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Marco Scacchi um 1605 in Gallese bei Viterbo 11 September 1662 1 2 ebenda war ein italienischer Kapellmeister und Komponist des Barocks Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werk 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenNach seiner Ausbildung in Rom bei Giovanni Francesco Anerio zog es ihn nach Warschau wo er ab 1624 als Violinist in der koniglichen Kapelle von Sigismund III wirkte und er 1630 nach dem Tod von Anerio die Stelle als Kapellmeister ubernahm 1635 heiratete er die Deutsche Regina Keller Erst im Jahre 1649 kehrte er aus gesundheitlichen Grunden in seine Heimatstadt zuruck widmete sich dem Unterrichten und schrieb musiktheoretische Abhandlungen Sein Schuler Angelo Berardi zitiert Scacchi mehrmals und ausdrucklich in seinen Documenti armonici von 1687 In der Zeit seines Wirkens in Polen unterhielt er rege Kontakte zu italienischen und deutschen Musikern wie Heinrich Schutz Johann Stobaeus Ambrosius Profe 1589 1661 insbesondere aber mit dem Danziger Organisten und Kapellmeister Kaspar Forster dem Jungeren Im Streit Kaspar Forsters des Alteren mit dem Danziger Organisten Paul Siefert stellte sich Scacchi auf Forsters Seite Siefert und Scacchi veroffentlichten im Streit mehrere Musiksammlungen 3 4 5 Auch mit Romano Micheli um 1575 nach 1659 fuhrte er eine polemische Kontroverse uber die Urheberschaft bestimmter kontrapunktischer Kompositionstechniken Andererseits konnten unter seinem Einfluss polnische Komponisten und Mitglieder der Hofkapelle wie Marcin Mielczewski oder Franciszek Lilius ihren Stil entwickeln Werk BearbeitenMarco Scacchi der haufig in seinen Werken die mehrchorige Technik anwandte schuf etliche Werke geistlicher Vokalmusik darunter Messen und Madrigale Ein Oratorium und fast alle seine Buhnenwerke sind verloren In seinen Kompositionen findet sich eine Synthese aus dem romischen Einfluss seines Lehrers Anerio und dem Stil Claudio Monteverdis Des Weiteren war Scacchi wahrend des 17 Jahrhunderts als Autor von musiktheoretischen Schriften bekannt die sich auf Diskussionen um die Prima pratica und die Seconda pratica bezogen Hier sind seine Schriften Cribrum Musicum von 1643 oder Breve discorso von 1649 zu erwahnen Literatur BearbeitenWolfgang Budday Die Kanons in Marco Scacchis Cribrum musicum 1643 In Heinrich Deppert Reinhard Gerlach Hrsg Musik als Schopfung und Geschichte Festschrift Karl Michael Komma Laaber Verlag Laaber 1989 ISBN 3 89007 199 6 S 21 52 Tim Carter Hrsg und Ubers Polemics on the Musica moderna Musica Iagellonica Krakau 1993 ISBN 83 7099 004 5 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Claude V Palisca The Genesis of Mattheson s Style Classification In George J Buelow Hans Joachim Marx Hrsg New Mattheson Studies Cambridge University Press Cambridge 1983 ISBN 0 521 25115 X S 409 423 Claude V Palisca Marco Scacchi s Defence of Modern Music 1649 In ders Studies in the history of Italian music and music theory Clarendon Press Oxford 1994 ISBN 0 19 816167 0 S 88 145 Claude V Palisca Zygmunt M Szweykowski Scacchi Marco In Grove Music Online englisch Abonnement erforderlich Aleksandra Patalas Marco Scacchi s Characterisation of the Modes in his Missa omnium tonorum In Musica iagellonica 2 1997 ISSN 1233 9679 S 103 129 Aleksandra Patalas Scacchi Marco In Ludwig Finscher Hrsg Die Musik in Geschichte und Gegenwart Zweite Ausgabe Personenteil Band 14 Riccati Schonstein Barenreiter Metzler Kassel u a 2005 ISBN 3 7618 1134 9 Sp 1058 1061 Online Ausgabe fur Vollzugriff Abonnement erforderlich