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Margarethe Rockemann zwischen 1609 und 1619 24 Oktober 1669 in Minden war ein Opfer der Hexenprozesse im 17 Jahrhundert in der ostwestfalischen Stadt Minden Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Hexenprozess 3 Quellen 4 Literatur 5 Weblinks 6 Siehe auchLeben BearbeitenMargarethe Rockemann geborene Rabedings war seit 1651 Mindener Burgerin und Witwe Ihr 1660 verstorbener Ehemann war der Hokermeister Handler Johann Rockemann ihre Kinder waren Sohn Heinrich und Tochter Margarethe Sie wohnte in Minden auf der Kuhtorstrasse heute Konigsstrasse und war gut integriert in das soziale Leben Sie war befreundet mit Ilsche Costede Frau des Backermeisters und Catharina Witwe Christian Vagts die Hotkersche Hexenprozess BearbeitenNach 30 verfolgungsfreien Jahren begann 1669 das Mindener Ratsgericht intensive Hexenprozesse in dem Jahr als die Regierung des brandenburgischen Furstentums Minden in die amtsfreie Stadt Minden zog Unter den 24 Angeklagten war Margarethe Rockemann Der Fall der Hokerswitwe Margarethe Rockemann zeigt die Rolle der in Burgerhausern einquartierten Soldaten bei Entstehung und Verbreitung von Hexereigeruchten in dieser Zeit Sie hofften sich in die Stadtgesellschaft zu integrieren wenn sie zur Aufdeckung der gefahrlichen Hexensekte beitrugen und Menschen denunzierten Margarethe Rockemann stand seit vielen Jahren im Gerucht des Hexenverbrechens Schon 1659 soll ein feuriger Drache Sinnbild des Satans im Haus der Rockemannschen ein und ausgeflogen sein Sie vermutete einer der in Minden stationierten brandenburgisch preussischen Soldaten sei Urheber des Geredes Der Soldat Johann Schroer habe auf dem Vorratsspeicher ein Licht gesehen und das Gerucht aufgebracht Im Juli 1669 wurde Margarethe Rockemann in Hexenprozessen unter der Folter als eine der Obersten beim Tanz besagt denunziert Ausserdem hatte sie einen Topf mit Salbe Schmiertopf unter dem Bett fur den Flug zum Hexensabbat Leumundszeugen erzahlten sie sei fur eine hexin gehalten Die Rintelner Juristenfakultat empfahl eine Hausdurchsuchung allerdings wurde kein Salbentopf gefunden Gefahrlicher wurde es als neben weiteren Angeklagten ihre geistig zuruckgebliebene Magd Margarethe Wehking sie als Zauberische und Hexentanzteilnehmerin besagte Besagung einer Verwandten war ein schwerwiegendes Hexenindiz Im September 1669 hielt ihr das Ratsgericht beim Verhor im Rathaus weitere Besagungen von anderen Angeklagten vor Sie wehrte sich bezeichnet das als Lugen und beteuerte ihre Unschuld Wenn ein Schmiertopf dagewesen ware hatten ihn die Ratsdiener wohl gefunden Die Ratsherren bedrohten sie mit Folter sie aber verlangte ihre Entlassung die gegen Kaution des Sohnes gewahrt wurde Einzigartig in den Mindener Hexenprozessen Im Morgengrauen am 16 September 1669 floh sie aus der Stadt zu Verwandten nach Bremen Die Familie hatte die Flucht fruhzeitig vorbereitet denn schon Wochen zuvor hielten alle Melkmagde die Rockemannsche fur eine Hexe Sofort baten die Ratsherren alle umliegenden Orte um Amtshilfe Durch abgefangene Briefe scheiterte die Flucht Margarethe Rockemann wurde in Bremen am 22 September 1669 verhaftet und vier Tage spater ausgeliefert In Minden fanden sich nun Zeugen die sie des Schadenzaubers beschuldigten Krankheit Im gutlichen Verhor am 7 Oktober legte sie kein Gestandnis ab Ihre Bitte um Wasserprobe wurde nicht gewahrt dafur fuhrten die Ratsherren eine Nadelprobe durch Die Universitat Rinteln bewilligte die Folter In der Folterkammer legte der Scharfrichter ihr Beinschrauben an Schliesslich gestand sie eine Hexe zu sein Ihr Buhle Johann Bruhne habe sie fur den Teufelspakt mit einem Goldstuck entlohnt Bei der Teufelsbuhlschaft seien zwei raupenahnliche Wesen entstanden Die habe der Teufel ihr weggenommen um Gift zu bereiten Weiter presste die Folter aus ihr heraus Sie habe ihren Mann und ihre 2 jahrige Enkeltochter Margarethe vergiftet sowie Kalber und Schweine Unter der Folter besagte sie 21 Personen wegen Teilnahme am Hexentanz auf der Minderheide Am 10 Oktober sollte die Rockemannsche ihr Gestandnis vor dem Rat bekraftigen Da widerrief sie den Namen ihres teuflischen Lehrmeisters und nannte stattdessen einen Verstorbenen Als die Ratsherren ihr erneute Folter androhten war ihr Widerstand gebrochen Die Ratsherren verurteilten sie zum Tode verlasen offentlich die Urgicht und verkundeten ihr Urteil nicht Verbrennung auf dem Scheiterhaufen sondern Enthauptung Fur eine solche Strafminderung bezahlten die Angehorigen in einem anderen Prozess 100 Taler an die Ratsherren Am 24 Oktober 1669 wurde sie vom Scharfrichter Matthias Albrecht enthauptet und begraben 1672 gerieten drei weitere Mitglieder der Familie in Hexenprozesse Quellen BearbeitenAkte zum Prozess von Margarethe Rockemann im Stadtarchiv Minden B Nr 248 2 alt mit Zeugenaussagen Aussagen der Beklagten und Gutachten der Juristenfakultat der Universitat Rinteln und Rechnung uber die Kosten Auf der zweiten Seite der Rechnung fol 71v findet sich der Eintrag demzufolge d 10 8br M Mattias und sein Gesinde zu bier Geld erhalten haben und d 22 M Mattias fur das Verhor und Pro decollatione sowie furs begraben Geld gegeben wurde Ein Todesurteil findet sich in dieser Akte nicht Dr Monika Schulte Stadt Minden Archiv 2012 sondern im Ratsherrenverzeichnis Arndt Meyers StAMS Mscr VII Nr 2418 Bl 46 249 Bl 170 v Literatur BearbeitenBarbara Gross Hexerei in Minden Zur sozialen Logik von Hexereiverdachtigungen und Hexenprozessen 1584 1684 Munster 2009 S 148 181Weblinks BearbeitenBarbara Gross Minden Hexenverfolgungen In Lexikon zur Geschichte der HexenverfolgungSiehe auch BearbeitenAnna Massmeyer Opfer der Hexenverfolgung in Minden 1655 Diskussion uber die Hexenprozesse in Minden Plakat zu den Hexenprozessen in Minden PDF 1 0 MB Prozess gegen Margarethe Rockemann 1669 Plakat PDF 1 4 MB PersonendatenNAME Rockemann MargaretheALTERNATIVNAMEN RockemannscheKURZBESCHREIBUNG Opfer der HexenprozesseGEBURTSDATUM zwischen 1610 und 1619STERBEDATUM 24 Oktober 1669STERBEORT Minden Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Margarethe Rockemann amp oldid 224094737