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Marie Francois Xavier Bichat 11 oder 14 November 1771 in Thoirette 22 Juli 1802 in Paris war ein franzosischer Anatom Physiologe und Chirurg Er gilt als Begrunder der Histologie und einer der Begrunder der Pathologie Gemeinsam mit Philippe Pinel zahlt er zu den fuhrenden Kopfen der Pariser Schule der klinischen Medizin 1 2 3 Portrat von M Xavier Bichat Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werk 3 Nach Bichat benannte Strukturen 4 Sonstiges 5 Schriften 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseLeben Bearbeiten Marie Francois Xavier Bichat wurde als Sohn des Arztes und Burgermeisters Jean Baptiste Bichat 1746 1812 und dessen Ehefrau Jeanne Rose Bichard 1741 1809 geboren 4 Seine Geschwister waren Claude Joseph Francois Regis 1773 1774 Pierre Jean Baptiste Cesar 1776 M Rose Bichat 1778 1809 5 Er studierte Mathematik und spater Medizin in Montpellier Von 1791 bis 1793 studierte Bichat unter der Fuhrung des leitenden Chirurgen Marc Antoine Petit 1766 1811 am Hotel Dieu in Lyon Chirurgie und Anatomie Durch die Franzosische Revolution war er gezwungen aus Lyon zu fliehen und fand sich 1793 in Paris ein Dort wurde er Schuler von Pierre Joseph Desault der von der Genialitat Bichats so beeindruckt war dass er ihn in sein Haus aufnahm Zwei Jahre arbeitete Bichat fur Desault der ihn auch mit der Leitung des Journal de Chirurgie betraute und betrieb gleichzeitig seine eigenen Forschungen in der Anatomie und Physiologie weiter 1795 gab Bichat den wissenschaftlichen Nachlass von Desault 6 heraus Bichat wird die erstmalige Verwendung des Begriffs Hirntod zugeschrieben 7 Er differenzierte zum einen das Sterben einzelner Organe und stellte andererseits wichtige Beobachtungen anhand seiner Dekapitationsexperimente an Uberlegungen die er in den Recherches physiologiques aus dem Jahr 1800 niederlegte Bichat grundete 1796 die Societe Medicale d Emulation de Paris eine wissenschaftliche Vereinigung progressiver Arzte 1797 begann er private Kurse Demonstrationen und Vorlesungen in Anatomie Physiologie und Chirurgie abzuhalten Ein Blutsturz im Jahr 1798 zwang ihn seine Arbeiten fur einige Zeit einzustellen Ab 1800 war Bichat als Arzt am Hotel Dieu in Paris tatig Bichat starb 1802 wahrscheinlich an den Folgen einer fortgeschrittenen Lungentuberkulose Ein wichtiger Schuler aber auch bis in den Tod verbundener Freund war der Chirurg Philibert Joseph Roux siehe hierzu auch das Gemalde von Louis Hersent 1777 1860 Xavier Bichat wurde auf dem Pariser Friedhof Pere Lachaise Division 8 beerdigt nbsp Grab auf Pere LachaiseWerk BearbeitenBichat suchte zu einer Zeit als die Humoralpathologie welche Krankheiten als Auswirkung einer schadlichen Mischung von Korpersaften ansah noch etabliert war die Ursache der Krankheiten im Korpergewebe 8 Mit seiner 1801 erschienenen Anatomie generale begrundete er die allgemeine Gewebelehre und verlegte den Sitz der Krankheiten aus den Organen in die Gewebe Seine Gewebspathologie besass einen grossen Einfluss in der franzosischen Medizin Seine Fragestellungen wurden von den zeitgenossischen Medizinern Anatomen und Physiologen wie Philibert Joseph Roux Pierre Augustin Beclard und Anthelme Richerand ubernommen und in ihre eigenen Forschungsarbeiten einbezogen 9 und auch Francois Broussais folgte Bichats Lehre von der Gastroenterite 10 Bis zu seinem Tode nahm Bichat etwa 600 Obduktionen vor Bei dieser Arbeit fand er die typische Aufbaustruktur Gewebe Organ und Organsystem Trotz der Tatsache dass er ohne Mikroskop arbeitete entdeckte er 21 verschiedene Gewebetypen im menschlichen Korper und dass Krankheiten das Gewebe der Organe und nicht das gesamte Organ angreifen Bichat erweiterte die Organ Pathologie von Giovanni Battista Morgagni und legte das Fundament fur Rudolf Virchows spatere Zellularpathologie 11 Nach Bichat benannte Strukturen BearbeitenBichat Band Bichat Fettpfropf Bichat Fissur Bichat Kanal Bichat