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Bei den Martyrinnen von Orange 6 26 Juli 1794 in Orange Frankreich handelt es sich um 32 Ordensfrauen uberwiegend Nonnen die in der Zeit der Franzosischen Revolution wahrend des Grande Terreur aufgrund ihres Festhaltens am Ordensleben 1 in Orange auf der Guillotine hingerichtet wurden Altarbild in der Kapelle der Martyrinnen in der Kathedrale von Orange Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Martyrinnen 3 Verehrung 4 Siehe auch 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenIm Februar 1790 hatte die franzosische Nationalversammlung die Aufhebung der Ordensgemeinschaften angeordnet Wenige Monate spater wurde die Zivilverfassung des Klerus beschlossen welche die jurisdiktionelle Trennung des Klerus vom Papsttum und somit die Umwandlung der franzosischen Kirche in eine Nationalkirche vorsah Geistliche die sich weigerten den vom Staat zwingend verlangten Eid auf die Verfassung zu leisten wurden verfolgt Viele wurden eingekerkert oder deportiert 30 000 bis 40 000 Kleriker verliessen in den Jahren ab 1791 das Land oder gingen in den Untergrund Auch die Grundlage der meisten Todesurteile gegen katholische Martyrer wahrend der Revolutionszeit in Frankreich war die Verweigerung oder der Widerruf des Eides auf die Zivilkonstitution 2 In der Stadt Orange verurteilte das Revolutionstribunal insgesamt 322 Menschen zum Tode hauptsachlich Priester und andere Geistliche die den Eid verweigert hatten Eine Anzahl Ordensschwestern hatten sich nach der Vertreibung aus ihren Klostern in einem ehemaligen Ordenshaus der Ursulinen in Bollene niedergelassen woher viele von ihnen stammten und dort uber 18 Monate ein gemeinsames Leben in Gebet und Armut gefuhrt 29 von ihnen wurden am 22 April 1794 in Bollene verhaftet weil sie sich geweigert hatten den von der dortigen Gemeindeverwaltung verlangten Burgereid Liberte Egalite zu leisten Die Gefangenen wurden am 2 Mai in das ehemalige Kirchengefangnis nahe der Kathedrale in Orange gebracht wo bereits 13 andere Ordensschwestern festgehalten wurden Die Ordensfrauen die aus unterschiedlichen grosstenteils kontemplativen Gemeinschaften stammten beschlossen dort sich eine einheitliche Regel zu geben In seinem Werk Les Martyrs de la Revolution Francaise schildert der katholische Philosoph und Geschichtsschreiber Ivan Gobry 1927 2017 den Tagesablauf der Gefangenen Sie begannen ihren Tag um funf Uhr mit dem Gebet dem um sechs Uhr das Offizium der heiligsten Jungfrau Maria folgte Um sieben Uhr nahmen sie eine karge Mahlzeit zu sich und rezitierten um acht die Heiligenlitanei Um neun Uhr begann der Aufruf zum Erscheinen vor dem Tribunal alle waren dazu bereit und viele ungeduldig auserwahlt zu sein 3 Am 6 Juli 1794 wurde die erste Ordensfrau vor das Volkstribunal gefuhrt und kehrte nicht mehr zu ihren Mitgefangenen zuruck An den darauffolgenden Tagen wurden weitere Schwestern abgeholt Angeklagt und ohne Verteidigungsmoglichkeit verurteilt wurden sie wegen Mangels an revolutionarem Burgersinn incivisme weil sie die Republik durch Fanatismus und Aberglauben zu zerstoren gesucht hatten 4 Die Verurteilten wurden in das romische Theater von Orange gebracht wo sie gemeinsam mit anderen Gefangenen unter denen sich auch weitere Ordensfrauen befanden auf ihre Hinrichtung warten mussten und schliesslich auf dem damaligen Cours Saint Martin dem heutigen Cours Aristide Briand guillotiniert wurden Bei den Trommelwirbeln die die Hinrichtungen begleiteten sollen die noch lebenden Schwestern das Te Deum angestimmt haben Am 26 Juli 1794 wurden die letzten vier der insgesamt 32 in Orange getoteten Ordensschwestern hingerichtet Einen Tag nach ihrer Hinrichtung wurden in Paris die Jakobiner entmachtet Robespierre und 21 Anhanger am 28 Juli auf der Guillotine hingerichtet Damit endete die Terrorherrschaft abrupt Etwa zwanzig in Orange verurteilte Ordensschwestern entkamen der Hinrichtung durch das Dekret der Konvention das die Totungen stoppte 4 Die 32 Martyrerinnen von Orange