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Maria Clara Eimmart verehelicht Muller 27 Mai 1676 in Nurnberg 29 Oktober 1707 ebenda war eine Nurnberger Kunstlerin Kupferstecherin und Astronomin Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Briefwechsel mit Johann Jacob Scheuchzer 3 Astronomische Beobachtungen und Zeichnungen 4 Bildergalerie 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLeben BearbeitenMaria Clara Eimmart wurde 1676 als Tochter von Georg Christoph Eimmart 1638 1705 und der Waagmeisterstochter Maria Walther 1644 1722 geboren Sie war das einzig uberlebende Kind ihrer Eltern ein 1669 geborener Bruder war nach nur drei Monaten verstorben Als ihr Vater im Herbst 1678 auf der Nurnberger Vestnertorbastei seine Sternwarte aufbaute war sie zwei Jahre alt Nachdem die Sternwarte zwischenzeitlich kriegsbedingt schliessen musste wurde der Betrieb der Sternwarte spatestens im April 1689 anlasslich der Beobachtung einer Sonnenfinsternis kurz vor Maria Claras dreizehntem Geburtstag wieder aufgenommen Wahrscheinlich begann Eimmart in dieser Zeit ihrem Vater auf der Sternwarte aktiv zu assistieren bis sie sich schliesslich zu einer eigenstandigen astronomischen Beobachterin entwickelte Dass das edle studium Matheseos vordessen alhier in Nurnberg uberaus muss beliebt gewesen seyn kan man nicht allein abnehmen aus der grossen menge Sonnen Uhren welche an den meisten Hausern uberall angemahlt zu finden sondern auch aus der noch grossern menge allerhand kleinen instrumentorum dern mir so viel zu gesicht und zu handen gekommen dass ich fast zweifle ob in gantz Teutschland rings umb mit einander so vil zu finden als allein hier in Nurnberg Maria Clara Eimmart in ihrem Brief an Johann Jacob Scheuchzer vom 23 Januar 1697 1 Ihr Vater der nach einer kunstlerischen Ausbildung insbesondere auch Mathematik und Astronomie studiert hatte unterrichtete sie nicht nur in der Astronomie sondern auch in Mathematik Sprachen insbesondere Latein und Franzosisch sowie in der Malerei im Zeichnen und im Radieren Das von Kunstlern Verlegern Kunst und Buchhandlern gepragte soziale und burgerlich familiare Umfeld wird sich gewiss forderlich auf die Entfaltung ihrer Talente ausgewirkt haben Von 1670 bis 1681 beispielsweise lebte Maria Sibylla Merian mit ihrem Ehemann Johann Andreas Graff und den beiden Tochtern Johanna Helena und Dorothea Maria in Nurnberg Merian betrieb hier eine Jungfern Company in der sie junge Frauen in der Blumenmalerei und Blumenstickerei unterrichtete Auch wenn Eimmart erst funf Jahre alt war als Merian Nurnberg wieder verlassen hatte wird sie in der Folgezeit noch den Einfluss von Merians Wirken gespurt haben Unmittelbarer durfte sich die kunstlerische Tatigkeit ihrer achtzehn Jahre alteren Cousine Susanna Maria von Sandrart Sandrarts Mutter Regina Christina Eimmart 1636 1708 war eine Schwester Georg Christoph Eimmarts auf Maria Clara Eimmart ausgewirkt haben Susanna Maria von Sandrart war eine anerkannte Grafikerin die zahlreiche Kupferstiche und Illustrationen anfertigte und so nach dem Tode ihres Ehemanns ihren Lebensunterhalt selbst bestreiten konnte Nachdem Eimmarts Vater 1705 gestorben war wurde die Sternwarte von der Stadt Nurnberg ubernommen Zu Beginn des darauffolgenden Jahres am 20 Januar 1706 heiratete Eimmart den Astronomen Johann Heinrich Muller 1671 1731 Muller war schon zwischen 1687 und 1692 Assistent des Vaters bevor er 1692 sein Studium in Altdorf aufnahm 1704 war Muller nach Nurnberg zuruckgekehrt und wurde 1705 von der Stadt sowohl als Professor an das Nurnberger Gymnasium Aegydianum berufen als auch als neuer Sternwarten Direktor eingesetzt Kurz nach der Geburt ihres Sohnes der auch nicht uberlebte starb Maria Clara Eimmart 1707 im Wochenbett Briefwechsel mit Johann Jacob Scheuchzer BearbeitenIm Mai 1695 hielt sich Johann Jacob Scheuchzer 1672 1733 bei den Eimmarts in Nurnberg auf woraus sich ein Briefwechsel zwischen Maria Clara Eimmart und Scheuchzer entwickelte von dem funf Briefe Eimmarts an Scheuchzer bekannt sind und an der Zentralbibliothek Zurich aufbewahrt werden 2 Des Hochsten Gnaden