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Ludwig Wolf bis 1924 Ludwig Isaac geboren am 4 Dezember 1867 in Hamburg gestorben am 9 Marz 1955 ebenda war ein Hamburger Volkssanger Liedermacher Komiker Varietekunstler und Hornist judischer Herkunft Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Denkmal 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben Bearbeiten nbsp Tafel fur Ludwig Wolf Hutten 86 Hamburg nbsp Grabstatte Ludwig Wolf auf dem Friedhof OhlsdorfLudwig Wolf wuchs als eines von zwolf Kindern des Hamburger Schlachtergesellen Isaac Joseph Isaac und der Hebamme Pauline Isaac in Hamburg Neustadt auf Er absolvierte eine Lehre als Graveur und anschliessend 1890 eine einjahrige Militarzeit Wahrenddessen trat er auch als Hornist auf Eine anschliessende Ausbildung zum Opernsanger musste er wegen fehlender Finanzierungsmoglichkeiten wieder aufgeben Nachdem er unter dem Kunstlernamen Lorje mit Volksliedern und Gassenhauern als Sanger beispielsweise auf dem Spielbudenplatz in St Pauli aufgetreten war grundete Ludwig Wolf 1895 das Wolf Trio in das auch seine beiden jungeren Bruder Leopold und James Wolf eintraten Das Trio trat in verschiedenen Hamburger Opern und Theaterhausern auf 1901 gehorten die Gebruder Wolf zu den Grundungsmitgliedern der Internationalen Artisten Loge IAL in Hamburg Als James Wolf 1906 aus dem Trio ausschied machten Ludwig und Leopold Wolf als Gebruder Wolf weiter Mit James zusammen der sich als Zeitungshandler selbststandig machte und spater 1943 im Ghetto Theresienstadt starb schrieb Ludwig Wolf 1911 allerdings noch das Couplet An de Eck steiht n Jung mit n Tudelband das zum Gassenhauer wurde 1 Ludwig und Leopold Wolf konzentrierten sich auf die Unterhaltung des Publikums als Gesangshumoristen mit Hilfe von komischen Kostumauftritten parodistischen Couplets Plaudereien und Possen Dabei wurden auch antisemitische und deutschnationale Klischees nicht ausgelassen etwa zu den Hamburger Pfeffersacken oder ultraorthodoxen Juden Wahrend der Historiker Frank Bajohr die These vertritt die Aussagen der von den Brudern dargebotenen Texte hatten durchaus nicht deren personlicher Einstellung widersprochen trennt ihr Biograf Dieter Guderian die auf ein breites Publikum gerichteten Texte streng von der personlichen Auffassung der Bruder 2 Ludwig Wolf ubernahm in erster Linie den kunstlerischen Part des Duos insbesondere die Verfassung der Textreime und Vertonung der Couplets wahrend Leopold sich eher um die geschaftlichen Belange kummerte So erwarben die Bruder unter anderem das Hamburger Operettenhaus in St Pauli Auf diese Weise waren sie in den 1910er und 1920er Jahren zusatzlich durch Schallplattenverkaufe erfolgreich hatten aber mit Beginn der Weltwirtschaftskrise 1929 und der weiteren Zunahme antisemitischer Stimmungen immer weniger Auftritte Schliesslich erhielten sie nachdem die Nationalsozialisten 1933 an die Macht gelangt waren ein Auftrittsverbot Das Hamburger Operettenhaus wurde Eigentum des NSDAP Mitglieds Gustav Adolph Pohl Ludwig Wolf musste 1943 mit seiner Familie in ein Judenhaus in der Kippingstrasse 12 53 57127 N 9 97344 O 53 57127 9 97344 umziehen uberlebte aber Nach 1945 gehorte Ludwig Wolf zu den Neugrundern der IAL deren Ehrenvorsitzender er nun wurde Er stand nur noch wenige Male auf der Buhne und verstarb im Marz 1955 in Hamburg 3 wo er auf dem Ohlsdorfer Friedhof im Planquadrat Bh 60 sudwestlich von Kapelle 12 beigesetzt wurde 4 Denkmal Bearbeiten nbsp Wohnhaus Ludwig Wolf Hutten 86 Hamburg Am 4 Mai 2019 wurde vor dem ehemaligen Wohnhaus Wolfs dem Gebaude Hutten 86 in Hamburg Neustadt eine Skulptur zu dessen Ehren eingeweiht Die Bronzefigur ist eine Darstellung des Jung mit n Tudelband und wurde vom Bildhauer Siegfried Assmann gefertigt 5 Literatur BearbeitenFrank Bajohr Nur deutsch will ich sein Judische Popularkunstler antijudische Stereotype und heutige Erinnerungskultur Das Beispiel der Hamburger Volkssanger Gebruder Wolf In Marion Kaplan und Beate Meyer Hrsg Judische Welten Juden in Deutschland vom 18 Jahrhundert bis in die Gegenwart Hamburger Beitrage zur Geschichte der deutschen Juden Bd 27 Wallstein Gottingen 2005 ISBN 3 89244 888 4 S 373 396 Dieter Guderian Die Hamburger Familie Isaac Lebensgeschichte der Volkssanger Gebruder Wolf D Guderian Hamburg 2001 ISBN 3 8311 2680 1 Weblinks BearbeitenSophie Fetthauer Ludwig Wolf In Lexikon verfolgter Musiker und Musikerinnen der NS Zeit Universitat Hamburg 2006Einzelnachweise Bearbeiten Gerd Koch Ein altes Bankellied In Dreigroschenheft Informationen zu Bertolt Brecht Heft 4 2013 S 11 Sophie Fetthauer Ludwig Wolf In Lexikon verfolgter Musiker und Musikerinnen der NS Zeit Universitat Hamburg 2006 Fetthauer bezieht ihre Aussagen auf die im Literaturverzeichnis angegebenen Veroffentlichungen von Frank Bajohr Nur deutsch will ich sein Judische Popularkunstler antijudische Stereotype und heutige Erinnerungskultur Das Beispiel der Hamburger Volkssanger Gebruder Wolf und Dieter Guderian Die Hamburger Familie Isaac Lebensgeschichte der Volkssanger Gebruder Wolf Sophie Fetthauer Ludwig Wolf In Lexikon verfolgter Musiker und Musikerinnen der NS Zeit Universitat Hamburg 2006 Prominenten Graber Ein Denkmal fur den Jung mit n Tudelband Hamburger Abendblatt vom 2 Mai 2019 abgerufen am 5 Mai 2019 Normdaten Person GND 123642078 lobid OGND AKS LCCN no2006029100 VIAF 3385201 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Wolf LudwigALTERNATIVNAMEN Isaac Ludwig Geburtsname KURZBESCHREIBUNG Hamburger Volkssanger Komiker und VarietekunstlerGEBURTSDATUM 4 Dezember 1867GEBURTSORT HamburgSTERBEDATUM 9 Marz 1955STERBEORT Hamburg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ludwig Wolf Musiker amp oldid 237370014