wurden 1925 von Papst Pius XI seliggesprochen 5 Martyrinnen BearbeitenDie Martyrinnen stammten aus verschiedenen vorwiegend kontemplativen und in Klausur lebenden Ordensgemeinschaften Es handelt sich um sechzehn Ursulinen dreizehn Sakramentinerinnen zwei Zisterzienserinnen und eine Benediktinerin 6 Sr Marie Rose Suzanne Agathe Deloye 6 Juli 1794Sr Iphigenie de Saint Matthieu Marie Gabrielle Francoise Suzanne de Gaillard de Lavaldene 7 Juli 1794Sr des Anges Marie Anne de Rocher 9 Juli 1794 Sr Sainte Melanie Marie Anne Madeleine de Guilhermier 9 Juli 1794Sr Agnes de Jesus Jeanne de Romillon 10 Juli 1794 Sr Sainte Sophie Marie Gertrude de Ripert d Alauzier 10 Juli 1794 Sr Agnes de Jesus Sylvie Agnes de Romillon 10 Juli 1794Sr Saint Martin Marie Clotilde Blanc 11 Juli 1794 Sr Saint Theotiste du Saint Sacrement Marie Elisabeth Pelissier 11 Juli 1794 Sr Sainte Sophie Marie Marguerite de Barbegie d Albrede 11 Juli 1794 Sr Sainte Pelagie de Saint Jean le Baptiste Rosalie Clotilde Bes 11 Juli 1794Sr Catherine de Jesus Marie Madeleine de Justamond 12 Juli 1794 Sr Rose de Saint Xavier Madeleine Therese Talieu 12 Juli 1794 Sr Marie de Saint Henri Marguerite Eleonore de Justamond 12 Juli 1794 Sr Marta du Bon Ange Marie Cluse 12 Juli 1794Sr Saint Alexis Anne Andree Minutte 13 Juli 1794 Sr Madeleine de la Mere de Dieu Elisabeth Verchieres 13 Juli 1794 Sr Saint Gervais Marie Anastasie de Roquard 13 Juli 1794 Sr Saint Francois Marie Anne Lambert 13 Juli 1794 Sr Sainte Francoise Marie Anne Depeyre 13 Juli 1794 Sr Marie de l Annonciation Therese Henriette Faurie 13 Juli 1794Sr du Cœur de Marie Dorothee Madeleine Julie de Justamond 16 Juli 1794 Sr Marie de Jesus de la conception du Saint Sacrement Marguerite Therese Charansol 16 Juli 1794 Sr Saint Joachim Marie Anne Beguin Royal 16 Juli 1794 Sr Saint Michel Marie Anne Doux 16 Juli 1794 Sr Aimee de Jesus Marie Rose de Gordon 16 Juli 1794 Sr Saint Andre Marie Rose Laye 16 Juli 1794Sr Saint Basile Anne Cartier 20 Juli 1794Sr du Cœur de Jesus Elisabeth Therese de Consolin 26 Juli 1794 Sr Sainte Rosalie Marie Claire Du Bac 26 Juli 1794 Sr Catherine de Jesus Marie Madeleine de Justamond 26 Juli 1794 Sr de Saint Augustin Marie Marguerite Bonnet 26 Juli 1794Verehrung BearbeitenIn der christlichen Ikonographie werden die seligen Martyrinnen von Orange im Habit beim Ersteigen des Schafotts dargestellt wobei sie von Engeln und von ihren heiligen Ordensgrunderinnen im Himmel erwartet und willkommen geheissen werden Reliquien der Martyrinnen befinden sich in einem Schrein in der Kathedrale von Orange Siehe auch BearbeitenMartyrinnen von Compiegne Martyrinnen von ValenciennesLiteratur BearbeitenGuido Pettinati I Santi canonizzati del giorno Bd VII edizioni Segno Udine 1991 S 91 97 Weblinks BearbeitenArtikel im Okumenischen HeiligenlexikonEinzelnachweise Bearbeiten So das Martyrologium Romanum zitiert in Saintes Martyres d Orange In Nominis abgerufen am 26 Januar 2019 Bruno Steimer Martyrer von Frankreich In Herders Lexikon der Heiligen Freiburg im Breisgau 2011 ISBN 978 3 451 06180 6 S 225 Zitiert nach Krips Schmidt Die Martyrerinnen von Orange In Die Tagespost 10 Juli 2017 a b Saintes Martyres d Orange In Nominis abgerufen am 26 Januar 2019 Fur den gesamten Abschnitt Geschichte vgl ausser den Einzelbelegen auch Katrin Krips Schmidt Tagesheilige 11 Juli Die Martyrerinnen von Orange In Die Tagespost 10 Juli 2017 zahlungspflichtig abgerufen unter https www die tagespost de kirche aktuell Tagesheilige 11 Juli Die Maertyrerinnen von Orange art312 180009 am 6 Dezember 2018 ferner die Darstellung Les 32 bienheureuses religieuses d Orange 6 Dezember 2007 Abruf vom Januar 2019 auf der Internetseite des Diozesanarchivs der Erzdiozese Avignon in franzosischer Sprache Les 32 bienheureuses religieuses d Orange Darstellung auf der Internetseite des Diozesanarchivs der Erzdiozese Avignon 6 Dezember 2007 abgerufen am 26 Januar 2019 franzosisch Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Martyrinnen von Orange amp oldid 229162406