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Ludwigsfeld ist ein Stadtviertel im Nordwesten von Munchen im Stadtbezirk 24 Feldmoching Hasenbergl Auch der westlichste Bezirksteil dieses Munchner Stadtbezirks ist nach diesem Stadtviertel benannt Allacher ForstSchwabenbachlSt MichaelGeschichte Bearbeiten1801 wurde auf Veranlassung des damaligen bayerischen Kurfursten Maximilian IV Joseph ab 1806 erster bayerischer Konig Maximilian I Joseph mit der Urbarmachung des Dachauer Mooses begonnen Eines der Dorfer die dabei gegrundet wurden wurde nach dem Kronprinzen und spateren Konig Ludwig I Ludwigsfeld benannt Am 16 Marz 1802 legte Staatsminister Maximilian Graf von Montgelas an der Dachauer Landstrasse die Grundsteine fur die ersten Gebaude der Ansiedlung entlang einer alten Romerstrasse Jeder Kolonist erhielt Haus Garten Felder Wiesen und Wald 1 Im Oktober 1810 fand die Vermahlung von Ludwig mit Therese von Sachsen Hildburghausen statt Aus diesem Anlass wurde auch ein Pferderennen veranstaltet Dies war die Neuauflage des sog Scharlachrennens das fruher auf der Strecke zwischen dem heutigen Stiglmaierplatz und der spateren Gemeinde Ludwigsfeld ausgetragen worden war Dieses Rennen aus Anlass der Hochzeit von Ludwig und Therese auf der spateren Theresienwiese war zusammen mit dem Volksfest das damals ebenfalls stattfand der Beginn des weltberuhmten Oktoberfests Ludwigsfeld entwickelte sich schnell und wurde 1818 zu einer eigenstandigen Gemeinde erhoben Der Torfabbau und die Eisgewinnung aus den dabei entstehenden Teichen waren die Grundlage fur den Wohlstand Ludwigsfelds Um 1890 erbaute der bayerische Oberst Max von Lutz ein Vollblutgestut das im Jahr 1900 schon rund 80 Pferde umfasste In den 1930er bis in die 1970er Jahre wurden auf dem Gelande Reit und Springturniere ausgerichtet 2 Ab etwa 1910 erlebte das Gartnereiwesen in Ludwigsfeld und in den benachbarten Siedlungen Fasanerie Nord Am Hart und Lerchenau seine erste Blute 1938 wurde die eigenstandige Gemeinde Ludwigsfeld gegen den Willen der meisten Einwohner nach Munchen eingemeindet nbsp Rangierbahnhof nbsp Landschaftssee Allacher LoheIm Jahr 1938 begann auch die Produktion von Flugmotoren im BMW Werk Allach das ab 1936 nordlich von Ludwigsfeld in den Allacher Forst hineingebaut worden war 1939 begann die Deutsche Reichsbahn mit der Errichtung eines Hochleistungsrangierbahnhofs sudlich von Ludwigsfeld am Allacher Forst Dafur wurde ab 1940 der Bauguterbahnhof Munchen Ludwigsfeld errichtet Im Zweiten Weltkrieg stellte die Deutsche Reichsbahn 1942 die Bauarbeiten am Hochleistungsrangierbahnhof ein 3 Um den Bedarf des BMW Werks an Arbeitskraften zu decken entstand in den Jahren des Zweiten Weltkriegs rund um das Werk ein ganzes System an Lagern fur Zwangsarbeiter Kriegsgefangene und Haftlinge aus dem KZ Dachau 1941 errichtete die Firma das BMW Wohnlager Ludwigsfeld gegenuber dem Werk auf der ostlichen Seite der Dachauer Strasse Ostlich dieses Lagers jenseits des Schwabenbachls auf dem Gebiet der heutigen Siedlung Ludwigsfeld bestand vom 19 Marz 1943 bis zu seiner Befreiung am 30 April 1945 das KZ Aussenlager Munchen Allach in dem zeitweise 20 000 Haftlinge gefangen waren Von hier startete auch am 26 April 1945 mit einigen tausend Teilnehmern der sog Todesmarsch