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Das Luisendenkmal in Gransee ist ein von dem preussischen Architekten Karl Friedrich Schinkel entworfenes Denkmal das an die Aufbahrung der Konigin Luise im Jahre 1810 in der Stadt Gransee erinnern soll Das Luisendenkmal 2003 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Beschreibung des Denkmals 3 Kunstlerische Bewertung 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Lithographie von Heinrich Wilhelm Teichgraber 1839Luise von Mecklenburg Strelitz starb am 19 Juli 1810 auf Schloss Hohenzieritz 34 jahrig und sollte in Charlottenburg endgultig beigesetzt werden wobei Sympathiekundgebungen der Bevolkerung die Uberfuhrung der vom Volk geliebten Konigin Luise begleiteten In der Nacht vom 25 auf den 26 Juli 1810 wurde Luises Sarg auf dem damaligen Marktplatz dem heutigen Schinkelplatz der Stadt Gransee unter grosser Anteilnahme der Bevolkerung aufgebahrt Bald danach beantragte die Granseer Burgerschaft beim Konig Friedrich Wilhelm III die Erlaubnis ein Denkmal fur das denkwurde Ereignis errichten zu durfen Der Konig stimmte zu aber offentliche Gelder wurden nicht bewilligt Unter der Federfuhrung des Landrats des Ruppinschen Kreises Friedrich Christian Ludwig Emil von Zieten begann eine erfolgreiche Spendensammlung die 2 000 Taler einbrachte Ziethen hatte Kontakte zur Koniglichen Preussischen Eisengiesserei in Berlin die ihn vermutlich an Schinkel vermittelte Schinkels eingereichter Entwurf fur ein gusseisernes Denkmal wurde vom Konig genehmigt und am 19 Oktober 1811 eingeweiht 1 Beschreibung des Denkmals BearbeitenTheodor Fontane widmete dem Granseer Luisendenkmal ein umfangreiches Kapitel in seinen Wanderungen und beschreibt es genau Dies Denkmal nun dessen Beschreibung wir uns in nachstehendem zuwenden besteht aus einem Fundament und einem sockelartigen Aufbau von Stein auf dem ein Sarg ruht Uber diesem Sarg in Form eines Tabernakels erhebt sich ein saulengetragener Baldachin Die Verhaltnisse des ganzen sind 23 Fuss Hohe bei 13 Fuss Lange und 6 Fuss Breite Der Sarg in Form einer Langkiste mit zugeschragtem Deckel hat seine naturliche Grosse zu Haupten ruht eine vergoldete Krone an den vier Ecken wachsen vier Lotosblumen empor Die Inschriften am Kopf und Fussende lauten wie folgt Dem Andenken der Konigin Luise Auguste Wilhelmine Amalie von Preussen Geb den 10 Marz 1776 gest den 19 Julius 1810 Nachts den 25 Julius stand ihre Leiche hier Die Inschriften zu beiden Seiten des Sockels sind folgende Links An dieser Stelle sahen wir jauchzend ihr entgegen wenn sie die herrliche in milder Hoheit Glanz mit Engelfreudigkeit voruberzog Rechts An dieser Stelle hier ach flossen unsre Thranen als wir dem stummen Zuge betaubt entgegen sahen o Jammer sie ist hin nbsp Inschrift an der Stirnseite des SarkophagsDie weiteren Inschriften die der Gesamtbau tragt befinden sich teils am Fundament teils an der Innenseite jener grossen Eisenplatten die das Schragdach des Baldachins bilden Am Fundament steht Von den Bewohnern der Stadt Gransee der Grafschaft Ruppin und der Priegnitz Die grossen Eisenplatten enthalten nur ein Namensverzeichnis und zwar die Namen derjenigen die sich um die Errichtung dieses Denkmals besonders verdient gemacht haben Es sind Joh Friedrich Klagemann Burgermeister Karl Heinrich Borstell Kammerer Karl Wilhelm Metzenthin E Gottfried Koch Joh Andreas Werdermann Johann Jakob Scheel Ratsmanner Johann Jakob Gentz Vorsteher der Stadtverordneten Friedrich Christian Ludwig Emil von Zieten auf Wustrau Landrat Karl Friedrich Schinkel Baumeister 2 Kunstlerische Bewertung BearbeitenDas Denkmal erfreute sich durch alle Zeiten hindurch grosser Beliebtheit im Volk so dass es immer instand gehalten wurde Im Grunde genommen stellt Schinkel in seinem Werk nur die historische Situation aus dem Jahre 1810 nach eine eher simple Idee Aber nicht der aus bearbeiteten Findlingen zusammengefugte Granitsockel der nachgebildete Sarg oder die gusseiserne Krone sind das Wichtige dieses Ensembles sondern es ist vielmehr der uberaus filigrane gotisch anmutende Baldachin der an die Umrisse mittelalterlicher Reliquienschreine erinnert und zum Ausdruckstrager der Erinnerung an die tote Konigin wird Er soll an ihr Wesen erinnern Das Eisen als Symbol fur ihre Starke und ihren Patriotismus im Kampf Preussens gegen Napoleon Bonaparte die filigranen Formen aber an ihre Zartheit und Reinheit Schinkels Denkmal hat also in seiner Transzendenz die zu erinnernde Person von der Eingeschlossenheit im massiven Sarkophag zur luftigen Hohe des Baldachins zu erhohen ein geniales Werk geschaffen 3 Literatur BearbeitenHans Kania Hans Herbert Moller Karl Friedrich Schinkel Lebenswerk Band 10 Berlin Munchen 1960Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Luisendenkmal Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Eintrag zur Denkmalobjektnummer 09165113 in der Denkmaldatenbank des Landes Brandenburg Luisendenkmal In archINFORM Einzelnachweise Bearbeiten Andreas Bernhard Karl Friedrich Schinkel Fuhrer zu seinen Bauten Band II Munchen Berlin 2008 S 14 f Theodor Fontane Wanderungen durch die Mark Brandenburg die Grafschaft Ruppin 1 Band 1862 Andreas Bernhard Karl Friedrich Schinkel Fuhrer zu seinen Bauten Band II Munchen Berlin 2008 S 1553 00748 13 15559 Koordinaten 53 0 26 93 N 13 9 20 12 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Luisendenkmal Gransee amp oldid 226889505