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Malsitz obersorbisch Malsecy war ein Ort an der Spree nordlich von Bautzen der 1974 gemeinsam mit dem Nachbarort Nimschutz fur den Bau der Talsperre Bautzen devastiert wurde Die Lage des ehemaligen Dorfes Inhaltsverzeichnis 1 Geografie 2 Geschichte 3 Bevolkerung 4 Infrastruktur 5 Siehe auch 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeografie BearbeitenMalsitz befand sich etwa 900 Meter nordostlich der heutigen Ortslage Oehna am linken Ufer der Spree Die Grundmauern des Dorfes finden sich heute in direkter Nachbarschaft zur sogenannten Vogelinsel der einzigen Insel des Stausees unter der Wasseroberflache Die Spree trat nach der Durchquerung des engen langen Bautzener Tales sudlich von hier in eine relativ weite Auengegend ein die sich in westliche Richtung hin sanfter in sudostliche Richtung steiler erhob Die 191 Meter hohe Anhohe bei Burk sudlich von Malsitz uberblickte das 35 m tiefer gelegene Platzdorf Geschichte Bearbeiten nbsp Das Malsitzer Rittergut nbsp Uberreste von Malsitz in der abgelassenen Talsperre Bautzen Vogelinsel im Hintergrund Der Ort wurde erstmals 1407 und damit relativ spat als Malssicz urkundlich erwahnt und galt spatestens ab dem 17 Jahrhundert als Sitz eines Rittergutes Dieses befand sich direkt an der Spreebrucke nach Burk im nordlichen Teil der Siedlung und ubte im 18 und 19 Jahrhundert die Grundherrschaft im Ort selbst aber auch in den Dorfern Brohna und Merka aus In der Schlacht bei Bautzen am 20 Mai 1813 griffen die franzosischen Truppen Napoleons vom Spreetal zwischen Malsitz und Nimschutz aus die preussischen Truppen auf den Anhohen um Burk und Niedergurig an Die kleine holzerne Brucke in Malsitz nutzten sie zur Querung der Spree Bis 1936 war Malsitz eine eigenstandige Landgemeinde dann wurde es ins benachbarte Burk eingemeindet Infolge der Devastierung der halben Gemeindeflache von Burk Nimschutz Malsitz und Teile von Oehna in den Jahren 1972 73 kam der Ort 1973 zur Stadt Bautzen der die Flache des Stausees bis heute gehort Bevolkerung BearbeitenIm Jahre 1834 war Malsitz mit 130 Einwohnern ein mittelgrosses Dorf in der Spreeaue unweit der Kreisstadt Bautzen Unter den Einwohnern waren 21 Katholiken Die Einwohnerzahl blieb bis ins 20 Jahrhundert relativ konstant Fur seine Statistik uber die sorbische Bevolkerung in der Oberlausitz ermittelte Arnost Muka in den achtziger Jahren des 19 Jahrhunderts eine Bevolkerungszahl von 136 Einwohnern davon waren 109 Sorben 80 und 27 Deutsche 1 Damit hatte Malsitz zu dieser Zeit schon einen relativ hohen Anteil deutscher Einwohner Sowohl der evangelische als auch der katholische Bevolkerungsteil war von jeher nach Bautzen eingepfarrt Infrastruktur BearbeitenMalsitz war durch Lokalstrassen mit seinen Nachbarorten verbunden und verfugte uber eine Muhle an der Spree Am Hugel der heute die Vogelinsel bildet gab es einen Steinbruch Siehe auch BearbeitenListe der abgebrochenen Orte im Lausitzer Kohlerevier Archiv verschwundener OrteLiteratur BearbeitenFrank Forster Verschwundene Dorfer Die Ortsabbruche des Lausitzer Braunkohlereviers bis 1993 Schriften des Sorbischen Instituts Bd 8 Domowina Verlag Bautzen 1995 ISBN 3 7420 1623 7 S 125 ff Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Malsitz Malsecy Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wikisource Ritterguter und Schlosser im Konigreiche Sachsen Malsitz Quellen und Volltexte Malsitz im Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen malsitz de private Webseite mit zahlreichen BildernEinzelnachweise Bearbeiten Ernst Tschernik Die Entwicklung der sorbischen Bevolkerung Akademie Verlag Berlin 1954 51 208611 14 453333 Koordinaten 51 13 N 14 27 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Malsitz amp oldid 207984550