MembranSonstiges BearbeitenDer 13 Monat des Positivisten Kalenders wurde nach Bichat benannt Bichat ist namentlich auf dem Eiffelturm verewigt siehe Die 72 Namen auf dem Eiffelturm Schriften BearbeitenTraite des membranes en general et de diverses membranes en particulier Anatomie generale appliquee a la physiologie et a la medecine Brosson et Gabon Paris 1801 1802 Recherches physiologiques sur la vie et la mort Paris 1800 Traite d anatomie descriptive Paris 1801 1803 Literatur BearbeitenBarbara I Tshisuaka Bichat Marie Francois Xavier In Werner E Gerabek Bernhard D Haage Gundolf Keil Wolfgang Wegner Hrsg Enzyklopadie Medizingeschichte De Gruyter Berlin New York 2005 ISBN 3 11 015714 4 S 175 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Xavier Bichat Album mit Bildern Literatur von und uber Xavier Bichat im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Werke von und uber Xavier Bichat in der Deutschen Digitalen Bibliothek Klaus Beneke Marie Francois Xavier Bichat 11 11 1771 Thoirette Dep Jura 22 7 1802 Paris Mitbegrunder der experimentellen Physiologie Universitat Kiel PDF 556 kB Louis Hersent 1777 1860 franzosischer Maler Sterbender Marie Francois Xavier Bichat umgeben von Esparon and Philibert Joseph Roux Xavier Bichat in der Datenbank Find a Grave englisch Vorlage Findagrave Wartung Gleiche Kenner im Quelltext und in WikidataEinzelnachweise Bearbeiten Wolfgang U Eckart Geschichte der Medizin 6 Aufl Springer Medizin Verlag 2009 Pariser klinische Schule S 193 195 Geschichte der Medizin 2009 Geschichte Theorie und Ethik der Medizin 7 Aufl Springer Lehrbuch Berlin Heidelberg S 175 178 Geschichte Theorie und Ethik der Medizin 2013 Wolfgang U Eckart und Christoph Gradmann Arztelexikon Von der Antike bis zur Gegenwart 1 Aufl 1995 C H Beck sche Verlagsbuchhandlung Munchen 2 Aufl 2001 3 Aufl 2006 Springer Verlag Heidelberg Berlin New York Biographie Xavier Bichat geschrieben von Cay Rudiger Prull Arztelexikon 2006 Wolfgang U Eckart Illustrierte Geschichte der Medizin Von der franzosischen Revolution bis zur Gegenwart Springer Berlin Heidelberg Ausgabe 1 2 2011 zur Pariser klinischen Schule und Xavier Bichat S 39 43 Illustrierte Geschichte der Medizin 2011 John G Simmons Doctors and Discoveries Lives That Created Today s Medicine Houghton Mifflin Harcourt 2002 ISBN 978 0 618 15276 6 S 58 Genealogie und Biographie der Familie Georg Fischer Chirurgie vor 100 Jahren Historische Studie Gewidmet der Deutschen Gesellschaft fur Chirurgie Verlag von F C W Vogel Leipzig 1876 Neudruck mit dem Untertitel Historische Studie uber das 18 Jahrhundert aus dem Jahre 1876 und mit einem Vorwort von Rolf Winau Springer Verlag Berlin Heidelberg New York 1978 ISBN 3 540 08751 6 S 268 Dissertation Bertels A Der Hirntod des Menschen medizinische und ethische Aspekte 2002 Heinz Otremba Rudolf Virchow Begrunder der Zellularpathologie Eine Dokumentation Echter Verlag Wurzburg 1991 S 22 Stahnisch Frank Walter Der Funktionsbegriff und seine methodologische Rolle im Forschungsprogramm des Experimentalphysiologen Francois Magendie 1783 1855 PDF 3 6 MB vgl Paul Diepgen Heinz Goerke Aschoff Kurze Ubersichtstabelle zur Geschichte der Medizin 7 neubearbeitete Auflage Springer Berlin Gottingen Heidelberg 1960 S 31 32 Frank Stahnisch Ideas in Action Der Funktionsbegriff und seine methodologische Rolle im Forschungsprogramm des Experimentalphysiologen Francois Magendie 1783 1855 Lit Munster Hamburg London 2003 ISBN 3 8258 6380 8 S 61 90 PDF 3 6 MBNormdaten Person GND 118938924 lobid OGND AKS LCCN n80082533 VIAF 41937561 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Bichat XavierALTERNATIVNAMEN Bichat Marie Francois Xavier vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG franzosischer Anatom und PhysiologeGEBURTSDATUM 11 November 1771 oder 14 November 1771GEBURTSORT ThoiretteSTERBEDATUM 22 Juli 1802STERBEORT Paris Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Xavier Bichat amp oldid 237234548