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Margherita Sarrocchi geboren um 1560 in Gragnano 20 Oktober 1617 in Rom war eine romische Dichterin Korrespondentin von Galileo Galilei und eine der wenigen Frauen in der Accademia degli Umoristi in Rom Margherita Sarrocchi Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Literarisches Werk 3 Schriften 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenMargherita Sarrocchi wurde als Tochter von Giovanni Sarrocchi geboren der zum Hofstaat von Kardinal Guglielmo Sirleto gehorte 1 Geboren wurde sie in Gragnano in der Nahe von Castellammare di Stabia bei Neapel in Kampanien ihr genauer Geburtstag und der Name ihrer Mutter sind nicht bekannt nbsp Santa Maria in Trastevere mit dem Kloster der Benediktinerinnen 1665Nach dem Tod des Vaters wurde sie im Alter von etwa funf Jahren im Kloster Santa Maria in Trastevere in Rom untergebracht in der die Tochter der romischen Adelsfamilien unterrichtet wurden Margherita stand unter der Protektion von Guglielmo Sirleto der damals Bibliothekar an der Biblioteca apostolica war und der fur eine sorgfaltige humanistische Ausbildung Margheritas auch ausserhalb des damals fur Madchen ublichen Bildungskanons sorgte Sie erhielt Unterricht in allen Fachern des Quadrivium und zusatzlich Mathematikunterricht von Luca Valerio der am Pontificio Collegio Greco lehrte und sie wurde von dem renommierten Juristen Rinaldo Corso in Griechisch unterrichtet 2 Sie war befreundet mit Beatrice Cenci die ihr nachdem sie zum Tode verurteilt worden war eine Summe Geld zur Erziehung ihres Sohnes hinterliess 3 Mit 28 Jahren heiratete sie Carlo Biraghi oder Berado Literat und Mitglied der Accademia dei Raffrontati In Rom fuhrte das Paar eine Art Salon in dem Gelehrte Kunstler und Mitglieder des romischen Adels zu denen seit ihrer Zeit im Internat in Trastevere Kontakte bestanden zu Gast waren 1613 wurde sie Witwe In ihrem Salon waren u a Aldus Manutius der Jungere der damalige Leiter der Papstlichen Druckerei Federico Cesi der Grunder der Accademia dei Lincei und die Dichter Torquato Tasso Francesco Della Valle 1590 1627 und Giovan Battista Marino zu Gast Mit Marino hatte sie eine heftige Liebesaffare die allerdings in einem erbitterten Streit offentlichen Polemiken Marinos gegen Margherita und endgultiger gegenseitiger Abneigung endete 4 Nach der Ubersiedlung Galileis 1611 nach Florenz begann zwischen ihnen ein Briefwechsel u a uber Sidereus Nuncius der fast ein Jahr lang dauerte Sie war Mitglied der Accademia degli Oziosi in Neapel seit 1602 der Accademia degli Umoristi in Rom und spater in der der Accademia degli Ordinati die im Haus des Kurienkardinals Giovanni Battista Deti tagte 5 Sie starb am 29 Oktober 1617 und wurde in der Kirche Santa Maria sopra Minerva bestattet Literarisches Werk BearbeitenMargherita Sarrocchi war seit ihrer Jugend schriftstellerisch tatig Ihr meisten Arbeiten sind nicht erhalten sondern nur durch Zeugnisse von Zeitgenossen uberliefert Demnach hat sie u a einen Essay uber die Theoreme des Euklid geschrieben eine lateinische Abhandlung uber das Problem Pradestination und Freiheit sowie einen Kommentar zu Petrarca Sie ubersetzte das Gedicht Hero und Leander von Musaios ins Italienische und schrieb Gedichte die in zeitgenossische Anthologien eingegangen sind 5 Ihr literarisches Hauptwerk ist das Historienepos Scanderbeide an dem sie jahrelang gearbeitet hat In dem Versepos das erste von einer Frau geschriebene Beispiel in dieser literarischen Gattung uberhaupt geht es um die Heldentaten des albanischen