www.wikidata.de-de.nina.az
Ludwig Kasper 2 Mai 1893 in Gurten Osterreich Ungarn 28 August 1945 in Braunau war ein osterreichischer Bildhauer Kleine Knieende Linz Emporschauende Linz Friedhof Gurten Grab von Ludwig Kasper Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werke Auswahl 3 Ausstellungen 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenDer Bauernsohn Ludwig Kasper erhielt seine kunstlerische Ausbildung zum Bildhauer in den Jahren 1909 12 an der Fachhochschule fur Holzbildhauerei im oberosterreichischen Hallstatt sowie unterbrochen durch die Teilnahme am Ersten Weltkrieg von 1912 bis 1925 bei Hermann Hahn an der Kunstakademie in Munchen wo er mit dem Bildhauer Fritz Wrampe und dem Maler Florian Bosch von 1923 bis 1928 ein Atelier im ehemaligen Schwanthaler Museum unterhielt In den 1920er Jahren schuf Kasper uberwiegend Kopfe bzw Portratbusten 1928 29 absolvierte er mit seiner spateren Frau der Kunstlerin Ottilie Wolf danach Ottilie Kasper ein kunstlerisches Forderstudienjahr in Paris Im Jahr 1930 erfolgte der Umzug ins schlesische Berna den Geburtsort Ottilie Kaspers kunstlerisch markiert dieses Jahr auch die Hinwendung zur lebensgrossen formal eng an die griechische Skulptur der archaischen Periode angelehnten ganzfigurlichen Plastik 1933 folgte der Umzug nach Berlin wo Ludwig und Ottilie Kasper als Teil der Ateliergemeinschaft Klosterstrasse in engem und kunstlerisch fruchtbarem Austausch mit Gerhard Marcks und einer Reihe von spater als entartet diffamierten Kunstlern wie Kathe Kollwitz Hermann Blumenthal Hermann Teuber und Werner Gilles standen 1 Kasper selbst wurde als traditionell figurativ arbeitender Bildhauer im Dritten Reich toleriert und rezipiert sein Stille atmender statuarischer Stil stand dem barock eklektizistischen Monumentalstil ideologischer Pragung jedoch kontrar entgegen und galt den Nationalsozialisten als propagandistisch nicht verwertbar 2 sodass der Kunstler trotz stetig steigender Nachfrage nach Bauskulptur nur einmal im Jahre 1936 in Celle einen offentlichen Auftrag erhielt 3 Die Teilnahme an den offiziellen Ausstellungen der Reichskulturkammer wurde Kasper folgerichtig teils gestattet teils verwehrt 4 Dessen ungeachtet schuf Ludwig Kasper in den 1930er Jahren eine Vielzahl bedeutender Werke darunter eine Reihe von stehenden weiblichen Akten sowie die Ruhende 1935 und die Sitzende 1936 Einzelausstellungen fanden 1936 im Duisburger Wilhelm Lehmbruck Museum sowie 1937 im Verein Berliner Kunstler statt 1939 wurden Kaspers Plastiken von dem einflussreichen Berliner Kunsthandler Karl Buchholz in fur die Zeit ungewohnt weltoffenem Kontext zusammen mit Grafiken Aristide Maillols prasentiert 5 Stipendien ermoglichten dem Kunstler Studienaufenthalte in Griechenland 1936 37 und Rom 1939 40 In den Kriegsjahren bis 1945 entstanden unter schwieriger werdenden Lebens und Arbeitsbedingungen vor allem Portratbusten und lebensgrosse kniende bzw sitzende weibliche Akte In seiner Heimat Oberosterreich wurde Ludwig Kasper 1941 mit dem Gaupreis fur Plastik ausgezeichnet 6 1943 trat er eine Professur an der Werkkunstschule Braunschweig an wurde jedoch durch Ausbombung zu deren vorzeitigem Abbruch und in der Folge zur Ruckkehr nach Oberosterreich gezwungen Kasper stand 1944 in der Gottbegnadeten Liste des Reichsministeriums fur Volksaufklarung und Propaganda 7 Er starb am 28 August 1945 52 jahrig an den Folgen eines Nierenleidens Sein Grab befindet sich in