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Mami Wata Pidgin Englisch fur Mutter des Wassers auch Mammy Water ist ein afrikanischer Wassergeist der in West Sud und Zentralafrika sowie der afrikanischen Diaspora im karibischen Raum verehrt wird Meist wird Mami Wata in weiblicher gelegentlich aber auch in mannlicher Form dargestellt Mami Wata Skulptur der Ewe aus Ghana 20 Jahrhundert Inhaltsverzeichnis 1 Ursprung und Verbreitung 2 Erscheinung 3 Literatur 4 WeblinksUrsprung und Verbreitung BearbeitenVor dem ersten Eintreffen der Europaer in Afrika waren dort Wasserkulte in vielschichtiger meist femininer Auspragung verbreitet Der Glaube an Mami Wata breitete sich vermutlich ausgehend von Nigeria in viele Lander Westafrikas aus Es wird angenommen dass der Kult aus dem Cross River Gebiet im Sudosten Nigerias stammt Die Ethnologin Barbara Paxson lokalisiert die Heimat Mami Watas hingegen in Lateinamerika Die Verehrung des vermeintlich afrikanischen Geistes ist gemass einer ihrer Theorien eine Abwandlung des sogenannten Watur Mama Kultes Dieser Kult wurde bereits 1750 in der damals niederlandischen Kolonie Surinam von afrikanischen Sklaven praktiziert Die Kulthandlungen Besessenheitstanze und Opferrituale fuhrten die Verschleppten in jener Zeit in etwa so durch wie es die Mami Wata Anhanger circa 150 Jahre danach taten Nach Paxson erreichte nun der Watur Mama Glaube durch einige Modifikationen zum Mami Wata Kult geworden Afrika als die surinamischen Sklaven nach ihrer Befreiung 1863 in die Heimat ihrer Vorfahren emigrierten Eine ahnliche Auslegung vertreten die Kunsthistoriker Jill Salmons und Henry Drewal Die Ethnologin Sabine Jell Bahlsen sowie die nigerianischen Autoren Chinua Achebe Christie Achebe und Flora Nwapa verweisen dagegen auf die lokalen afrikanischen Ursprunge von Wassergottheiten die wegen ihrer unterschiedlichen afrikanischen Namen fur Auslander auf Pidgin English als Mammywater Mami Wata Mammy Water Mammmywota usw bezeichnet werden Man findet Darstellungen fast uberall zwischen dem Senegal und Nigeria Aufgrund ihrer uberwiegend hellhautigen und nixenartigen Form existiert in der Wissenschaft u a die Annahme dass die Gestalt Mami Watas auf dem Afrikanischen Manati beruht Dafur spricht zudem dass es in vielen Gegenden dieser Region gebrauchlich ist diese Tiere Mami Wata zu nennen Eine andere Hypothese fuhrt ihr nixenartiges und hellhautiges Aussehen auf den Einfluss der Europaer zuruck denn auf den Schiffen der Sklaven Handler waren am Bug oft Meerjungfrauen als Galionsfigur eingearbeitet sowie Erzahlungen uber diese Wesen zwischen den Seeleuten popular Insgesamt sind die Vorstellungen vom Aussehen und Geschlecht des Geistes von Ethnie zu Ethnie verschieden In vielen Gegenden West und Zentralafrikas werden besonders attraktive Frauen als Mami Wata bezeichnet Bei den liberianischen Kpelle dagegen ist Mami Wata mal ein mannlich mal ein weiblich geformter Geist Erscheinung Bearbeiten nbsp Historische Darstellung einer Schlangenpriesterin die die Vorstellung von Mami Wata im heutigen Westafrika pragteDie meisten Mami Wata Verehrer stellen sich das nixenartige Wesen als Frau mit zuruckgekammtem unnaturlich langem Haar vor wobei die Haarfarbe variiert In Westafrika verehren die Mami Wata Anhanger das Mischwesen mit menschlichem Oberkorper und einem Fischschwanz in einem Besessenheitskult Fur den Geist ist ahnlich wie fur das Element Wasser ein ambivalenter Charakter kennzeichnend der sowohl heilende und lebenspendende aber auch zerstorerische und schadliche Aspekte beinhaltet Vergleichbar mit den Sirenen der griechischen Mythologie wird Mami Wata in Erzahlungen als ausgesprochen attraktive Frau beschrieben die Auserwahlte mit Lockrufen und allerlei kostbaren Geschenken verfuhrt Sie hat jedoch auch ein anderes Gesicht Als Verursacherin diverser Leiden wie zum Beispiel Krankheiten wird Mami Wata vielerorts gefurchtet In manchen Schreinen in Benin wird Mami Wata zusammen mit dem Sklavengeist Tchamba verehrt Literatur BearbeitenChinwe Christie Achebe The World of the Ogbanje Fourth Dimension Publishers Enugu 1986 ISBN 978 156 239 0 Gert Chesi Voodoo in Afrika Menschen im Banne der Gotter Haymon Verlag Innsbruck 2003 ISBN 3 85218 433 9 Henry John Drewal Performing the Other Mami Wata Worship in Africa In TDR 1988 Bd 32 Nr 2 Sommer 1988 S 160 185 Sabine Jell Bahlsen The Water Goddess in Igbo Cosmology Ogbuide of Oguta Lake Africa World Press Trenton NJ 2008 ISBN 978 1 59221 483 9 Sabine Jell Bahlsen Mammy Water In Search of the Water Spirits in Nigeria video 1989 IWF amp www der org 2009 Flora Nwapa Mammywater Tana Press Enugu 1978 OCLC 630797180 Barbara Paxon Mammy Water New World Origins In Baessler Archiv N F 31 1983 S 407 446 Tobias Wendl Mami Wata oder ein Kult zwischen den Kulturen Lit Verlag Munster Hamburg 1991 ISBN 3 89473 120 6 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Mami Wata Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Brian Siegel Western Carolina University Water Spirits and Mermaids englisch Normdaten Person GND 119082225 lobid OGND AKS LCCN sh95003131 VIAF 13109825 Wikipedia Personensuche Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Mami Wata amp oldid 216318325