihren Besatzungen selbst versenkt Die ubrigen funf Einheiten blieben im Asowschen Meer und nahmen im September Oktober 1943 an der Evakuierung der deutschen Truppen vom Kuban Bruckenkopf auf die Krim teil Da schlechte Wetterbedingungen das Verlegen dieser Boote in einen Hafen auf der Krim nicht erlaubten wurden sie am 29 Oktober 1943 gesprengt Siehe auch BearbeitenEinheitslandungsboot Pionierlandungsboot Marinefahrprahm Marinenachschubleichter Kriegstransporter Schwarzmeer EinheitsschiffEinzelnachweise Bearbeiten S Semerdijev The mysterious fate of Adolf Hitler s Black Sea Fleet In Sea Classics vol 40 No 11 November 2007 S 42 49 historisches marinearchiv de gefunden am 3 April 2011 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Marine Artillerieleichter amp oldid 233812137