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Lucy Catherine Lloyd 7 November 1834 in Norberry Staffordshire England 31 August 1914 in Mowbray Kapstadt war die wichtigste Mitarbeiterin von Wilhelm Bleek und leistete einen grundlegenden Beitrag bei der ethnologischen Erfassung sudafrikanischer Kulturen Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Jugend 1 2 Reise nach Afrika 1 3 Die Arbeit mit Bleek 1 4 Ruckkehr nach Europa 2 Werke 3 Literatur 4 WeblinksLeben Bearbeiten nbsp Lucy LloydJugend Bearbeiten Lucy Lloyd war die zweitalteste Tochter von William Henry Cynric Lloyd und seiner ersten Frau Lucy Anne Jeffreys Der Vater war Rektor in Norbury und Vikar in Ranton zweier Ortschaften in Staffordshire Daneben war er der Kaplan des Earl of Lichfield Die Mutter war die Tochter eines Geistlichen starb aber schon 1842 als Lucy Lloyd acht Jahre alt war Von da an lebte Lucy Lloyd mit ihren Schwestern bei ihrem Onkel und dessen Frau Sir John and Caroline Dundas Die Kinder erhielten eine angemessene liberale Schulbildung Reise nach Afrika Bearbeiten 1847 wurde Robert Gray 1809 1872 zum Bischof von Kapstadt geweiht Er grundete die Diozese Natal wo nun Geistliche benotigt wurden 1849 als Lucy Lloyd 14 Jahre alt war wurde ihr Vater nach Durban im sudlichen Afrika geschickt Er wurde Oberst und Militarkaplan und spater Archidiakon Er nahm seine Familie mit nach Afrika und so auch Lucy Lloyd mit ihrer Schwester Jemima zu der sie eine sehr enge Beziehung hatte Als Lucy Lloyd ihrem Vater den Zugriff auf ihr Erbe versagte kam es zum Zerwurfnis und sie musste ihre Familie verlassen Lloyd arbeitete dann auf der Farm der Familie Middleton und verlobte sich mit dem weit gereisten George Woolley Aufgrund einer Intrige loste Lloyd aber die Verlobung was sie ihr Leben lang bedauerte Sie gab sich auch die Schuld fur den fruhen Tod ihres Verlobten nbsp Mythology Fables Legends and Poetry nbsp ǀAǃkunta alias Klaas Stoffel Der junge Mann aus der Nahe von Strontbergen war bei Dr Bleek in Mowbray vom 29 August 1870 bis zum 15 Oktober 1873 Er trug zwei Stucke zu dem Buch Specimens of Bushman folklore bei Die Arbeit mit Bleek Bearbeiten Lloyds Schwester Jemima heiratete am 22 November 1862 Wilhelm Bleek der Kurator der Grey Collection an der Sudafrikanischen Bibliothek in Kapstadt war Bei einem Schiffsungluck auf der Reise zur Hochzeit ihrer Schwester verlor Lloyd ihre gesamte Habe Sie wohnte von nun an bei den Bleeks in Mowbray Als 1870 der erste Proband vom Volk der San nach Mowbray kam begann Lloyd ihre Studien in Mundlicher Uberlieferung auch unter dem Begriff Oral History bekannt Bleek bildete Lloyd aus damit sie ihm bei seiner Arbeit helfen konnte insbesondere bei seinen Studien uber die San bei der Dokumentation der Sprache und dem Volkstum Die Probanden waren meist Haftlinge aus Kapstadt die fur Verbrechen wie Diebstahl und Mord verurteilt worden waren Sie waren die letzten Uberlebenden nach Jahrhunderten der Kolonisierung in Sudafrika Die Probanden wurden zu Bleeks Haus gebracht das in relativ landlicher Gegend lag Einige San lebten Monate oder sogar Jahre in Bleeks Garten Einige der Probanden wurden auch von ihren Verwandten besucht Unter ihnen waren sowohl Kinder als auch Erwachsene Sie alle wurden von Bleek und Lloyd befragt Die Interviews wurden als Geschichten Zeichnungen und Aquarelle dokumentiert Lloyd erwies sich als sehr gelehrige Schulerin und bis zum Tod von Bleek im Jahre 1875 war sie fur zwei Drittel seiner Texte verantwortlich sowie auch fur den zweiten Bericht an das sudafrikanische Parlament Gemass einem Zusatz zu Bleeks Testament fuhrte Lloyd dessen Studien uber die San nach seinem Tod weiter Sie wurde dabei von Bleeks Witwe ihrer Schwester unterstutzt Lloyd wurde als Nachfolgerin Bleeks zur Kuratorin der Grey Collection ernannt allerdings bei halbem Gehalt Sie nahm diese Stelle nur widerstrebend an Nun edierte sie die vielen Manuskripte Bleeks in ihrer Freizeit fuhrte sie aber ihre eigenen Forschungen fort Ab 1875 begann sie mit George W Stow zu korrespondieren der die Kunst der San dokumentierte Mit Lloyds Unterstutzung konnte Stow 1876 