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Dieser Artikel erlautert das elektronische Bauelement die ahnlich klingende Anwendung in der Hydraulik ist unter Blasenspeicher erlautert Magnetblasenspeicher ist eine Art von Computer Datenspeicher bei dem ein dunner Film eines magnetisierbaren Materials zum Einsatz kommt in dem sich kleine magnetische Bereiche die sogenannten Blasen englisch Bubbles befinden Jede dieser Blasen speichert ein Bit Daten Der Magnetblasenspeicher galt in den 1970er Jahren als vielversprechende Technologie geriet aber in den 1980er Jahren bald gegenuber den Festplatten kommerziell ins Hintertreffen 1 2 Inhaltsverzeichnis 1 Vorgeschichte Twistorspeicher 2 Magnetblasen 3 Geschichte und Anwendungen 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseVorgeschichte Twistorspeicher Bearbeiten nbsp MagnetblasenspeicherDer Magnetblasenspeicher ist im Wesentlichen das Werk einer einzigen Person Andrew Bobeck Bobeck hatte in den 1960er Jahren an verschiedenen Projekten in Zusammenhang mit Magnetismus gearbeitet von denen zwei ihn fur die Entwicklung des Magnetblasenspeichers pradestinierten Dabei handelte es sich um das Magnetkernspeicher System welches uber einen Transistor basierten Controller gesteuert wurde und den Twistor Speicher Twistorspeicher basiert auf Magnetostriktion einem Effekt durch den Magnetisierungsmuster bewegt werden konnen Wenn ein solches Muster beispielsweise auf Magnetband gespeichert ist durch das anschliessend elektrischer Strom geleitet wird so bewegt sich das Muster als Ganzes in Stromflussrichtung Durch Platzieren eines Detektors an einer Stelle uber dem Band kann die gespeicherte Information sukzessive ausgelesen werden ohne dass sich das Band physisch bewegt Es handelt sich beim Twistorspeicher also um ein unbewegliches Analogon des Trommelspeichers In den 1960er Jahren wurde der Twistorspeicher vom amerikanischen Konzern AT amp T in einer Reihe von Geraten eingesetzt Im Jahre 1967 stiess Bobeck zu einem Entwicklungsteam der Bell Laboratories und begann mit Verbesserungsarbeiten am Twistorspeicher Sein Ziel dabei war mithilfe eines Materials in dem sich Magnetisierungsmuster nur in eine Richtung bewegen konnen eine 2D Version des Twistorspeichers zu konstruieren Die Muster sollten an einer Seite des Materials eingeschrieben und anschliessend wie im Twistorspeicher elektrisch bewegt werden Wegen der richtungsgebundenen Beweglichkeit ware dabei die Bildung von Spuren Tracks zu erwarten Magnetblasen Bearbeiten nbsp Aufbau eines Magnetblasenspeichers mit SteuermusterBobeck begann seine Materialsuche mit Orthoferrit Dabei bemerkte er einen interessanten Effekt Legt man ein externes Magnetfeld an ein Magnetisierungsmuster in diesem Medium an so kontrahiert der Bereich zu einem kleinen Kreis den Bobeck als Blase englisch bubble bezeichnete Diese Blasen waren viel kleiner als die Magnetisierungsdomanen normaler Speichermedien wie Magnetband sodass viel hohere Speicherdichten moglich erschienen Nach langerer Experimentierzeit erwies sich Granat als mit den besten Eigenschaften ausgestattet Die Blasen bildeten sich leicht und waren gut beweglich Es blieb jedoch schwierig sie zum Auslesen der Daten gezielt an die Stelle des Detektors zu bewegen Anders als im eindimensionalen Twistorspeicher standen nunmehr zwei Dimensionen zur Verfugung und die laterale Bewegung der Blaschen war das Problem Die Losung war das Aufbringen eines Musters kleiner magnetisierbarer Felder auf die Granatoberflache Bei Anlegen eines schwachen Magnetfeldes wurden sie magnetisch und die Blasen bleiben an ihrem einen Ende kleben Durch Feldumkehr werden die Blasen zum anderen Ende durch erneute Umkehr zum nachsten Feld in Linie transportiert Eine Speichereinheit besteht aus aufgereihten kleinen