nbsp Gedenktafel fur die ehemaligen Haftlinge des Lagers LudwigsfeldNach dem Zweiten Weltkrieg wurde das KZ Aussenlager Allach zuerst ein Internierungslager spater ein Materialdepot der Amerikaner 1952 wurde im westlichen Teil des ehemaligen KZ Aussenlagers die Siedlung Ludwigsfeld errichtet Ab 1987 entstand auf der Flache des ehemals geplanten Hochleistungsrangierbahnhofs der Rangierbahnhof Munchen Nord der bis 1991 fertiggestellt wurde Der Bahnhof Munchen Ludwigsfeld diente dafur erneut als Bauguterbahnhof und wurde 1991 stillgelegt 4 1990 wurde der Landschaftssee Allacher Lohe als Betriebs und Loschwassersee fur den Munchen Nord Rangierbahnhof angelegt Dort liegt auch das Ludwigsfelder Moos In den Jahren 1998 bis 2000 wurden sudlich und ostlich der Siedlung Ludwigsfeld neue Wohnungen und Hauser gebaut Doch auch dies war kein Grund fur die Stadt Munchen sich verstarkt um diesen Stadtteil zu kummern Als Hohepunkt ihrer Politik gegenuber dem ungeliebten Glasscherbenviertel unterbreitete die Landeshauptstadt Munchen ein so geringes Kaufangebot dass der Bund dieses ablehnte Die Patrizia AG erwarb die Siedlung Ludwigsfeld 2007 fur 10 5 Millionen Euro Am 22 Juli 2007 besuchte der ukrainische Prasident Viktor Juschtschenko Ludwigsfeld und suchte das Gesprach mit ehemaligen ukrainischen Zwangsarbeitern Der Hintergrund dieses Besuches war dass sein Vater wahrend des Krieges in diesem Lager als Zwangsarbeiter untergebracht war Zur selben Zeit war auch Joseph Ratzinger der spatere Papst Benedikt XVI als 16 jahriger Flakhelfer dort eingesetzt Beschreibung BearbeitenDer Bezirksteil Ludwigsfeld umfasst ausser dem Gebiet der ehemaligen Gemeinde Ludwigsfeld das der Gemarkung Ludwigsfeld entspricht auch Gebiete der Nachbargemarkung Feldmoching Er wird von der A 99 mit der Anschlussstelle Munchen Ludwigsfeld durchschnitten Der nordliche Teil umfasst vor allem die Siedlung Ludwigsfeld ostlich der Dachauer Strasse gegenuber dem Gelande der Firma MAN und sudlich der Karlsfelder Strasse bis fast zum Feldmochinger See Im Suden erstreckt sich an der Stelle des historischen Strassendorfs Ludwigsfeld ein Industrie und Wohngebiet entlang der Strasse Auf den Schrederwiesen Auf der westlichen Seite der Dachauer Strasse liegen der Landschaftssee Allacher Lohe und die ostlichsten Gebiete des Allacher Forsts Im Jahre 2019 lebten in dem Bezirksteil Ludwigsfeld knapp 3200 Menschen 5 zusammen etwa 20 Nationalitaten darunter 140 ehemalige Zwangsarbeiter sowie viele ihrer Nachkommen Die Siedlung Ludwigsfeld gilt daher uber Munchen hinaus als Beispiel gelungener Integration Einzelnachweise Bearbeiten https www muenchen de rathaus Stadtverwaltung Kulturreferat Stadtgeschichte Kulturgeschichtspfade kgp 24 html Ruckkehr der Reiter In sueddeutsche de 3 September 2017 abgerufen am 28 Juni 2018 Klaus Dieter Korhammer Armin Franzke Ernst Rudolph Drehscheibe des Sudens Eisenbahnknoten Munchen Hestra Verlag Darmstadt 1991 ISBN 3 7771 0236 9 S 158 Fotodokumentation und Geschichte des Bahnhofs Ludwigsfeld auf doku des alltags de abgerufen am 2 Oktober 2016 https www citypopulation de php germany munchen d php48 216151913889 11 489467622222 Koordinaten 48 13 N 11 29 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ludwigsfeld Munchen amp oldid 227032099