Gurten Ludwig Kasper schuf mehrheitlich lebensgrosse Skulpturen in Marmorzement und Gips und hat zu Lebzeiten nur in Ausnahmefallen Bronze Abgusse seiner Plastiken autorisiert Wie Haftmann betont war der Bronzeguss seiner bildhauerischen Vorstellung nicht angemessen 8 Nach 1945 wurden Ludwig Kaspers Werke u a auf der ersten documenta 1955 in Kassel ausgestellt Die Stehende Frau war 1951 auf der Ersten Bundesgartenschau in Hannover zu sehen Eine grossere Anzahl von Originalen befindet sich heute im Oberosterreichischen Landesmuseum in Linz wo diese zuletzt im Jahr 2009 ausgestellt waren Werke Auswahl BearbeitenSpeertrager Gips Arethusa Gips Kniende Marmorzement Sitzende Marmorzement Kind mit Apfel Marmorzement Knabe Marmorzement Stehendes Madchen Marmorzement Grosse Stirnbandbinderin Marmorzement Kleine Stirnbandbinderin Marmorzement Hockende Marmorzement Bildnis einer Frau uberlebensgross Marmorzement Frauenkopf Terrakotta Concetta Marmorzement Stehende Frau Marmorzement Ausstellungen Bearbeiten1939 Ludwig Kasper Plastik Galerie Karl Buchholz Berlin 4 Mai 3 Juni Literatur BearbeitenRegina Maria Hillert Gebaute Figur Studien zu Leben und Werk des Bildhauers Ludwig Kasper 1893 1945 Hamburg 2017 ISSN 1617 8610 Tektonische Plastik Neue Arbeiten von Ludwig Kasper In Die Kunst Monatshefte fur freie und angewandte Kunst 79 Band des 40 Jg F Bruckmann Verlag Munchen 1939 S 99 105 Ludwig Kasper Ausstellungskatalog Kunstverein Braunschweig 1946 Artikel von Arie Hartog in Christian Tumpel Deutsche Bildhauer 1900 1945 Entartet Langewiesche Konigstein im Taunus 1992 ISBN 3 7845 7180 8 S 219 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Ludwig Kasper Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Ludwig Kasper im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Materialien von und uber Ludwig Kasper im documenta Archiv Ludwig Kasper Website des Fordervereins Ludwig und Ottilie Kasper e V Ludwig Kasper in der Galerie am WasserturmEinzelnachweise Bearbeiten vgl Werner Haftmann Der Bildhauer Ludwig Kasper Frankfurt Main Berlin Wien Propylaen 1978 S 55 58 Christof Nanko Hg Ludwig Kasper 1893 1945 Bildhauer Erinnerung an Leben und Werk Braunschweig Berufsverband Bildender Kunstlerinnen und Kunstler 1995 S 40 Werner Haftmann Der Bildhauer Ludwig Kasper Frankfurt Main Berlin Wien Propylaen 1978 S 58 vgl Martin Hochleitner Irgendwie war er immer dabei In Politische Skulptur Barlach Kasper Thorak Wotruba Linz Landesgalerie 2009 S 53 74 Hinsichtlich einer Bewertung im zeitgeschichtlichen Kontext kommt der Autor zum Schluss dass Kaspers Werk weder der Anklage noch der Verteidigung bedurfe Christof Nanko Hg Ludwig Kasper 1893 1945 Bildhauer Erinnerung an Leben und Werk Braunschweig Berufsverband Bildender Kunstlerinnen und Kunstler 1995 S 41 Hitler Helden Hilflosigkeit in Der Standard 16 September 2008 Kasper Ludwig In Theodor Kellenter Die Gottbegnadeten Hitlers Liste unersetzbarer Kunstler Kiel Arndt 2020 ISBN 978 3 88741 290 6 S 106 Werner Haftmann Der Bildhauer Ludwig Kasper Frankfurt Main Berlin Wien Propylaen 1978 S 72 Normdaten Person GND 11856045X lobid OGND AKS LCCN no2010003745 VIAF 52481466 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Kasper LudwigKURZBESCHREIBUNG osterreichischer BildhauerGEBURTSDATUM 2 Mai 1893GEBURTSORT Gurten Oberosterreich STERBEDATUM 28 August 1945STERBEORT Braunau Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ludwig Kasper amp oldid 229013690