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Mabel Zuppinger Westermann Pseudonym Claudine 1 April 1897 in Osterreich 11 November 1978 in Ruschlikon war eine Schweizer Journalistin und Autorin Ab 1933 betreute sie die Frauenseite der Weltwoche Von 1938 bis 1953 war sie de facto und von 1953 bis 1959 auch nominell Chefredaktorin der Annabelle 1 2 Wegen ihrer eleganten Erscheinung galt sie als Coco Chanel von Zurich Leben BearbeitenMabel Westermanns Vater ein Schweizer Fabrikbesitzer in Osterreich der Konkurs gemacht hatte schickte die junge Mabel zu ihrer Grossmutter in die Schweiz damit sie dort die Schulen besuche Hier lernte sie ihren Mann kennen Alfons Zuppinger 1893 1954 einen Anwalt der die in Schwierigkeiten geratene Weltwoche und deren Grunder Karl von Schumacher und Manuel Gasser vor dem Bankrott retten sollte Er war wie Gasser mit 8 an der Weltwoche beteiligt den Rest besass von Schumacher Dieser stellte Mabel Zuppinger erst als Sekretarin ein und ubergab ihr dann die Redaktion des Ressorts Die Frau und ihr Heim Sie schrieb als Claudine ein Name den sie bei der franzosischen Autorin Colette gefunden hatte uber Mode ihren Garten ihre Hunde und wurde sofort ein Begriff Sie nahm an allen Redaktionssitzungen teil wobei alle warteten bis Frau Zuppinger die legendare Frage stellte Interessiert das die Leute Und Gehort es in die Zeitung Wenn nicht dann nicht publizieren 3 Mit diesen einfachen Fragen holte sie die Redaktion oft wieder auf den Boden der Wirklichkeit zuruck Dank Zuppinger offnete sich die Zeitung und brachte zusatzlich mehr Themen des Alltags 1938 grundeten von Schumacher und Gasser in Anlehnung an die franzosische Elle das erste klassische Frauenmagazin der Schweiz die Annabelle 4 Das journalistische Konzept insbesondere die Idee die Zeitschrift zur Freundin aller Frauen zu machen stammte von Mabel Zuppinger Gasser und von Schumacher bestimmten sie zur Redaktorin der Annabelle sie sollte dort den Erfolg ihrer Frauenseite in der Weltwoche wiederholen Das gelang ihr vor allem nach dem Zweiten Weltkrieg der Krieg hatte zum Ausfall der fur die Zeitschrift ausserst wichtigen Pariser Modemacher gefuhrt Zuppinger der die Weltwoche Chefs zunachst die Fuhrung einer Redaktion nicht zugetraut hatten erwies sich dabei als geschickte Improvisatorin Ab 1953 wurde sie auch nominell als Chefredaktorin der Annabelle gefuhrt Diese brachte als erste reine Frauenzeitschrift der Schweiz mit grossem Erfolg Themen wie Mode und Filmstars Kinder und Bucher Kosmetik und Kochrezepte Rat in Lebensfragen und fraulichen Problemen Beruf und Lifestyle So mokierte sich Zuppinger unter dem Pseudonym Claudine etwa uber die falschen Audrey Hepburns und Marilyn Monroes 5 oder uber das Zeitalter der Verwischung der Angleichung der Standardisierung 6 7 Mabel Zuppinger kummerte sich aber weiterhin auch um die Weltwoche und deren Frauenseite Als Karl von Schumacher zu krank wurde um die Geschafte zu fuhren war sie die treibende Kraft dass dessen Bruder Pierre von Schumacher Direktor der Shell Company in Venezuela die Leitung ubernahm Sie verstand sich allerdings schlecht mit ihm der anders als die kunstlerisch interessierte Mabel Zuppinger eine vor allem kommerzielle Linie verfolgte Als Pierre von Schumacher entschied dass die Erscheinungsweise angesichts des grossen Andrangs von Inserenten von monatlich auf zweiwochentlich umgestellt wurde verliess sie Ende 1959 die Zeitschrift 8 9 Danach scheute sie die Offentlichkeit lebte sehr zuruckgezogen in Ruschlikon und gab auch Opern und Theaterbesuche auf Sie kummerte sich hauptsachlich noch um ihren Garten 10 1978 versuchte Werner Wollenberger vergeblich sie als Claudine in die Annabelle zuruckzuholen Zu Mabels engeren Bekannten gehorten viele bekannte Kunstler und Literaten ihrer Zeit wie Annemarie Schwarzenbach Marianne Breslauer Therese Giehse und Marie Louise Bodmer Sie war Mentorin von Franca Magnani Sie starb 1978 11 einsam An ihrer Abdankung waren nur sechs Personen anwesend 10 Sie hatte keine Kinder Ihre Hobbys waren die Mode der Garten das Theater Opern und Hunde Werke BearbeitenClaudines Gartenjahr E Hartmann Kusnacht 1967 Mein grunes Herz Das Brevier der kleinen bluhenden Welt um uns und des inneren Reichtums den sie schenkt Illustrationen von Hanni Fries Scherz Bern 1964 Einzelnachweise Bearbeiten Sabine Bitter Annabelle Frauenzeitschrift wird 75 In Radio SRF 2 Kultur 1 Marz 2013 Rene Luchinger Die Coco Chanel des Journalismus In Schweizer Journalist Doppelnummer 12 2017 01 2018 S 44 ff Kim Otto Andreas Kohler Qualitat im wirtschaftspolitischen Journalismus Springer Berlin 2017 Der Beschluss 1938 eine monatlich erscheinende Frauenzeitschrift zu grunden ist laut Mabel Zuppinger uber ihren Kopf hinweg und zudem von Mannern gefallt worden Zit in Melanie Hediger Das Bild der Schweizer Frau in Schweizer Zeitschriften Academic Press Fribourg Paulusverlag Freiburg 2004 ISBN 3 7278 1505 1 S 61 f zugleich Lizentiatsarbeit Universitat Freiburg Sind Sie schon genug In Annabelle Nr 8 August 1958 Traume von Mannern In Annabelle Nr 6 Juni 1957 S 36 Alice Pechriggl Hegemonie und die Kraft der Bilder Alice Pechriggl Anna Schober Hrsg Klagenfurter Beitrage zur Visuellen Kultur Bd 3 Herbert von Halem Verlag Koln 2014 Mabel Zuppinger Claudine Dank und Lebewohl In Annabelle Nr 265 Dezember 1959 S 91 Manuel Gasser Abschied von Claudine In Annabelle Nr 265 Dezember 1959 S 91 a b Daniele Muscionico Vergessene Grande Dame In Die Weltwoche 16 Oktober 2013 abgerufen am 26 Mai 2018 Werner Wollenberger Erinnerung an Claudine In Annabelle Nr 25 14 Dezember 1978 S 127 Gazette S 3 Normdaten Person GND 1089175450 lobid OGND AKS VIAF 316536456 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Zuppinger MabelALTERNATIVNAMEN Zuppinger Westermann Mabel vollstandiger Name Claudine Pseudonym KURZBESCHREIBUNG schweizerisch osterreichische JournalistinGEBURTSDATUM 1 April 1897GEBURTSORT OsterreichSTERBEDATUM 11 November 1978STERBEORT Ruschlikon Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Mabel Zuppinger amp oldid 213185137