sein Buch The Native Races of Southern Africa veroffentlichen Die Beziehungen Lloyds zu den Kolonialbehorden verschlechterten sich so dass man 1880 an ihrer Stelle Dr Theophilus Hahn zum Kurator ernannte Damit endete ihre Arbeit an der Sudafrikanischen Bibliothek Lloyd hielt Hahn fur unfahig aber ihre Interventionen zusammen mit den Treuhandern der Grey Collection blieben erfolglos Zwei Jahre spater gab Hahn auf Die Stelle wurde nie wieder besetzt 1882 starb George W Stow und Lloyd erhielt seine Transparentzeichnungen die Kopien der Buschmann Malerei sowie die Manuskripte von Stows Frau Mit Hilfe des Historikers George McCall Theal konnte Lloyd diese Unterlagen zusammen mit eigenen Fotografien edieren und 1905 veroffentlichen Ruckkehr nach Europa Bearbeiten 1883 kehrte Lloyd zusammen mit ihrer Schwester Fanny aufgrund finanzieller Schwierigkeiten und gesundheitlicher Probleme nach England zuruck Die jahrelange anstrengende Arbeit und das ungesunde Leben hatten sie erschopft 1884 erschien dann ihr nachstes Buch Um 1887 begann sie ihre Nichte Dorothea Bleek die Tochter Wilhelm Bleeks in der Sansprache zu unterrichten Die Familie Bleek war inzwischen nach Deutschland zuruckgekehrt Lloyd reiste zwischen Deutschland der Schweiz und England hin und her 1889 ubersandte sie den dritten Bericht die Bushman Researches an die Regierung in Kapstadt Er enthielt 4 543 Halbseiten an Text Zwischen 1905 und 1907 reiste sie einige Male nach Sudafrika 1911 veroffentlichte Lloyd das Buch Specimens of Bushman Folklore Es enthielt eine Auswahl von Texten aus Bleeks und Lloyds Projekten die Lloyd trotz ihrer schwierigen personlichen Lage ediert hatte Darunter sind 87 Legenden der San Mythen und andere traditionelle Geschichten Die Geschichten wurden in Interviews mit funf Mannern erfasst und spater durch Bleek ubersetzt Ferner sind Zeichnungen der Felsmalereien enthalten Fur ihre Verdienste erhielt sie als erste Frau die Ehrendoktorwurde der Universitat Kapstadt 1912 kehrte Lloyd endgultig nach Afrika zuruck Sie starb im August 1914 79 Jahre alt und wurde auf dem Friedhof in Wynberg Kapstadt neben Wilhelm Bleek begraben Werke BearbeitenWilhelm Heinrich Immanuel Bleek Lucy Catherine Lloyd George McCall Theal Specimens of Bushman Folklore London 1911 dt Kurzfassung Mythen und Marchen der Buschmann Volker aus den Sammlungen von Wilhelm H I Bleek und Lucy C Lloyd Basel Zbinden und Hugin 1938 ISBN 3 85630 618 8 Wilhelm Heinrich Immanuel Bleek Lucy Catherine Lloyd The Mantis and His Friends Bushman Folklore veroffentlicht 1924 The Bleek and Lloyd notebooks on ǃXam Bushman folklore herausgegeben von Andrew Bank 2006Literatur BearbeitenPippa Skotnes Hrsg Claim to the Country the archive of Wilhelm Bleek and Lucy Lloyd Ohio 2007 Andrew Bank Bushmen in a Victorian Cape Town Home The Making of the Bleek and Lloyd Archive of San Culture The Remarkable Story of the Bleek Lloyd Collection of Bushman Folklore Double Storey 2006 ISBN 978 1770130913 Neil Bennun The Broken String The Last Words of an Extinct People Penguin 2005 ISBN 978 0141008233 Janette Deacon Thomas A Dowson Hrsg Voices from the Past ǀXam Bushmen and the Bleek and Lloyd Collection Witwatersrand University Press Johannesburg 1996Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Lucy Lloyd im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek The Lloyd Bleek Collection englisch The Lucy Lloyd Archive Resource and Exhibition Centre Memento vom 22 April 2009 im Internet Archive englisch unesco Memory of the World Register South Africa The Bleek Collection englisch University of Cape Town The Bleek Collection Memento vom 22 Februar 2007 im Internet Archive englisch Normdaten Person GND 123106141 lobid OGND AKS LCCN nb98012258 VIAF 5831796 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Lloyd LucyALTERNATIVNAMEN Lloyd Lucy Catherine vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG englische SprachwissenschaftlerinGEBURTSDATUM 7 November 1834GEBURTSORT Norberry Staffordshire EnglandSTERBEDATUM 31 August 1914STERBEORT Mowbray Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Lucy Lloyd amp oldid 236872059