Aleksandra Patalas Scacchi Marco In Raffaele Romanelli Hrsg Dizionario Biografico degli Italiani DBI Band 91 Savoia Semeria Istituto della Enciclopedia Italiana Rom 2018 Aleksandra Patalas Die Kompositionen von Christoph Werner als Quelle der Inspiration fur Marco Scacchi In Peter Wollny Hrsg Mitteldeutschland im musikalischen Glanz seiner Residenzen Sachsen Bohmen und Schlesien als Musiklandschaften im 16 und 17 Jahrhundert Standige Konferenz Mitteldeutsche Barockmusik in Sachsen Sachsen Anhalt und Thuringen e V Jahrbuch 2004 Ortus Beeskow 2005 ISBN 3 937788 03 4 S 237 249 Barbara Przybyszewska Jarminska Recepcja repertuaru kapeli Wladyslawa IV Wazy w EuropieSrodkowej i Polnocnej w swietle Iudicium Cribri musici Marka Scacchiego Die Rezeption des Repertoires der Kapelle von Ladislaus IV Wasa in Mittel und Nordeuropa im Licht von M Scacchis Iudicium Cribri musici In Barok 1 1996 Nr 2 ISSN 1232 3233 S 95 102 Zygmunt M Szweykowski Marco Scacchi and his Pupils on the Polychoral Technique In Musica iagellonica 2 1997 ISSN 1233 9679 S 131 150 Anna Szweykowska Zygmunt M Szweykowski Wlosi w kapeli krolewskiej polskich Wazow Italians in the royal chapel of the Polish Vasa kings Musica Iagellonica Krakau 1997 ISBN 83 7099 054 1 S 103 112 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Agostino Ziino La policoralita in alcuni teorici italiani del Seicento In La policoralita in Italia nei secoli XVI e XVII Testi della Giornata internazionale di Studi Messina 27 dicembra 1980 Edizioni Torre D Orfeo Rom 1987 ISBN 88 7702 148 9 S 119 133 Weblinks BearbeitenWerke von und uber Marco Scacchi im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Werke von und uber Marco Scacchi in der Deutschen Digitalen Bibliothek Noten und Audiodateien von Marco Scacchi im International Music Score Library Project Gemeinfreie Noten von Marco Scacchi in der Choral Public Domain Library ChoralWiki englisch Einzelnachweise Bearbeiten Sterbedatum laut MGG nach Grove Music Online am 7 September 1662 In alteren Nachschlagewerken wird haufig ein vermutetes Sterbedatum um 1685 angegeben basierend darauf dass Angelo Berardi ihn in seinen Ragionamenti musicali 1681 beschreibt aber erst in seinen Documenti armonici 1687 als eines Toten gedenkt Vgl Claude V Palisca Scacchi Marco In Friedrich Blume Hrsg Die Musik in Geschichte und Gegenwart MGG Erste Ausgabe Band 11 Rasch Schnyder von Wartensee Barenreiter Metzler Kassel u a 1963 DNB 550439609 Sp 1466 1469 Michael Heinemann Die alte Musik im 17 Jahrhundert Der Streit zwischen Marco Scacchi und Paul Siefert Schutz Dokumente Band 3 Dohr Koln 2014 ISBN 978 3 86846 113 8 Michael Heinemann Hrsg Marco Scacchi Cribrum Musicum Kommentierte lateinisch deutsche Edition der Ausgabe Venedig 1643 inkl Auflosung des Ratelkanons Schutz Dokumente Band 4 Dohr Koln 2014 ISBN 978 3 86846 114 5 Michael Heinemann Hrsg Iudicium Cribri Musici Dokumente zum Streit zwischen Marco Scacchi und Paul Siefert Kommentierte lateinisch italienisch deutsche Edition der Schriften von Paul Siefert Marco Scacchi und Hieronymus Ninius Schutz Dokumente Band 5 Dohr Koln 2014 ISBN 978 3 86846 115 2 Normdaten Person GND 119523094 lobid OGND AKS LCCN n78044455 VIAF 24700011 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Scacchi MarcoALTERNATIVNAMEN Scacchius Marcus Skakius Markus Socacki MarcoKURZBESCHREIBUNG italienischer Kapellmeister und Komponist des BarocksGEBURTSDATUM um 1605GEBURTSORT GalleseSTERBEDATUM 11 September 1662STERBEORT Gallese Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Marco Scacchi amp oldid 233389026