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Die romisch katholische Kirche Maria Himmelfahrt ist eine spatgotische Saalkirche im Ortsteil Weildorf von Teisendorf im Landkreis Berchtesgadener Land in Oberbayern Sie gehort zur Pfarrei Maria Himmelfahrt Weildorf im Dekanat Berchtesgadener Land des Erzbistums Munchen und Freising Maria Himmelfahrt Weildorf InnenansichtGewolbemalereien im LanghausChorgewolbe mit RosenkranzmadonnaWeildorfer Madonna in der Seitenkapelle Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte und Architektur 2 Ausstattung 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte und Architektur BearbeitenSeelsorgerisch wurde Weildorf ursprunglich durch die Erzabtei St Peter in Salzburg betreut seit dem 2 Viertel des 14 Jahrhunderts gehort die Filiale Weildorf zur Pfarrei Teisendorf Eine Wallfahrt muss bereits vor dem heutigen Bauwerk entstanden sein da der aufwendige einheitliche Neubau nicht ohne diese denkbar ist 1 Im Jahr 1786 wurde zur besseren seelsorgerischen Betreuung der Wallfahrer ein Vikariat errichtet das 1876 zur Pfarrei erhoben wurde Die Kirche ist eine 1429 geweihte Saalkirche mit nicht eingezogenem einjochigem Chor mit Funfachtelschluss Der bis zur Gesimshohe gotische Turm 1427 1429 ist mit einem Obergeschoss und einer Haube von 1766 1767 abgeschlossen Sudlich befindet sich ein Anbau aus dem 17 Jahrhundert der neben der Sakristei auch die Vorhalle und eine Kapelle enthalt Ein mehrfach gestuftes gotisches Portal von 1427 1429 mit einer eisenbeschlagenen Tur aus dem 16 Jahrhundert erschliesst das Bauwerk Das Innere wird durch ein Netzgewolbe abgeschlossen das auf Achteckdiensten mit profilierten Kampfern ruht Der schlanke Chorbogen akzentuiert leicht die Trennung zum Schiff Im Westjoch ist eine Empore uber rippengewolbten Arkaden eingebaut Ausstattung BearbeitenEine Besonderheit sind die weitgehend erhaltenen Gewolbemalereien aus der Zeit um 1510 Dargestellt sind ein Weihnachtszyklus Propheten Heilige mit Spruchbandern sowie der Marientod an der Chorsudwand im Langhaus sind Pflanzenmotive zu finden Das Masswerk der Fenster und Emporen wurde wie auch die Seitenaltare offenbar neugotisch erneuert Die ausfuhrenden Kunstler dieser Erneuerung waren nach einer Inschrift in der Kanzel Matthaus Kern sculps Alex ander Huber pinx 1858 Der Hochaltar wurde in den Jahren 1732 33 vom Salzburger Tischler Thaddaus Baldauf geschaffen und mit geschnitzten Figuren der Immaculata sowie der Heiligen Barbara und Katharina ausgestattet die durch Georg Joseph Friess hergestellt wurden Am Chorbogen ist eine Rosenkranzmadonna aus der Zeit um 1500 mit spater hinzugefugtem Strahlenkranz und Wolken 18 Jahrhundert angebracht Die bekronende Halbfigur Gottvaters stammt moglicherweise vom Gesprenge des ehemaligen spatgotischen Hochaltars Das kunstvolle Chorgitter wurde durch den Schlossermeister Dominikus Lindner aus Teisendorf geschaffen Im linken Annaaltar befindet sich im Schrein eine spatgotische Anna selbdritt Skulptur nach 1500 Der rechte Josephsaltar ist wie auch die Kanzel und der Schrein des Annaaltars ein Werk des in Eichham geborenen Bildhauers Matthaus Kern 2 Das an der sudlichen Langhauswand befindliche Kruzifix aus dem Jahr 1648 stammt vom Salzburger Wolf Weissenkirchner Die Orgel ist ein Werk von Ferdinand Hormuller aus Tittmoning aus dem Jahr 1842 das 1939 durch Julius Zwirner aus Munchen unter Vereinfachung des Prospekts umgebaut wurde Sie hat zehn Register auf zwei Manualen und Pedal 3 Die Einbauten der Sakristei stammen aus dem 17 Jahrhundert In der Kapelle ist ein fruhbarocker Altar aus Marmor mit der Weildorfer Madonna im Typus der Schonen Madonnen aus der Zeit um 1430 zu finden die vom Meister von Seeon geschaffen wurde Sie befand sich ursprunglich im Mittelschrein eines gotischen Flugelaltars und wurde 1596 hinter dem neugeschaffenen Renaissancealtar aufgestellt und schliesslich 1645 in die neu erbaute Portalkapelle ubertragen Der heutige Altar stammt aus dem spaten 17 Jahrhundert und ist mit nicht zugehorigen Figuren der Heiligen Wolfgang und Sebastian ausgestattet Die Madonna gilt als das kunstgeschichtlich wertvollste Werk der Region und als das zweitwichtigste Werk des Meisters nach der Madonna des Hochaltars im Kloster Seeon In der Marienkapelle werden auch zahlreiche Votivkerzen und Votivbilder aufbewahrt darunter eine aufklappbare Gelobnistafel der Kriegsteilnehmer von 1871 die von Josef Hitzinger aus Teisendorf geschaffen wurde Am letzten Sonntag im Juli ist die Kapelle Ziel einer Wallfahrt der Reservisten und Veteranen des Kriegergelobnisvereins Weildorf und Umgebung an der bis zu 15 Vereine und Abordnungen mit etwa 1500 Wallfahrern teilnehmen Literatur BearbeitenHandbuch der deutschen Kunstdenkmaler Bayern IV Munchen und Oberbayern Deutscher Kunstverlag Munchen Berlin 2006 ISBN 978 3 422 03115 9 S 1367 Hans Roth Maria Himmelfahrt Weildorf Kleine Kunstfuhrer Nr 1829 Schnell amp Steiner Regensburg 1990 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Maria Himmelfahrt Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Informationen zur Pfarrei Maria Himmelfahrt Weildorf auf der Website des Erzbistums MunchenEinzelnachweise Bearbeiten Informationen zu Kirche Weildorf auf den Seiten der Berchtesgadener Land und Tourismus GmbH Abgerufen am 6 August 2019 Maria Hausl David Volgger Hrsg Vom Ausdruck zum Inhalt vom Inhalt zum Ausdruck Zur Exegese und Wirkungsgeschichte alttestamentlicher Texte Festschrift der Schulerinnen und Schuler fur Theodor Seidl zum 60 Geburtstag Arbeiten zu Text und Sprache im Alten Testament Band 75 EOS Verlag St Ottilien 2005 S 226 ISBN 3 8306 7221 7 Informationen zur Orgel auf der Orgeldatenbank Bayern online Abgerufen am 9 September 2020 Normdaten Geografikum GND 4679610 1 lobid OGND AKS VIAF 248289034 47 86203 12 87117 Koordinaten 47 51 43 3 N 12 52 16 2 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Maria Himmelfahrt Weildorf amp oldid 236648414