Elektromagneten als Schreibkopfe an einem Ende der Speicherschicht und Detektoren am anderen Ende Eingeschriebene Blasen wandern langsam von einem Ende zum anderen wobei sich benachbarte Lagen aus Twistorelementen bilden Wird die Ausgabe der Detektoren wieder an die Schreibkopfe zuruckgeleitet so resultiert ein Zyklus in dem die Informationen beliebig lange gespeichert werden konnen Geschichte und Anwendungen Bearbeiten nbsp Magnetblasenspeicher Intel 7110 nbsp Magnetblasenspeicher von Texas Instruments nbsp Magnetblasenspeicher aus der UdSSR nbsp 4 MBit Steckkarte fur IBM XT mit 4 Intel 7110 nbsp 1 MBit Steckkarte fur den Apple II und IIe mit 1 Intel 7110 3 Der Magnetblasenspeicher ist ein nichtfluchtiger Speicher Selbst wenn der Strom abgeschaltet wird bleiben die Blaschen erhalten so wie auch die Magnetisierungsmuster auf einer Festplatte Ein weiterer Vorteil ist das Fehlen mechanisch beweglicher Teile Durch die geringe Grosse der Blaschen lasst sich eine hohe Informationsdichte erzielen Ein Nachteil hingegen ist die geringe Auslesegeschwindigkeit Zugriffszeit ca 500 Mikrosekunden Bevor die Blasen bis zum Detektor gewandert sind kann die Information nicht gelesen werden Bobecks Team war bald in der Lage 4096 Bits pro Quadratzentimeter zu speichern was der Speicherdichte der zu dieser Zeit ublichen Kernspeicher entsprach Dadurch wurde das Interesse der Industrie in bedeutendem Umfang geweckt Der Magnetblaschenspeicher schien sich als Alternative zu Kern Magnetband und Diskettenspeicher anzubieten Bis auf den Markt fur Hochgeschwindigkeitsspeicher versprach der Magnetblasenspeicher alle anderen Speicherarten zu ersetzen Mitte der 1970er Jahre arbeitete praktisch jede grossere Elektronikfirma am Magnetblasenspeicher Gegen Ende des Jahrzehnts waren mehrere Versionen auf dem Markt und Intel lancierte seine eigene 1 Mebibit Version den 7110 Anfang der 1980er Jahre jedoch erwies sich der Magnetblasenspeicher mit der Einfuhrung der Festplatte mit hoherer Speicherdichte und kurzerer Zugriffszeit als Sackgasse Die Entwicklungsarbeiten wurden somit beinahe vollstandig eingestellt Lediglich Nischenprodukte bei denen es auf Zuverlassigkeit unter hoher mechanischer Belastung z B in Gegenwart starker Vibration ankam konnten sich noch halten nbsp Elektronisches Speichermodul Bubble System mit MagnetblasenspeicherEine solche Anwendung war das Bubble System Videospielsystem der Firma Konami das 1984 eingefuhrt wurde Es basierte auf austauschbaren Magnetblasenspeicherkassetten und einem Derivat der Z80 Konsole Zu den erhaltlichen Spielen zahlten Gradius Attack Rush Hyper Crash Hyper Crush und TwinBee Das Magnetblasenspeichersystem benotigte eine etwa 20 Sekunden lange Aufwarmzeit die auf dem Bildschirm vor dem Laden des Spiels heruntergezahlt wurde da der Speicher erst bei 30 bis 40 C optimal betrieben werden kann Das Magnetblasenspeichersystem erwies sich als wenig popular und viele dafur produzierte Spiele wurden in der Folge fur andere Videokonsolen mit konventionellem ROM Speicher hergestellt Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Magnetic bubble memory Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Commons How bubble memory works Album mit Bildern Videos und Audiodateien Historisches Speichermedium Blasenspeicher Bebilderte Funktionsbeschreibung des Magnetblasenspeichers The Arcade Flyer Archive Konami Bubble System FlyerEinzelnachweise Bearbeiten Julian Schultheiss Magnetblasenspeicher techniklexikon net abgerufen am 24 November 2023 R Wenk Magnetblasenspeicher In Vermessung Photogrammetrie Kulturtechnik Band 81 Nr 12 1983 doi 10 5169 seals 231661 Handbuch Apple Bubble Memmory BoardNormdaten Sachbegriff GND 4168553 2 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Magnetblasenspeicher amp oldid 239414980