Militarfuhrers Skanderbeg Skanderbeg war als Geisel am Hof des osmanischen Sultans zum Islam ubergetreten hatte dort Karriere gemacht 1443 die Seiten gewechselt und ein Vierteljahrhundert im Dienste Venedigs und des Konigreich Neapel gegen die Osmanen gekampft In ihrem Epos wechseln farbig geschilderte Schlachtenszenen ab mit romantischen Episoden und detaillierten Charakteranaylsen 5 Die erste gedruckte Ausgabe von 1609 ist eine Rohfassung bestehend aus 14 canti mit 7 500 Zeilen die nach ihrem Tod im Jahre 1623 gedruckte Ausgabe umfasst 23 canti mit ca 18 000 Zeilen 6 Schriften BearbeitenLa scanderbeide poema heroico Della sigra Margherita Sarrocchi Fei Roma 1623 Unvollstandige Erstausgabe da Lepido Facij 1606 Scanderbeide The Heroic Deeds of George Scanderbeg King of Epirus Ed and transl by Rinaldina Russell Chicago London University of Chicago Press 2006 ISBN 978 0 226 73508 5 Prosaubersetzung Literatur BearbeitenG Canonici Fachini Prospetto biografico delle donne italiane Venezia 1824 S 171 Serena Pezzini Ideologia della conquista ideologia dell accoglienza La Scanderbeide di Margherita Sarrocchi 1623 in Modern Language Notes Italian Issue Vol 20 Januar 2005 S 190 222 Serena Pezzini Sarrocchi Margherita In Raffaele Romanelli Hrsg Dizionario Biografico degli Italiani DBI Band 90 Salvestrini Saviozzo da Siena Istituto della Enciclopedia Italiana Rom 2017 Giulio Reichenbach Sarrocchi Margherita In Enciclopedia on line Istituto della Enciclopedia Italiana Rom 1936 Nadia Verdile Contributi alla biografia di Margherita Sarrocchi in Rendiconti dell Accademia di Archeologia Lettere e Belle Arti di Napoli 1989 1990 Vol LXI S 165 206 Weblinks BearbeitenSarrocchi Margherita In Enciclopedia on line Istituto della Enciclopedia Italiana Rom Abgerufen am 16 Oktober 2021 Poetesse italiane dimenticate Margherita Sarrocchi amica di penna di Galileo e prima donna della letteratura italiana a scrivere un poema epico Elle 24 September 2019 abgerufen am 16 September 2021 Renzo Baldini Una donna astrologa nel XVII secolo Margherita Sarrocchi 1560 1617 Einzelnachweise Bearbeiten Virginia Cox The Prodigious Muse Women s Writing in Counter Reformation Italy Baltimore Johns Hopkins Univ Press 2011 S 267 Sabrina Ebbersmeyer Gianni Paganini Hrsg Women Philosophy and Science Italy and Early Modern Europe Kapitel 4 5 Margherita Sarrocchi New York Springer 2020 Women in the History of Philosophy and Science 4 Nadia Verdile Margherita Sarrocchi Enciclopedia delle donne abgerufen am 15 September 2021 Serena Pizzini Dizionario Biografico Sarrocchi Margherita In Raffaele Romanelli Hrsg Dizionario Biografico degli Italiani DBI Band 90 Salvestrini Saviozzo da Siena Istituto della Enciclopedia Italiana Rom 2017 a b c Meredith K Ray Margherita Sarrocchi s Letters to Galileo Astronomy Astrology and Poetics in Seventeenth century Italy S 17 Julia Dreyer Die florentinischen Autoren und Druckerprivilegien wahrend der Herrschaft der Familie Medici Diss Univ Munster 2020 Baden Baden Nomos 2020 Schriftenreihe zu Medienrecht Medienproduktion und Medienokonomie Normdaten Person GND 122027922 lobid OGND AKS LCCN n2006023675 VIAF 73277983 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Sarrocchi MargheritaKURZBESCHREIBUNG romische Dichterin Korrespondentin von Galileo Galilei und eine der wenigen Frauen in der Accademia degli Umoristi in RomGEBURTSDATUM um 1560GEBURTSORT Gragnano bei Castellammare di Stabia bei NeapelSTERBEDATUM 20 Oktober 1617STERBEORT Rom Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Margherita Sarrocchi amp oldid 232742437