Schutz sei Ihre Medizin Das Pfand der Lieb das sich wird zeigen sollen Das kann unfehlbar nicht ein gantzes Jahr verziehn Und dieses ist s das ich eilfertig schreiben wollen Maria Clara Eimmart aus dem Hochzeitsgedicht fur Scheuchzer in ihrem Brief vom 20 November 1697 3 Astronomische Beobachtungen und Zeichnungen BearbeitenMaria Clara Eimmart fertigte zwischen 1693 und 1698 etwa 250 Zeichnungen des Mondes an die der kartographischen Darstellung des Mondes dienen sollten und als Vorarbeiten fur die Erstellung einer eigenen Mondkarte gelten Ausserdem beobachtete sie am 12 Mai 1706 die totale Sonnenfinsternis und fertigte zwei Gemalde an Sie galten lange Zeit als verschollen bis 2012 in der Kartenabteilung der Staatsbibliothek zu Berlin eines Kart A2398 davon wiederentdeckt wurde 4 5 Die meisten ihrer Skizzen des Mondes liegen zusammen mit dem Nachlass ihres Vaters in St Petersburg Einige ihrer astronomischen Gemalde haben sich in der Sternwarte in Bologna erhalten Bildergalerie BearbeitenAstronomische Zeichnungen von Maria Clara Eimmart nbsp Mondphase nbsp Zweite Mondphase nbsp Vollmond nbsp Merkurphasen beobachtet von Johannes Hevelius nbsp Venusphasen nbsp Marsbeobachtungen nbsp Jupiterbeobachtungen nbsp Saturnbeobachtungen nbsp Kometen nbsp Nebenmond und Nebensonne nbsp Astronomische IllustrationenLiteratur BearbeitenHans Gaab Zum 300 Todestag von Maria Clara Eimmart 1676 1707 In Regiomontanusbote 20 4 2007 S 7 19 Hans Gaab Maria Clara Eimmart Eine Nurnberger Astronomin In Nadja Bennewitz Gaby Franger Geschichte der Frauen in Mittelfranken Alltag Personen und Orte Ars vivendi Cadolzburg 2003 S 145 152 Ronald Stoyan Die Nurnberger Mondkarten Teil 1 Die Mondkarte von Georg Christoph Eimmart 1638 1705 und Maria Clara Eimmart 1676 1707 In Regiomontanusbote 14 1 2001 S 29 39 Karl Christian Bruhns Eimmart Georg Christoph In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 5 Duncker amp Humblot Leipzig 1877 S 758 Siegmund Gunther Muller Johann Heinrich In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 22 Duncker amp Humblot Leipzig 1885 S 583 585 Adolf Wissner Georg Christoph Eimmart In Neue Deutsche Biographie NDB Band 4 Duncker amp Humblot Berlin 1959 ISBN 3 428 00185 0 S 394 Digitalisat Eimmart Georg Christoph d J und Eimmart Maria Clara in Manfred H Grieb Nurnberger Kunstlerlexikon Bildende Kunstler Kunsthandwerker Gelehrte Sammler Kulturschaffende und Mazene vom 12 bis zur Mitte des 20 Jahrhunderts Munchen 2007 S 327 330 Regina Umland Maria Clara Eimmart 1676 1707 In Gudrun Wolfschmidt Hrsg Astronomie in Franken Von den Anfangen bis zur modernen Astrophysik Proceedings der Tagung des Arbeitskreises Astronomiegeschichte in der Astronomischen Gesellschaft 2014 Hamburg 2015 S 208 221 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Maria Clara Eimmart Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Nurnberger Astronomische Gesellschaft Maria Clara Eimmart die einzige Astronomin Nurnbergs von einiger Bedeutung Hans Gaab Clara Eimmart in NDB online Einzelnachweise Bearbeiten Zitiert nach Hans Gaab Maria Clara Eimmart In Geschichte der Frauen in Mittelfranken 2003 Seite 145 Die Briefe sind veroffentlicht in Vierteljahrsschrift der Naturforschenden Gesellschaft in Zurich Band 18 1873 S 292 296 Digitalisat Zitiert nach Hans Gaab Maria Clara Eimmart In Geschichte der Frauen in Mittelfranken 2003 Seite 152 Markus Heinz Frau Muller und die finsteren Ecken der Kartenabteilung PDF In Bibliotheksmagazin 2 17 Mitteilungen aus den Staatsbibliotheken in Berlin und Munchen Klaus Ceynowa Barbara Schneider Kempf Juni 2017 S 69 70 abgerufen am 23 Oktober 2019 Astronomie in Nurnberg Information zu Maria Clara Eimmart Eimmartin Abgerufen am 29 Oktober 2022 Normdaten Person GND 133510476 lobid OGND AKS VIAF 77505614 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Eimmart Maria ClaraALTERNATIVNAMEN Muller Maria ClaraKURZBESCHREIBUNG Nurnberger AstronominGEBURTSDATUM 27 Mai 1676GEBURTSORT NurnbergSTERBEDATUM 29 Oktober 1707STERBEORT Nurnberg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Maria Clara Eimmart amp oldid 239009910